Nov 282007
 

…die Marketing-Fuzzis der Bundespost, ich meine lat. die Marktexperten der Telekom AG, genauer T-Home.
Seit ein paar Tagen werden massiv Neukunden geworben. Dazu verspricht man einmalig 20 EUR und bietet das DSL/Telefonieren zum Festpreis (sogenannte Flatrate) statt für 49,99 EUR/Monat und für nur 39,99 EUR/Monat an.
Aber selbstverständlich nur Personen, die von der Konkurrenz zur Telekom wechseln oder für Neukunden.
Der Bestandskunde darf explizit nicht an den neuen Tarifen teilhaben, wie ich heute morgen im Gespräch mit einem netten Mitarbeiter der Bestell-Heißlinie erfuhr.
Also wird ein Abtrünniger, der Mitte des Jahres zu Arcor, 1 und 1 oder sonstwem wechselte und nun reumütig wieder zurückkehrt, besser gestellt, als der treue Kunde, der seit Jahren brav seine Rechnungen bezahlt. Und ein Neukunde spart auch mal eben 10 (bzw. 5) EUR/Monat gegenüber dem Bestandskunden für den Bezug exakt der selben Leistung.
Da die Telekom schätzungsweise in zweistelliger Millionenhöhe Bestandskunden hat, ist es IMHO sehr unklug, diese alle wegen ein paar zehntausend flatterhaften Neukunden zu vergrätzen.
Vielleicht hat man ja zuviele Kunden und will diese jetzt zu Kabel Deutschland jagen, die ähnliche, wenn nicht bessere Leistungen mittlerweile für nochmal 10 EUR weniger anbieten.
Ich staune jedenfalls über soviel taktisches Ungeschick. Der nette Mann am Servicetelefon bestätigte auf mein Nachhaken hin übrigens, das er beinahe ausschließlich mit wütenden und frustrierten Bestandkunden zu tun habe.

 Posted by at 4:27 pm
Nov 222007
 

Wenn 2 depperte Typen aus Köln im Internet ankündigen, in ihrer Schule mit Armbrust und Farbkleckspistole ein Massaker zu inszenieren, dann spricht man wenig später gehobener von

Viktimisierungsrate durch Cyberbullying

So tat es laut heise jedenfalls Prof. Thomas Bliesener von der Universität Kiel.
Damit haben wir doch einen Top-Favoriten für Euphemismus, Neusprech und Unwort des Jahres in einem. Glückwunsch!

