Okt. 072008
 

Lang hat es gedauert, aber ich habe es geschafft! Ein Kunde brachte mir einen WiXP-Rechner, dessen kaputtgegangenes Netzteil auch die Hauptplatine u. a. in den Tod gerissen hatte. Das Ziel bestand nun darin, die komplizierte Software-Installation, die sich über zwei Partitionen erstreckt, auf eine neue Platte zu transplantieren und sie dann auch unter neuer Hardware ans Laufen zu bekommen. Worüber Linuxer nur müde lächeln, muß der „Windowser“ viel Grips und vor allem Zeit investieren.
Zuerst sicherte ich die 250 GB-Originalplatte bitgenau. Dann ließ ich windowseigene Reparaturmechanismen die vorhandenen Defekte ausbügeln. Alleine das dauerte beinahe neun Stunden. Dann zog ich ein Festplattenimage, um dieses dann über eine Software auf eine neue Festplatte zurückzuschreiben, die in der Lage ist, während dieses Vorgangs passende Treiber in die Windowsinstallation hineinzuschummeln.
Denn dank der tollen Innovationen im Hardwaremarkt, hat ein aktuelles Intel-Board mit einer 2005 ausgelieferten Platine nur noch, wenn überhaupt, den Formfaktor gemeinsam. Wo früher eine IDE-Festplatte steckte, versieht nun eine AHCI-fähige SATA-Platte ihre schnellen Dienste. Statt einer belüfteten ATI-AGP-Grafikkarte werkelt nun eine integrierte Intelkarte. Statt eines PIV-HT-Prozessors im 478er-Sockel gibt es nun einen 75er Sockel mit einem Zweikerner usw.
Ich brauchte mehrere Versuche, bis sich statt Dauerneustart und BSOD endlich eine Benutzeroberfläche zeigte. Diese schmierte aber während der nachfolgenden Treiberaktualisierungen ab. Irgendwann machte sich Frust breit. Immerhin dauert das Rückschreiben eines Images mehrere Stunden. So sah am Ende mein Versuchsaufbau aus: Das Notebook stand in der Mitte und wurde von einer CD gestartet. Auf einer externen USB-Platte lag das zu schreibende Festplattenimage. An einem USB-SATA-Adapter hing die neue Platte, auf die das OS sollte. An den dritten USB-Port war ein Diskettenlaufwerk gesteckt, in dem die Treiberdiskette steckte, die die Fesplattentreiber enthielt. Ich probierte vier, fünf Treiberkombinationen aus und erhielt nur Fehlschläge.
Gestern nun probierte ich den letzten Trick aus. Ich startete die Maschine und wies ihr beim Imagerückschreiben Treiber für Chipsatz, Prozessor und Festplatten-Controller zu, die sowohl auf CD-ROM, auf USB-Stick und auf Diskette lagen. Nach ca. 3 Stunden unterbrach die Software ihre Arbeit und verlangte nach Treibern. Ich gab per Hand alle Pfade ein, die zu irgendwelchen denkbaren und undenkbaren Treibern auf den verschiedenen Medien führten. Das endete mit einer Prozedur, bei der der Rechner in gähnender Langsamkeit erst auf die CD, dann auf die Diskette und dann auf die Festplatten zugriff. Ich ignorierte das Ganze erfolgreich. Als sich nach sechs (sic!) Stunden an der Fortschrittsanzeige und am Verhalten des Rechners immer noch nichts geändert hatte, brach ich den Versuch ab, denn ich wollte ins Bett. Doch was war das? Beim testweisen Hochfahren rappelte sich doch tatsächlich die olle Installation! Mittlerweile sind alle Treiber installiert, die Partitionen vergrößert, WiXP erfolgreich reaktiviert (auch krampfig, aber klar, es wurde eben sehr viel an der Hardware geändert) und die Daten defragmentiert. Sieg im letzten Versuch. Ich schwöre, daß ich, wenn es gestern nicht doch noch geklappt hätte, die sehr umständliche und für den Kunden teure und mich kaum zu bewältigende Neuinstallation begonnen hätte.
Nun nur noch schnell ein Image der aktuellen Installation gezogen und dann weg damit aus meinem Gesichtskreis.

