Ich weilte ja am Ende der letzten Woche bei meiner Mutter in Ostthüringen. Diese wurde Freitag Nachmittag 15:00 Uhr von einem Herrn Pulzer angerufen, ob ihr denn 19:00 Uhr recht sei zur Abfahrt mit dem Ballon. Diese Fahrt hatte sie zu ihrem Geburtstag geschenkt bekommen.
So kam es also, daß Mutter und ich 19:00 Uhr auf dem Weißen Berg in Altenburg eintrudelten. Dort stand ein VW-Bus mit einem imposanten Anhänger und ein einsamer Herr (eben der Herr Pulzer) ließ gerade einen Wetterballon steigen, um die Windverhältnisse endgültig zu klären. Völlig ahnungslos hielt ich am Himmel Ausschau nach dem Ballon und den anderen Mitfahrern. Zumindest diese trafen im Rudel ein. Viele Hände wurden geschüttelt.
Dann bekam ich nach und nach mit, daß der Ballon nie ankommen wird, da er nämlich noch verpackt im Anhänger lag und daß nur ein Herr nebst meiner Mutter und dem Piloten die Reise antreten würden.
Ein Helfer, der sogenannte Verfolger, erschien und half dem Piloten beim Auspacken des Korbes und Installieren des Brenners und Verstauen und Installieren des Zubehörs (Funkgerät, Navigationsgerät, 4 Gasflaschen, Karte). Beim Entfalten und Aufpusten des monströs großen Ballons halfen dann alle Männer fleißig mit. Keine halbe Stunde dauerte es und schon war der Ballon mit den beiden Gästen und dem Piloten startklar und zerrte an der blauen Sicherungsleine, die am VW-Bus festgemacht war.
Glücklicherweise entschied ich mich, mit Mutters Auto dem Ballon zu folgen und nicht im Bus mitzufahren. So konnte ich nämlich auch ab und zu halten und ein paar nette Fotos schießen. Der Ballonpilot hatte mir nicht nur seine Telefonnummer dagelassen sondern auch auf einer Detailkarte die voraussichtliche Route und die Landezone markiert. Das Ziel war etwas westlich von Gera angegeben also eine Hin- und Rückfahrt mit dem Auto von ca. 100 Kilometern.
Dummerweise war der Tank ziemlich leer. Egal. Wir winkten dem abfahrenden Ballon zu, ich hüpfte ins Auto und fuhr in aller Ruhe auf die vorhergeplante Straße. Noch mehr Ruhe allerdings hatte ein älteres Ehepaar, welches in seinem koreanischen Kleinwagen durch die Stadt mit Tempo 35 km/h bei erlaubten 60 km/h vor mir hertrödelte.
Endlich wurde die Straße zweispurig und ich konnte an dem Trödler vorbeipreschen. Blöderweise war an dieser Stelle Tempo 50 und die Polizei hatte ein Lasergerät aufgestellt, wie ich bereits berichtete.
Da die Polizei nur am Geld interessiert war, dauerte dieser ungeplante Aufenthalt nicht allzulange und ich konnte in der richtigen Richtung weiterfahren und hatte den Ballon, der ja nur 30 km/h fuhr, problemlos einholen.
Schnell noch am Stadtausgang den Wagen vollgetankt und bei der Gelegenheit auch die Scheiben wieder durchsichtig geputzt und los ging die Verfolgung des Ballons. Es war herrliches Wetter, ich hatte die Fenster unten und das glücklicherweise vorhandene Schiebedach auch voll geöffnet. Dank des Schiebedachs hatte ich beinahe immer Sichtkontakt zum Ballon. Westlich von Altenburg stieg der Ballon auf 3.000 Fuß (ca. 1.000 Meter) Höhe und wurde somit ganz klein. Bald sank er aber wieder in Höhen, in denen die Sicht besser war. Ich hatte nie Probleme, dem Ballon zu folgen. Kurz vor Gera allerdings fuhr er mir zu weit in den Norden und meine Straße ging nach Süden, also entschied ich mich, dem Ballon auf seltsamen Dorfstraßen gen Norden zu folgen. Dank Navigationssystems hatte ich ja einen Überblick über das Straßennetz. Tatsächlich gelang es mir an dieser Straße, dem Ballon so nahe zu kommen, daß mich die Insassen winkend grüßten.
