…ist ein nagelneues Notebook, wenn es sinn- und verstandfrei kompiliert wurde. So gesehen am Wochenende. Da hielt ich ein schickes Lenovo-Gerät in den Händen. Die wichtigsten Eckdaten:
– Mobile Celeron 1,73 GHz
– 512 MB RAM mit geteiltem Speicher für die Intel-Grafikkarte
– 80er SATA-Platte
– 15,4′ TFT
– DVD-RAM-Brenner
– Bluetooth, LAN, WLAN, Kartenleser, Fingerabdrucksscanner, Schnittstellen ohne Ende usw. usf.
Das ist ja alles gut und schon. Der geneigte Leser wird schon ahnen wie es weitergeht.
Richtig! Es war ein Vista Home Standard installiert. Nun macht sich Vista ja im RAM üppig breit. Mit schlappen 512 MB (womit man IIRC auch unter den Mindestanforderungen bleibt), ist da kein Blumentopf zu gewinnen.
Um dem ganzen die Krone aufzusetzen waren noch folgende Programme vorinstalliert:
– Corel Suite Evaluation
– Microsoft Office 2007 Evaluation
– Symantec Internetsuite Evaluation
– sämtliche IBM-, ich mein, Lenovo-Tools, die es passend zu dieser Maschine gibt.
– Adobe Reader 7
Das Resultat kann sich der Kenner schon denken. Dieses System ist so beim besten Willen nicht benutzbar. Vom Einschalten bis zum Begrüßungsbildschirm vergehen 2:09 Minuten. Die Anmeldung dauert nochmal 5:30 Minuten. Obwohl die RAM-Nutzung bei „nur“ 433 MB steht, kommt das System aus dem Swappen nicht raus. Vom Doppelklick des Winword-Icons bis zum Erscheinen des Wortes „Test“ auf dem weißen Blatt braucht der Rechner 0:55 Minuten.
Mit viel Geduld lassen sich nach vergangenen 10:00 Minuten die mitgelieferten Kinderspiele zocken. Aber die arme Festplatte steht nicht still.
Angesichts der Hardware empfiehlt sich also dringend ein Downgrade auf WiXP, zu dem es im Gegensatz zu HP sogar passende Treiber im Netz gibt. Und ein Trost ist es auch, daß noch ein RAM-Steckplatz frei ist.
Dennoch, wie kann ein Hersteller bzw. Händler so einen Unsinn ausliefern? Tja, der Preiskampf macht es möglich. Schließlich stehen diese Geräte schon ab 635 EUR oder so zum Kauf bereit. Logisch, daß man da an jedem Fitzelchen spart. Und der Dumme ist der ahnungslose Anwender…
Ja, heute handelte ich in weiser Voraussicht, denn ich betankte mein Auto am heutigen Vormittag für 1,109 EUR/Liter Diesel. Zwei Stunden später zeigten alle Mainzer Tankstellen an, daß sie nunmehr 1,189 EUR für den Liter Diesel haben wollen.
Ja, wie vorausschauend ich bin! Ich habe nämlich (sporadisch) seit Wochen die Spritpreise beobachtet und festgestellt, daß er am Montagvormittag immer am wenigsten teuer ist (von günstig rede ich nicht mehr, seit Diesel mehr als 2 DM/Liter kostet).
Aufgemuntert von so viel Voraussicht plante ich auch meinen Postbesuch wie ein Mann. Da immer, aber auch immer eine ewige Schlange in der Post ist und die (meist einzeln kämpfende) Sachbearbeiterin immer für einen Ghanaer ein Postsparbuch eröffnet oder einer anatolischen Familie 50 EUR anweist oder Handwerksmeister Müller die 31 Briefe unterschiedlichen Gewichts beim Abstempeln hilft, kurz, etwas tut, was die Schlange schnell auf die Straße wachsen läßt und ich das alles weiß, stellte ich also meinen PKW auf einem Bezahlparkplatz ab und bezahlte in weiser Voraussicht sogar ein Parkticke für eine halbe Stunde.
