Eigentlich ist es ein Trauerspiel, daß man über so ein Thema etwas schreiben muß.
Es geht um Brot. Brot ist ein Grundnahrungsmittel und mein ganzes Leben verschwendete ich nicht allzuviele Gedanken daran. Wenn ich Brot wollte, dann ging ich zum Bäcker, kaufte Brot und verzehrte es.
Taugte das Brot nicht viel oder schmeckte es mir nicht, dann ging ich halt zum nächsten Bäcker, so einfach war die Welt für mich.
Seit mehreren Jahren nun nimmt in der Gegend, in der ich wohne aber die Qualität der Brote deutlich ab.
So bekam ich in letzter Zeit immer Roggenbrot mit dem hochtrabenden Namen „Ausgehobenes“, welches nicht gut ausgebacken war. Somit war es innendrinne feucht, was bedeutet, daß es frisch nicht schmeckt und daß es schnell schimmlig wird.
Auf meine Beschwerden, es blieb kein Einzelfall, bekam ich heute von der Fachverkäuferin zur Antwort:
„Ach ja, das ist Roggenbrot, das hat eine dicke Kruste, das ist schwer, so etwas auszubacken.“
„Das kann ja wohl nicht wahr sein!“ Seit Jahrtausenden backen Menschen auf der ganzen Welt gescheite Brote und heute, im Jahr 2006, nachdem wir schon auf dem Mond landeten und wir Klonen können und Digitaluhren haben, die wir für lustige, bunte Scheinchen kaufen können, heute ist man nicht mehr in der Lage ein einfaches Brot auszubacken?
Arme, neue Welt.
Apr 132006
Das ist noch lange nicht alles!
Bis vor wenigen Jahren hat JEDER Bäcker seinen Brotteig selber gemacht, der ist tagelang gegangen und war vollständig durchgegoren.
Heute kriegen 90% aller Bäcker Fertigteigmischungen angeliefert, mit Industriemittelchen, die den Teig in wenigen Stunden backfertig machen. Diesen Scheiß zu einem „Brot“ fertigzubacken kann selbst Lieschen Müller aus dem Berufsvorbereitungskurs, dafür braucht man sich wirklich nicht „Bäcker“ zu schimpfen.
Und der Kunde? Dem zerreißen die Blähungen nach dem „Genuß“ von frischem Brot beinahe die Gedärme, das Zeug ist nämlich annähernd unverträglich, und das für teures Geld. Es wird mal wieder Zeit für einen Konsumentenaufstand, finde ich!