Der nächste Halt war im Geraer Industriegebiet. Dort wurde ich vor eine Entscheidung gestellt. Durch die Stadt eine Ausfallstraße Richtung Westen finden oder über die Autobahn nach Westen eilen und von dort dem Ballon entgegenfahren. Ich entschied mich für Letzteres und das war weise. Der Verfolger wählte nämlich die Geraer Route und kam erst eine Stunde nach der Landung am Ziel an, wogegen ich die Landung mit ansehen konnte.
In dem Kaff, in dem der Ballon auf einer großen Wiese landete, erregte er großes Aufsehen. Alle Anwohner stürzten aus ihren Gärten und starrten uns an wie das achte Weltwunder. Ein Anwohner kam zu mir und berichtete mir, daß er der Verkäufer des Wagens sei, mit dem ich ankam. So ein Zufall!
Da der Verfolger so lange brauchte, half ich beim Einpacken des Ballons mit. Zum Schluß gab es auf dem Flugplatz noch einen kleinen Umtrunk und die übliche Ballontaufe für meine Mutter, der diese Fahrt offensichtlich einen Heidenspaß gemacht hatte. Da konnte auch ihr Ausstieg im Brennesselgraben, in dem die Schuhe stecken blieben, nichts daran ändern.
Fazit: So eine Ballonfahrt muß ich auch mal irgendwann machen. Wer Interesse an den vielen, vielen schönen Bildern hat, der spreche mich einfach darauf an. Hier eine kleine Auswahl.
Sorgfältige Planung vor dem Start.
Nicht nur ich betätige mich als Helfer beim Aufblasen des Ballons.
Wind und Feuer befüllen die riesige Ballonhülle.
Schönes Wetter beim Start auf dem Weißen Berg in Altenburg.
Das Altenburger Lindenaumuseum am Fuße des Schloßparkes.
Das Auto vom Ballon aus fotografiert.
Die Ballonfahrer winken mir zu.
Foto von Gera. Links die BAB 4 Richtung Osten. Im Vordergrund die drei riesigen Schornsteine, Wahrzeichen der Stadt.
Noch Wahrzeichen. Dieses Jahr noch werden sie gesprengt und werden dann für immer verschwunden sein. Insofern noch ein Foto davon.
Noch besser als Google Earth ist ein Blick aus dem Ballonkorb auf das Altenburger Land.
Ballon im Rückspiegel.
Der Ballon wird von der Wiese auf die Straße getreidelt.
Viele Leute interessierten sich für den Ballon nach dessen Landung.
Mutters Taufurkunde.
Ich plante spaßeshalber meine Deutschlandrundreise letzte Woche einmal mit der Bahn. Von Mainz nach Berlin über Hamburg und wieder zurück würde ich für einen Stehplatz so um die 350 Euronen bezahlen müssen. Das tolle 29-Euro-Ticket ist natürlich nirgends verfügbar. Insofern war das Auto dann doch die bessere Wahl.
Und gestern nun buchte ich für meine Cousine und ihre beiden Söhne Tickets von Halle nach Frankfurt und zurück mit Platzkarten. Und das ganze erster Klasse. Gesamtpreis: 97 EUR. Verstehe einer die Bahnpreise.
Am letztem Freitag fuhr ich mit Mutters Auto innerstädtisch mit Tempo 66 in eine Lasermessanlage und wurde von den freundlichen Thüringer Behörden sofort um 25 EUR erleichtert. Selbstverständlich interessierte sich niemand für Papiere usw.
Warum ich in diesem Moment zu schnell war, das werde ich später berichten, ich hatte einen durchaus nachvollziehbaren Grund, mich an dem mit Tempo 36 km/h vor mir trudelndem $Koreakleinwagen vorbeizuschieben.
