Mai 182008
 

Freitag, 28.07.06 – Reykjavik und Blaue Lagune
Kueste Reykjavik
Zeitig stehe ich auf und erblicke die rauhe Küste Islands. Gegen 8:00 Uhr macht das Schiff in der isländischen Hauptstadt Reykjavik fest. Nach einem geruhsamen Frühstück fahren wir mit einem Shuttlebus (übrigens eine prima Idee) die vier Kilometer ins Zentrum der isländischen Hauptstadt. Wir gehen die Haupteinkaufsstraßen ab, besuchen die wunderschöne Hallgrimskirche, kaufen fleißig, CDs, DVDs (Terminator I, Die Hard I-III), Wollsachen, Mützen und Mitbringsel ein und schwupps, ist der Vormittag auch schon vorbei. Für einen Mitteleuropäer ist Reykjavik enttäuschend, denn das Zentrum ist doch eher spartanisch und karg und erinnert eher an eine Kleinstadt in Deutschlands Osten denn an eine Hauptstadt. Dafür sind die Preise absolut hauptstadtwürdig. Reykjavik ist nach Tokio und Oslo eines der teuersten Pflaster der Welt. Beispiel: 2 Scheiben Melonen kosten umgerechnet 4,50 EUR. Dennoch werden, auch in Hinblick auf die weitere Reiseroute, Stricksachen gekauft. Und ich erstehe, wie schon in der Heimat beschlossen, eine CD von Björk (Gling Glo) und eine von Sigur Ros (Takk in der speziellen Edition). Ferner noch 20 isländische Schlager aus dem Jahr 1968. Die Beschenkte wird sich sicher bis heute gehütet haben, sich das anzuhören. Aber wir sind ja nicht nur wegen eines Stadtbummels nach Island gekommen. Deshalb geht es mit dem genialen Shuttle-Bus für 3,50 EUR zurück aufs Schiff und wir packen unsere Badesachen für unseren Ausflug zur blauen Lagune.
Hafen Laster
Hmm, ich kann die Aufschrift nicht verstehen, wir müssen in Island sein.
Arielle
Die Arielle im Hafen von Reykjavik.
Kirche Reykjavik
Die Hallgrimskirche in Reykjavik.
Altar Kirche Reykjavik
So schlicht kann ein Altar in einer Kirche aussehen. Überhaupt – Schlichtheit statt Pomp dominiert.
Denkmal
Direkt vor der Kirche steht das Denkmal Leif Erikssons, der ja 1001 als erster Europäer Amerika entdeckt hat (haben soll). Das Denkmal ist eine Spende der US-Amerikaner.
Notgeld
Was findet man in Auslagen? Norddeutsches Notgeld!
Wollladen
Entschuldigen Sie, führen sie zufällig Wollpullover oder andere Produkte aus dieser kratzenden isländischen Wolle?

