Die Geschenke
Das ist auch eine sehr angenehme Seite an einem so großen und ehrwürdigen Geburtstag – die Anzahl und Art der Geschenke. Im Vorab nochmals einen herzlichen Dank für die vielen und netten und einfallsreichen Geschenke.
Was habe ich also bekommen?
Als erstes bekam ich einen herrlichen Blumenstrauß. Nun bin ich ja nicht so der Blumenfanatiker, aber zu einem Geburtstag gehören sie doch auf jeden Fall dazu.
Als nächstes fand ich an meiner Wohnungstür einen schriftlichen Hinweis auf mein fortgeschrittenes Alter. Die Post brachte mir ein schönes Buch und einen Gutschein für den Media-Markt.
Das außer Konkurrenz großartigste Geschenk machte mir meine Mutter. Sie hatte in jahrelanger, mühevoller Kleinarbeit unter Einbeziehung zahlreicher Verwandter ein dickes, in edles Leder gebundenes Familienfotoalbum geschaffen, welches nach diversen Eintragungen und Ergänzungen einen Ehrenplatz in meiner Wohnung finden wird und mit dem ich alle künftigen Gäste nerven werde.
Meine Nachbarn von unten lieferten den nächsten Überraschungsschlag. Sie überreichten mir einen Gutschein, in dem steht, daß sie mit mir im nächsten Jahr nach Altenburg fahren, um die Inszenierung des Prinzenraubes anzusehen. Eine tolle Idee!
Zur Feier ging es dann Schlag auf Schlag. Meine anderen Nachbarn erfüllten mir einen echten Wunsch, ich bekam u. A. nämlich eine herrliche Krawatte geschenkt, die ich auch im Laufe des Abend anzog, da sie perfekt zu meinem Anzug paßte. Völlig zu Unrecht wird diese Art Geschenk geschmäht. Ich Trottel bekam bei dieser Gelegenheit das erste Mal in 40 Jahren bewußt mit, daß die Krawatte ihren Namen den Kroaten verdankt. Irgendwie wußten das alle, die ich darauf ansprach, nur ich eben nicht. Egal. Zur Krawatte spendierten die Nachbarn mir noch ein Glücksschwein und einen edeledlen Champagner.
Das ist das Stichwort für die nächsten Geschenke.
Ich kann mit den geschenkten Alkoholika problemlos mehrere Alkoholiker wochenlang glücklich machen. Es gab Spitzenweine aus Spanien, einheimische Spezialitätenweine -und sekte (/unter den Gästen waren mehrere Weinbauern bzw. nahe Angehörige derer), Champagner, Obstler, Liköre und, das erste Mal in meinem Leben, einen hochwertigen Cognac. Da brauche ich also demnächst trinkfeste Gäste.
So viel auch gar nicht so sehr ins Gewicht, daß ein eingeladenes Paar absagen mußte. Er ist nämlich Geschäftsinhaber und da wäre die Art des Geschenkes doch sehr einfach zu erraten gewesen.
Eine weitere Geschenkgruppe waren mit den Simpsons verbunden. Seit einer Woche bin ich also stolzer Besitzer eines schwarzen T-Shirts mit Bart Simpson darauf, einer knallgelben Küchenuhr, die perfekt in meine Küche paßt, eines hochwertigen Schachspieles (um das ich schon seit mehr als fünf Jahren rumschleiche) und einiger Bücher rund um die Simpsons. Das war aber noch nicht alles zu dem Thema, doch dazu später.
Jetzt kommen erst noch die anderen Bücher dran. Sehr freute ich mich über den Walter Moers, da ich schon seit Jahren neugierig auf diesen Schriftseler bin und bisher nur seine beiden besten Comics mein eigen nenne. Noch bin ich nicht über Seite 10 hinaus, denn ich geniesse gerade ein absolut geniales Buch, welches ich ebenfalls zum Geburtstag geschenkt bekam. Dazu werde ich sicher einen eigenen Blog-Eintrag machen, wenn ich es ausgelesen habe.
Was gab es noch für Bücher? Genau, Kochbücher!
Joachim Wissler hatte seines für mich sogar handsigniert. Tim Mälzer tat das zwar nicht, sein Buch macht sich aber gut in meiner Küche.
Den Büchern lag ein Schokoladenraspler bei. Aber nicht nur das. Damit ich die Bücher nicht nur in den Schrank lege, erhielt ich einen Gutschein für einen Kochkurs für Männer, den ich im November bei einem Sternekoch in Anspruch nehmen werde.
