Ha, ich mußte heute ja so lachen! Bodo deutete es schon an; die Gefahr des fehlerhaften Wiegens des Obstes bzw. Gemüses ist größer, wenn der Konsument die Arbeit übernimmt.
Und was erlebe ich heute im Edeka? Sensibilisiert durch die Diskussion achte ich natürlich wie ein Schießhund auf das Laufband. Die Kundin vor mir rollt als letztes eine Melone auf’s Band. Dort pappt der selbst erstellte Aufkleber dran. Ich traue meinen Augen nicht…30 Euro für eine eher mickrige Wassermelone, das ist selbst nach den üppigen Lebensmittelpreiserhöhungen der letzten Tage doch etwas zuviel. Da hat die Dame wohl noch ihr Einkaufskörbchen oder einen Teil des Oberkörpers mitgewogen.
Ich warte gespannt, ob jemand diesen offensichtlichen Fehler bemerkt. Nun, die Kassierin bemerkt ihn nicht und auch die Kundin zückt anstandslos ihr Portemonnaie und will die 110,32 EUR bezahlen.
Nun bin ich ein ehrlicher Bürger, räuspere mich und bitte die Kassiererin, doch mal den letzten Posten zu kontrollieren. Sie weist mein Ansinnen empört zurück, sie wüßte, daß die Melone nicht mir gehöre?!?
Ich erkläre noch einmal ruhig den Sachverhalt und frage die Kundin, ob sie bereit sei, für eine Melone 30 Euro zu bezahlen.
„Was wollen Sie von mir?“, fragt diese entrüstet.
Es ist ein Kreuz. Spreche ich so undeutlich oder haben es die Menschen völlig verlernt, einfach mal zuzuhören?
Naja, jedenfalls bemerkt die Kassiererin jetzt den Fehler und wiegt die Melone nach.
Obwohl die Kundin nach dem Stornolauf jetzt nur noch 75 statt der 110 Euro zahlen muß, schaut sie mich an, als hätte ich mich ihr unsittlich genähert.
Tja, tu niemandem etwas Gutes, dann widerfährt Dir nichts Schlechtes.
Gestern kam die Mobiltelefonrechnung. Darauf sind einzeln alle Gespräche gelistet, die während unseres Kurzaufenthalts von meinem Apparat geführt wurden bzw. ankamen.
11 Telefonate kosteten 5,96 EUR. Das sind zwar gepfefferte Preise, aber keine solchen Unsummen, daß die EU da dazwischenpfuschen muß.
Schließlich muß man doch nicht im Urlaub nonstop die Daheimgebliebenen zutexten.
Abgesehen davon hatte ich den Eindruck, daß am Abreisetag nur noch mein Apparat genug Saft hatte. Und das, obwohl mein Telefon am meisten benutzt wurde. Irgendwie scheinen die neuen Händis da Probleme zu haben…
Ohne Worte
Beim Stöbern nach einem günstigen Flug kam ich auf irgendeine Seite, bei der die Fluggesellschaft obenstehendes Menü bei der Alterswahl anbietet.
Beim genaueren Betrachten frage ich mich, welch wirrem Hirn das Menü entsprungen ist oder ob sich wirklich ein tieferer Sinn dahinter verbirgt. Kann mir jemand weiterhelfen?
…ist ein junger Mann, der vor einigen Jahren mit einer Idee schwanger ging. Irgend etwas intellektuelles für deutsche Medien. Im Endeffekt eine intelligente Fernsehserie im Zeichentrickformat, die ähnlich wie die frühen Simpsons, nicht nur den Konsumenten anspricht, sondern auch dem geneigten Bürger Vergnügen bereitet.
Nun, die Idee war da, doch wie setzt man als kleiner Bürger so etwas in die Tat um?
Ich bemühte mich damals (das muss so 2003/2004 gewesen sein) sogar beim nahegelegenen und allmächtigen 2DF um eine Audienz, die mir freilich versagt wurde (nach mehr als dreimonatiger Wartezeit kam ein lapidares Schreiben von irgendeinem Vorzimmerpraktikanten).
Christian kämpfte sich durch diverse Funkhäuser, doch nur der Bayerische Rundfunk äußerste gelindes Interesse. Nunja, eine Zeichentrickserie kostet sehr viel Geld und birgt viel Risiko, da ist Deutschland sicher der falsche Platz.