Pünktlich 13:30 Uhr fährt unser Bus, bis auf den letzten Platz besetzt, los. Die Fahrt zur ca. 40 Kilometer entfernten Lagune ist unvergeßlich, führt sie doch durch die unwirkliche von Vulkanausbrüchen geprägte Landschaft Islands. Wenn man einen Science-Fiction-Film drehen möchte, dann ist Island an fast jeder beliebigen Stelle die erste Wahl. Fremder und unirdischer sah ich nirgends Landschaften. Ich bewundere den Elan, die Unverdrossenheit und den Mut und Ehrgeiz der Isländer, in dieser seltsamen Welt leben zu können. Diese kaum 300.00 Menschen beeindrucken mich stark. Wie alle Unbilden der Natur gemeistert werden, wie wertvoll der Einzelne ist, die tiefe Gläubigkeit und die Naturverbundenheit kann man überall beinahe mit Händen fassen.
Die blaue Lagune hat natürlich nichts mit dem Film zu tun, in dem die minderjährige Brooke Shields halbnackt weichgezeichnet durchs Bild geisterte.
Aber selten sah ich ein unwirklicheres Schwimmbad in einer unwirklicheren Landschaft. Das Wasser war von einem intensiven unwirklichen Blau. Eigentlich ist es ja Abwasser. Ein geothermisches Kraftwerk in der Nähe nutzt die Hitze des 250 Meter unter der Lagune liegenden Hotspot aus. Das stark mineralhaltige Abwasser wurde einfach in die bizarre Landschaft entlassen. Irgendwann entdeckten einige pfiffige Isländer, daß man darin prima baden kann. Heute ist die blaue Lagune ein international beliebtes Bad mit anerkannter Heil* und Linderungswirkung bei vielen Krankheiten, vor allem Neurodermitis. Das Wasser hat mindestens 35 Grad, aber in bestimmten Bereichen übersteigt es auch schon einmal die 40 Grad Celsius. Überall sind Nischen, in denen sich eine weißliche, talgartige Masse befindet, mit der man das Gesicht und den Körper bestreicht. So sehen die meisten Menschen in dieser unirdischen Umgebung auch noch aus wie Außerirdische. Wir Touris fühlen uns pudelwohl und genießen das Bad in vollen Zügen. Hier will ich ganz sicher noch mehrfach hin in meinem Leben. Unsere Reiseführerin Monika ist 1976 von Koblenz aus nach Island ausgewandert und schafft es auf der Rückfahrt, genauso wie auf der Hinfahrt und allerlei Interessanten vom Land zu vermitteln. Beeindruckend, wie man in diese wirre Landschaft überhaupt Straßen bauen konnte. Obwohl Hochsommer ist, entdecke ich nur spärliche Flechten und Moose, ansonsten ist alles leer und kahl. Manchmal zweigen Wege ins Niemandsland ab, die von hohen Holzstäben flankiert werden. Die Rückroute führt uns am internationalen Flughafen und der amerikanischen Flugbasis vorbei zurück durch Reykjavik zum Schiff.
Gegen 18:00 Uhr heißt es „Leinen los!“ und der Schlepper zerrt uns vorbei am Wohnsitz des Ministerpräsidenten aufs freie Wasser. Es gibt noch einen kurzen Zwischenstop, denn ein weiblicher Passagier hatte sich beim Einkaufen in der Zeit vertan und mußte nun zur Strafe und zur allgemeinen Belustigung, samt vier schwerer Einkaufstüten vom Hafenmeisterboot über die Strickleiter an Deck klettern.
Wir essen zu Abend, anschließend findet eine sehenswerte San-Francisco-Show statt und keine 326 Seemeilen (603 Kilometer) trennen uns nun von unserem zweitem Aufenthalt auf dieser einsamen Insel. Das Schiff ist spürbar leerer, denn rund 100 Mitreisende wählten eine Landtour durch Island mit Übernachtung. Wir werden sie am folgenden Tag wieder an Bord nehmen.
Lagune
So sieht es vor der blauen Lagune aus.
Lagune
Ein Blick aus dem Empfangsbereich in die blaue Lagune.
Landschaft Island
Vulkanische Landschaft auf dem Weg von der blauen Lagune nach Reykjavik.

