Jun 092007
 

Wie man lesen kann, möchte Herr Schäuble jetzt alle Nicht-EU-Ausländer per Fingerabdruck erfassen.
Aber wieso nur Neger, Schlitzaugen und Typen, die in Bettlaken gehüllt sind und lustige Hüte tragen? Ok, Amis und Russen werden ja dann auch erfaßt.
Aber wieso nicht klaulustige Polen, Zigeuner aus Rumänien und der Slowakei und froschfressende Nachbarn?
Ach was, am besten ALLE per Fingerabdruck erfassen. Und per Implant-Chip registrieren. Und eine Kamera ins Auge bauen. Und Mikros ins Ohr Und *irrelach*

 Posted by at 4:18 pm
Jun 072007
 

…im Greteschen Hof. Dem Hotel angeschlossen ist die Gaststätte „Zur Post“.
Dort wählte ich gestern nicht, wie sonst meist, die Fischplatte zu 9,00 EUR, sondern wahnsinnigerweise die Grillplatte zu 10.00 EUR.
Auf der Platte befanden sich:
– eine halbe Erdbeere
– ein paar Krümel Weißkrautsalat
– eine Peperoni
– 2 Blätter Salat
– ein Klecks Senf
– etwas Ketchup
Nun, das klingt ja nicht soo spannend. Auch die überschaubare Portion Bratkartoffeln mit Speck reißt es nicht raus. Aber das war eben nicht alles.
Denn an Grillgut lagen noch bei:
– 1 Bratwurst
– 2 Rinderfilets
– 2 Schweinesteaks
– 1 Lammschnitzel
– 2 Hähnchenschenkel
– 1 große Putenbrust
Ich bin ja nun kein Kostverächter, aber diese Portion war wirklich unanständig groß.
Selbstverständlich habe ich sie bewältigt, mußte allerdings danach noch 2 Stunden an der Hase spazieren gehen.

 Posted by at 10:17 pm
Jun 032007
 

Amazon
Ich bestellte bei Amazon ein Buch von Andreas Eschbach. Nun listet die Software dann immer Empfehlungen auf, wie man auf obigen Bild sehen kann.
Nur verstehe ich überhaupt nicht, wie sich das Buch links unten dahin verirrte.

 Posted by at 8:53 pm
Mai 302007
 

Wie ich heute beinahe entsetzt im heise-Ticker las, stattet LG seine neuesten Waschmaschinen mit einem MP3-Player aus. Das erinnert mich fatal an die Waschmaschinentragödie meines geliebten Lem, in der er bereits scharfsinnig in den 1960er Jahren beschrieb, wie sich die Waschmaschinenhersteller Snodgrass und Nuddlegg immer mehr bei ihren Waschmaschinen überbieten. Eine herrliche Groteske! Ein kleiner Textauszug ist hier zu finden. Der ganze Text stand mal hier online.
Abgesehen davon. Wozu in Himmels Namen braucht man ein MP3-Abspielgerät in einer Waschmaschine? Was kommt als nächstes? Bügeleisen mit Funkuhr? Kühlschränke mit Fernseher (achne, die gibt es ja schon) oder gar Staubsauger mit infraroter Schmutzkontrollkamera?