Die Sofortkasse ist an sich aber eine feine Sache. Der Staat ist echter Wegelagerer und man hat auch so etwas wie ein Schuldgefühl. Besser als bspw. die lahmarschigen Behörden in Artern, die es tatsächlich erst letzte Woche schafften, mir 3 Punkte in Flensburg zu verpassen und 78,50 Euronen zu kassieren (das Verbrechen war Anfang Februar 2008).
Bei der Abkassiererei mußte ich natürlich sofort an meine erste Geschwindigkeitsübertretung denken.
Diese fand im Sommer 1985 statt. Ich fuhr mit meinem Motorrad in einem Naherholungsgebiet(ich arbeitete dort als Rettungsschwimmer), welches komplett auf Tempo 30 reduziert war, locker das Dreifache. So stand ich einen Tag später in der Lokalzeitung und durfte mir die nächsten neun Monate das Fahrrad als Lieblingsverkehrsmittel wählen. Aber damals kostete dasw IIRC nur 20 DDR-Chipsletten.
Im hiesigen Marktkauf fiel mir ein, daß ich für die neuen Karten des Navigationsgerätes eine größere SD-Karte benötige. Ich fand eine Kingston 2GB-Karte in einer verschlossenen Glasvitrine, die nur 8,99 EUR kosten sollte. Kein Verkäufer befand sich in Sichtweite, also ging ich an die Information im Kassenbereich und tat meinen Kaufwunsch kund. Mir wurde eine Angestellte geschickt, die die Vitrine aufschloß und die Karte herausholte. Sie behielt die Karte in der Hand und wollte sie an der Information abgeben. Ich sagte darauf, daß sie mir die Karte gleich geben könnte, da ich sofort an die Kasse wollte. Das paßte der Dame irgendwie nicht. Aber immerhin begleitete sie mich und stellte sich mit mir an der Kasse an. Nach peinlichen zwei Minuten wurde ihr die Kartenaufsicht dann doch zu blöd. Oder sie schätzte die akute Kartenstehlgefahr durch mich geringer als erwartet ein. Jedenfalls warf sie die Karte in meinen Warenwaegn und trollte sich, nicht ohne sich noch ab und zu umzusehen.
Die Schlange rückte weiter und ich legte meine Waren MIT der SD-Karte aufs Band. Dann betrachtete ich die Lockauslagen. Dort stapelten sich die üblichen Kaugummis, Bonbons, Feuerzeuge und … 1GB und 2GB-SD-Karten der Firma Kingston.
…zum Thema „Differential und Getriebe“ muß ich mich im Moment. Nachdem ich dieses Jahr schon mehr als 3.000 EUR in mein Auto gesteckt habe, meldet sich nun das Getriebe ab. Neu kostet sowas 2.300 Euronen ohne Mehrwertsteuer und ohne Einbau selbstverständlich.
Was nun? Ich werde mal Fachleute, Autohändler, das Internet usw. befragen. Für Tips und Hinweise bin ich lat. auch dankbar.
…habe ich heute mehrfach. Zuerst heute früh, als auf den Knüllbergen kurz vor Homberg/Efze ein LKW einen Kastenwagen auf halbe Breite zusammendrückte und ich heil samt hunderter anderer Fahrzeugführer irgendwie dahinter zum Stehen kam. (Unfallfahrer unverletzt). Dann erwischte ich hinter Göttingen die richtige Fahrspur in der Baustelle, so daß mit 7 Kilometer stehender Verkehr hinter einem liegengebliebenem Oettinger-Pilszug erspart blieben. Dann fuhr ich in Hamburg jeweils an drei Stauenden in die Richtung, in der es frei war. So kam ich recht zeitig am ersten Arbeitsort an und hatte dort um 12:00 Uhr alles erledigt.
Auf der weiteren Fahrt nach Berlin blieb mit Verkehrschaos erspart (Ok, am Tegeler Tunnel war es etwas zäh, da verlor ich 15 Minuten). Aber in Brandenburg standen doch sage und schreibe fünf Radarfallen, die eifersüchtig überwachten, ob auch alle brav den Berliner Westring auf 60 Kilometer Länge mit 130 kriechen. Dank Tempomat, der auf 138 stand, interessierte mich das aber nicht.