 Posted by at 9:14 pm
Mai 172008
 

Donnerstag, 27.06.06 – Seetag
Die Orkney-Inseln liegen hinter uns und die Arielle ist auf dem Weg nach Island. Die zurückzulegende Strecke beträgt 680 Seemeilen (1259 Kilometer).
Der Seegang nimmt immer mehr zu. Die Schar der Gäste dünnt merklich aus und das Bordpersonal legt flächendeckend Tüten aus. Mir bereitet das hin- und herwankende Schiff nur Freude. Also bis Seestärke sieben, das weiß ich jetzt definitiv, bin ich wohl voll seetauglich. Ansonsten ist es leicht bewölkt bei 16 Grad.
Da heute nicht allzuviel zu berichten ist, an dieser Stelle ein paar Worte zum Schiff und zum Tagesablauf:
Die Arielle wurde für Kreuzfahrten von Amerikanern in der Karibik konzipiert. So erklären sich die überaus zahlreichen Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien. Freilich nützen die uns später im hohen Norden eher nichts. Hier der Deckplan der Arielle (klicken zum Vergrößern).
Deckplan
Meine Kabine war A87 auf dem Adria Deck. Es war das erste Mal. daß ich eine Innenkabine belegte und ich war begeistert. So gut und so viel wie auf dieser Reise schlief ich wohl nur als Baby. Meine Mutter berichtete Ähnliches. Tip für Kreuzfahrtneulinge: Die besten Kabinen sind immer in der Mitte, da schwankt das Schiff am wenigsten. Und nie Kabinen nehmen, wo Außenpromenaden sind. Denn dann starren einem immer nonstop alle Mitreisenden in die Kabine, abgesehen vom Krach. Da auf deutschen Kreuzfahrten keine Trennung nach der Kabinenklasse vorgenommen wird (bei Briten und Amis ist das üblich), ist es also egal, ob man für 500 EUR zu viert „bei den Ratten“ in Kielnähe liegt, eine günstige Innenkabine belegt oder auf dem Promenadendeck die 5.000-EUR-Suite gebucht hat. Essen, Ausflüge und Service sind für alle gleich.
Apropos Essen: Gewicht halten ist eher problematisch. Man bekommt eigentlich den ganzen Tag, sozusagen nonstop, alle möglichen Leckereien in allen Formen, Farben und Größen angeboten, so daß man kaum widerstehen kann. Kreuzfahrtgewitzt wie ich war, nahm ich meist im Bistro ein frugales Mahl, manchmal ließen wir uns aber auch über eine Stunde im großen Restaurant zum Frühstück mit Bedienung Zeit. Mittag gab es als Buffet im Bistro und in lockerer Form mit Bedienung im Restaurant. Das Abendbrot wurde in zwei Sitzungen gericht und war meist pompös. Selbstverständlich gab es auch Kaffee und Kuchen, diverse Snacks, Pizzen usw. jederzeit kostenlos. Als Beispiel hier eine Abendkarte des Tages:
Menu
Der Tag vergeht also geruhsam mit Essen, Lesen (Harry Potter and the order of the phoenix), Quatschen, Einkaufen, Informationsveranstaltungen mit anschließender Ausflugsbuchung, Essen, Mittagsschlaf, Drink trinken, Essen usw..
Freizeitgestaltungsmöglichkeiten gibt es in Fülle, denn so ein Kreuzfahrtschiff ist eine schwimmende Stadt. Hier gibt es eine Einkaufsstraße, Kino, Apotheke, Casino, Friseur, Massage, Internetsurfstationen (allerdings mit prohibitiven Preisen von 2 EUR pro Kil

obyte (sic!)), Fotogeschäft, ein Hospital, Saunen, Spielzimmer, Bibliothek, Muckibude usw.
Täglich gibt es diverse Unterhaltungs- und Sportprogramme, Infoveranstaltungen… Doch am interessantesten sind sicher die zahllosen netten Plaudereien, Schwätzereien, Fachsimpeleien, tiefschürfenden Gespräche mit den anderen Kreuzfahrtteilnehmern.
Den Abend genießen wir wieder unsere „Showtime“ im Restaurant und beenden ihn mit einem Absacker in der Bar.
Pool
Sturm im Pool, wenig später mußte er wegen Seestärke 7 abgelassen werden.
Tisch
Unser Abendbrottisch, an dem ein Herr aus Berlin und ein Herr aus Münster saßen, die ohne Gemahlin Urlaub machten.

