Feb 132015
 

Wow, schon zwei Wochen waren wir im Lande. Nun, da wir seelisch definitiv erholt waren, konnte etwas Bewegung nicht schaden und was gibt es da besseres als einen zweieinhalbtausend Meter hohen Vulkan zu ersteigen, der als einer der Aktivsten der Erde gilt? Eben, nichts!

Wir fuhren recht zeitig mit Rafael zum Fuße des Vulkans und begannen in der Morgensonne mit dem unkomplizierten Aufstieg.
Unsere Vulkanführerin hieß Raquel. Sie und ihre Familie wohnen schon seit Generationen in der Gegend. Beim 2010er Ausbruch verlor ihre halbe Familie das Zuhause. In ihrer Wohnung schlugen glühende Steinbrocken durch Dach, Tischplatte und landeten im Keller.

Für unfitte und faule Touristen (und natürlich für Notfälle) standen Jungs mit Pferden bereit, die uns die ersten Kilometer begleiteten. Ich als, hmmm, wohlbeleibtester und ältester Exkursionsteilnehmer, schien den Jungs ein vielversprechender Kunde zu sein, denn sie wichen mir keinen Fußbreit von der Seite und das Pferd schnoberte mir fast in den Nacken.

Aber irgendwann gaben die verhinderten Transporteure enttäuscht auf und wir konnten alleine den Berg erklimmen. Das Wetter war spitze, die leicht diesige Sicht Richtung Pazifik störte uns wenig und dann… kamen wir um eine Ecke und standen im Eruptionsgebiet und mußten Lavafelder überqueren. Die zusammengestürzten Caldera des im Frühjahr 2010 das letzte Mal heftig ausgebrochenen Pacaya rauchten sanft. Der Boden war teilweise unangenehm warm.

Leider war dieser Tage der Gipfelaufstieg für uns Freizeittouristen nicht gestattet, so daß wir in einem unter der Caldera liegenden Lavafeld unser Zwischenziel erreichten. Inmitten dieser sehr unwirtlichen Gegend stand ein Lava-Shop. Die beiden engagierten jungen Künstler zeigten und erklärten uns ihre Kunstwerke (siehe vorigen Link). Natürlich kaufte ich ein paar Sachen, alleine schon, weil man doch eher selten an solche Orte kommt.

Dann wurden die gestern gekauften Würstchen auf die Hölzchen gespießt, die unterwegs von Raquel abgeschnitten wurden und in die heiße Erde gesteckt. Tatsächlich waren die Würstchen nach wenigen Minuten grillheiß.

Die aus anderer Richtung eintrudelnden Amitouristen schauten uns neidisch zu, denn sie hatten nur einfallslose Marshmellows dabei. Der Neid schlug in Gier um, als wir unsere Bierdosen aus den Rucksäcken holten.

Nach der ausführlichen Rast ging es noch einmal ein paar hundert Meter höher. Ein letzter Blick auf die unwirtliche Gegend und dann ging es durch dichte Wälder zurück zum, Treffpunkt, an den unser Fahrer wartete.

Fazit: ein herrlicher Tag, ein toller Spaziergang (O-Ton meiner Begleiterin), doch schaue ich heute meine geschundenen Füße an, sprechen diese eine andere Sprache. Egal, jederzeit wieder, dann aber bitte bis zum Gipfel.

autoweg

So weit ist schon unser Auto weg.

hausvulkane

Unsere drei „Hausvulkane“ aus 90 Grad gedrehter Sicht.

pferde

Die enttäuschten Jungs bekamen von mir keine 100 Quetzales für einen Ritt zum Gipfel.

hochhinaus

Der Autor will heute hoch hinaus!

raquelschnitzt

Unsere Führerin schnitzt Stöckchen für die Würstchen.

grill

Und ab in den Grill mit den Würstchen.

gallo

Fast ein Gipfelbier – diese Gallo (mit dem Hahn) war übrigens noch aus Livingston übrig gewesen.

lavastore

Auf über 2000 Meter Höhe in einem erstarrten Lavafluß gelegen – der Lava Shop.

auf dem Vulkan

auf dem Vulkan

 Posted by at 7:56 pm

  One Response to “vierzehnter Urlaubstag – 20.01.2015 – Besteigung des Vulkans Pacaya”

  1. […] Bei den Vorbereitungen für diese große Reise wurden wir ja nach unseren Wünschen gefragt. Meine Reisebegleiterin wollte auf einen Vulkan – den Punkt hatten wir abgearbeitet. […]

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