Mai 242007
 

..bekam diesen Wochenanfang Gestalt. Nichtsahnend fing am Montag, dem 21.05.2007 Andy Slaven seine neue Tätigkeit im Hotel Caladh Inn im 7.000-Seelen Örtchen Stornoway, gelegen auf der Insel Lewis (Hebriden)an.
Am Morgen ging dann drei Seemeilen vor der Küste das 20.000 BRT-Kreuzfahrtschiff Astor vor Anker und tenderte die Ausflügler zu den geplanten Besuchen des Tages aus. Die Astor kann auf Grund ihres Tiefgangs und ihrer Größe nicht direkt im Stornowayer Hafen ankern.
Am Nachmittag sollten die Passagiere wieder zurück getendert werden. Doch da begann das Unglück. Am Tag hatte nämlich der Wind immer mehr und immer mehr zugenommen. Trotz dieser widrigen Bedingungen fuhr das Tenderboot zur Astor und benötigte wegen der miesen Windverhältnisse eine Dreiviertelstunde bis zum Schiff. Dort mußte nach mehreren Versuchen von Luv- und Leeseite das Andockmanöver abgebrochen werden.
Mittlerweile herrschte Windstärke 10 und es wurde immer gefährlicher in dem Tenderboot. Die Passagiere waren mit Gischt überschüttet, die Wellenhöhe überschritt die vier Meter.
So beschloß die Reiseleitung, das Rücktendern abzubrechen und führ mit den Tenderbooten zurück in den Hafen und damit beginnt der Alptraum der Tourismusverantwortlichen. Von jetzt auf gleich mußte für 270 Passagiere Unterkunft gefunden werden. Da das größte Hotel nur 68 Zimmer hat und die überwiegend belegt waren, gestaltete sich dieses abenteuerlich. Verzweifelt bemühte man sich, binnen kurzer Zeit, die durchnäßten und verfrorenen Kreuzfahrer unterzubringen und zu verköstigen.
Da dürfte der Adrenalinpegel bei vielen Verantwortlichen recht hoch ausgefallen sein.
Dienstag gab es dann noch Frühstück und die unfreiwilligen Gäste konnten auf ihr Schiff zurückkehren.
Woher ich das alles so genau weiß?
Nun ich lese..
Und außerdem waren meine Mutter, mein Onkel und meine Tante unter den 270 Unglücksraben.
Glücklicherweise kamen keine Personen zu Schaden, nur der Mantel meiner Tante ist völlig hinüber.

 Posted by at 6:45 pm

  2 Responses to “Der Alptraum eines Hotelchefs…”

  1. Achje!

  2. Trotzdem ist das immer noch das glücklichste „Schiffsunglück“, das man sich vorstellen kann – will sagen, hätte schlimmer kommen können (für alle Beteilgten).
    Den örtlichen Pensionsbetreibern spült’s Geld in die Kasse, die Kreuzfahrtbetreiber können sich verantwortliches und vernünftiges Handeln bescheinigen und die Passagiere haben ausser nasse Klamotten und ein bißchen Umstände nix abgekriegt. Und vor allem: alle haben noch wochenlang* das dolle Abenteuer als Gesprächsthema – „weißte noch, damals vor Schottland…“

    *bzw. jahrelang

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