 Posted by at 7:23 pm
Mai 162008
 

Mittwoch, 26.07.2006 – Kirkwall – Orkney-Inseln
Schon 6:00 Uhr (eigentlich ist es ja 7:00 Uhr) tigere ich mit einigen Gleichgesinnten über das Sonnendeck und genehmige mir einen Kaffee. Das Wetter verspricht trotz starken Morgennebels prächtig zu werden, die See wie ein Spiegel, ich werde wohl nie rauhe See erleben.
Morgennebel
Es ist dunstig auf See.
Wo ist der Alarm
Viel Spaß beim Suchen des Feueralarmknopfes.
Lift
Toller Hinweis auf dem Lift und bedauernswerter Maschinenraum.
Gegen 10:00 Uhr erreichen wir nach 717 Seemeilen (1327 Kilometern) unser erstes Ziel, das nordöstliche Ende von Großbritannien, die Orkney-Inseln mit der Hauptinsel Mainland, und begeben uns in deren Zentrumsstadt Kirkwall auf Erkundungstour. Viele Passagiere hatten eine Inselrundfahrt gebucht, ich gehöre zur Minderheit derer, die sich eine echte schottische Whiskydestillerie anschauen wollen. Gesagt – getan. Bus 12, Einstieg englisch links, bringt uns rasch in die Highland Park Distillery. Die nördlichste Destille Schottlands wurde 1798 gegründet. Wir werden gleich zu Beginn mit einem Glas wohlschmeckenden Single Malt begrüßt. Während ich diese Zeilen schreibe, genehmige ich mir ein Gläschen dieses edlen Tropfens. Der anschließend gezeigte Film ist witzig gemacht und kurzweilig-informativ. Danach werden wir in 12er-Grüppchen geteilt. Meine Gruppe wird von Anna, die einen herrlichen Norddialekt spricht, durch die einzelnen Stationen der Whiskyherstellung geleitet, Vieles ist seit 100 Jahren unverändert und bürgt so für gleichbleibende Qualität. Wir schnüffeln an Torf, bewundern die Hallen, in denen das Getreide per Hand gewendet wird und starren ehrfürchtig in die gut geschützte Lagerhalle, in denen teilweise seit 1968 in endlosen Reihen die edle Flüssigkeit in Holzfässern reift. Wir werden auf ein Jubiläumsfaß aufmerksam gemacht, welches Prinz William 2005 höchstselbst befüllte. Lustig ist auch ein kleines 20-Literfaß am Anfang des Sichtbereiches. Dieses gewann im Jahre 2000 der 250.000ste Besucher dieser Anlage. 2012 darf er es dann endlich genießen.
Ankunft
Aus dem Dunst schält sich die Hauptinsel mit Kirkwall.
Verteilen in die Busse
Wir sortieren uns in die Busse.
Destille
Der Eingang der Highland Park Destillerie.
Whiskyfaesser
Der Traum jedes Alkoholikers – Single Malt Whisky in Fässern, soweit das Auge reicht.
Nach dem Besuch der Whisky-Destillerie fährt uns der Bus quer durchs Land zu einer, wer hätte das erwartet, zu einer italienischen Kapelle. Kriegsgefangene aus Italien errichteten zwischen 1941 bis 1943 dieses Kleinod. Zum Schluß besuchen wir noch die St. Magnus Cathedral, einen trutzigen und eindrucksvollen Kirchbau aus rotem Gestein, welcher die Baustile mehrerer Jahrhunderte harmonisch in sich aufnimmt und seine skandinavischen Väter nicht verleugnen kann. Stolz zeigt uns die einheimische Führerin einen Eisenring, an dem Oliver Cromwell sein Pferd festmachte. Beeindruckender sind natürlich die prachtvollen Fenster und die Särge der Erbauer. Auf dem Kirchfriedhof kann man auf beinahe jedem Grabstein den Namen Copland finden.
Sperre
Eine der zahlreichen Sperren im Meer, die im zweiten Weltkrieg das Durchkommen deutscher U-Boote verhindern sollten.
Kapelle
Eine italienische Kappelle. Nicht vom Eingang täuschen lassen, dahinter ist ein gewöhnlicher Bunker.
Steinkreise
Seltsame Steinkreise auf Kirkwall.
Kirche
Die gewaltige St. Magnus Kirche.
Cromwell
Da ist er! Der Ring, an dem damals Oliver Cromwell sein Pferd festmachte.
Graeber
Der Beweis: auf allen Steinen steht Copland.
Auf der Rückfahrt zum Schiff wird uns nicht nur der erst vor einem Monat eröffnete Lidl-Markt gezeigt, sondern der Busfahrer berichtet auch noch, daß am heutigem Tage mit 28 Grad Celsius der heißeste Tag des Jahres auf den Inseln herrscht. Wir Deutschen, eben der 10 Grad heißeren Gluthitze der Heimat entkommen, können da nur müde lächeln.
Mutti hatte leider nicht so viel Glück mit ihrer gebuchten Inselrundfahrt, denn dort war alles viel zu oberflächlich und viel zu gedrängt. Das lag zum einem am straffen Zeitplan der Reisegesellschaft und zum anderen an der Vielzahl der Teilnehmer. Darüberhinaus hatte sie auch Pech mit der (sehr dicken und sehr schwitzenden und schlecht deutschsprechenden) Reiseleiterin; bei Busfahrten ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Dennoch bekam sie einen ersten Eindruck vom Geruch der Insel, sah Schafe, die in Koppeln direkt am Meer, dort wo die Wasser des Atlantik und der Nordsee sich mischen, gehalten werden, damit ihr Fleisch schon „naturgesalzen“ ist (deren Fleisch erzielt in Paris zu Weihnachten locker preise von 800 EUR/Kilogramm), sammelte Steine und Muscheln an altnordischen Versammlungsplätzen (Steinkreise), bewunderte zahllose brütende Vögel auf der Vogelinsel und sah seltsame Pflanzen, die sie bis heute nicht zuordnen konnte. Die „gesalzenen“ Orkneyschafe sind übrigens der Exportschlager der Insel. So wundert es nicht, daß hier auf einen Einwohner 20 Nutztiere fallen. Die Hirschfamilie, die ich auf meiner Fahrt sah, war allerdings nicht heimisch, sondern nur zur Bereicherung der Speisekarte eingeführt worden.
Auf dem Schiff essen wir recht spät Mittag und verbringen bei herrlichem Wetter auf dem Sonnendeck den Nachmittag.
Das Abendbrot nehmen wir diesmal im Avalon-Restaurant ein. Dort lernen wir einen Programmpunkt kennen, den wir uns von nun an kaum entgehen lassen. Zum Ende des Mahles singen fast alle Bediensteten ein nettes kleines Lied mit Tambourin und Gitarre und Händeklatschen begleitet und von den Gästen tatkräftig unterstützt. Als Zugabe, die es immer gibt, singt ein kleiner, älterer Asiate mit einer beachtenswerten Stimme ein weiteres Lied (Beatles?). Wir sind nicht nur angetan sondern regelrecht begeistert. Nach einem Cocktail aus der Moonlight-Bar gehe ich zu Bett und schlafe, wie schon die erste Nacht wie ein Baby. Das mag auch am mittlerweile recht starken Seegang liegen, der das Bett wie eine Wiege hin- und herschaukelt.

