Jan 202013
 

28. Dezember 2012
Heute ist unser erster Aktionstag. Bisher haben wir nur die Strände Monto Gordos und so ziemlich den kompletten Ort erkundet, heute geht es auf eine richtige Wanderung.

Spätestens heute begreifen wir, was es mit den vielen jungen Leuten auf sich hat. Seit Tagen schon grübeln wir, was es mit den vielen freundlichen hübschen, gut gebauten und harmlos normal aussehenden Jugendlichen aus aller Herren Länder auf sich hat, die wir jeden Morgen zum Frühstück sehen.

Es handelt sich offensichtlich um ein Trainingslager für Langstreckenläufer und Geher, denn ununterbrochen sehen wir von Trainern auf Fahrrädern begleitet, diese jungen Leute beim Rennen und Gehen.

Wir wandern ungestört zwischen den Leuten Richtung der Grenzstadt Vila Real de Santo Antonio. Zunächst geht es durch ein Naturschutzgebiet, bestehend aus Agaven und Pinienwald, denn verlieren sich die Renn- und Wanderwege in sandigen Dünen und dann ist nur noch Wildnis übrig. Ich möchte den letzten verbliebenen Trampelpfad zur Küste nehmen, doch meine Mutter weiß es besser… und eine Viertelstunde später endet unser Vorstoß in die Wildnis vor einem undurchdringlichen Dickicht und bei der Umkehr müssen wir feststellen, daß auch unser Herkunftspfad nicht mehr auffindbar ist. Freilich klingt das schlimmer als es ist, schließlich hören wir das Meer in wenigen hundert Metern Entfernung rauschen und Löwen, Bären und Giftschlangen halten sich durchaus in Grenzen. Doch ich möchte eben nicht durchs Gestüpp und Unterholz brechen und mir Kleidung und Haut verkratzen. Nach wenigen Minuten Suche finde ich den ursprünglichen Trampelpfad wieder, der uns zu den Dünen und damit auch wieder ans Meer führt. Prinzipiell kann man sich an der Algarve nicht verfransen, nach Süden ist immer ein Ozean, im Osten begrenzt ein großer Fluß das Land und im Westen endet gar der Kontinent.
Nach einer Pause wandern wir weiter und gelangen schließlich am Grenzfluß an, dem Guadiana
Übrigens ist es bereits nach 13:00 Uhr und wir sind schon seit 4 Stunden unterwegs und haben keinen Rucksack und keine Wasserflaschen dabei und leben immer noch, ja verspüren nicht einmal Durst! Wohl aber gelinden Hunger aber unser Ausflugsziel heute (Danke, Inge) heißt Os Arcos und soll ein gutes Restaurant sein, welches in der Region geschätzt ist ob seiner Cataplanas.

Und tatsächlich sitzen wir gegen 14:00 Uhr im „Os Arcos“ und tatsächlich essen wir gegen 14:30 Uhr eine sehr wohlschmeckende Cataplana. Dabei handelt es sich um eine Spezialität, die in einem UFO-ähnlichen Schnellkochtopf bereitet wird und in der sich neben Gemüsen, Zwiebeln, fettiger Wurst, Kartoffeln u.a. vor allem Fisch befindet. In unserem Fall wählten wir als Fischbeilage Seeteufel. Die Cataplana reicht locker für 4 Personen oder 2 ausgehungerte Wanderer und kostet nebst Getränken 22,00 EUR.

Nach dem feinen Essen wandern wir noch am Yachthafen entlang und bummeln durch das Zentrum der Stadt. IUm Zentrum ist richtig was los, Fahrgeschäfte, Hüpfburgen, Einkaufsbuden; überall hängen Lautsprecher, aus den gräßliche Weihnachtsmusik scheppert. Wir besuchen (ein weiterer Ingetip) das größtee Krippenspiel Portugals. Dabei handelt es sich um hunderte Miniaturen, die liebevoll in dutzende Szenen gesetzt wurden. Über 100 Figuren sind beweglich und backen Brot, fördern Wasser, grillen, hämmern, schustern…, Eine ganz tolle Arbeit: Eintritt 50 Cent.

Wir trinken noch einen Kaffee und treten die Heimfahrt an. Eine Fahrt mit einem Bus kostet 2,35 EUR pro Person, das Taxi mit Trinkgeld 6 EUR, da fällt die Auswahl nicht schwer und wenig später sind wir wieder in unserem Apartment und ein schöner Wandertag (mindestens 10 Kilometer) geht zu Ende.

 Posted by at 10:38 am

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