Wer denkt, daß das alles war, hat sich gewaltig getäuscht. Ich bekam noch Gummibärchen, einen Präsentkorb mit Leckereien, ein wunderbares Memoryspiel, welches sogar ohne Strom funktioniert, den einen oder anderen Umschlag mit Inhalt, einen preisintensiven Kugelschreiber und über den ganzen Abend verteilt, die lustigsten, einfallsreichsten, spaßigsten und aufwendigsten Geschenke aller Zeiten.
Meine Freunde, die ich über das Usenet kennenlernte hatten sich mächtig ins Zeug gelegt. Dazu ausführlichere Infos im vierten und letzten Teil.Dennoch an dieser Stelle schonmal vielen Dank allen Gratulanten für die netten Wünsche und die tollen Geschenke.
…das war gestern die Devise. Eine Mainzer Bekannte hat derzeit Besuch und überlegte, was man so unternehmen könne. Ein Kunde benötigte Ware in Saarbrücken. Nun ist Saarbrücken ja nicht allzuweit vom Saarland entfernt. Folgerichtig reisten wir gestern zu dritt in die saarländische Hauptstadt. Beinahe wäre die Reise kurz hinter Mainz schon zu Ende gewesen. Eine junge Frau in einem W124-Mercedes fuhr uns nämlich beinahe in die Seite. Sie hatte uns nicht gesehen. Aber ich reagierte adäquat und so kamen die Dame und meine Passagiere mit dem Schrecken davon. Angekommen in Saarbrücken stellten einmütig fest, daß die Stadt potthäßlich ist und lieferten dann gemeinsam die Ware aus. Dann mußten meine Fahrgäste eine gute Stunde warten, bis ich die Software und das Netzwerk konfiguriert hatte.
Anschließend ging die Reise ins Cora in Saargmünd. Immer wieder erheiternd für mich sind die ungläubigen Gesichter beim „Grenzübertritt“ nach Frankreich, ist er doch so spektakulär wie der Gang an den heimischen Kühlschrank.
Im Cora kaufte ich im üppigen Weinlager meinem Nachbarn zum Geburtstag eine edlen Bordeaux.
Bei wunderbarem Wetter reisten wir weiter in die ca. 20 Kilometer Zitadelle Bitsch.
Dort genossen wir die traumhafte Aussicht und ließen uns vom sehr hochwertigen Videovortrag tief im Inneren des Berges faszinieren.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch kurz Bekannte von mir. Diese empfahlen uns ein tolles griechisches Restaurant in Blieskastel und heidiwitzka ging es wieder nach Mainz, in dem wir gegen 20:30 eintrudelten.
Fazit: Dank angenehmer Reisegesellen und tollen Herbstwetters (Sonne auf buntem Laub) ein rundum gelungener Tag.
Ich Depp hätte nur in Frankreich noch tanken sollen, denn dort kostete der Liter Diesel 1,09 EUR, hierzulande 1,23 EUR.
Hier ist er, der Kurzbericht von meiner Geburtstagsfeier vom Wochenende. Eingeladen hatte ich ca. 40 Personen. Das Hickhack mit Zusagen, Absagen, Katastrophen und Überraschungsgästen schildere ich hier nicht. Es waren 37 Esser und 4 Späterkommer eingeplant und trotz diverser Änderungen wurde diese Anzahl nur um 2 verfehlt.
Als erster Gast traf mein Freund Jens ein. Er war schon da, als ich Sonnabend Mittag von der Schule nach Hause kam. Ich machte mich landfein und gegen 16:30 Uhr fuhr Jens meine bereits am Donnerstag angereiste Mutter und mich in die Lokalität, den ehrwürdigen (immerhin steht darin ein Tisch, an dem schon Marcus Aurelius speiste)Gasthof Crass in Nieder-Olm.
Auf meiner Einladung war als Beginn 17:00 Uhr vermerkt und die Buffet-Eröffnung war auf 18:30 Uhr festgesetzt.
Es war Kaiserwetter. Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen, tiefblauen Himmel und die Temperaturen waren leicht über 20 Grad. Dazu wehte ein ganz leichtes, erfrischendes Lüftchen.
Nun wurde es um fünf – und es trafen keine Gäste ein. Nach bangen Minuten vor dem Gasthof trafen dann recht schnell die Gäste ein. Schnell füllte sich der Vorplatz, bei dem schönen Wetter wollte keiner in die Gaststube gehen. Die ersten Geschenke wurden überreicht und der Begrüßungstrunk, ein Spezialität des Hauses, die es nur in diesem Hause gibt, wurde allgemein hoch gelobt.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Mehr als 30 Leute wollten begrüßt sein und zahlreiche Geschenke wollten ausgepackt, bewundert und gewürdigt werden. So verflog die Zeit bis zur Büffet-Eröffnung im Nu.