 Posted by at 10:09 pm
Mai 162008
 

Ein Kunde nutzt einen Dell-Farblaser. Da sich sowohl der schwarze als auch der cyanfarbener Toner dem Ende neigten, orderte ich letzte Woche bei Dell drei Farbtoner cyan, magenta und gelb und eine schwarze Kartusche mit hoher Kapazität. Der Spaß kostete mehr als 400 EUR.
Die Lieferung traf Anfang der Woche ein und wurde von einer Angestellten angenommen.
Heute nun meldete der Drucker Toner alle (schwarz und cyan). Der Kunde holte mich hinzu, da er mit dem Wechseln der Kartuschen nicht zurechtkam.
Das war auch gut so, denn ich traf folgendes Deseaster an:
Die Kartusche Cyan war in der Lieferung überhaupt nicht enthalten gewesen, wohl aber auf dem Lieferschein und der Rechnung.
Die Kartusche schwarz mit hoher Kapazität war zwar im Karton originalverpackt, aber nicht mehr in Folie, ohne Sicherung und ohne Arretierung und völlig leer.
Da der Kunde kein Farbkartuschentauschexperte ist, hatte er in seiner Verzweiflung die (originalverpackten) Kartuschen gelb und magenta bereits eingesetzt, obwohl diese noch nicht aufgebraucht waren. Also war der maximale Schaden erreicht.
Offensichtlich hatte also ein unliebsamer Zeitgenosse im Auslieferungslager oder bei der Spedition Eigenbedarf an Toner Cyan und Schwarz und diesen Eigenbedarf befriedigt.
Der Kundenberater bei Dell war sichtlich geschockt und versprach bis Montag nächster Woche kostenfreie Nachlieferung der beiden Kartuschen.
Und beim Kunden mußte heute auf Farblaserdruck verzichtet werden.

