Es geschehen ja doch noch Zeichen und Wunder. Gerade lese ich, daß die Mineralölkonzerne das ungeliebte E10 nicht mehr an die Tankstellen ausliefern. Der Bürger hat mit den Füßen abgestimmt. Sicher nicht nur der Bildungsbürger mit Gewissen hat erkannt, daß E10 energieärmer ist und für seine Gewinnung landwirtschaftliche Nutzflächen (in Ländern mit Hungersnöten) betrieben werden usw, nein auch der Normalbürger hat Angst um sein Auto, denn E10 ist wohl aggressiver zu Schmierstoffen, Gummiteilen und beschädigt gar Motoren.
Und letzteres ist auch der Hauptgrund, daß die Plörre sich verkauft wie Kondome im Vatikan, denn das Auto ist uns nicht nur lieb sondern auch teuer.
Nach Einführung von synthetischen Kraftstoffen und der immer höheren Beimischung von Biosprit in den Diesel hat der Bürger diese Kröte nun nicht einfach so geschluckt. Vielleicht war auch der derzeit völlig überhöhte Spritpreis daran Schuld. Und wie ich bereits im letzten Jahr schrieb, ist die Angebotsvielfalt durch irgendwelche Kunstnamen schon lächerlich verwirrend.
Es ging doch jahrzehntelang im Land mit Benzin, Superbenzin und Diesel prima. Und hätte man vor 10 Jahren das Normalbenzin abgeschafft und gleichzeitig das Superbenzin ein paar Pfennige billiger gemacht, so kämen wir heute prima mit 2 Sorten zurecht, nämlich (Super-)Benzin für Benzinmotoren und Diesel für Dieselmotoren.
Doch so etwas wäre viel zu einfach.
Ich habe in letzter Zeit häufiger in Wiesbaden zu tun. Wenn ich auf dem Weg dahin im Dauerstau über die Schiersteiner Brücke krieche, habe ich häufig die Gelegenheit, auf und an den dort zahlreich vorhandenen Hochspannungsmasten fleißige Bauarbeiter beim Umbau, Renovieren und Kabellegen zu beobachten. Offensichtlich werden neue Masten gesetzt, vorhandene saniert, Isolatoren getauscht und zahlreiche Kabel neu gezogen.
Das gibt doch gelinde Hoffnung, denn bewußt habe ich in der letzten Dekade kaum Arbeiten am Hochspannungsnetz sehen können. Als bundesweiter und aufmerksamer Vielfahrer wäre mir so etwas sicher aufgefallen.
Also streichen die Stromriesen nicht nur noch horrende Gewinne ein, sondern warten und reparieren nun tatsächlich einmal ihre verlotterten Netze, ein Hoffnungsschimmer.
Vielleicht sieht man ja demnächst auch wieder vermehrt Gleisbaufahrzeuge und „echte“ Autobahnreparaturen…
5 EUR mehr bekommen die Empfänger des Arbeitslosengeldes 2 nun mehr im Monat.
Völlig unpassend dazu rechne ich einmal aus, was die derzeitigen Spritpreise dem Staat mehr in die Tasche spülen.
Ein Liter Diesel kostete im Januar ca. 1,29 EUR. Heute muß ich dafür 1,45 EUR berappen. Das ist ein Preisunterschied von 16 Cent. Davon bekommt der Staat 19 % Umsatzsteuer. Das sind 0,025 Cent.
Um die 5,00 EUR ALG2-Erhöhungen zu finanzieren, muß ich rund 196 Liter Sprit tanken. Das sind rund 4 Tankfüllungen.
Nun tanke ich mindestens einmal die Woche, meistens öfter.
Somit finanziere ich über die vermehrte Ust. eine ALG2-Bezugserhöhung 1:1; ein gutes Gefühl.
Falsch wäre es hingegen, zu berechnen, was ein ALG2-Bezieher an der Tankstelle für eine Tankfüllung mehr hinlegen muß, wenn er einmal im Monat tankt. Denn 40 Liter Kleinwagentank mal 16 Cent Preisunterschied wären ja 6,40 EUR Aufpreis für eine Tankfüllung.
Also reicht die Reform nicht aus oder die Spritpreise müssen noch mehr erhöht werden.
Am besten wäre es, gleich die Steuern auf Diesel und Benzin auch noch zu erhöhen.
Hierzulande ist es etwas Superschlimmes, Familienvater zu sein. Beweis gefällig? Nun, da war zuerst der Mörder des kleinen Mirco aus Grefrath, der letzte Woche beigesetzt wurde.
Im Zusammenhang mit dem Täter sprach man fast immer in den Medien vom 45 Jahre alten Familienvater, der die Gräueltat deswegen begang, weil ihn sein Chef zusammengestaucht hatte oder so.
Nun habe ich keine Kinder und bin somit auch kein Vater, geschweige denn Familienvater. Dennoch würde es mir als solcher blöd vorkommen, alleine auf Grund meines Familienvaterseins in sprachlich in die Nähe eines geistesgestörten Mörders gerückt zu werden.
