Mai 102008
 

… Postkarte. Nicht zum ersten Mal bekam ich heute exotische Post.
Briefmarken
Wer aus meinem Bekanntenkreis kann schon von sich behaupten, eine Postkarte aus Armenien geschickt bekommen zu haben? Vielen Dank an Christine, die sich im Moment in dieser Gegend im Urlaub befindet.
Die Frontseite der Postkarte sei meinen Lesern nicht vorenthalten.
Sewansee
Ach der Sewansee! Dank des Schriftstellers mit dem melodischen Namen Wachtang Ananjan, dessen Bücher „Armenische Jagderzählungen“ und „An den Ufern des Sewansees“ ich als Kind und Jugendlicher ich mit Begeisterung las, habe ich eine große Sehnsucht (oder Seensucht?) nach dem Sewan entwickelt und viel über die dortige Natur und Landschaft gelernt.
Ich werde dem Reisebericht Christines aufmerksam lauschen und bei Gefallen eine Reise dahin in näheren Betracht ziehen.

 Posted by at 11:31 am
Mai 092008
 

…kaufen sich Nougathobel, Trüffelschäler oder edelsteinbesetzte Halsbänder für ihre Haustiere. Aber das ist oberflächlich, das trifft nicht den Punkt. Wirklich bedeutende Männer tragen Hausschuhe aus rotem Saffianleder!
Das trifft auf Leute zu wie Phileas Fogg oder auch Charles Montgomery Burns
Jedesmal, wenn ich in einem Roman aus dem 19. Jahrhundert von einem wichtigen Earl oder Lord las, so hatte er in seinen Privaträumen Hausschuhe aus (rotem) Saffianleder an.
Logisch, daß mich dieses Thema seit meiner Kindheit immer interessierte. Bei Bekannten erspähte ich ein Nagelnecessaire (sagt das außer mir eigentlich noch jemand?) mit rotem Saffianlederbezug. Und ein Onkel besaß ein Etui, in dem er einen kostbaren Füllfederhalter aufbewahrte aus grünem Saffianleder. Wie sich das anfühlte, wie das roch. Welch heimliche Obsession!. Unbewußt sehnte ich mich immer nach Saffian, strahlt es doch Eleganz, Weltmännischkeit, Qualität, Hochwertigkeit, Geschmack und Vermögen aus.
Doch geriet dieses Thema im Laufe der Jahre völlig in Vergessenheit. Nun unternahm ja meine Mutter im März eine Kreuzfahrt, die sie unter anderem auch an die Atlantikküste Marokkos, genau gesagt nach Agadir, führte. Nun ist Agadir 250 Kilometer von Safi, der Heimat des Leders, entfernt. Aber immerhin stimmt schon mal das Land. Wer weiß, ob heutzutage dieses traditionsreiche Leder überhaupt noch in alter Güte gefertig wird. Ist aber auch egal, ich gab meiner Mutter einen sonnenklaren Auftrag, mir Saffianhausschuhe mitzubringen. Natürlich im Scherz, denn ich habe ja bereits dank Florian die tollsten Hausschuhe der Welt. Abgesehen davon dürften solche Schuhe, so es sie denn gibt, ein kleines Vermögen kosten.
Zumindest hatte ich mit diesem Scherzauftrag der lustigen Reisetruppe, die sich im Laufe der Fahrt gebildet hatte, ein kleines Thema gegeben. Jeder der es hören wollte (und sicher auch jeder, der es nicht hören wollte), war informiert, daß man beim Landgang in Agadir gefälligts nach roten Saffianlederhausschuhen Ausschau halten zu habe. Und… man fand welche!
Naja, nicht gerade Saffianleder, aber immerhin die Kriterien Hausschuhe und rot waren erfüllt. Nach dem ortsüblichen Feilschen (40-10-30-20-ok) wechselten die Schuhe den Besitzer und wurden mir vorletzte Woche feierlich dediziert. Und hier sind sie nun:
'Saffian'
Der kleine als Schlüsselanhänger dienende rote Schuh wurde als Souvenir und zusätzlicher Gag in Menorca erworben.

