Apr 132008
 

… Klimakatastrophe. Wie man heute in SpOn lesen kann…

Doch die erfolgreichen Luftreinhaltemaßnahmen haben eine unbeabsichtigte Nebenwirkung, die erst jetzt deutlich hervortritt. Weil die Atmosphäre über Europa immer sauberer wird, schlägt die Klimaerwärmung auf dem Kontinent umso stärker durch. Die schwindenden Staubschleier sind offensichtlich der Grund dafür, dass sich Europa noch kräftiger aufheizt als andere Regionen in mittleren Breiten.

Ja, wie nun? Wenn man Dreck macht, gibt es Klimaerwärmung, wenn man keinen Dreck macht, gibt es auch Klimaerwärmung.
Wenn das kein klassisches Dilemma ist.

 Posted by at 8:49 pm
Apr 112008
 

… unbegreiflichen Bedarf und Verschleiß an Schuhen. Wir Männer können da nicht konkurrieren. Was wir aber im Gegesatz zu den Damen deutlich mehr in Mitleidenschaft ziehen und daher öfter ersetzen müssen, das sind unsere Brieftaschen, Geldbeutel und Börsen. Denn eine Frau wird sie selten hinten rechts in der verschwitzten Jeans mit sich rumtragen und sie mit dem Hintern breitsitzen.
Nun hatte also meine Brieftasche langsam aber sicher zu erkennen gegeben, daß sie am Ende sei. Erst ging ein Reißverschluß kaputt, dann löste sich die Gaze ab, so daß ich schon mehrfach den dadurch herausrutschenden Personalausweis vom Boden aufklauben mußte und letztendlich rutschten die Münzen durch ein aufgeriebenes Loch in die Freiheit. Also wurde es gestern Zeit, sich eine neue Brieftasche zu kaufen. Die schlechte Nachricht: gute Brieftaschen sind schweineteuer. Die gute Nachricht: beim Umräumen entdeckte ich in meiner ollen Börse einen vergessenen 100-Euro-Schein. Den hatte ich dort an versteckter Stelle im Januar für meinen Berlinbesuch plaziert, falls ich überfallen werde oder mein Bares verzocke und dann ein Taxi… oder…, naja, um was man sich als Provinzler halt sorgt, wenn man in die Großstadt fährt.
Während ich im Geschäft noch meine neue Brieftasche aussuchte, fragte eine Dame die Verkäuferin, ob in den Rucksack eine Wasserflasche passe und ob eine Flasche zum Probieren vorhanden sei.
Ich war einigermaßen perplex. Der Rucksack war durchaus geeignet, mehr als eine Flasche zu beherbergen. Und die Dame hatte aus dem benachbarten Supermarkt ihren Einkaufswagen mitgebracht, in dem auf den ersten Blick ein Dutzend Mineralwasserflaschen ruhten. Doch die hatten wohl die flasche Größe, es ging um eine konkrete Sorte Wasserflasche.
Nach einigem Hin und Her einigten sich die beiden Frauen darauf, daß die Kundin den Einkaufswagen stehen lassen würde, um im Supermarkt DIE Musterflasche zu kaufen. Wie ich oben schon schrieb, hätte aber in den Rucksack jede handelsübliche Flasche bis 2 Liter Fassungsvermögen hineingepaßt.
Abgesehen davon finde ich es schon beinahe bedenklich, daß sich wohlsituierte und elegant gekleidete Damen mit kleinen Rucksäcken ausstatten, um dort Wasserflaschen spazierenzutragen.
Man kann an dieser Unsitte übrigens perfekt im Ausland deutsche Urlauber erkennen. Wenn man also in London, Rom oder einer sonstigen Stadt in der zivilisierten Welt, in der es alle fünf Meter Kioske, Automaten, Verkaufsstände, Buden, fliegende Händler, Supermärkte, Kneipen, Restaurants und Trinkwasserbrunnen befinden, eine erwachsene Person sieht, die einen lächerlichen Rucksack auf dem Rücken trägt, aus dessen Außennetz oder Reißverschluß eine überdimensionierte Mineralwasserflasche lugt, dann kann man dieser, meist weibliche, Person mit „Guten Tag“ einen passenden Gruß entbieten.
Seitdem man in irgendwelchen Frauenzeitungen lesen kann, daß der Körper nonstop und ständig Wasser haben muß, welches man im 10-Minutentakt in sich reinzusüffeln habe, befolgen Heerscharen von Deutschen diese unsinnigen Tips und laufen halt die ein, zwei Stunden, die man zum Spazierengehen in einer Stadt Zeit hat, mit einem hinderlichen Rucksack rum, nur um die blöde Wasserflasche dabeizuhaben. Daß man auch mal ein paar Minuten ohne Wassertrinken überleben kann oder im seltenen Bedarfsfall sich auch ohne Mühe vor Ort mit einem Durstlöscher versorgen kann; auf diese Idee kommen viele Menschen nicht mehr. Daß eine Reisegruppe sich aber nur noch sehr mühsam durch eine Touristenhochburg bewegen kann, weil ständig zig Personen pinkeln müssen, daß wird problemlos toleriert. Auch in meinen Vorlesungen fällt das auf. Erstens steht vor fast jeder Kommilitonin/jedem Kommilitonen eine Flasche mit Wasser. Und zweitens geht spätestens 20 Minuten nach Vorlesungsbeginn der Toilettentourismus los. Ich wundere mich mittlerweile, wie die üblichen Verdächtigen es schaffen, während der Klausuren, die ja auch mal drei Stunden dauern können, nicht gehen zu müssen.
Insgesamt gesehen ein großflächiger Sieg einer raffinierten Mineralwasserindustrie.