Naja, einmal ist keinmal und so wird seit einigen Tagen in unserer Einheitspresse von einem weiteren Familienvater geredet. Dieses 1,60-Meter-Männchen mit rotem Sakko hat wohl über Jahre nicht nur eifrig Inzest betrieben und seine Kinder mißhandelt und mißbraucht, sondern seine Schutzbefohlenen auch Kinderschändern aus der Umgebung angeboten, um seine Schulden zu bezahlen.
Und wenn man aus dem Gerichtssaal berichtet, wird Detlef S. immer wieder stereotyp als Familienvater erwähnt.
Abgesehen davon, daß man ja in dieser Konstellation Familienvater sein muß, um Inzest zu betreiben, bin ich richtig froh, kein Familienvater zu sein, denn langsam verbindet man mit diesem Wort (ähnlich wie bei den rechtspopulistischen Haider) nur noch Böses.
Diese Typisierung und Verarmung der Sprache ist für mich einfach unerträglich.
Zum Thema selber halte ich mich öffentlich lieber zurück. Nur so viel: ich wette, daß das Jugendamt Dreck am Stecken hat, ich wette, daß die Nachbarn nun erkennen, daß sie es schon immer gewußt haben und ich sehe auch hier schon wieder einen nervenzehrenden Prozeß, der es für die Opfer noch schlimmer macht und der perversen Drecksau nur nützen wird.
Tja, wenn ich an der Macht wär,…
Anfang Oktober
Meine Mutter teilt der Telekom mit, daß sie im Dezember an die Ostsee ziehen möchte und dorthin ihren Entertainmenttarif mitnehmen möchte.
Seitens der Telekom wird der 1.12. als Termin schriftlich bestätigt und ihr die drei neuen Nummern 123456, 123457 und 123458 (Nummern sind Beispiele, aber eben fortlaufend) mitgeteilt.
Ende Oktober
Meine Mutter teilt der Telekom mit, daß der Umzug sich um 14 Tage nach hinten verschiebt.
Seitens der Telekom wird der 15.12. als Termin schriftlich bestätigt.
29.11.
Das Internet im alten Wohnort ist abgeschaltet. Trotz vieler Anrufe und vielen Kein-Problem-Sagern gelingt es der Telekom nicht, daß DSL wieder aufzuschalten. Blöd ohne Internet zu sein, wenn alle Handwerker im neuen Wohnort Mehls schreiben und draußen viel Schnee liegt und man wegen jeder Überweisung zur Bank laufen muß. Naja, immerhin geht aber das Telefon.
15.12.
Die Telekom hat im alten Wohnort bereits 8:00 Uhr das Telefon gekappt, im neuen Wohnort geht es noch nicht. Ans Internet wage ich gar nicht erst zu denken, aber am Umzugstag ist das alles noch zu verschmerzen.
16.12.
Immer noch keinerlei Signal auf der Leitung. Ein Anruf bei der 0800-3301000 bringt Verwirrendes ans Tageslicht. Nicht daß vorherige Anrufe das nicht auch schon getan hätten. Jedenfalls heißt es, daß Telefon kein Problem sei und Internet schwierig, aber evt. in 6 Wochen ginge…
Wir haben mit Ausräumen, Handwerkern usw. andere Sorgen und warten ab.
17.12.
Ca. 9:00 Uhr ist Saft auf dem NTBA. ich programmiere die Anlage und … das Telefon geht. Noch viel besser, das DSL und Internet gehen auch sofort problemlos. Vielen Dank, liebe Telekom, ihr könnt was, ihr seid die Größten!
Ich rufe bei der Verwandtschaft an, die anfragt, wieso im Display nicht 123456, sondern 456677 stehe?
Das frage ich mich auch und wenig später auch der Telekomiker in der Hotline. Irgendwie sind unsere drei versprochenen MSN obsolet und nun haben wir drei neue: 456677, 456687 und 456695, also keine fortlaufenden Nummern. Doch das ist uns herzlich egal, Telefon und Internet gehen prima.
18.12., 19.12., 20.12.
Internet und Telefon funktionieren klaglos. Am 20. kommt eine Auftragsbestätigung für einen reinen Telefonanschluß.
21.12.
Der Kontakt zum Internet ist am Abend weg, die Gegenstelle reagiert nicht. Der Servicemensch startet die Gegenstelle neu und alles geht wieder klaglos. Gut, so etwas kann ja mal passieren, kein Problem. Es kommt eine Rechnung über 60 EUR, die in allen Positionen komplett flasch ist. Ein Telefonat mit der Rechnungsstelle bringt 30 EUR Gutschrift.
22.12.
Internet ist nicht erreichbar, der Router meldet „faslche Zugangsdaten“. Der Telekomiker meint, mein Router wäre kaputt. Meine Zweifel (ging doch schon ein paar Tage, Gerät ist nagelneu) schlägt er in den Wind. Die Störstelle arbeitet ebenso fieberhaft wie erfolglos und schiebt die Schuld zu mir, ich werde schon nachdenklich.
