Die Titanic, das dem Ossi-Eulenspiegel immer hinterherhinkende Satiremagazin, hat einen neuen Tiefpunkt markiert. Der aktuelle Titel sieht nämlich so aus:
Nicht, daß ich damit ein Problem hätte, Achim Menzel, Henry Maske(?), den mir persönlich bekannten Wolfgang „Lippi“ Lippert, das Ding von der Spastikombo Tokio Hotel und unsere Frau Dr. Kanzlerin (v. l. n. r.) nicht zu mögen, aber satirisch überspitzt den Schießbefehl an der Mauer dafür einzuspannen, das ist nicht mal unterirdisch schlecht, daß ist einfach nur Scheiße.
Dabei frustriert mich nicht einmal, daß so ein Dreck ins Sommerloch gestellt wird, um wieder einmal genug Deppen zu finden, die die Agonie der Adorno-Anbetergazette mal wieder um einen Monat zu verlängern.
Viel frustrierender ist es, daß viele Titanic-Käufer so etwas auch bewußt nett, lustig, spaßig, fetzig, kuhl genug finden, um ihr Hirn auszuschalten, und darüber so zu lachen, wie ich als Halbflügger über KZ-Witze (Hey Jude, Du bist frei! Wo ist der Ausgang? Durch den Schornstein.)
Das ist eines Satiremagazins einfach unwürdig. Das ist zu billig. Aber ich habe jetzt keinen Bock auf erhobene Zeigefinger und Moralpredigten. Ich bin nur schwer enttäuscht von der Titanic. Gute Satire sieht anders aus, bspw. so:
Meinen herzlichen Glückwunsch, liebes Microsoft!
Ihr habt es geschafft. Das neue Office 2007 ist so herrlich kaputtdesignt, daß man nicht mehr damit arbeiten kann.
Ich habe es heute mal spaßeshalber auf einer neuen Maschine installiert. Für einen erfahrenen Anwender oder einen jahrelangen Nutzer ist es ein Schock. Jedwede Produktivität ist zum Teufel.
Die Software ist so komplett überarbeitet worden, man findet rein gar nichts mehr. Und wieder einmal wurde alles über Bord geworfen und wird einer neuen Philosophie gehuldigt. Alles wurde sanft umbenannt und an irgendeine wirre Stelle plaziert. Wer nicht Text erfaßt (dafür war Word früher mal) oder Zahlen einhämmert (dafür war Excel früher einmal), der kann nun mit der Maus über der Arbeitsoberfläche fuchteln und wird durch sanft ein- und ausblendende mehr oder weniger monströse Symbolketten an allen Ecken und Enden belohnt. Alles in Bonbonfarben und in solcher Fülle, daß man sofort vergißt, wie man nun die Zelle bzw. den Text manipulieren wollte. Dafür kann ich jetzt im Internet per Diktat sechs Lektoren auf 4 Kontinenten mein Blogdiktat mit Smarttags und Tags versehen lassen und hunderterlei anderen Stuß anstellen, ohne den die Menschheit bisher prima lebte. Oder in Excel kann ich jetzt nicht nur 16,7 Mio Zellen pro Tabelle bearbeiten wie vor 10 Jahren, sondern mehr als 16 Billionen. Das ist natürlich megawichtig, werden doch in 99% aller Exceltabellen, die ich kenne, weniger als 100 Zellen benutzt.
Naja, neue Anwender werden es schon lernen, wie man mit 18 Mausklicks das erledigt, was vorher eine Tastenkombination war und sich auf die immer noch öde Rechtschreibkontrolle blind verlassen und auf die immer noch vorhandenen Iterationrundungen vertrauen. Und in wenigen Jahren sitzen wir alle mit der Maus vor dem Bildschirm und klickern hilflos und haben vergessen, daß noch vor einer Generation eine durchschnittliche Sekretärin 200 fehlerfreie Anschläge in der Minute schaffte. Wie war das? Computer(programme) sollen die Arbeit erleichtern?
Setzen: durchgefallen. Und zwar mit Pauken und Trompeten.
Wenn die Zeitungsmeldung stimmt, dann reist der ehemalige saarländische Ministerpräsident und ehemalige Finanzminister, Herr Oskar Lafontaine, in die Republik Kuba, die den wunderbaren, obigen Wahlspruch führt.
Auf Kuba soll ja das Wetter immer schön sein. Und nette Mädchen hat es dort auch. Und Zigarren. Sogar kubanische Zigarren. Und den vom Oskar so geliebten Sozialismus gibt es dort auch noch, solange Fidel fidel ist.