Doch die Ideen sprießten weiter und mittlerweile wurden über 100 Folgen entwickelt. Hut ab vor dieser umfangreichen Arbeit. Ein ganzes Universum ist mittlerweile um Alex, Rick, Mike und die zahlreichen anderen Bruchbacher entstanden.
Doch ständig nur sozusagen auf Halde produzieren ist auf Dauer auch unbefriedigend. Also wurden neue Vertriebswege gesucht und gefunden.
Ein talentierter Zeichner ward gefunden und entwarf und zeichnete für zahlreiche Chris’sche Euros die Figuren und eine komplette Comic-Erzählung.
Auch ein Produzent fand sich und nunmehr liegt das erste Heft vor. Ich habe gleich einpaar käuflich erworben und mir diese vom Verfasser sogar widmen lassen!
Wer weiß, in wenigen Jahren sind die Dinger meine Altersvorsorge.
Wer nun etwas neugierig geworden ist, der kann sich über das Projekt bei Chris selber informieren oder bei einem erfahrenen Blogger weiter zum Thema lesen.
Meine bestellten Hefte sind leider noch nicht eingetrudelt, aber dank Chris, der von Dienstag bis heute morgen bei mir weilte, habe ich bereits einige signierte Exemplare hier.
Normalerweise mag ich ja keine Comics, aber dieses hat mir ausgenommen gut gefallen. Viele stimmige und nette Referenzen, feingeistige Seitenhiebe und eine runde Geschichte bereiteten durchaus ein schönes, wenn auch kurzes Lesevergnügen.
Nun wäre es a) gut, wenn viele Leute diese Comics lesen würden und b) das ganze irgendwann kommerziell einmal so interessant wird, daß sich das 2DF endlich mal dafür interessiert.
Warum ich das überhaupt schreibe? Nun, mir gehören an dem Projekt 50,01% und … 😉
Also los, kauft ein Heft, solange noch welche da sind!!!1
…wurde mein Großvater geboren. Ich finde das eine gute Gelegenheit, an dieser Stelle etwas über ihn zu erzählen.
Mein Großvater Emil Czudnochowski stammt aus Masuren. Dort lernte er auch seine Frau kennen, die er 1934 heiratete. Opa war Maurermeister. Zeit seines Lebens liebte er die Musik. Noch im hohem Alter saß er gerne am Radio, wo er lieber die Neue Deutsche Welle als die üblichen Schlager hörte. Er spielte Trompete und Mandoline. Auf dem folgenden Bild ist er ganz links stehend neben seinem späteren Schwager, meinem Großonkel Albert zu sehen. Das Bild ist von 1937.
Mein Großvater war Vater von fünf Kindern. Der Erstgeborene kam als Kind durch einen Autounfall ums Leben, das jüngste Kind ist meine Mutter. Sie wurde 1943 in der Kreisstadt Johannisburg geboren, in der die Familie mittlerweile ein Haus hatte, welches Opa errichtet hatte. Mein Großvater war nämlich Maurermeister und hat in seinem Leben weit mehr als hundert Gebäude errichtet. Ich verfüge über eine Liste dieser Gebäude.
Opa war einfacher Soldat im zweiten Weltkrieg. Er war an der Westfront und wurde dort verwundet.
Nach dem Kriegsende, welches er in dänischer Gefangenschaft erlebte, ging er in die mittlerweile polnisch besetzte Heimat zurück und wurde dort von Polen aufgegriffen und als Zwangsarbeiter im Kohlebergwerk in Kattowitz eingesetzt. Sein Nachname und das Beherrschen der Sprache ermöglichsten 1946 seine Flucht. Er fand nach vielen Wirren seine Familie wieder, die in den Großraum Lübeck geflohen war.
Dort fing er wieder bei Null an und erbaute in den frühen 1950ern Jahren ein Haus, welches ich auch kennen- und schätzenlernte.
Mein Großvater war Zeit seines Lebens ein geachteter und beliebter Mann. Auch im hohen Alter schätzten alle seinen Ratschlag und suchten seine Gesellschaft. Er konnte herrlich erzählen und auch prima singen. Als Enkel erinnere ich mich an viele schöne Abende, die ich mit ihm verbrachte. Ich verbrachte ja als Kind jedes Jahr mehrere Wochen bei den Großeltern an der See.
Hier entstand auch das folgende Bild.
Opas 75. Geburtstag war eines der schönsten und größten Familienfeste und wird mir immer in lebhafter Erinnerung bleiben. Auch die goldene Hochzeit 1984 war der Hammer.