Es kommt eine Auftragsbestätigung für einen Internetzugang.
Am Abend erfahren wir rein zufällig vom Nachmieter am alten Wohnort, den wir glücklicherweise gut kennen, daß dort Telekom-Post läge. 2 Briefe waren es, in einem davon waren – die neuen Zugangsdaten zu T-Online! Schnell die Zahlen durchtelefoniert und schon ging das Netz wieder im Haus. Doch was machen Mutters Zugangsdaten am alten Wohnort?!?
23.12.
Ein Telekom-Techniker ruft gegen 18:00 Uhr an und will einen gestörten Port abschalten. Dabei funktioniert aber die ganze Technik. Nach viel guten Zureden und ernstgemeinten Drohungen (und dank des miesen Wetters) läßt er von seinem Ansinnen ab.
In der Post sind 2 Telekom-Briefe, einer wegen Telefonbucheintrags und einer wegen… ach was weiß ich.
Umzug? Kein Problem! Also ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie das Land überhaupt noch funktioniert, wenn bei einem banalen Umzug alles, aber auch ALLES sowas von gründlich danebengeht. Und am nervigsten ist, daß alle Servicekräfte nur auf ihre Monitore starren und sich widersprechende, unlogische und seltsame Ausreden erfinden.
Und ich könnte wetten, daß spätestens am 29.12. wieder alles ruht, denn dieses Datum nannte man uns öfter als DSL-Anschalttermin. Aber wahrscheinlich gibt es dann wieder die ursprünglich versprochene 123456…
Wie dem auch sei, ich wünsche an dieser Stelle allen Blog-Lesern ein wunderschönes Weihnachtsfest mit viel zu viel fetten Essen und viel zu viel Verdauungsschnäpsen, mit Chevy Chase und Winnetou und mit Familiensinn.
heute nacht fielen ein paar Millimeterchen Schnee. Hauchfeiner Zuckerguß überzog edie Dächer. So auch den Erweiterungsbau des gegenüberliegenden Kindergartens, dessen Richtfest kürzlich gefeiert wurde.
Punkt 8:00 Uhr erfüllte dröhnender und penetranter Lärm die Gegend.
Irgendein Vollidiotnetter Bauarbeiter hielt es also für eine gute Idee, länger als eine halbe Stunde den Schnee vom Dachgebälk mit einem Laubpuster wegzufönen.
Da es um die Null Grad hat, pappt der Schnee natürlich, deshalb mußte er in der Tat fönen, also recht lange ein Areal bepusten, bis es wegtaute.
Ich kann bestätigen, daß der ohnehin schon unerträgliche Lärm dieser Puster sich durch prominente Dachlage durchaus noch verstärken läßt und in größerem Radius hörbar ist.
Nach einer Dreiviertelstunde permanenten Gejaules herrschte endlich wieder Ruhe. Und nach weiteren 10 Minuten war das Gebälk wieder komplett von Neuschnee bedeckt.
So verpaßten wir zwar Gregor Gysis Scheidung, aber nicht die letzte Reparationszahlung aus dem Ersten Weltkrieg. Und heute auf den Tag genau sind die NATO-Truppen genauso lange (und genauso erfolglos) in Afghanistan im Einsatz wie von 1979 – 1989 die sowjetischen Truppen, nämlich 9 Jahre und 50 Tage.
Ein sehr guter Beitrag, der die Hoffnungslosigkeit, den Frust, die Verbitterung, die Sinnlosigkeit und die Hilflosigkeit gut auffängt, ist in der Mediathek des 2DF abrufbar. Ich empfehle jedem eindringlich die aufmerksame Ansicht dieser Dokumentation.
ich mich versehen habe, aber tatsächlich, es war kein Fehler, im Supermarkt um die Ecke kann man einen Weihnachtskalender für Hunde kaufen. Zu sagenhaft günstigen 9,95 EUR bekommt man einen Weihnachtskalender, der mit 24 Leckerlis für Purzel, Fido oder Bello gefüllt ist.
Wer es nicht glaubt, es gibt ihn auch bei Amazon.
…hängt der Süden der Republik den Norden ab. Wirtschaftlich gesehen. Meint die Studie.
Uns geht es wirklich zu gut, wenn jemand für diese Banalität auch noch viel Geld ausgibt.
Weitere Höhepunkte der Offensichtlichkeit:
China führt eine Volkszählung durch. Jetzt kommt es. es ist die größte Volkszählung der Welt! Also darauf wäre ich nicht gekommen. Am Ende macht etwa viel Kuchenessen noch dick und viel Schnaps etwa besoffen?
Aber das muß ja nicht stimmen. Am besten, wir machen eine Studie.
… daß bei Spiegel Online nur noch Praktikanten am Werk sind.