 Posted by at 4:57 pm
Mai 152008
 

auf See – Dienstag, 25.06.2006
Nach der obligatorischen Seerettungsübung kann unser Urlaub endlich beginnen. Noch ist das Schiff uns unvertraut und es gibt kleinere Orientierungsprobleme. Doch im Gegensatz zur alten Albatros, die der reinste Fuchsbau war, ist die Arielle sehr übersichtlich strukturiert.
Im untersten Deck sind Mannschaften und Passagiere und die Arztpraxis untergebracht, in Ebene 2 wird ein- und ausgeschifft. Dort residieren wie die meisten Passagiere auch wir in einer heimeligen und ruhigen Kabine (A85 und A87), in der man schlafen kann wie in Abrahams Schoß.
Ein Deck höher, auf Ebene 3 sind neben einigen Kabinen die Rezeption, der Fotoladen, der Friseur und die Einkaufsstraße. Im nächsthöheren Deck, der Ebene 4 gibt es die Lounges, Spielzimmer und das Bistro und den Pub und das große Restaurant. In der fünften Ebene schließlich kann man auf das Promenadendeck hinaustreten, welches einmal rund um das Schiff führt. Am Heck befinden sich Sportgeräte. Ebenfalls auf der Ebene ist eine Tanzbar. Noch ein Deck höher, auf Ebene 6, sind schließlich die Saunen, der Swimmingpool, die Poolbar und das Außenbuffett mit Pizzeria. Deck 5 und 7 bilden drei Sonnendecks, von denen das vordere Deck mit einer beängstigenden Anzahl technischer Geräte wie Radar usw. gespickt ist. Man hat Smalltalk mit einigen Passagieren, unter denen sich auffallend viele Großeltern mit Enkelkindern und Schweizer befinden. Die Krönung des Tages ist einer der schönsten Sonnenuntergänge aller Zeiten. Selbst die zahlreichen Kinder an Board, die mittlerweile fast alle dem bordeigenen Dingi-Club beitraten, sind begeistert.
Sonnendeck
Der Pool auf dem Sonnendeck.
Überhaupt ist es wohltuend, daß an dieser Kreuzfahrt nicht nur Menschen jenseits der 80 teilnehmen. Selbst ich als einer aus dem Mittelbau genoß den Kinderlärm eher als daß ich ihn verflucht hätte. Die Uhr wird auf Greenwich Meantime umgestellt (von 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr zurück) und der erste echte Seetag neigt sich dem Ende zu.
Weil sonst für diesen Tag nichts Spannendes zu berichten ist, gibt es an dieser Stelle noch die gesamte Route auf einen Blick und das Motto der Reise:
Feurige Momente und eiskalte Abenteuer am Ende der Welt
Reiseroute
Aufs Bild klicken für die große Karte.