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Okt. 012008
 

Durch reinen Zufall brachte ein Kunde einen Herren mit, der ein dringenden EDV-Problem zu lösen hatte. Ich sage nur 2,5 GB große PST-Datei mit Sektorfehlern. Und das war bei Weitem nicht alles. Egal, ich habe in mühevoller Kleinarbeit beinahe alles wieder ans Laufen bekommen.
Nun war das ja alles eine private Geschichte am Wochenende und Geld verdienen kann (und will) man mit stundenlanger Fehlersuche auch nicht. Aber Mühen müssen belohnt werden. Und das wurden sie auch und zwar reichlich. Als nämlich die Frage nach der Bezahlung kam, lehnte ich diese kategorisch ab, meldete aber gelindes Interesse an der einen oder anderen Flasche Wein an, die bei dem Herrn im Keller lagern.
Wieso kam ich darauf? Nun, ich hatte ihn bereits im letzten Jahr auf einer Weinprobe kennengelernt und erfahren, daß ich es bei ihm mit einem echten Experten zu tun habe. Das kann man auch daraus schließen, daß er Mitglied im VdP ist. Auch der Titel des Weingourmet des Jahres 2006 gebührt ihm. Das wußte ich allerdings nicht. Auch nicht, daß heute ein Buch von ihm erscheint. Der Titel ist Legion.
Naja, langer Rede – kurzer Sinn. Er brachte mir diese Woche die eine oder andere Flasche Wein als Dankeschön mit. Dazu wurde mir ausführlich und interessant erklärt, wo die Besonderheiten liegen. Sei es im Geschmack, in der Rebe, der Zubereitung, der Abfüllmenge, im Geschmacks, zu fast allen Flaschen gibt es eine Anekdote oder eine Geschichte. Ich machte mir eifrig Notizen, kann und will diese aber an dieser Stelle nicht einfließen lassen.
Aber eine Liste und Bilder der Flaschen seien dem geneigten Leser nicht vorenthalten. Und den Gästen natürlich auch nicht die Inhalte.
Fangen wir an mit den Weißweinen.
Weissweine
Von links nach rechts haben wir da einen Riesling von Spreitzer, den zu trinken ich schon die Freude hatte. Ihm folgt ein Riesling vom Weingut Nikolai. Dann gibt es einen Chardonnay. In der Mitte steht ein rosefarbener Champagner, der *hüstel* recht selten und damit auch preisintensiv ist.
Dann kommt ein hochwertiger Riesling von Schaetzel. Gefolgt wird dieser feine Wein von einer Flasche Allendorfer Chardonnay. Schlußendlich ein schöner Tropfen von den Schieferterrassen des Weingutes Heymann-Löwenstein.
Betrachten wir nun die Rotweine.
Rotweine
An dieser Stelle muß ich einfügen, daß ich nicht soo der Held bin, was Weine angeht, schon gar nicht die aus den berühmten Weingütern aus der Region Bordeaux. Der eine oder andere Blick in die Wikipedia lehrte mich aber schon gesunde Hochachtung.
Hier nun die Aufzählung, wie gehabt von links nach rechts:
Ganz links ist ein 1995er Calon Segur. Ein weiteres großes Gewächs ist der danebenstehende Batailley.
In der Mitte steht ein feiner, im Faß gereifter Wein aus Mainz, der der Stadt zu Ehren Moguntiacum heißt. Ihm folgt ein Capion 2C. Die Runde schließt ein weiterer Bordeaux ab, ein Phelan Segur.
Insgesamt also ein bißchen Perlen vor die Säue, aber allemal ein feiner Gegenwert für meine Hilfe.
Nochmals die Bitte zum Abschluß: Weinliebhaber mögen sich zeitnah bei mir melden und Trinkwünsche äußern.

 Posted by at 10:27 pm
Sep. 092008
 

So durfte ich gerade lesen, daß die Bundesdruckerei von der Strohmannfirma der CIA^w^w^w^wdem privaten Investor zurückgekauft wurde und wieder in Bundeseigentum übergeht. Auch die Meldung, daß der nordkoreanische Diktator unpäßlich ist, weckt eher Freud als Leid in mir.
Aber egal, denn morgen geht sowieso die Welt unter.

 Posted by at 7:02 pm
Aug. 312008
 

Bei Kaiserwetter weilten mein Besuch und ich gestern den ganzen Nachmittag im Technikmuseum Speyer. Es ist schon beeindruckend, wieviele interessante Exemplare menschlicher Ingenieurkunst dort zu bewundern sind. Ja der Mensch; welch tolle Methoden hat er in den letzten 150 Jahren ersonnen, um sich zu Land, zu (und unter) Wasser, zu Luft und selbst im Weltraum fortzubewegen.
Dom
Dieses Mal blieb er unbesichtig, der beeindruckende Dom zu Speyer.
Kelly Bus
Glücklicherweise ohne Insassen – der Bus der Kelly Family
Lokomotiven
Selbst aus China hat man Lokomotiven geholt.
Flugzeug
Eine echte Boing 747 in lichter Höhe ausgestellt.
Transrapid
Endstation Museum – ein Transrapid.