Denn auch in meinem Städtchen sind die blauen Säue unterwegs und schnell hat man sich, während man sich 20 Minuten die Beine in den Bauch steht, ein unangenehmes Knöllchen gefangen.
Ja, wie vorausschauend ich bin! Ich habe nämlich exakt 20 Sekunden gebraucht, um mein Paket abzugeben. Es war kein Kunde in der Post, dafür aber zwei auf Kundschaft lauernde Postangestellte…
Es gibt eine prima Idee, die web-2-nullig daherkommt und mich sofort überzeugte. Es geht um die Präsenz www.verwandt.de .
Vor wenigen Tagen angefangen, tummeln sich mittlerweile 4 Verwandte im virtuellen Stammbaum und es wurden bereits mehr als 250 Personen erfaßt. 150 Blutsverwandte von mir sind bisher aufgeführt. Am weitesten zurück reicht Ururopa Johann, der 1864 im ostpreußischen Sensburg geboren wurde. Viel weiter wird es auch nicht zurückreichen, sind doch durch die Vertreibung fast alle relevanten Dokumente verloren gegangen.
Nun werde ich, wenn sich die Gelegenheit ergibt, die Daten verifizieren, verbessern und erweitern. Bisher bin ich sehr zufrieden. Nicht mit der Software, die ist noch ziemlich beta, aber dadurch habe ich schon viele familiäre Unklarheiten beseitigt und vor allem am Telefon mit diversen Tanten, Cousinen etc. schon viel Spaß gehabt.
Am wichtigsten ist aber die Exportfunktion. So können alle Daten im Standardformat GED gesichert werden. Das war übrigens auch der Hauptgrund, die Datenbank überhaupt zu befüllen. Sicherlich werde ich an späterer Stelle noch ein paar Dinge mehr dazu berichten.
Laut SpOn hat jeder Deutsche 125.000 EUR auf der hohen Kante.
Wenn ich den finde, der sich meine genommen hat…
Jawohl, sowas ärgert mich, zumal, wenn es völlig sinnfrei daherkommt. Ich meine damit nicht, daß Kinder und Jugendliche offiziell seit dem 1. September nicht mehr rauchen dürfen, nein, eher so Kleinigkeiten.
Begonnen hat es letzte Woche mit meinem Edeka. Ich lege, wie seit mehr als 5 Jahren gewohnt, mein in Plastikbeutel verpacktes Obst (überteuerte Weintrauben, wieso kosten die hier in dieser Gegend 3 EUR/Kilo?) und Gemüse (lose Zwiebeln) aufs Laufband.
Da fährt mich die Kassiererin an, wieso ich es nicht gewogen hätte? Nun ganz einfach, ich habe es in diesem Laden noch nie gewogen, denn das erledigten bisher die zwischen die Laufbänder integrierten und wohl funktionierenden Kassen seit Eröffnung dieses Ladens problemlos und ich hatte mich daran gewöhnt.
„Naja, dieses Mal wiege ich es noch mal aber das nächste Mal wiegen Sie bitte selber!“ werde ich gönnerhaft zurechtgewiesen. Doch ich gebe nicht sofort klein bei und frage, was das soll?
Die Kassiererin faselt etwas von „weil es so schneller geht..“ und die Schlange murrt schon ob meines Zwergenaufstands.
So richtig nachvollziehbar ist das für mich nicht. Ich finde die neue Situation schlechter. Nun geht das wieder mit dem rückständigen Selbstklebeetiketten und ewigen rumsuchen im Piktogrammmüll los und dann wird man noch kriminalisiert, wenn man aus Versehen rote Weintrauben auf den weißen Trauben ausweist.
Meine Vermutung ist ja, daß die Kassen nicht mehr unter einem gescheiten System laufen und sich Edeka in die Fänge von M$ begeben hat und das tolle Windows mit den integrierten Waagen nicht zurechtkommt.