 Posted by at 8:08 pm
Mai 142008
 

Montag, 24.07.06 Abreise II
Wiederum um 3:45 Uhr sollte uns besagter Fahrdienst aus Leipzig zum Bus schaffen, welcher 4:45 Uhr starten sollte. Wiederum standen wir, wie es sich für anständige Deutsche gehört, um 3:40 Uhr neben unseren Siebensachen auf der Straße. Und wieder fuhr ein weißer Mercedes an uns vorbei, dessen einsamer Fahrer nun nicht nur sehr irritiert ausschaute, sondern sich eines Déjà-Vu sicher war.
Und wiederum rief ich um 3:55 Uhr, diesmal deutlich erboster, den Fahrdienst an, wo denn das überfällige Fahrzeug bleibe? Dieses sei rechtzeitig gestartet und müsse jeden Moment da sein, versicherte mir der Fahrdienstleiter und erbot sich, den Fahrer zu fragen und uns dann zurückzurufen. Als weitere 10 Minuten später weder der Fahrer eingetroffen noch das Telefon geklingelt hatten, rief ich erneut an, um flatternden Herzens zu vernehmen, daß der Fahrer die Straße nicht fände! Dabei hatten wir die Straße gut beschrieben. Abgesehen davon ist es eine Hauptstraße auf dem Weg nach Leipzig, an der man gar nicht vorbeifahren kann. Und auch 2006 waren Navigationssysteme schon so bezahlbar, daß sich bspw. ein Transportunternehmen, dessen Hauptzweck das Abholen diverser Menschen von vielen unterschiedlichen Orten ist, sich vielleicht ja hätte so ein Gerät…, aber ich schweife ab. Jedenfalls reagierte der Fahrdienstleiter auf meine Aufregung mit Schnippigkeit. Auf seine doofe Bemerkung „Dann ruf ich eben meinen Fahrer zurück und Sie stornieren die Fahrt!“ legte ich einfach auf. Dann dachte ich kurz nach und rief erneut an, da ich befürchtete, der Depp könnte tatsächlich den Fahrer zurückpfeifen. Wer weiß, was noch passiert wäre, wenn nicht wenig später endlich der VW-Bus mit einem leicht verwirrten Fahrer eingetroffen wäre. Wir warfen hurtig das Gepäck ein und rasten 4:05 Uhr, 20 Minuten zu spät, gen Leipziger Hauptbahnhof-Ostseite, der ja immerhin noch gute 50 Kilometer entfernt war. Unterwegs mußte der Busfahrer gebeten, auf uns zu warten. Lange mußte er das glücklicherweise nicht, 3:52 Uhr, also nur 7 Minuten zu spät, konnte der Reisebus Richtung Travemünde starten. Na, das ging ja gut los, alle Passagiere beäugten mich mit solchen Blicken, die ich einem Säumigen entgegengeschickt hätte. Die Fahrer Ronny und Reiner begrüßten uns und teilten uns die Route mit. In Halle/Saale, Dessau (eine schrecklich heruntergekommene Stadt ohne Herz,wie ich entsetzt konstatierte), Berlin-Busbahnhof und BAB-Rasthof Linumer Heide sammelten wir weitere Reisende ein. Um 13:30 Uhr erreichten wir den Ostpreußenkai in Travemünde, in dem in voller Pracht unser Kreuzfahrtschiff, die Arielle lag. Die Einschiffung ging schnell und problemlos vonstatten und wir hatten bis zum Ablegen noch genügend Zeit, um dem bunten Treiben im heißen (29 Grad direkt an der Küste) Travemünde zuzuschauen.
erster Blick auf das Schiff
Unser erster Blick auf das riesige Schiff durch die Alleebäume.
Schiff am Kai
Die Arielle am Ostpreußenkai, im Hintergrund der Segler Passat am Priwall.
Schiff
Meine Mutter vor dem Bug der Arielle.
Unsere siebenminütige Verspätung wurde nicht etwa in Dessau getoppt, wo ein Ehepaar fast eine halbe Stunde zu spät war, sondern von einem Reisebus, der erst 40 Minuten nach dem offiziellen Ablegetermin eintrudelte. (Wie ich später erfuhr, kam der Bus aus Münster/Westf. und fuhr dort 10:00 Uhr ab. Er stand sage und schreibe 4 Stunden in einem Megastau bei Osnabrück) So legte die MS Arielle erst eine Stunde später (genauer gesagt einen Tag und eine Stunde später), also um 17:00 Uhr unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und der zahlreichen Urlauber zu den Klängen von Vangelis „Conquest Of Paradise“ ab, offensichtlich ein Hit bei den Kreuzfahrtschiffen, trotz der eher blutrünstigen Bilder, die im Film zu sehen sind. Beeindruckend ertönte mehrfach das Signalhorn, welches der Größe unseres Schiffes durchaus angemessen ist. Nun sah ich erstmalig aus Kreuzfahrtschiffperspektive auf die Sandwelt, auf den Priwall und auf die dahinterliegende Lübecker Bucht. Zu DDR-Zeiten konnte man vom Ostseebad Boltenhagen aus die dicken Kreuzfahrschiffe in Travemünde ablegen sehen und alle Augen schauten ihnen wehmuts- und sehnsuchtsvoll hinterher mit der traurigen Gewißheit, so etwas nie erleben zu können. Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf und ich freute mich ehrlichen Herzens, Bundesbürger zu sein und nährte nochmals intensiv meine Abscheu gegen linke Spinner, die dem SED-Regime nachtrauern.
großer Segler
Großes Segelschiff bei der Einfahrt in die Trave.
Abschied von Travemünde
Die Arielle nimmt Abschied von Travemünde.
das Schiff in der Travemündung
Mitten auf der Trave.
Yachten am Priwall
Viele Yachten am Priwall.
Segler Passat
Die Passat – großer Segler am Priwall.
der Priwall und die Sandwelt
Der Priwall mit der Sandwelt, dahinter Blick Richtung Mecklenburg.
Bald lag Travemünde hinter uns und mit einem herrlichen Sonnenuntergang lassen wir den Tag ausklingen. Wir erkunden das Schiff und unsere Kabinen und erwarten unseren ersten Seetag. Entflohen aus der Gluthitze Deutschlands, genießen wir einen herrlichen Untergang der Sonne in Schleswig. In der Lounge werden uns die Künstler vorgestellt, die, wie meistens, uns nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Mit einem gemütlichen Bier an der Poolbar und nettem Gespräch klingt der Tag angenehm aus.
Sonnenuntergang in Schleswig