 Posted by at 3:55 pm
Mai 252007
 

Es wird immer peinlicher, dem Treiben des Gesetzgebers zuzuschauen. Heute nun soll also bestimmt werden, daß das Rauchen erst ab dem 18. Geburtstag erlaubt ist.
Und ich bin mir sicher, daß das Gesetz durchgewinkt wird. Und dann werden sofort alle Jugendlichen unter 18 nie wieder eine Zigarette auch nur anfassen und Engel werden erscheinen und schöne Lieder singen.
Ein weltfremdes Gesetz, daß exemplarisch zeigt, wie sehr am Volk vorbeiregiert wird und wie wenig man vom Leben der Bürger versteht. Es wird ähnlich große Wirkung haben wie der Aufruf der Musikindustrie, doch keine CDs mehr zu kopieren.
Und die angedrohten Strafen bei Verstößen tragen ja doch wieder nur die Eltern.
Und bei der rauchenden Jugend und ihrem Dunstkreis (was ein Wortspiel!) wird die Politikverdrossenheit ungeahnte Ausmaße erreichen.
Naja, vielleicht wachen die jungen Leute aber auch mal auf und revoluzzen ein bißchen.
Und außerdem wird es mehr Arbeitsplätze geben, nein, nicht in der Tabakindustrie und bei den Kiosken und Händlern und Automatenbetreibern, dort wird es zahllose Entlassungen und Pleiten geben. Nein, ich meine neue Arbeitsplätze für die Polizisten, die dann minderjährige Raucher verfolgen und abkassieren, Psychiater und Sozialtherapeuten. Bloß, wieso habe ich bis heute noch nie bewußt einen Polizisten, Lehrer, Verkäufer oder Erwachsenen erlebt, der minderjährige Raucher in die Schranken wies? Und das Alter der Vielqualmer, die sich nicht mehr so wie ich schamvoll im Schloßpark verstecken, sondern breit grinsend und rotzend am Bahnhof, am Buswartehäuschen, auf der Straße qualmen und einem herausfordernd ins Gesicht lachen, war bestimmt nicht 15, sondern eher 12.
Aber blöde ist das doch irgendwie. Denn ständig hackt sich der Staat ins eigene Bein, denn ihm entgehen durch nichtstattfindende Alkoholexzesse und zwei Jahre später einsetzendes Rauchen Abermillionen, wenn nicht gar Milliarden an Steuergeldern.
Andererseits gut für die Taliban und Kolumbianer, denn die dürften sich über erhöhten Absatz ihrer illegalen Ersatzsuchtmittel freuen. Oder führen die dann etwa auch eine Volljährigkeitsgrenze ein?