Die nächste Änderung haben Chris und Marc letzte Woche in Darmstadt live miterlebt. Ich war nämlich in der Deutschen Bank und holte Kontoauszüge.
Ich dachte, ich spinne, denn als ich meine drei Auszüge aus dem Auszugsdrucker ziehen möchte, nehmen die gar kein Ende, sondern entpuppen sich als komplette drei A4-Seiten. Das Design ist immerhin ähnlich, aber wo sind meine geliebten Auszüge, von denen 3 Stück aneinander gelegt eine A4-Seite ergäben? Ich holte gestern in Mainz wiederum Auszüge und auch diese sind nun A4. Also wurde irgendwie im August klammheimlich auf dieses neue Format umgestellt.
Nun mag ja sein, daß sowas Papier spart und somit die arme Deutsche Bank der drohenden Pleite ausweicht oder daß die Tochter eines Vorständlers nach dem Bäumeumarmen dem Papi eine Studie vorlegte, in der steht, daß mit den neuen Auszugen Bäume gerettet werden; wie auch immer, was mich hier massiv stört ist der schwachsinnige Zeitpunkt. Wieso mitten im Jahr? Was soll das? Wie und wo hefte ich die nun ab? Wozu habe ich die Kontoauszugsheftchen? Hätte man mit der Umstellung nicht bis zum Jahreswechsel warten können?
Abgesehen davon paßten die alten Auszüge in meine Brieftasche, wo stecke ich aber A4-Seiten hin?
Dazu schrieb ich glatt einen Brief an die Deutsche Bank, der dem Leser nicht vorenthalten sei:
Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG
Kundenservice
Postfach 24
53244 Bonn
Nieder-Olm, 03.09.2007
Tadel wegen der neuen Kontoauszüge
Sehr geehrte Damen und Herren,
offensichtlich stellten die Deutsche Bank im August des Jahres das Format der Kontoauszüge auf das Format A4 um. Welche Gründe das Unternehmen zu diesem Schritt bewogen, soll nicht Gegenstand des Briefes sein.
Doch ist der Zeitpunkt denkbar ungünstig gewählt, kann man so etwas, wenn es denn sein muß, nicht zum Jahreswechsel machen?
Weiterhin bezweifle ich sehr, daß diese Umstellung bei der Mehrheit der Kunden einen positiven Widerhall findet. Viele DB-Kunden in meinem Bekanntenkreis und ich selbst natürlich auch finden das neue Format unpraktisch, paßt es doch nicht mehr in die Brieftasche oder eben ins Auszugsheftchen im schmalen, abschließbaren Schreibtisch- bzw. Sekretärsfach.
Ich moniere also eine Entscheidung über die Köpfe der Kunden hinweg und eine Verschlechterung eines status quo. Und ich erinnere mich, daß die Deutsche Bank immer Spitzenplätze im Vergleich mit anderen Kreditinstituten bzgl. der Klarheit, Lesbarkeit usw. der Kontoauszüge erzielte. Wozu also dieses Ärgernis? Es klappte doch viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte auch mit dem soliden und seriösen Auszugsformat.
Haben Sie dafür eine Erklärung für mich? Und zwar eine echte Erklärung und keine öden Textbausteine.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Möglich
Fazit: Klar, das sind nur Kleinigkeiten, aber ärgerlich und unnötig sind sie allemal. Sie sind nicht rational nachvollziehbar, vergrätzen die Mehrheit der Kunden und man hätte ohne sie auch prima, wenn nicht sogar besser, weitergelebt.
Alles klappte, alles war prima, bis aufs Wetter.
Eine nette Geschichte erlebte ich, die ich niemandem vorenthalten möchte.
Am Montag schenkte mir eine Kollegin aus Münster als Dankeschön eine schöne Flasche Pfälzer Wein. Ich steckte sie in die Kabelkiste die auf der Rückbank lag…, ja, mein ganzes Auto war gerammelt voll mit EDV-Zeugs.