Auch in Berlin I ging die Arbeit gut von der Hand, so daß ich morgen den ganzen Tag mich Berlin II widmen kann.
Grüße aus dem Hotel an alle meine Leser. Hier ist es noch schweineheiß, daher nun erstmal in die Dusche klettern.
Ich war heute in zwei Supermärkten (edeka und real,-), um mir Tonic-Wasser zu kaufen. Nun soll ja angeblich die Milch knapp werden. Zumindest in den beiden Geschäften kann ich das Gegenteil bezeugen, dort stapelten sich Milch, Joghurt unc Co. zu tausenden bis zur Decke. Mangel und Knappheit sehen anders aus. Nämlich so wie die Regale, in denen sonst Tonic-Wasser verkauft wird. Es gab exakt keine einzige Flasche Tonic. Hab ich da was verpaßt?
…es her, daß ich am Nachmittag auf dem Infoscreen der Münchener U-Bahn lesen muß, daß bei einem Zugunglück in Deutschland 100 Menschen ums Leben kamen.
Ich weiß noch wie damals, daß ich dieser Meldung erst keinen Glauben schenken wollte. Doch kein ICE? Und schon gar nicht in Deutschland! Solche Unglücke passieren doch sonst nur in Ländern der Dritten Welt.
…diesen ganzen Rußfiltermist mit Gelassenheit erduldet habe. Nachdem also die Autos so wenig Abgase wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte erzeugten, wurden auf einmal Rußpartikel als Achse des Bösen entdeckt. Selbstverständlich nur bei PKW, nicht etwa bei (osteuropäischen) Lastern, Flugzeugen, Schiffen oder Dieselloks. Alle Nachgenannten haben keine Filter und verbrauchen um Größenordnungen mehr und meist auch deutlich mieseren Diesel als ein moderner PKW.
So muß aber nach heutiger Rechtssprechung ein Diesel-Audi Bj. 1999, der 6 Liter Diesel Durchschnittsverbrauch hat, wegen hoher Abgaswerte mit roter Plakette rumfahren. Mein PKW hatte bei Bestellung im Februar 2002 den niedrigsten Abgaswert im Lande und galt als Vorzeigeumweltschoner. Als er dann drei Monate später vom Fließband lief, war auf einmal eine Novelle durch den Bundestag und das Auto von Euro 4 auf Euro 3 zurückgestuft. Und damit wird er nun von allen Medien nur abfällig als „Stinker“ bezeichnet, obwohl hinten nur lauwarme Luft herauskommt und der VW-Vorstand sich damals nicht entblödete zu berichten „das ein Selbstmörder eher verhungere als an den Angasen einzugehen“.
Nun habe ich also einen „Stinker“, für den ich 330 EUR Steuern im Jahr löhne, der aber immerhin noch eine gelbe Plakette bekommt. Dafür verbrauche ich auch heute noch keine 7 Liter auf 100 Kilometer. Vergleichbare Benziner gönnen sich bei vergleichbarer straffer Fahrweise locker das Doppelte, werden aber steuerlich bevorzugt und mit grüner Plakette belohnt.
Die Nachrüstung mit einem Rußfilter, die ich sogar letztes Jahr in Erwägung zog, stellt sich nun als Farce heraus. Die Filteranlagen kosten ein Schweinegeld nd mindern die Leistung bei erhöhtem Verbrauch. Sonst haben die meisten Filter keine Funktion. Bis heute haben die Hersteller keinen Ersatz dafür. Deswegen erwägt der Staat, die ja quasi umsonst gewährte Förderung rückgängig zu machen.
Also hat ein Dieselfahrer, der letztes Jahr besten Gewissens für teuer Geld einen Filter installieren ließ nicht nur weniger Leistung und höheren Verbrauch, sondern muß jetzt im Zweifel auch noch die 300 EUR Subvension zurückzahlen.
Immerhin macht er sich gratis zum Gespött aller Nachbarn. Und das nicht nur wegen des irrsinnig hohen Dieselpreises.
Nächsten Mittwoch geht es los. Da bereise ich Hamburg und Berlin und kehre auf dem Rückweg bei Muttern ein.
Wer (auf Teilstücken) mit will, der melde sich.