Irgendwie gelang es mir, die Gäste einigermaßen pünktlich an die Tische zu bekommen. Meine Tischkarten erwiesen sich als praktisch. Ich hatte die einzelnen Tische nach den großen K sortiert. Kinder (der Nachbarn), Kumpel und Kommilitonen, Kunden und Kollegen fanden so problemlos ihre Plätze. Meine Mutter, die Nachbarn und die Ehrengäste nahmen selbstverständlich an meinen Tisch Platz.
Frau Messinger, die Chefin des Hauses, welches sie erst im April d. J. übernommen hatte und seitdem Stück für Stück wieder auf Vordermann bringt, begrüßte uns alle und stellte das Menü vor, welches wir zwei Wochen vorher geplant hatten.
Zur Eröffnung gab es eine Kartoffelsuppe mit Lachs (oder auf Wunsch ohne Fisch).
Am Büffet konnte man u. a. aus Gratin, Kartoffelbrei, Knödeln, Blumenkohl, Erbsen, Möhren, Sauerkraut, Krustenbraten, Sauerbraten und Spießbraten auswählen.
Also alles gute lokale und garantiert kalorienreiche Küche für den Nichtvegetarier.
Später gab es noch ein herrliches Dessert aus Früchten und einer mir unbekannten, aber toll schmeckenden Sauce und diverse Wurst- und Käsehäppchen auf Pumpernickel.
Mir mundete alles vorzüglich und bis auf leichte Kritik über laue Kaffeeerzeugnisse vernahm ich auch von allen Anwesenden nur großes Lob für die Küche, welches ich gerne der Küche und der Chefin weitergebe.
Der absolute Höhepunkt des Abends aber war so phantastisch, so wichtig und so bedeutend, daß er einen eigenen Blogeintrag verdient. Also denn, bis zur Nachlese III.
Gerade schrieb ich über die Verwertung der Bilder meiner Rußlandreise, da meldete sich auch schon ein Verein aus Kassel, der ebenfalls eines meiner Bild verwenden wollte.
Bitte sehr – und da der Verein gemeinnützig ist, diesmal selbstverständlich ohne Geld.
Ich habs gewußt! Keinen Tag dauerte es, bis die Miesepeter wieder die Oberhand gewannen. So lese ich im SpOn:
FORSCHUNGSSTANDORT D
Experten warnen Deutsche vor Nobelpreis- Übermut
Forschungsgroßmacht Deutschland? Kaum kriegen zwei heimische Forscher Nobelpreise, scheinen Pisa-Schock und Gejammer über schlechte Unis vergessen. Doch deutsche Erfinder sind nur noch in bestimmten Branchen führend – in anderen hinken sie hinterher.
…muß man ja irgendwas machen, was mit Deutschland zu tun hat. Genau das haben RoadRunnR und ich getan. Weiterführende Informationen hier…
…nein, ich folge natürlich neugierig wie ich bin, dem Link im SpOn-Artikel und schaue mir eine anderthalbstündige Vorlesung von Professor Randy Pausch an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh an, GoogleVideo sei Dank.
Wie vorher schon Millionen Amerikaner und Internetnutzer war auch ich sehr angetan von dieser Veranstaltung. Prof. Pausch versteht es, seine Zuhörer zu fesseln, beherrscht im Gegensatz zu vielen Professoren, die ich kenne, die modernen Medien (Ok, er ist Informatiker, er sollte das von Haus aus können) und ist aber auch rhetorisch gewandt.
Faszinierend, wie er seine tödliche Krankheit überspielt. Obwohl als gewaltiges Medienspektakel angelegt und auch als Vermächtnis für seine Kinder bewahrt die gesamte Vorlesung Sachlichkeit, Professionalität und Würde. Das verdanken wir Prof. Pausch und seinem starken Charisma. Nur gegen Ende, als er seiner Frau zum Geburtstag gratuliert spürt man, welch schwere Last er schultert. Ein Appell an die Menschlichkeit, an die Menschen und das alles ohne religiöse oder politische Intention, das bekommt der Student bzw. Zuschauer geboten.
Allen des englischen einigermaßen Mächtigen kann ich das Video nur empfehlen. Es bildet. Und es regt zum Nachdenken über Wesentliches an.