Dienstag stellte ich mein Auto an ebenso illegaler wie altbekannter Stelle ab.
Am frühen Nachmittag hatte sich das Wetter verschlechtert, es goß in Strömen. Ich mußte ans Auto, um einige längere Kabel zu holen (Vernetzung neues Stockwerk). Also renne ich durch den Regen unter das Vordach, unter dem mein Auto steht und… es ist eingekreist von einem Haufen wetterflüchtiger Penner, die zudem der deutschen Sprache nicht so mächtig sind.
Es sind, wie ich an Hand der Gesprächsfetzen vermute, Polen. Sie beobachten mich interessiert, wie ich aus einem Umzugskarton einen Router und 5 RJ45-Kabel berge.
Die blöden Netzwerkkabel sind zu einem monströsen Knäuel verbunden und ich brauche ziemlich lange, um passende Stücken zu extrahieren.
Das wird begleitet von „witzigen“ Kommentaren wie „Du Elektrist?“, „schweres Sache so Leine“ u.ä..
Also wohl fühle ich mich unter den interessierten Blicken von 15 oder so polnischen u.a. Pennern nicht. Ich sehe Horrorszenarien von verkratztem Lack und Schlimmerem vor mir. Auch lagern im Kofferraum durchaus relevante Werte, die ich nicht gerade entblößen möchte.
Doch in der Kabelkiste liegt ja noch der rettende Wein! Mit Verschwörermiene sage ich: „Mal sehen, ob ich auch was für euch finde, wühle aufmerksamkeitsheischend in der Kiste … und zaubere die Flasche hervor, die ich dann dem offensichtlichen Oberhaupt der Truppe reiche.
Man kann sich gar nicht vorstellen, wie ehrlich und aufrichtig und herzlich sich diese Menschen darüber gefreut haben…
Die Kollegin möge mir also verzeihen, daß ich ihren tollen Wein nicht selber trank, aber so hat er deutlich mehr Nutzen gehabt.
Viele Grüße aus Osnabrück. Komme gerade aus Münster. Mal sehen, was heut‘ Abend geht…
Die Titanic, das dem Ossi-Eulenspiegel immer hinterherhinkende Satiremagazin, hat einen neuen Tiefpunkt markiert. Der aktuelle Titel sieht nämlich so aus:
Nicht, daß ich damit ein Problem hätte, Achim Menzel, Henry Maske(?), den mir persönlich bekannten Wolfgang „Lippi“ Lippert, das Ding von der Spastikombo Tokio Hotel und unsere Frau Dr. Kanzlerin (v. l. n. r.) nicht zu mögen, aber satirisch überspitzt den Schießbefehl an der Mauer dafür einzuspannen, das ist nicht mal unterirdisch schlecht, daß ist einfach nur Scheiße.
Dabei frustriert mich nicht einmal, daß so ein Dreck ins Sommerloch gestellt wird, um wieder einmal genug Deppen zu finden, die die Agonie der Adorno-Anbetergazette mal wieder um einen Monat zu verlängern.
Viel frustrierender ist es, daß viele Titanic-Käufer so etwas auch bewußt nett, lustig, spaßig, fetzig, kuhl genug finden, um ihr Hirn auszuschalten, und darüber so zu lachen, wie ich als Halbflügger über KZ-Witze (Hey Jude, Du bist frei! Wo ist der Ausgang? Durch den Schornstein.)
Das ist eines Satiremagazins einfach unwürdig. Das ist zu billig. Aber ich habe jetzt keinen Bock auf erhobene Zeigefinger und Moralpredigten. Ich bin nur schwer enttäuscht von der Titanic. Gute Satire sieht anders aus, bspw. so:
Samstag, 04. August
von Stratford upon Avon nach Royal Leamington Spa
In 500 Metern im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nehmen
Von dieser Anweisung des Navigationssystemes träumen meine Mitfahrer sicherlich noch heute, denn sie ertönte sicher hundertmal auf den heutigen Autofahrten und sollte auch noch hundertmal erklingen. Wir trafen vor Florian bei ihm ein und wanderten noch ein paar Minuten am schönen Grand Union Kanal, der aber nichts mit dem namensgebenden Flüßchen Leam zu tun hat.