Ich schlage daher Herrn Lafontaine vor, in Kuba einen mehrjährigen Urlaub zu genießen und dafür unser Land bitte vor seinen machtgeilen Gelüsten verschont zu lassen. Von mir aus kann er sich das kubanische Motto auch persönlich zu Herzen nehmen.
Und nun ist das Geschrei groß. Naja, wenn ich an der Macht wäre, ich würde nicht auf den Herbst warten.
1. ist der Streik der Eisenbahner vorbei und 2. sind auch alle Ferienkinder in meinem Bundesland schon am Urlaubsort angekommen.
Insofern dürft ihr die Preise wieder um 10 Cent senken. Danke.
Und liebes Bundeskartellamt, wenn ich an die Macht komme, dann… aber das schrieb ich ja bereits.
Muß das sein? Ich bin strikt dagegen. Sicher, das interessiert keinen.
Aber ich hatte gedacht, daß nach Hitler und Hitler endlich mal Ruhe einzieht.
Macht es aber nicht. Auch über sechs Jahrzehnte nach Ende des zweiten Weltkrieges begeistert sich selbst Hollywood noch für das Thema.
Diesmal ist Graf von Stauffenberg Hauptfigur im Medienrummel.
Der invalide Adlige, der per Kofferbombe Hitler ins Jenseits befördern wollte und durch dessen tragisches Scheitern nicht nur er sondern auch viele Mitwisser und Mitverschwörer und Gutheißer ihr Leben verloren, ist natürlich ein großes Thema und damit auch der großen Leinwand würdig.
Ob aber Hollywood im Allgemeinen und Tom Cruise im Speziellen dafür die richtigen Partner sind, bezweifle ich arg. Dabei echauffiere ich mich nicht einmal wie alle anderen am meisten deswegen, weil Herr Cruise Sektenmitglied ist, das war und ist mir sch*egal und beeinflußt sicherlich nicht sein schauspielerisches Talent.
Mich stört irgendwie alles andere an dem Vorhaben. Amerikanische Oberflächlichkeit, falsche Emotionen, Geschichtsopferung auf dem Altar des Effektkinos usw. usf.. Und die wahren Interessenten sind unter der Erde oder haben wie ich die Schnauze von dem ganzen Thema gestrichen voll.
Die händiverliebte Jugend hingegen wird sich kaum in entsprechender Weise für das Thema erwärmen. Vielleicht scheucht man ja in Deutschland ein paar Schulklassen ins Kino, um Scientologie und die Cineplexbetreiber reicher zu machen und Betroffenheit zu mimen, was Aishe und Anatolij auch sehr tangieren wird.
Österreich ist unschuldig, deswegen wird dort der Film nichtmal laufen und daß sich bei den Siegermächten einer für dieses Thema ehrlich interessiert, das bezweifel ich sehr.
Also nochmals: Schade ums Geld und endlich mal Schluß mit der heuchlerischen Pseudoaufarbeitung dieser ollen Themen.
Für Unverbesserliche empfehle ich zum Schluß noch als Filmideen die neuen Tagbücher der Anne Frank, die kuhle Schlacht bei Stalingrad und die Belagerung von Leningrad als tägliche Seifenoper.
Es wird immer peinlicher, dem Treiben des Gesetzgebers zuzuschauen. Heute nun soll also bestimmt werden, daß das Rauchen erst ab dem 18. Geburtstag erlaubt ist.
Und ich bin mir sicher, daß das Gesetz durchgewinkt wird. Und dann werden sofort alle Jugendlichen unter 18 nie wieder eine Zigarette auch nur anfassen und Engel werden erscheinen und schöne Lieder singen.
Ein weltfremdes Gesetz, daß exemplarisch zeigt, wie sehr am Volk vorbeiregiert wird und wie wenig man vom Leben der Bürger versteht. Es wird ähnlich große Wirkung haben wie der Aufruf der Musikindustrie, doch keine CDs mehr zu kopieren.
Und die angedrohten Strafen bei Verstößen tragen ja doch wieder nur die Eltern.
Und bei der rauchenden Jugend und ihrem Dunstkreis (was ein Wortspiel!) wird die Politikverdrossenheit ungeahnte Ausmaße erreichen.
Naja, vielleicht wachen die jungen Leute aber auch mal auf und revoluzzen ein bißchen.