Wobei hatte ich Glück? Nun, ich wollte mir ein Buch kaufen. So weit, so gut. Das Buch hat ein Pole geschrieben. Sein Name: Henryk Sienkiewicz.
Der Nobelpreisträger dürfte der Welt vor allem durch sein Meisterwerk „Quo Vadis“ bekannt sein, welches 1951 mit Sir Peter Ustinov als Nero sehr erfolgreich verfilmt wurde.
Doch auch andere Romane wurden verfilmt. So sein Abenteuerroman „Durch Wüste und Dschungel“ bzw. „Durch Wüste und Wildnis“. Dieses Buch wurde sogar sowohl 1973 als auch 2001 verfilmt.
Die 73er Verfilmung war in meiner frühen Jugend einer meiner Lieblingsfilme. Ich sah ihn ein halbes Dutzend mal in den mittleren 1970er Jahren im Kino. Damals war ich unsterblich in die Hauptdarstellerin verliebt…
Grund genug also, sich um das Werk zu kümmern. Der Film ist nur in der polnischen Version als Kassette/DVD verfügbar. Die Polen machen blöderweise keine Untertitel auf ihr DVDs, so daß ich dann doch davon absah, mir diese DVD zu besorgen, halten sich doch meine Polnischkenntnisse eher in Grenzen.
So wollte ich mir heute wenigstens das 1912 erschienene Buch kaufen. Das gibt es Gott sei Dank in deutscher Übersetzung. Doch was mußten meine Augen erblicken, als ich in einschlägigen Geschäften nach dem Titel suchte?
…, denn ich finde es nicht.
Hintergrundgeschichte: seit ewig und drei Tagen hängen in der Wohnung meiner Eltern diverse Bilder, mit denen sich logischerweise viele Erinnerungen verbinden.
Eines davon heißt „Das deutsche Mädel“. Es zeigt in einem schlichten ovalen Rahmen ein gelocktes, hübsches Mädchen. Das Werk datiere ich mit meinen „Kenntnissen“ um die Jahrhundertwende 19/20 Jh., es könnte aber auch davor liegen.
Nun weiß ich nicht, welcher Maler dieses Bild verfaßte. Dafür kenne ich sein Pendant. Es heißt „Der deutsche Junge“, ist ebenfalls in einem ovalen Rahmen und hängt bei einer guten Freundin meiner Mutter. Und jedesmal ist die eine auf das Bild der anderen scharf.
Nun wollte ich diesen beinahe 30 Jahre alten „Twist“ beilegen, indem ich die entsprechenden Gegenstücke über das Internet finde und besorge.
Doch Pustekuchen!
Denn was findet man denn, wenn man nach deutschen Jungens und Mädels sucht? Leider ausschließlich Nachrichten von Adolf Nazi und aus der braunen Ecke. Und ich kann die Suche nicht spezifizieren, kenne ich doch, wie gesagt, nicht einmal den Namen des Malers.
Nun suchte ich schon mit dem String „das deutsche mädel“ -nazi -hitler -jahrbuch“, fand aber dennoch auf Platz 1 die NPD in Göttingen.
Auf der Rückseite des Bildes steht ein Blankoformular, bei dem man bei der Handlung Henrich in Leipzig nachbestellen kann, doch 1. muß man dort Namen des Bildes und Maler händisch eintragen und 2. dürfte Herr Henrich schon seit mehr als einem halben Jahrhundert auf dem Friedhof liegen.
Also werde ich mich einmal durch einen Kunstdruckkatalog durchwühlen müssen. Oder hat jemand probatere Ratschläge.
Abgesehen von der Sucherei finde ich es sehr schlimm, daß man diese schönen Wörter nun nicht mehr nennen kann, ohne gleich Assoziationen mit dem Dritten Reich zu haben.
…ein Buch zu Ende, wenn ich es angefangen habe und tiefer in es eindrang. Doch bei Frank Schätzings Tod und Teufel war ich mitten im Buch kurz davor, es in die Tonne zu treten. Doch wieso?
Nun, der Roman spielt im mittleren 13. Jahrhundert. Da irritiert es alte Kämpen wie mich schon, „grau meliertes Haar“ und „dass“ und „Gräuel“ erblicken zu müssen, da Schätzing reformiert schreibt. Nunja, damit kann ich leben.
Aber wenn der Patrizier zum Mönch sagt: „Ja, das macht Sinn.“, dann schüttelt es mich dann doch sehr.
Nunja, wenigstens hieß die Antwort nicht „nicht wirklich.“