Auf Grund akuten Zeitmangels wurde das Grillen ersatzlos gestrichen und die Steaks schnell in der Pfanne zubereitet. Gegessen wurde in Florians „Garten“, ein chaotischer Müllplatz, der so inadäquat und mies geeignet war, das es schon wieder kultig war, dennoch dort zu verharren.
Das Essen war gut, das Bier auch, leider durfte ich nichts trinken, wollten wir doch noch nach Coventry fahren, um uns dort den Simpsons-Film anzuschauen.
Genug Reklame für den Film wurde ja gemacht, wie man an den beiden folgenden Bildern sehen kann.
Coventry
In Coventry wollten wir uns eigentlich noch die im II. Weltkrieg zerstörte Kathedrale anschauen. Die Mehrheit protestierte aber ob des langen Fußmarsches und zog den links neben dem Kino befindlichen Pub vor.
Florian hatte die Karten per Internet vorbestellt und uns alle eingeladen, dafür sei ihm an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.
Zum Film selber möchte ich an dieser Stelle nichts weiter schreiben, zumindest habe ich es nicht bereut, ihn gesehen zu haben.
Gegen 23:00 trafen wir Neun uns letztmals vollzählig in der Garage, in der auch das folgende Bild entstand.
Jens drängte zur Rückfahrt, mußte er doch schon früh um 5:00 Uhr los. Der Rest fuhr zu Florians Wohnung. Dort wurde noch etwas geschwätzt, dann zogen Sebastian und Andreas noch in die Stadt und Markus und ich fuhren zum Hotel.
Wie schon in der vorigen Nacht war es extrem ruhig draußen und das inmitten der Stadt und so konnte ich prima schlafen.
Sonntag, 05. August
Royal Leamington Spa
Damit war es Punkt 6:00 Uhr vorbei, denn direkt vor dem Fenster startete die Hotelklimaanlage, die mit gefühlten 110 dB betrieben wurde. Naja, eine Stunde döste ich noch, dann kam die Morgentoilette und das Frühstück. Auch diesmal wurde ich wieder vor den ekligen Würsten und Tomaten verschont, denn der zuständige Kellner klappte vor mir mißmutig die Töpfe zu und verschwand.
Also gab es wieder Tee, Toast und bittere Orangenmarmelade, die mir wieder wohl schmeckte und mit der Markus immer noch nichts anfangen konnte.
Wir räumten das Hotel, holten Markus‘ Zugfahrkarte am Bahnhof ab und fuhren zu Florians Wohnung. Gegen 10:00 Uhr trafen wir uns dann vor dem anderen Hotel und schossen ein letztes Abschiedsbild.
Florian und ich holten noch Geld bzw. Sprit im nahegelegenen ASDA und dann setzten wir uns wieder Richtung Stansted in Marsch. Florian und Markus fuhren mit dem Zug nach Coventry.
Unterwegs hatten wir schon wieder eine Stunde Stau vor London. Glücklicherweise hatten wir ein dickes Zeitpolster. So konnten wir kurz vorm Flughafen noch Mittag essen und den Mietwagen zur Abgabe volltanken. In dieser Zeit rief uns bereits Jens an, der schon wieder zu Hause war und auch beim Rückflug Pech mit dem Wetter hatte.
Stansted
Im Flughafen stieß unser fünfter Mann Tobias wieder zu uns. Er war ja bereits früh um 5:00 Uhr mit der ersten Fuhre aufgebrochen. Er und Andreas hatten sich die Londoner Innenstadt angesehen. Andreas‘ Flugzeug sollte erst 18:45 Uhr gehen, so war er noch in London geblieben. Sein Rückflug verlief glatt.
