Nov 182008
 

… gelandet im internationalen Vergleich von schulischen Leistungen. Der Hype um die OECD-Studie, die früher mal PISA hieß und dann IGLU und nun VERA artet meiner Meinung nach in MIST aus.
Viel zu detailverliebt und zahlenlastig kommt sie daher und zieht Schlüsse, die niemanden, der bis 10 zählen kann auch nur mäßig überraschen.
Soso, überwiegend von der SPD-regierte Länder schneiden deutlich schlechter ab als die traditionell konservativen Länder. Und in Schulen, in denen jeder dritte Schüler aus einem fernen Land stammt, sind vor allem die Leseergebnisse schlecht. Und so geht es weiter. Überraschend ist da wenig.
Doch was hilft so eine Studie, wenn es nur etwas Aktionismus gibt und keine Konsequenzen gezogen werden?
Bildung sollte Landessache und nicht Ländersache sein. Bundeseinheitliche Lehrmaterialien und Leistungskontrollen würden genauso hilfreich sein wie der Verzicht auf die Festlegung der weiteren schulischen Laufbahn in der vierten Klasse oder etwas frischer Wind in den Lehrerzimmern.
Ich möchte ja nicht wesentlich mehr, als das ein junger Mensch nach Absolvierung seiner Schulpflicht Lesen, Schreiben, Schwimmen und Rechnen kann, aufgeklärt ist und vielleicht noch weiß, wer Goethe, Beethoven und Einstein waren. Und daß er nicht denkt, daß Hitler der Vorgänger von Kohl war. Kann eigentlich nicht so schwer sein, ist es offenkundig aber.

 Posted by at 8:38 am
Nov 162008
 

…, zu DDR-Zeiten Stasi-Mitarbeiter, jetzt Abgeordneter der Linken im Bundestag, der auf Kosten auch meiner Steuergelder in Berlin hockt, hat nichts Besseres zu tun, als sich auch noch bei der Internetgemeinde unbeliebt zu machen, indem er juristisch gegen die deutschsprachige Wikipedia (so sah die Seite aus, als ich den Artikel schrieb, Mirror) vorgeht. Ok, damit hat er sich noch unmöglicher gemacht, als er vorher war, was ja bei seiner Vita schon nicht so leicht ist.
Aber es ist bezeichnend, daß immer wieder die Linken keinerlei Plan von Demokratie haben.
Und ich warne mal wieder vehement vor solchen, hochgefährlichen Überzeugungstätern. Diese sich selbst gutfindenden Menschen gehen im Endeffekt über Leichen. Sie unterdrücken jedwede andere Meinung, da ja ihre eigene schon richtig und gut ist. Und Argumente sind für sie schlicht nicht vorhanden.
Vorsicht vor solchen Spießgesellen, sie haben nach dem II. Weltkrieg schon genug Schäden, vor allem seelischer Art, angerichtet. Mit Lutz Heilmann zeigt die Linke aus Versehen ihr wahres Gesicht, auch wenn es modisch mit einem Ohrring kaschiert ist.
Aus genau solchem Grund haben vier hessische SPD-Abgeordnete Frau Ypsilanti ihre Stimme verweigert(so hoffe ich naiv).
Herr Heilmann, ich spreche ihnen die Ehre ab – sie widern mich an.

 Posted by at 2:37 pm
Nov 142008
 

Naja, die Studie heißt jetzt anders (VERA), nichtsdestoweniger werden in Bälde in Europa mal wieder die verglichenen Leistungen der Schüler veröffentlicht. In Deutschland hat man nach viel nichtsbringenden Aktionismus endlich ein heilendes Rezept gefunden. Man wird nämlich die ungeliebten, alles nach unten ziehenden Hauptschulen erst gar nicht an dem Test teilnehmen lassen.
Solche fähigen Kultusminister sollten Beispiel geben.
So kann zum Beispiel der Finanzminister diverse Landesbanken aus der Statistik nehmen und – schwupps – ist die Bankenkrise nur noch halb so schlimm. Und bei Mängeln an den Radreifen lassen wir doch einfach mal den ICE3 weg, dann sieht die Statistik auch sofort freundlicher aus. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Schon arm, daß man deutsche Schulen nach us-amerikanischem „Vorbild“ zu reinen Verwahranstalten verkommen ließ. Und nicht nur Hauptschulen sind betroffen. Ein glaubwürdiger junger Gymnasiallehrer berichtete mir kürzlich aus dem Norden von Rheinland-Pfalz, daß er in einer 10. Klasse im Fach Biologie feststellen mußte, daß bisher noch kein Aufklärungsunterricht stattgefunden hatte. „Als das dran war, war der Lehrer krank“, hieß es aus der Klasse.