 Posted by at 10:27 am
Nov 192007
 

Normalerweise amüsiere ich mich ja, wenn Leute, wie bspw. krustyDC, der mit seinem Vixtarechner nicht auf Google und das StudiVZ zugreifen kann, seltsame EDV-Probleme haben (und verdiene einen nicht unerheblichen Teil meines Geldes damit, ihn wieder gangbar zu machen).
Aber gestern Abend erwischte es mich eiskalt. Auf einmal tauchte wie von Geisterhand das Fenster auf.
Meldung
Und das Schlimme war, daß diese doofe Meldung alle naselang wiederkam. Ganz alleine. Oder öfter, wenn ich die Tastatur bewegte. Besonders Taskwechsel mochte das doofe Fenster. Jedesmal, wenn ich Alt-TAB drückte, kam diese Drecksfenster, das fragte, ob ich den Rechner runterfahren will.
Was war das denn auf einmal? Viren? Bundestrojaner? Freimaurer? Bundestr…, ach das hatten wir ja schon.
Ich startete die Maschine neu. Kein Erfolg sichtbar. Aber, wenn ich auf die Benutzung der Tastatur verzichtete, hielt das System kurze Zeit durch, dann schwächelte es wieder. Nun kann man ohne Tastatur eher schlecht arbeiten. Und jeder Taskwechsel, eine Operation, die ich sehr häufig vornehme, brachte dieses &%/$%-Fenster zum Vorschein.
Was konnte nur passiert sein? Was war das? Kurze Recherchen im Usenet und bei Suchmaschinen brachten nur hervor, daß dieses seltsame Rechnerverhalten offensichtlich keiner außer mir je gehabt hatte. Gedanken von zeitraubender Neuinstallation trübten das klare Denken.
Doch dann kam ich auf die Lösung. Ich hatte nämlich sehr wohl etwas an meiner Rechnerkonfiguration geändert und auch etwas bemerkt.
Geändert hatte ich krimineller Bösewicht nämlich den Bildschirmschoner! Normalerweise habe ich keinen Bildschirmschoner. Aber nach 20 Minuten schaltet DPMS oder AMP oder sowas den Bildschirm aus.
Nur, aus irgendeinem Grund funktionierte das seit einer Woche nicht mehr. Den reparierenden Neustart wollte ich nicht machen. Also schaltete ich, wenn ich länger abwesend war, den Monitor physikalisch aus. Nun hatte ich die tolle Idee, als ich einen Film schaute und mich das Bild des Monitors störte, einfach den Bildschirmschoner nach 1 Minute das Bild auf schwarz schalten zu lassen. Und, jetzt im Nachhinein weiß ich es wieder ganz sicher, irgendwann meldete sich auch der Windowssystemklang, der verkündete, daß ein neues Gerät entdeckt wurde. Ich wunderte mich nämlich kurz, was er denn da entdeckt hätte.
Nachdem ich nochmals in die Energieeinstellungen des Systems schaute, stellte ich fest, daß das Energieschema auf völlig irrwitzigen Werten stand. So sollte der Rechner nach 1 Minute Nichtbenutzung sich in den Energiesparmodus schalten usw usf., also als Schema war „maximum energy savings“ ausgewählt. Aufatmend stellte ich normale Werte ein. Das Ergebnis war erst frustrierend, denn kurze Zeit später erschien dieses blöde Fenster schon wieder.
Gerade wollte ich verzweifeln, da ertönte wieder ein Windowssystemereignissound „USB-Gerät abmelden“. Seitdem habe ich Ruhe. Also wird durch das Verstellen des Energieschemas irgendein (kaputter) Systemdienst zur Geräteüberwachung ins System eingebunden worden sein, der diese schwachsinnigen Aktionen auslöste. Nach dem Zurückstellen auf normale Werte dauert es halt eine Weile, bis so ein Dienst wieder entladen ist.
Tiefer nachforschen werde ich nicht, aber diese Erklärung ist einigermaßen schlüssig.
Fraglich ist nur, wieso ich das Energieschema verstellte (sicher irgendeine abenteuerliche Tastenkombination).
Jedenfalls ist ein System eindeutig überzüchtet, bei dem ein sehr erfahrener Anwender (als den ich mich mal einfach sehe), sehr lange nach einer Lösung für ein Problem suchen muß, welches er nicht wissentlich herbeiführte.

 Posted by at 9:03 pm
Nov 092007
 

…zum Teufel. Passend zum 9. November, u. a. auch der Tag, an dem die verruchte Mauer fiel, stimmten namentlich 366 Bundestagsabgeordnete für eine vorbeugende Bespitzelung aller Bundesbürger. Sch* aufs Grundgesetz.
Interessant in der namentlichen Abstimmung:
Die mir persönlich bekannte Bundestagsabgeordnete meines Kreises hat für dieses unnötige, orwellsche Gesetz mit nicht absehbaren persönlichen Konsequenzen und übrigens auch irrsinnig hohen Kosten gestimmt. Wolfgang Thierse hat auch dafür gestimmt. Thierse! Der müßte es doch nun wirklich besser wissen.
Peter Gauweiler aber spielte den Rufer in der Wüste und stimmte dagegen, Respekt!
Respekt auch für die offenen Worte, die Guido Westerwelle heute morgen im SpOn-Interview fand:

Ich finde die Romantisierung der DDR von einigen Intellektuellen zum Kotzen. Die DDR stand nicht für Gerechtigkeit, sondern für Mord an der Mauer, Unterdrückung, eine wirtschaftliche und ökologische Katastrophe. Der Sozialismus wird seit knapp hundert Jahren auf der Welt probiert – und immer wurde zuerst die Wirtschaft verstaatlicht, dann das Denken, dann landeten die Andersdenkenden im Gefängnis. Demokratischer Sozialismus ist Unfug. Es gibt Demokratie oder Sozialismus, beides zusammen kann es nicht geben. Sozialismus ist eine totalitäre Idee.

Das sind Worte, die ich unterschreiben kann. Auch sehr interessant ist die Abstimmung der SpOn-Leser zum Thema Vorratsdatenspeicherung.
Abstimmung
Irgendwie passen da Wählerwille und Politikerentscheid nicht ganz zusammen. Nunja, wie geht es nun weiter ab 01. Januar des neuen Jahres? Solange man Onion-Router noch nicht auf dieselbe Liste wie Atombomben und Giftgas gesetzt hat, werde ich noch über TOR ins Netz gehen. Im Übrigen ist es für mich so schwer ja nicht, mit der Dauerbespitzelung und Überwachung umzugehen, das kenne ich noch zur Genüge von früher.

 Posted by at 7:10 pm
Nov 062007
 

Nach einem kurzen Test, der nach nur 2430 Tagen sein jähes Ende fand, kaufte ich letzte Woche die Software für 13,44 EUR.
mIRC
Blöderweise bouncte meine PayPal-Adresse, da Frodolf, der sie jahrelang hostete, sie offensichtlich gelöscht hatte, aber eine Mehl an den Autor klärte das Ganze schnell auf.

 Posted by at 8:10 pm
Nov 042007
 

Den „Rekord“ für den langsamsten Marathonlauf aller Zeiten wird bis heute gehalten durch Shisō Kanaguri.
Er brauchte nämlich 54 Jahre, 8 Monate, 6 Tage, 3 Stunden, 32 Minuten und 20 Sekunden dafür. Die ganze Geschichte findet man in der Wikipedia.