Wir checkten ein, wurden akribisch kontrolliert, sogar ein zweites Mal, bei dem wir alle die Schuhe ausziehen mußten, und verbrauchten dann noch im Starbucks unsere letzten Münzen. Ganz alle wurden sie nicht, wie das letzte Bild beweist.
15:30 GMT hob das Flugzeug pünktlich ab und wir hatten die ganze Zeit fantastische Sicht auf Land und Wasser.
Deutschland
17:35 Uhr landeten wir sanft wie eine Feder in Hahn. Ryan Air wollte wohl den Patzer bei der Londoner Landung wettmachen.
Auschecken, Auto holen, 24 Euronen Parkgebühr bezahlen, Gepäck einladen und los ging die Rückfahrt. Ich fuhr brav auf der rechten Seite und suchte auch nur einmal am Anfang auf der linken Seite den Schalthebel.
Nach nicht mal einer Stunde konnten wir Tim und Tobias in Mainz entlassen. WIr drei Übriggebliebenen aßen noch gemeinsam zu Abend und dann trennten sich unsere Wege wieder.
Gegen 19:30 Uhr war ich körperlich erschöpft und finanziell geschröpft wieder in meiner Wohnung und damit endet dieser Bericht beinahe.
Fazit: Jederzeit wieder, dann aber länger und mit einem größeren Auto. Das Wetter war schön, die Städte sehenswert, das Ambiente stimmte. Nochmals vielen Dank an unseren Gastgeber Florian.
Samstag, 04. August
Royal Leamington Spa
Jens und ich standen bereits gegen 6:00 Uhr auf. Nach der Morgentoilette in einem Bad, welches wie das gesamte Haus schon das halbe Jahrhundert deutlich überschritten hatte, spazierten wir noch etwas durch die Wohngegend.
Vor Florians Haus stellten wir fest, daß keine Klingel vorhanden ist. Da wir auch beide kein Mobiltelefon dabei hatten, mußten wir unverrichteter Dinge wieder abziehen. Naja, das Wetter war angenehm und so wandelte wir durch eine typische englische Siedlung.
Mir fiel ein Plakat auf, welches die drakonischen Strafen im Land untermalt. Daß man fürs Falschparken eine wheel clamp verpaßt bekommt, die man nur gegen eine Gebühr von 320 GBP los wird, weiß der erfahrene Reisende. Doch zu Touristen sind die Bobbies meist nett, denn schließlich sollen die ja nicht verprellt werden, so zumindest meine Erfahrung von früheren Reisen.
Doch eine Strafe von 1.000 GBP für nichtentfernte Hundehaufen, das ist arg heftig. Aber es schien zu wirken. Ich sah zumindest keine einzige Tretmine. Allerdings sah ich auch wenig Hunde. Nicht, daß es keine gegeben hätte, alleine in unserer Pension liefen mindesten vier davon rum. Zwei große schmale und zwei kleine dicke, von denen einer nur drei Beine hatte.
Um 9:00 Uhr gab es ein genehmes Frühstück im weinbelaubten Wintergarten, der Aussicht auf ein sehr gepflegtes und schönes Grundstück gewährte.
Gegen 10:00 Uhr wurden diverse Umzugsaktionen nötig, denn Jensens und mein Zimmer waren andersweitig vermietet.
Also zog Jens (er mußte am Ort bleiben, weil seine Fahrbesetzung auch dort kampierte) in Sebastians Zimmer und bezog Markus‘ Quartier. Markus und ich wanderten ins drei Kilometer entfernte „Best Western“ aus. Langsam beherrschte ich den Stadtverkehr. Aber das die Autos in den Nebenstraßen fast ausschließlich seitenverkehrt parkten, das irritierte gewaltig, sahen die Straßen doch beim Einbiegen vertraut kontinental aus.