 Posted by at 4:38 am
Mai 082008
 

…Tagen, daß sich mit der Inspektion nun die Wartungskosten am Wagen in Grenzen halten, so wurde ich heute eines Besseren belehrt. Irgendein Magnetscheibe / $BAUTEIL ist defekt. Deswegen funktioniert meine Klimaanlage nicht mehr. Damit sie wieder geht, muß ich nun 400 EUR oder so berappen. Hoffentlich geht es nicht so weiter.

 Posted by at 3:18 pm
Mai 022008
 

Ich weilte die letzten Tage (daher die Blogleere) u.a. auf
– einem 70. Geburtstag (der in drei Etappen gefeiert wurde)
– einem 65. Geburtstag (diesmal in fünf Etappen)
– einen 20. Geburtstag (einfach) und
– einem 50. Geburtstag (von dem komme ich gerade und fahre morgen nochmal hin)
Aber wenn mal wieder Ruhe einkehrt, gibt es wieder mehr an dieser Stelle zu lesen. Zum Beispiel über roten Saffian…

 Posted by at 10:31 pm
Apr 132008
 

… sah ich an der Kasse eine Person, die so perfekt ins Klischee paßte, daß ich jetzt noch bedauere, keinen Photoapparat dabeigehabt zu haben.
An der Kasse stand nämlich ein stark übergewichtiger (also locker das Doppelte von mir), junger Mann, der einen übernächtigten und ungepflegten und abwesenden Eindruck machte. Und was hielt er in den Händen? Richtig, ein Telespiel.