 Posted by at 5:10 pm
Apr 022008
 

So wie der eben bestimmt nicht. Letzte Woche wurde ich gebeten, doch am Abend mal nach dem Router zu schauen und für den Junior das Windows korrekt zu lizenzieren.
Termin war heute 18:00 Uhr.
Nun hatte ich am Sonntag die Uhren in Fernseher, Auto, Wecker, Mikrowelle und weiß der Deibel wo noch umgestellt. Als 18:30 Uhr mein Händi mich an den Termin erinnerte, wußte ich, welche Uhr als einzige nicht umgestellt war. Also traf ich erst mit einer Stunde Verspätung ein. Nun, das war alles nicht so schlimm. Nach zwei Stunden Gebastel hatten wir folgendes Ergebnis.
– der zu lizenzierende Rechner ist nun völlig deaktiviert und muß neu installiert werden
– der Router routet nicht mehr ins Internet und die ganze Familie ist nun offline
Also morgen nochmal das ganze. Dann mit Firmwareupdate für den Router, der dann hoffentlich wieder ordnungsgemäß gehen wird. Und den Rest? Schauen wir mal.

 Posted by at 8:39 pm
Mrz 052008
 

Diesmal wirklich ein aufrichtiger Dannk ohne jede Ironie. Ich mag den DLF. Er bietet mir während der Autofahrten, von denen ich ja nicht wenige unternehme, meist ein abwechslungsreiches und interessantes Programm. Dummerweise ist ausgerechnet an meinem Wohnort ein Funkloch, so daß ich bei interessanten Beitragen während der Heimfahrt immer auf die Mittel- oder Langwelle ausweichen muß.
Kürzlich faszinierte mich wieder so ein Beitrag des DLF, der mich wieder ein Stück schlauer machte und auf den ich ohne seine Hilfe sicher nie gestoßen wäre.
Es ging um die Rückstufung der Kartoffel vom Grundnahrungsmittel zum Gemüse. Denn sie ist kein Grundnahrungsmittel mehr wie noch vor wenigen Jahren, sondern mittlerweile von den Verzehrmengen her in den Bereichen angelangt, in denen man Artischocken, Gurken und Karotten ansiedelt, eben im Gemüsebereich.
Tiefergehende Informationen findet man hier.

 Posted by at 8:36 pm
Feb 292008
 

(01) 1968 – Im Vorgänger des WBS70 wird der Kachelofen geheizt, damit Klein-Joachim nicht friert.
(02) 1972 – Auf dem zugefrorenen großen Teich wird Schlittschuh gelaufen.
(03) 1976 – letzter Ferientag der Winterferien
(04) 1980 – Noch gibt es weder Sommerzeit noch Ronald Reagan als Ami-Präsident.
(05) 1984 – noch ein Schulhalbjahr und es geht in die EOS
(06) 1988 – Es ist Montag, ich hocke als UaZ in Bad Salzungen.
(07) 1992 – VW – leb wohl, Marburg, ich komme
(08) 1996 – Dank DAA in Alsfeld
(09) 2000 – nun arbeite ich und habe seit einem halben Jahr eine Wohnung in Nieder-Olm, damals noch ein Dorf
(10) 2004 – mein Existenzgründerseminar ist vorbei – bald startet mein Freiberuflerdasein
(11) 2008 – dieser Bericht wurde eben abgesendet

 Posted by at 1:38 am
Feb 252008
 

… da tranken die Menschen Wasser, weil sie Durst hatten. Sie bezogen es aus Quellen, Bächen, Flüssen, Teichen, fingen Regenwasser auf, gruben Brunnen, entsalzten Meerwasser. So lebten die Menschen vom Beginn aller Tage und so leben die meisten Menschen auch immer noch.
Doch Ende des 19. Jahrhunderts, da kam auf einmal in Selters/Lahn ein findiger Unternehmer auf die Idee, das Wasser in Flaschen zu füllen und es für teuer Geld zu verkaufen. Und da die Leute dafür auch Geld übrig hatten, trat das Wasser in Flaschen den Siegeszug durch die zivilisierte Welt an. Da der nun schon ein Jahrhundert andauert, muß sich die Industrie nun etwas Neues einfallen lassen, um ihre in Massen produzierten Wässer an die Kundschaft zu verhökern. Offensichtlich lief die Wellness-Masche nicht so gut, denn heute punktet man mit Wasser für Zielgruppen:
Das sieht dann so aus:
Wasser
Dazu kann ich nur auf diesen Comic verweisen, der seit April letzten Jahres seiner Veröffentlichung im HodBlog harrt:
Wasser

 Posted by at 8:10 pm