Meinem Großvater war es noch vergönnt, die deutsche Wiedervereinigung mitzuerleben. Leider verschlechterte sich sein Gesundheitszustand in den 1990er Jahren. Er konnte immer schlechter laufen (die Kriegsverletzung und sein schwerer Beruf). Aber er beklagte sich nie und strahlte für mich immer Lebensmut und Optimismus aus. Meinem Großvater war es noch vergönnt, seinen 85. Geburtstag zu feiern. Danach ging es ihm immer schlechter und Ende 1992 verstarb er nach langer, schwerer Krankheit.
Heute wäre sein 100. Geburtstag. In meiner Erinnerung bleibt er stets wach.
…B**l*f*ld! Muhahahaha.
Kürzlich feierte die Musik-CD ihr 25-jähriges (30) Jubliläum. Im heise-Forum stellte daraufhin ein Nutzer die entscheidende Frage:
Eure erste Musik-CD?
bei den meisten Leuten war das wohl „Brothers in Arms“ von Dire
Straits
Die Antworten im Forum sind auch durchaus interessant.
Ich kann mich an meine erste CD nicht so recht erinnern, denn ich kaufte erst 1993 einen CD-Spieler. Ich vermute, es wird die „Some Great Reward“ von Depeche Mode gewesen sein.
An meine erste DVD hingegen erinnere ich mich gut. Es war „Auf der Flucht“ mit Harrison Ford. Sie war als Gratiszugabe bei Vobis-Rechnern mit DVD-Laufwerk dabei. Das war 1999. Die DVD kostete nix, aber die Folgeinvestitionen (16:9-Gerät, DD-Receiver, Lautsprecher)…
Ich war gestern in Hamburg. Auch die Rolling Stones waren da. Ich hörte sie sogar aus der Ferne ein bißchen.
Ansonsten spazierte ich an der Alster bei schwülheißem Wetter und schwätze bis früh um 5:00 Uhr mit Freunden. Achja, gearbeitet habe ich auch noch. War vorher noch in Düsseldorf und Münster.
In Düsseldorf verlor ich eine Stunde, denn eine Straßenbahn war mitten auf der Kreuzung beim Abbiegen kaputtgegangen und blockierte meine Ausfahrtrichtung. Ansonsten verliefen die übrigen 1.300 Kilometer problemlos.
Nur gestern am Maschener Kreuz war alles dicht. Aber bei den monströsen Sanierungsarbeiten auch kein Wunder.
Und nun ruhe ich mich aus.
Samstag, 04. August
Royal Leamington Spa
Jens und ich standen bereits gegen 6:00 Uhr auf. Nach der Morgentoilette in einem Bad, welches wie das gesamte Haus schon das halbe Jahrhundert deutlich überschritten hatte, spazierten wir noch etwas durch die Wohngegend.
Vor Florians Haus stellten wir fest, daß keine Klingel vorhanden ist. Da wir auch beide kein Mobiltelefon dabei hatten, mußten wir unverrichteter Dinge wieder abziehen. Naja, das Wetter war angenehm und so wandelte wir durch eine typische englische Siedlung.
Mir fiel ein Plakat auf, welches die drakonischen Strafen im Land untermalt. Daß man fürs Falschparken eine wheel clamp verpaßt bekommt, die man nur gegen eine Gebühr von 320 GBP los wird, weiß der erfahrene Reisende. Doch zu Touristen sind die Bobbies meist nett, denn schließlich sollen die ja nicht verprellt werden, so zumindest meine Erfahrung von früheren Reisen.
Doch eine Strafe von 1.000 GBP für nichtentfernte Hundehaufen, das ist arg heftig. Aber es schien zu wirken. Ich sah zumindest keine einzige Tretmine. Allerdings sah ich auch wenig Hunde. Nicht, daß es keine gegeben hätte, alleine in unserer Pension liefen mindesten vier davon rum. Zwei große schmale und zwei kleine dicke, von denen einer nur drei Beine hatte.
Um 9:00 Uhr gab es ein genehmes Frühstück im weinbelaubten Wintergarten, der Aussicht auf ein sehr gepflegtes und schönes Grundstück gewährte.
Gegen 10:00 Uhr wurden diverse Umzugsaktionen nötig, denn Jensens und mein Zimmer waren andersweitig vermietet.