 Posted by at 6:18 pm
Mai 132008
 

Spät kommt er, aber er kommt!
Auf vielfaches Meckern und mehrfache Nachfrage hin, komme ich nicht umhin, nun endlich einmal von meinem letzten Urlaub zu berichten. Der fand Juli/August 2006 statt und führte mich per Schiff in den hohen Norden.
Also fangen wir an:
Sonntag, 23.03.06 Abreise I
3:45 Uhr sollte uns ein Fahrdienst aus Leipzig zum Bus schaffen, der 4:45 Uhr in Leipzig gen Travemünde starten sollte. Wie es sich für anständige Deutsche gehört, standen wir 3:40 Uhr neben unseren Siebensachen (Mutter 2 Koffer und Kosmetikköfferchen, ich zwei Koffer und eine Schuh- und eine Techniktasche) auf der Straße. 3:44 Uhr passierte uns ein einsamer Fahrer in einem weißen Mercedes, der uns leicht irritiert anschaute.
Um 3:55 Uhr rief ich leicht erbost den Fahrdienst an, wo denn das überfällige Fahrzeug bleibe? Der Schichtleiter teilte mir lakonisch mit, daß auf seinem Tisch ein Zettel liege und diesem Zettel nach die Fahrt storniert sei, da das Schiff mit einem Motorschaden in Stockholm liege. Ferner würde die Reise sich dadurch um exakt einen Tag verschieben!?!
Mutter und ich schauten uns verdutzt an, ich schleppte die Koffer wieder in die Wohnung und wir gingen ins Bett. Der Tag nach dem Aufwachen war voll für die Miezekatze. Alle Lebensmittel waren aufgebraucht, alle wichtigen Klamotten im Koffer, alle Vorbereitungen ja schon längst getroffen. Das Gemeinste war aber, daß wir noch 24 Stunden länger in dieser unsäglichen Hitze aushalten mußten. In der, eigentlich sonst eher wohltemperierten, Wohnung herrschten 28 Grad, von den irrsinnigen Außentemperaturen rede ich erst gar nicht.
Naja, Essen gab es an der Tanke und ansonsten schlichen wir in der Wohnung umher und schlugen die Zeit tod. Mal sehen, was nun der Montag bringen würde…
Abreise I

 Posted by at 9:06 pm
Mai 122008
 

Es wäre ja ein Frevel gewesen, das herrliche Wetter nicht ausgiebig zu nutzen.
Also wanderte ich heute einige Stunden am und um und auf dem Donnersberg. Jedesmal, wenn mich der Heuschnupfen einholte, fuhr ich ein Stückchen weiter (Pollenfilter im Auto) und ließ mich per Zufall treiben.
Zuerst war ich in Kirchheimbolanden, wo ich lange an der imposanten und gut erhaltenen Stadtmauer spazierte. Anschließend besuchte ich die „Spitze“ des Donnersberges, floh dort aber vor allzuvielen Ausflüglern. Am schönsten war die nächste Station, die Wanderung durch Falkenstein. Dort gab es nicht nur Mittag, sondern auch die schönsten Blicke in alle Richtungen. Die üppig blühende Natur tat ein Übriges. Wenige Kilometer lud ein Wanderwer ein, ihn zu verfolgen, was ich auch eine halbe Stunde bis zu einem Aussichtspunkt tat. Vorbei an fettgrünen Wiesen, auf denen zufriedene Kühe grasten (dem dort gelegenen Biobauernhof mit eigener Schlachtung glaube ich sogar unbesehen das Bio) ging es auf Nebenstraßen durch viele kleine Orte, die alle auf -weiler endeten. Noch ein letzter Spaziergang durch Alsenz, einem mir bis dato völlig unbekannten Ort und ich fuhr durchs Nahetal bis Wöllstein, wo ich wieder Richtung Heimat abbog.
Einzig störend waren die Rennradler, die, das Gesicht stoisch auf den Asphalt gerichtet und konsequent Radwege ignorierend, Fußgängern, Auto- und Motorradfahrern ihre aufgerichteten Hintern präsentierten.
Leider habe ich viel zu wenig fotografiert. Abgesehen davon kann man die mir heute präsentierte Frühjahrspracht bei tollem Wetter sowieso nicht in einem schnöden Bild einfangen.
Donnersberg vom Norden
Aussicht auf den Donnersberg von Alsenz aus.
Burgruine Falkenstein
Die Burgruine in Falkenstein.
Ginster
Blühender Ginster auf Rhyolit.

 Posted by at 5:11 pm