 Posted by at 3:16 pm
Apr 112008
 

… unbegreiflichen Bedarf und Verschleiß an Schuhen. Wir Männer können da nicht konkurrieren. Was wir aber im Gegesatz zu den Damen deutlich mehr in Mitleidenschaft ziehen und daher öfter ersetzen müssen, das sind unsere Brieftaschen, Geldbeutel und Börsen. Denn eine Frau wird sie selten hinten rechts in der verschwitzten Jeans mit sich rumtragen und sie mit dem Hintern breitsitzen.
Nun hatte also meine Brieftasche langsam aber sicher zu erkennen gegeben, daß sie am Ende sei. Erst ging ein Reißverschluß kaputt, dann löste sich die Gaze ab, so daß ich schon mehrfach den dadurch herausrutschenden Personalausweis vom Boden aufklauben mußte und letztendlich rutschten die Münzen durch ein aufgeriebenes Loch in die Freiheit. Also wurde es gestern Zeit, sich eine neue Brieftasche zu kaufen. Die schlechte Nachricht: gute Brieftaschen sind schweineteuer. Die gute Nachricht: beim Umräumen entdeckte ich in meiner ollen Börse einen vergessenen 100-Euro-Schein. Den hatte ich dort an versteckter Stelle im Januar für meinen Berlinbesuch plaziert, falls ich überfallen werde oder mein Bares verzocke und dann ein Taxi… oder…, naja, um was man sich als Provinzler halt sorgt, wenn man in die Großstadt fährt.
Während ich im Geschäft noch meine neue Brieftasche aussuchte, fragte eine Dame die Verkäuferin, ob in den Rucksack eine Wasserflasche passe und ob eine Flasche zum Probieren vorhanden sei.
Ich war einigermaßen perplex. Der Rucksack war durchaus geeignet, mehr als eine Flasche zu beherbergen. Und die Dame hatte aus dem benachbarten Supermarkt ihren Einkaufswagen mitgebracht, in dem auf den ersten Blick ein Dutzend Mineralwasserflaschen ruhten. Doch die hatten wohl die flasche Größe, es ging um eine konkrete Sorte Wasserflasche.
Nach einigem Hin und Her einigten sich die beiden Frauen darauf, daß die Kundin den Einkaufswagen stehen lassen würde, um im Supermarkt DIE Musterflasche zu kaufen. Wie ich oben schon schrieb, hätte aber in den Rucksack jede handelsübliche Flasche bis 2 Liter Fassungsvermögen hineingepaßt.
Abgesehen davon finde ich es schon beinahe bedenklich, daß sich wohlsituierte und elegant gekleidete Damen mit kleinen Rucksäcken ausstatten, um dort Wasserflaschen spazierenzutragen.
Man kann an dieser Unsitte übrigens perfekt im Ausland deutsche Urlauber erkennen. Wenn man also in London, Rom oder einer sonstigen Stadt in der zivilisierten Welt, in der es alle fünf Meter Kioske, Automaten, Verkaufsstände, Buden, fliegende Händler, Supermärkte, Kneipen, Restaurants und Trinkwasserbrunnen befinden, eine erwachsene Person sieht, die einen lächerlichen Rucksack auf dem Rücken trägt, aus dessen Außennetz oder Reißverschluß eine überdimensionierte Mineralwasserflasche lugt, dann kann man dieser, meist weibliche, Person mit „Guten Tag“ einen passenden Gruß entbieten.
Seitdem man in irgendwelchen Frauenzeitungen lesen kann, daß der Körper nonstop und ständig Wasser haben muß, welches man im 10-Minutentakt in sich reinzusüffeln habe, befolgen Heerscharen von Deutschen diese unsinnigen Tips und laufen halt die ein, zwei Stunden, die man zum Spazierengehen in einer Stadt Zeit hat, mit einem hinderlichen Rucksack rum, nur um die blöde Wasserflasche dabeizuhaben. Daß man auch mal ein paar Minuten ohne Wassertrinken überleben kann oder im seltenen Bedarfsfall sich auch ohne Mühe vor Ort mit einem Durstlöscher versorgen kann; auf diese Idee kommen viele Menschen nicht mehr. Daß eine Reisegruppe sich aber nur noch sehr mühsam durch eine Touristenhochburg bewegen kann, weil ständig zig Personen pinkeln müssen, daß wird problemlos toleriert. Auch in meinen Vorlesungen fällt das auf. Erstens steht vor fast jeder Kommilitonin/jedem Kommilitonen eine Flasche mit Wasser. Und zweitens geht spätestens 20 Minuten nach Vorlesungsbeginn der Toilettentourismus los. Ich wundere mich mittlerweile, wie die üblichen Verdächtigen es schaffen, während der Klausuren, die ja auch mal drei Stunden dauern können, nicht gehen zu müssen.
Insgesamt gesehen ein großflächiger Sieg einer raffinierten Mineralwasserindustrie.

 Posted by at 5:10 pm
Apr 102008
 

… hörte ich heute auf der Fahrt zum Kunden nicht CD sondern Radio im Auto. So teilte mir der zufällig angewählte Sender HR1 mit, daß heute die Raumfähre Buran den Rhein hinaufschippert. Also flugs TheKaiser angerufen und ins Mittelrheintal gefahren. Und tatsächlich – gegenüber Trechtingshausen entdeckten wir nebst vielen anderen Schaulustigen aus nächster Nähe das Geschoß.
Dort entstanden die meisten der meinigen Bilder. Nach der Passage des Buran setzten wir mit der Fähre nach Trechtingshausen über, um uns mit meinen dort wohnendem Freund und treuen BlogRuZ-Leser Heinz zu treffen. Dieser führte uns auf mehr als abenteuerlichen Pfaden auf einen Fahradweg am Rhein, wo wir leider nur noch in den Genuß des Hinterns der Raumfähre kamen. Aber Heinz machte noch Bilder von Bingerbrück aus, die man hier bewundern. Und TheKaiser höchstpersönlich hatte das Raumfährenfieber gepackt, liefert er uns doch unter noch Bilder des Buran gesehen von der Mainzer Eisenbahnbrücke.

 Posted by at 8:36 pm