Noch vor 11:00 Uhr waren alle neun Personen in den zwei Autos und wir fuhren los in die zweitgrößte Stadt Englands, ins 20 Meilen entfernte Birmingham.
Birmingham
Das die Stadt riesig ist merkten wir daran, daß wir eine halbe Stunde lang durch immergleich aussehenden Vorortsiedlungen fuhren. Teilweise hatte man den Eindruck, daß außen eine Endlosleindwand abgespult wurde, die immergleichen Einfahrten, Schornsteine und Gärten bargen hohe Verwechslungsgefahr. Aber das Navigationssystem zählte brav den Countdown und tatsächlich standen wir kurz nach Mittag mitten im Zentrum Birminghams, am futuristischen Selfridge-Gebäude.
Dort spalteten wir uns in Grüppchen auf, denn die einen wollten einkaufen, die anderen essen. Jens und ich schauten uns das Treiben auf dem Wochenmarkt an (so viele Völker und so viele exotische Waren sah ich noch nie auf einem Haufen) und besuchten das Innere einer Kirche. Eindrucksvoll, wie die anglikanische Kirche das Innere des Gotteshauses so gestaltete, daß es nahezu anheimelnd wirkte und nicht so protzig und erdrückend, wie man es gewohnt ist.
Im Kaufhaus sah ich „Lebensmittel“, die das eben auf dem Markt gesehene noch locker in den Schatten stellten. Skorpione im Lutscher, Krokodilfleisch, getrocknete Maden und ähnliches ließen den Appetit verfliegen. Wir hatten noch etwas Zeit und umrundeten den Konsumtempel, sahen Gewerkschafter Werbung für Labour machen, bestaunten einen goldenen Bullen und wunderten uns über den Trubel, der mir schon beängstigend zuviel wurde.
Nachdem wir uns alle wieder am Treffpunkt eingefunden hatten, wanderten wir zum Rathaus. Unterwegs kaufte ich ein Sandwich bei der Kette mit dem originellen Namen „EAT“.
Der Rathausplatz war beeindruckend und viele Einheimische und Gäste nutzten das schöne Wetter zum Flanieren. Beinahe wäre einer von uns noch den Tücken des Linksverkehrs erlegen, denn die Schriftzüge auf der Straße look right sollte man tunlichst beachten. Ich will nicht wissen, wieviele Kontinentaltouristen jährlich von englischen Autos jäh aufgegabelt werden.
Auf dem Rückweg zu den Autos machten wir noch Station in einer wunderschönen Kathedrale. Auch hier beeindruckte mich die Familienatmosphäre im Inneren.
Zurück am Konsumtempel nutzten wir alle noch die Gelegenheit, kostbare GBP loszuwerden, indem wir uns Puzzle, DVDs, Bücher usw. kauften.
Dann gemahnte Florian an den Aufbruch, schließlich hatten wir noch einiges vor.
So ging es zurück zum Parkhaus. Dort zwängten sich die fünf bzw. vier Herren wieder in die Astras und auf ging die Fahrt, diesmal in die Geburtsstadt William Shakespeares.
Stratford upon Avon
Was Rüdesheim oder Rothenburg in Deutschland, das ist Stratford/Avon für England. Die Stadt sieht aus wie für Touristen gemacht und tatsächlich sieht man dort auch endlose Mengen davon. Und Englands größter Dichter wird auf Schritt und Tritt vermarktet, daß es schon wieder lustig ist.
Leider drängte die Zeit, so daß wir nur eine gute Stunde Zeit hatten. Wenigstens konnte ich noch eine Kugel Eis mit clotted cream genießen (1,35 GBP). Nach Stratford werde ich auf jeden Fall noch einmal fahren, es ist sehr schwiegermutterkompatibel.
Es war nun schon tea time und wir mußten leider schon aufbrechen, denn es sollte noch gegrillt werden und der Kinobesuch in Coventry stand auch noch an.
Fortsetzung folgt…