 Posted by at 7:36 pm
Nov 102008
 

So heißt daß Buch, welches mir meine Nachbarn zum Geburtstag schenkten. Gestern, pünktlich zum Jahrestag des Mauerfalls, der übrigens in der von mir gelesenen Presse keinerlei Erwähnung fand, beendete ich das fast tausendseitige Werk. Damit ich dies schaffen konnte, war in der Nacht vom Freitag zum Samstag eine Nachtschicht nötig, in der ich in über 5 Stunden einige hundert Seiten schaffte.
Da hatte ich aber auch nach schwerfallendem Start Feuer gefangen und konnte die Augen nicht mehr vom Text abwenden.
Das autobiographisch gefärbte Werk Tellkampfs reißt mit. Mich noch im Besonderen, ähneln sich doch die Schicksale seines Protagonisten Christian und mein eigenes ziemlich.
Der Autor ist kein Jahr jünger als ich, das Elternhaus und der Freundeskreis sind vergleichbar und somit ergeben sich unheimlich viele Parallelen in Schul- und vor allem auch Armeezeit.
Somit holen mich beim Lesen erschreckend viele Erinnerungen ein, es überwogen die der unangenehmen Art.
Uwe Tellkamp versteht es hervorragend, in epischer Breite oder messerscharfer Kürze Details zu beschreiben, die mir den Schlaf raubten, aber mir auch Kraft geben, vehement gegen jedwede Verklärung und jedwedes Schönreden der untergegangenen DDR mit Vehemenz vorzugehen.
Ich steigere mich sogar in die Behauptung, daß ich, wenn ich erkenne, daß aktiv an der Restauration dieser unmenschlichen, undemokratischen Verhältnisse gearbeitet wird, ich diese mit allen gebotenen Mitteln bekämpfen werde.
Unter diesem Aspekt rechne ich es der hessischen SPD sehr hoch an, am vergangenen Montag ein deutliches Signal gesetzt hat. Ich verstand dieses Signal nämlich so: „Keine Kommunisten im Westen. Nicht mit uns!“
Wer weiß, vielleicht war es dieser Wahltag, der die weitere Zukunft SPD rettet…
Aber ich bin abgeschweift. Ich möchte keine Rezession zu dem Werk geben, daß können FAZ, Zeit, Süddeutsche usw. sicherlich besser und in gewählteren Worten als ich.
Ich möchte nur allen, die diesen Blogeintrag lesen und die mich kennen, die Lektüre dieses Werkes dringend ans Herz legen. Beißen Sie sich bzw. beißt euch durch die ersten 54 Seiten, laßt das kursiv geschriebene langsam setzen und wirken.
Dann packt einen der Roman und zeigt einem Wißbegierigen als bislang einziges Buch, wie die späte DDR in ihrer ganzen Wirklichkeit war.
Man erwarte um Gottes Willen kein Ossigejammer und keine Klischeerfüllungen; nein, man erwarte eine schonungslose und geradezu detailversessene Sezierung der grauen, nach Braunkohle stinkenden, Realität. In deren Tristesse trifft man auf viele hochinteressante Menschen, von denen die meisten diktaturüblich zwei Gesichter haben, eins für die Öffentlichkeit und eins für den Freundes- und Familienkreis.
Dieses Buch gibt Kraft, gibt Wut, gibt Hoffnung, gibt Stolz und läßt einen über bestimmte heutige Befindlichkeiten und Sorgen wieder müde lächeln.
Große Literatur zu einer Epoche, die so fern scheint und die ich als junger Mann in fast allen beschrieben Facetten genauso kennenlernte.
Zum Schluß noch einmal mein Fanal: Unbedingt dieses Buch lesen. Bei Unklarheiten zu bestimmten Worten, Begriffen darf ich gerne gefragt werden.

 Posted by at 9:38 pm