 Posted by at 10:03 pm
Nov 012007
 

Heute arbeitete ich in Frankfurt (in Rheinland-Pfalz war Feiertag). Dort hatte ich ein nettes DAU-Erlebnis.
Eine nette junge Dame monierte, „daß es nicht druckt.“
Nun hat sie ein separates Gerät, welches faxen, kopieren und eben auch via USB drucken kann. Das alles funktionierte auch bis letzte Woche klaglos. Nach dem hausinternen Umzug aber gingen weder Fax noch Druck.
Der anwesende Elektriker, der auch für die TK-Anlage zuständig war, meinte, als er vom DAU gefragt wurde, ob er das Faxgerät anschließen könne, nach gründlicher Inspektion des Gerätes , daß dieses Gerät keine Faxfunktion habe, da er keinen RJ11-Anschluß fände.
Nun habe ich aber von diesen Geräten schon mehr als ein halbes Dutzend verbaut und alle konnten Faxe senden und empfangen. Insofern insistierte ich.
Was war passiert? DAU hatte das USB-Kabel (B-Form) in die RJ11-Buchse des Mehrzweckgerätes hineingewürgt. Nachvollziehbar, daß der Telekomiker keinen Faxanschluß fand. Und auch durchaus nachvollziehbar, daß es nicht druckte.
Wenigstens war das Problem sehr schnell gelöst.
Ein weiterer Höhepunkt in Frankfurt wartete in Form eines Klapprechners auf mich.
Dem Besitzer war es nicht gelungen, das Gerät ins Netz zu integrieren.
Für mich also die leichteste aller Übungen.
Es war eine PCMCIA-Karte fürs Funknetz gesteckt. Da diese Baujahr 2002 war, konnte ich durchaus nachvollziehen, daß sie nicht ins vorhandene WPA-geschützte Netz kam.
Nun war aber das Notebook recht neu. Dual-Core-CPU, 1 GB Speicher, 17′-Display und 120GB-HDD legten dies jedensfalls nahe.
Ich schaute mir das Gerät genauer an und … BINGO! Der WLAN-Schalter an der Front stand auf Aus.
Also antike PCMCIA-Karte gezogen und internes WLAN aktiviert…
Doch es funktionierte nicht. 😐 Ein Blick in die WiXP-Systemsteuerung brachte „unbekannte diverse PCI-Geräte“ zum Vorschein.
Also dockte ich die Maschine ans LAN an. Bzw. hatte ich dieses vor, denn es ging nicht. Die Netzwerkkarte war deaktiert und ließ sich nicht zum Leben erwecken. Dabei ist eine RTL8139 nun wirklich nicht sooo der Exot.
Ein Neustart löste das Rätsel, denn auf einmal funktionierte das LAN problemlos.
Nun wollte ich den passenden Treiber zur integrierten Mini-PCI-WLAN-Karte suchen und scharfmachen.
Alles kein Problem. Also, um welches Gerät handelt es sich?
Ich suche nach dem Hersteller – Fehlanzeige. Nirgens auch nur der Hauch eines Herstellers zu erblicken. Der Besitzer, ein Südosteuropäer, murmelt etwas von Toshiba, aber diesen Namen finde ich nirgendwo.
Ich drehe die Maschine auf die Rückseite – und erblicke auf einem Aufkleber folgende Daten:

Notebook 472
Made in China

Da half mir natürlich ungemein weiter. Nach diversen Rückfragen und professionellen Recherchen hatte ich sogar eine Treiberseite in *.cn gefunden. Oder war es *.mm?
Also nix wie her mit dem Treiber. Aber — 69 MB für einen WLAN-Treibr von einem chinesischen Server, der mir bestenfalls 6 kB/s gönnte?
Ich machte die Maschine aus, um mir mal den Chip anzuschauen. Und was erblickte ich? Einen leeren Steckplatz. Na prima, also kein internes WLAN. Naja, wenigstens das LAN tut es ja mittlerweile nun problemlos.
Solche Geschichten erinnern mich immer wieder an meinen Freund Theo. Theo, mittlerweile erfolgreicher Anwalt im Großraum Frankfurt, war, als wir uns vor nunmehr mehr als 15 Jahren kennenlernten, ein sehr sparsamer Mensch, der auch noch, ungewöhnlich für einen Studenten, mit einer Karte ausgestattet war, die es ihm erlaubte, in der Metro einzukaufen. Theo also, kaufte in der Metro „interessantes“ Zubehör für seinen feisten 386er ein. Zubehör wie Soundkarte und Modem.
Die Soundkarte kam in einer schneeweißen Schachtel daher, auf der auf einer Schmalseite aufgedruckt stand: „Soundkarte“.
Ehrlich, kein Hersteller, keine Treiberdiskette, nur ein loses Blatt, auf dem so wertvolle Hinweise standen wie

„Leine Musikbrett nicht spannen – Stolpergefahr!“

Die Soundkarte hat übrigens nie, aber auch wirklich NIE auch nur je einen Ton von sich gegeben.
Das ebenfalls mit dem „Musikbrett“ erworbene MODEM kam ebenso in einer standardweißen Verpackung daher. Nur stand an der Schmalseite „MODEM“.
Dieses MODEM funktionierte sogar einigermaßen, da es 9x% Hayes-kompatibel war. (zur Ehrenrettung von Metro)
Und genau an so etwas mußte ich heute denken, als ich auf der Rückseite des Notebooks den Aufkleber „Notebook“ sah.

 Posted by at 10:14 pm