 Posted by at 6:10 am
Mai 232007
 

heise online berichtet über eine neue Geschäftsidee.
Wo soll das noch hinführen.
Die allgegenwärtigen Mobiltelefone, die alle Industrielandeinwohner binnen nicht mal einer Dekade zu 100% abhängig gemacht haben, dienen also nicht mehr nur zum teuren Telefonieren und Kurznachrichten verschicken, sondern auch zum jederzeitigen (immer zu bezahlendem) Aufnehmen und Verschicken von Bildchen und Filmchen. Dann kann man damit noch Adressen und Termine verwalten und Musik hören. Das taugt aber nichts, da man dafür nichts zahlen braucht, es sei denn, man ist so doof und lädt sich für teuer Geld die tollen Megahits runter, die man sowieso ständig im Dudelfunk hört.
Wie kann der Händibesitzer also noch gemolken werden? Klar, durch Spielchen, selbstverständlich auch Pornos (wobei ich das derzeit am ärmsten finde) und durch Klingeltöne und Hintergrundbildchen, Bildschirmschoner usw..
Dann kommen noch die fantastischen Möglichkeiten der Internetverbindung dazu. So kann man, wiederum für teuer Geld, sich navigieren lassen bzw. aktuelle Staumeldungen erhalten. Und mit WAP klitzekleine Internetseitchen ansteuern, die tolle Sachen anbieten. Die ganzen Informationsdienste habe ich nicht mal erwähnt. Auch die Offline-Tuner, also Anbieter von Taschen, Ketten, Oberschalen usw. lasse ich mal aus dem Spiel.
Wie kann man also in diesem abgegrasten Markt noch Geld machen oder auffallen?
Ganz einfach: durch Werbung oder durch krasse Neuerungen, wie sie obengenannte Fa. jetzt anbietet.
Menschen zahlen nun also Geld dafür, daß während eines Telefonats Spaßgeräusche eingeblendet werden. Dann hört man also Kühe muhen, Frösche quaken, Stadtlärm, lustige Pups- und Kotzgeräusche, Lacher und tausende andere tolle Laute.
Dachte ich noch vor kurzem noch, das Gedudel vom Deutschlandlied im Technorhythmus statt eines Freizeichens sei der Gipfel der Zumutung, so wird das von dieser Funruf-Geschichte doch locker getoppt. Nun werde ich dank meines Bekanntenkreises und meiner Kundenklientel eher selten mit Zeitgenossen zu tun haben, die ihr (Taschen-?)Geld für so einen Blödsinn ausgeben. Aber Armeen von Schulkindern werden begeistert ihr karges Salär auch dafür opfern.
Andererseits, wie TheKaiser treffend bemerkte: Ein herrliches Auswahlkriterium zum Beenden von (Telefonbekanntschaften).
Das Schlimmste kommt aber zum Schluß, denn dank meiner regelmäßigen Teilnahmen an Befragungen, habe ich auch diverse Einblicke in die nähere Zukunft erhalten.
Die Kuh ist nämlich noch nicht ausgemolken. Die große Mehrheit der Leute hat heutzutage ein modernes Gerät mit einem hochauflösendem Farbdisplay und Bluetooth-Fähigkeit.
Und auf den Displays wird meist nur eine langweilige Uhr oder das Bild der/des (momentanen) Liebsten angezeigt. Wie einfallslos, wie langweilig! Und nach dem dritten Hintergrundbildwechsel für nur 1,99 EUR hat auch eine Mehrheit begriffen, daß zum Cool-Sein mehr gehört.
Also wird an dieser Stelle ein neuer Hebel angesetzt.
Erste Pilotversuche in Großstädten ermutigen die Macher der neuen Welt sehr.
So wurden in Düsseldorf und Berlin Plakate aufgestellt, die vorbeigehenden Willigen per Bluetooth kostenlos ein Lied (ein Superhit, der täglich ein dutzend Mal im Dudelfunk läuft) schicken, wenn sie denn einen Code an die werbende Fa. senden (und sich damit an potentielle Kunden zu erkennen geben). Offensichtlich haben viele Leute nichts zu tun oder sind fasziniert von den Möglichkeiten ihres Gerätes, denn der Versuch lief sehr zur Zufriedenheit der Firmen.
Doch wie wird es weitergehen?
Ganz einfach! Da Mobiltelefone immer ziemlich genau (also auf ca. 100 Meter ohne hohen technischen Aufwand) zu orten sind (das ist eine technische Notwendigkeit), wird es bald Dienste geben, die dem Händibesitzer je nach Ort, an dem er sich gerade aufhält, mit nützlichen Informationen beglücken wird.
Man steht also am Kino und auf dem Telefon wird das Kinoprogramm angezeigt, man steht in der Innenstadt und eine SMS verkündet, daß man eine Kugel Eis bei Luigi gratis bekommt, wenn man sofort zu ihm über die Straße marschiert. Karstadt wirbt für die Nike-Turnschuhe, die gerade im Angebot sind und der Plattenladen empfiehlt die neue CD für nur 17,99 statt 19,99, auf der lauter Hits sind, die jeden Tag auf dem Dudelfunk in Endlosrotation laufen.
Nicht daß wir uns falshc verstehen. Das wird bald Realität sein. Das sind keine Konzepte, das ist marktreif.
Und für diesen Dienst muß man monatliche Abonnements abschließen. Nun, dann hat man die Wahl. Oder noch besser (also schlimmer): Solche Dienste sind automatisch im Vertrag integriert. Dafür werden dann eben die Grundgebühren reduziert oder die Minutenpreise günstiger.
All diesen neuen Ideen ist gemeinsam: Abschluß eines Abonnements, dort hinterlegt man ein Profil (Vorlieben Musik, Kleidung usw.).
Ab dann zeigt das Display per MMS, SMS, Bluetooth oder eben das Hintergrundbild oder den Klingelton an, wenn man an einem Geschäft mit Schnäppchen vorbeigeht, in welcher Kneipe die gleichen hippen Leute wie man selber sitzt (Flirtfunktion inklusive), welcher Film der Angesagteste ist und welche Musik die Megageilste ist (das ist übrigens die, die täglich im Dudelfunk…).
Ja, schöne, neue Welt.
Leute geben für Firmen wichtige Teile ihrer Persönlichkeit frei und bekommen dafür irgendwas billiger.
Also so neu ist die Idee insgesamt nicht, da kann die Payback-Karte schon seit einigen Jahren. Neu ist hier nur, daß alles online und sofort stattfindet und man für dafür auch noch bezahlt. Und daß man einen Teil seines Lebens dafür opfert (oder verplempert?), statt mit wachen Augen durch die Welt zu laufen mit starrem Blick aufs Händi auf der Jagd nach dem Kick durch die Stadt geht.
Und anstatt mit Freunden und Kumpels beim Eiskaffee lachend am Tisch zu sitzen, hocken dann hektisch blickende Junkies zusammen am Eiskaffeetisch und blicken alle naselang nervös aufs Display, um ja nichts zu verpassen. Dabei verpassen sie in diesem Moment einen schönen Teil ihres Lebens. Das ist so arm, man möchte weinen.
Tja, schöne neue Welt.

 Posted by at 6:46 am