Und außerdem wird es mehr Arbeitsplätze geben, nein, nicht in der Tabakindustrie und bei den Kiosken und Händlern und Automatenbetreibern, dort wird es zahllose Entlassungen und Pleiten geben. Nein, ich meine neue Arbeitsplätze für die Polizisten, die dann minderjährige Raucher verfolgen und abkassieren, Psychiater und Sozialtherapeuten. Bloß, wieso habe ich bis heute noch nie bewußt einen Polizisten, Lehrer, Verkäufer oder Erwachsenen erlebt, der minderjährige Raucher in die Schranken wies? Und das Alter der Vielqualmer, die sich nicht mehr so wie ich schamvoll im Schloßpark verstecken, sondern breit grinsend und rotzend am Bahnhof, am Buswartehäuschen, auf der Straße qualmen und einem herausfordernd ins Gesicht lachen, war bestimmt nicht 15, sondern eher 12.
Aber blöde ist das doch irgendwie. Denn ständig hackt sich der Staat ins eigene Bein, denn ihm entgehen durch nichtstattfindende Alkoholexzesse und zwei Jahre später einsetzendes Rauchen Abermillionen, wenn nicht gar Milliarden an Steuergeldern.
Andererseits gut für die Taliban und Kolumbianer, denn die dürften sich über erhöhten Absatz ihrer illegalen Ersatzsuchtmittel freuen. Oder führen die dann etwa auch eine Volljährigkeitsgrenze ein?
Nun gut, mit diesen Neuigkeiten überrasche ich sicher keinen Netizen. Doch es gibt einem eben immer wieder einen Stich, wenn man unvermutet auf weitere Einschränkungen, Regulierungen und Verschlimmbesserungen trifft.
Eben zum Beispiel spuckte Google Deutschland bei einer Suche am Seitenende folgende, mir bis dato unbekannte, Meldung aus:
Ja, Ekel, das ist das einzige Gefühl, das ich verspüre, wenn ich lesen muß, daß linksradikale Dreckspartei X mit linksradikaler Scheißpartei Y sich vereinigen wird.
Ich berichtete ja schon so manches Mal von Afghanistan.
Aus traurigem Anlaß sage ich mal wieder einige Worte dazu.
Unerträgliche Wut fühle ich in mir, wenn ich hören muß, wie junge, deutsche Männer (und einheimische Zivilisten) auf so niederträchtige Weise ermordet werden. Leider kann man die ausführenden Täter nicht mehr erreichen, da sie sich selbst umbringen.
Aber die geistigen Brandstifter sind ja durchaus bekannt. Sie bekennen sich stolz zu diesen kaum fassbaren Untaten und berichten noch mit Stolz und Freude darüber und finden (leider) damit nicht nur bei potentiellen Neuättentätern sondern auch im Westen starkes Gehör.
Mein Beileid gilt den Angehörigen der Ermordeten. Deren Verständnis für die Belange der Afghanen, für Friedenserhaltung in Afghanistan und die Sinnhaltigkeit eines (von SPD und Grünen befohlenen) Auslandskriegseinsatzes der Bundeswehr dürfte sich in etwa mit meinem vergleichen lassen.
Was fühlt eine Mutter, wenn sie am Grab ihres 25-jährigen Sohnes steht und weiß, daß er für die Verteidigung der Demokratie gegen den internationalen Terrorismus von einer Bombe am ADW zerfetzt wurde?
Ich dachte an solche Szenarien ständig seit dem 22.12.2001. Doch wenn ich das in meinem Umfeld kundtat, erntete ich meist nur Unverständnis.
Ich persönlich hasse diese ganzen verblendeten Terroristen und deren langbärtige Aufwiegler aus tiefster Seele. Und wir sollten entweder dort einmal ziemlich undemokratisch in den Reihen der Taliban usw. aufräumen oder uns ganz schnell unter irgendeinem Vorwand aus dem Land verkrümeln. Den Drogenhandel kriegt das Kroppzeug auch ohne unsere Bewachung auf die Reihe. Vielleicht sollten wir selber Opium anbauen oder die Kolumbianer protegieren, dann fehlt den Typen da irgendwann einmal ihre einzige Geldeinnahmequelle und alles richtet sich von alleine.
Und wir sollten immer an unser arrogantes und hämisches Auftreten den Russen gegenüber denken, die sich in den 1980er Jahren in diesem Drecksland blutige Schädel holten. Jetzt stecken wir auch in derselben Zwickmühle.
Also Atombombe oder Abzug, da fällt doch die Auswahl nicht schwer. Aber bitte nicht mehr dieses unsägliche Rumgewurschtel, bei dem wir permanent Menschenleben einbüßen und im Endeffekt nur verlieren können.