Also zog Jens (er mußte am Ort bleiben, weil seine Fahrbesetzung auch dort kampierte) in Sebastians Zimmer und bezog Markus‘ Quartier. Markus und ich wanderten ins drei Kilometer entfernte „Best Western“ aus. Langsam beherrschte ich den Stadtverkehr. Aber das die Autos in den Nebenstraßen fast ausschließlich seitenverkehrt parkten, das irritierte gewaltig, sahen die Straßen doch beim Einbiegen vertraut kontinental aus.
Noch vor 11:00 Uhr waren alle neun Personen in den zwei Autos und wir fuhren los in die zweitgrößte Stadt Englands, ins 20 Meilen entfernte Birmingham.
Birmingham
Das die Stadt riesig ist merkten wir daran, daß wir eine halbe Stunde lang durch immergleich aussehenden Vorortsiedlungen fuhren. Teilweise hatte man den Eindruck, daß außen eine Endlosleindwand abgespult wurde, die immergleichen Einfahrten, Schornsteine und Gärten bargen hohe Verwechslungsgefahr. Aber das Navigationssystem zählte brav den Countdown und tatsächlich standen wir kurz nach Mittag mitten im Zentrum Birminghams, am futuristischen Selfridge-Gebäude.
Dort spalteten wir uns in Grüppchen auf, denn die einen wollten einkaufen, die anderen essen. Jens und ich schauten uns das Treiben auf dem Wochenmarkt an (so viele Völker und so viele exotische Waren sah ich noch nie auf einem Haufen) und besuchten das Innere einer Kirche. Eindrucksvoll, wie die anglikanische Kirche das Innere des Gotteshauses so gestaltete, daß es nahezu anheimelnd wirkte und nicht so protzig und erdrückend, wie man es gewohnt ist.
Im Kaufhaus sah ich „Lebensmittel“, die das eben auf dem Markt gesehene noch locker in den Schatten stellten. Skorpione im Lutscher, Krokodilfleisch, getrocknete Maden und ähnliches ließen den Appetit verfliegen. Wir hatten noch etwas Zeit und umrundeten den Konsumtempel, sahen Gewerkschafter Werbung für Labour machen, bestaunten einen goldenen Bullen und wunderten uns über den Trubel, der mir schon beängstigend zuviel wurde.
Nachdem wir uns alle wieder am Treffpunkt eingefunden hatten, wanderten wir zum Rathaus. Unterwegs kaufte ich ein Sandwich bei der Kette mit dem originellen Namen „EAT“.
Der Rathausplatz war beeindruckend und viele Einheimische und Gäste nutzten das schöne Wetter zum Flanieren. Beinahe wäre einer von uns noch den Tücken des Linksverkehrs erlegen, denn die Schriftzüge auf der Straße look right sollte man tunlichst beachten. Ich will nicht wissen, wieviele Kontinentaltouristen jährlich von englischen Autos jäh aufgegabelt werden.
Auf dem Rückweg zu den Autos machten wir noch Station in einer wunderschönen Kathedrale. Auch hier beeindruckte mich die Familienatmosphäre im Inneren.
Zurück am Konsumtempel nutzten wir alle noch die Gelegenheit, kostbare GBP loszuwerden, indem wir uns Puzzle, DVDs, Bücher usw. kauften.
Dann gemahnte Florian an den Aufbruch, schließlich hatten wir noch einiges vor.
So ging es zurück zum Parkhaus. Dort zwängten sich die fünf bzw. vier Herren wieder in die Astras und auf ging die Fahrt, diesmal in die Geburtsstadt William Shakespeares.
Stratford upon Avon
Was Rüdesheim oder Rothenburg in Deutschland, das ist Stratford/Avon für England. Die Stadt sieht aus wie für Touristen gemacht und tatsächlich sieht man dort auch endlose Mengen davon. Und Englands größter Dichter wird auf Schritt und Tritt vermarktet, daß es schon wieder lustig ist.
Leider drängte die Zeit, so daß wir nur eine gute Stunde Zeit hatten. Wenigstens konnte ich noch eine Kugel Eis mit clotted cream genießen (1,35 GBP). Nach Stratford werde ich auf jeden Fall noch einmal fahren, es ist sehr schwiegermutterkompatibel.
Es war nun schon tea time und wir mußten leider schon aufbrechen, denn es sollte noch gegrillt werden und der Kinobesuch in Coventry stand auch noch an.
Fortsetzung folgt…