Am 04.12.2010, dem Samstagmorgen, beschloß ich, da alle Mitreisenden noch schliefen oder noch nicht da waren, alleine und ungefrühstückt (endlich kann ich dieses schöne Wort auch einmal verwenden) in die Stadt zu gehen.
Doch wohin? Die U-Bahn-Station Westminster hörte sich für’s erste gut an. Also in Earl’s Court in die District Line Richtung Edgware Road eingestiegen und in High Street Kensington in die Circle Line umgestiegen und dann die 6 Stationen zum Ziel gefahren. Das wäre allerdings mit der passenden District Line viel einfacher und schneller gegangen, wie ich jetzt weiß.
Wo war ich, ach ja, ich kletterte in Westminster zu Füßen des Big Ben aus der Erde und genoß die schöne Fernsicht bei leidlich gutem Wetter. Nach ein paar Minuten Rumstreifen und diversen Auskünften an Touristen, entschloß ich mich, trotz des hohen Eintrittspreises, die eben öffnende Westminster Abbey zu besuchen.
Und der Besuch war seinen hohen Preis wert! Erst einmal herrschte zu dieser frühen Stunde nur moderater Betrieb. So konnte man in aller Ruhe den Erklärungen des Personals lauschen und hatte auch viel Zeit, um an besonders beeindruckenden Orten zu verweilen.
Deutlich über zwei Stunden atmete ich urenglische Geschichte ein, bestaunte die Gräber und Denkmäler bekannter und unbekannter Personen. Hier spürte man die Kraft und Macht des Empire, hier wurden 1000 Jahre Höhen, Tiefen und Veränderungen fühlbar.
Meine Lieblingsplätze waren das Grab von Heinrich dem III, das der Maria Stuart, die Gedenktafeln von Rudyard Kipling und Sir Lawrence Olivier und … Georg Friedrich Händel. Was müssen die Briten den Hallenser Komponisten geliebt haben, wenn sie ihm solch ein Monument setzten…
Nun, wer Westminster Abbey kennt, wird es bestätigen, wer nicht, der solle das schleunigst nachholen.
Als ich gegen Mittag wieder im Freien stand und wieder einigermaßen in die Realität zurückgekehrt war, fuhr ich mit der 2 Stationen zur Victoria Station, an der ich den Jens abholen wollte. Blöderweise meldete er sich nicht auf meine Anrufe und SMS, so daß ich wieder ins Hotel zurückkehrte, übrigens genau so umständlich wie bei der Hinfahrt.
Im Hotel ließ ich gerade die großstadtmüden Füße zur Ruhe kommen, als der Jens eintraf.
Gemeinsam fuhren wir wieder zur Station Westminster, spazierten über Horse Garden und gingen dann zum London Eye, zu dessen Füßen ein kleiner Weihnachtsmarkt war, an dem nach und nach die Mitglieder unserer Gruppe stießen.
Schlußendlich trafen wir uns an der U-Bahn mit Florian und Barbara. Dann fuhren wir mit der Circle Line nach Embankment, stiegen dort in die Piccadilly Line um und fuhren zwei Stationen bis zumLeicester Square. Dort bekamen wir im überfüllten Pub keinen Platz, pausierten kurz in einem seltsamen Club, rannten bei strömenden Regen in ein wiederum überfülltes Restaurant und bekamen schließlich im Mermaid’s Tail Platz für unsere kleine Truppe. Dort stieß auch noch mit Tomas unser letzter Gast zu uns. Wir aßen ausnehmend gut (ich Kabeljau) und hatten viel Spaß. Anschließend streiften wir noch, bei wieder angenehmen Wetter, durchs pralle Großstadtleben Richtung Piccadilly Circus und fuhren von der gleichnamigen Station mit der Piccadilly Line zum Earls’s Court und beendeten dann den Abend im Blackbird, dem Pub, der sehr günstig neben meinem Hotel liegt.
Der Abend endete mit einem lautgesungenem „We do!“, das zu singen der .marc nicht müde wurde. Der Musiktitel „Spätzle mit Soß““ bemühte sich aber den ganzen Abend, dem ollen drts-Titel den Rang abzulaufen.
Hey, das London Eye und ein Dudelsackspieler,daß muß ich fotografieren.
teure Eintrittskarte
Etwas düster, aber man erkennt, daß noch kein Andrang ist, 2 Stunden später war alles rappelvoll.
Detail von einer Sargträgerstatue.
Ha, so ein Foto hat sicher noch keiner gemacht, Westminster Palace und Big Ben im Zwielicht.
Eklig, aber wahr, als Nachspeise gab es Eis mit einem frittierten Riegel Mars.
Rechnung für 8
Dez 092010
Der Fehlerteufel meldet: vom Embankment zum Leicester Square fährt die Northern Line…
@TheKaiser: stimmt! Ich verhedderte mich, da ich nicht mehr wußte, ob wir Northern Line fuhren oder nicht doch erst mit der Jubilee und dann der Piccadilly …