 Posted by at 1:04 pm
Aug. 262008
 

Gleich zwei seltsame Lebensmittel möchte ich an dieser Stelle präsentieren:
1. frittierte Schweinekrusten
Schweinekrusten
Eigentlich dachte ich ja, daß diese Delikatesse mit Entdeckung des Cholesterinspiegels oder seit der Simpsons-Folge 9F09 endgültig aus den Geschäften verschwand, aber ich täuschte mich wohl. Bezeichnenderweise stehen auf der Verpackung keine Hinweise auf Inhalte und Kalorien, offensichtlich wohlweislich.
2. Ein Mitbringsel aus meinem Urlaub – Senf
Ich habe ja schon einmal über Senf gebloggt. Was ich aber in keinem Alptraum auch nur ahnte; eine niederländische Firma stellt folgendes Produkt her:
Senf

 Posted by at 10:27 pm
Aug. 232008
 

Mittwoch, 13.08.2008 – kein Baden, Touristenfest, Baden
Das Wetter war launisch, es gab Sonne, es war aber stark bewölkt und es war recht windig. Egal, wir fuhren ob des starken Windes mit dem Auto an eine schöne Stelle am Brouwersdamm. Mutti und ich waren badelustig, denn die Wellen hatten Schaumkämme. Doch für die Kinder war es definitiv zu windig, der Sand tat schon richtig weh, wenn er einem um die Beine strich. Ich beschloß, den Strandbesuch abzubrechen, zur Freude der Kinder und zum Mißfallen der Mutter.
Wir fuhren nach Ouddorp, um noch einige Kleinigkeiten zu kaufen. Glücklicherweise war an diesem Mittwoch Touristentag und in Ouddorp gab es Attraktionen en masse. Gaukler, Einmannorchester, Losbuden, fliegende Händler, Freßbuden mit Poffertjes, Kibbeling u. v. a. m. bescherten uns Kurzweil und begleiteten uns in den Nachmittag. Schnäppchen: ich erwarb die vier Original-DVDs vom 2005 Live 8 für schlappe 12,50 Euronen.
Nach dem schönen Markttag fuhren wir alle wieder nach Hause. Der Wind hatte über den Tag noch mehr zugenommen. Mutters und mein Blick trafen sich – und schon sausten wir beide an den Strand, um uns bei Windstärke 8 (sic!) in die Fluten zu stürzen. Völliger Schwachsinn, Wahnsinn, bekloppt, irrsinnig; ja ich weiß das – aber schön war’s!
Der Sturm peitschte den Sand an die Haut, dagegen ist jedes professionelle Peeling Kindergeburtstag. Die Wellen warfen einen ständig um. Dann fing es auch noch an zu regnen. In Mischung mit dem Sturm fühlten sich die Regentropfen an wie Nähnadeln. Aua, das tat unangenehm weh. Also ab unter Wasser. Patsch – da war die nächste Welle, überrollte einen und verdrehte die Gelenke und schleuderte uns auf den aufgewühlten Meeresboden. Also wieder erheben – nein, lieber doch nicht, der Regen war doch zu schmerzhaft. Naja, er dauerte ja keine fünf Minuten, aber wie lang können fünf Minuten werden! Irgendwann verließen wir völlig erschöpft die tosende See, erschöpft und so glücklich und befreit wie selten. In unmittelbarer Auseinandersetzung mit der rauhen Natur, da spürt man, was es heißt zu leben. Sowas macht das Leben lebenswert. Und das Leben ist schön. Wir kämpften uns mühsam durch den Sandsturm, diesmal mit nassem Sand (Aua!) zum Auto zurück. Der Strandweg war mittlerweile halb zugeweht und ich mußte mit dem Auto Schlängellinien fahren um nicht steckenzubleiben. Sandgestrahlt, erschöpft und glücklich erreichten wir unser Quartier. Welch herrliches Erlebnis.
Donnerstag, 14.08.2008 – Neeltje Jans, Pfannkuchen, Strand
Heute war Kindertag. Auf der Insel Neeltje Jans, die beim Bau des Deltawehres Arbeitsinsel war, steht ein Informations- und Freizeitpark. Das war unser heutiges Ausflugsziel. Ich nahm einen kleinen Umweg, damit ich über die 5.000 Meter lange Seelandbrücke fahren konnte. Ich habe eine hohe Affinität zu außergewöhnlichen Bauwerken, da konnte ich diese Brücke schlecht auslassen. Und erst recht nicht das Deltabauwerk, nicht umsonst als Achtes Weltwunder bezeichnet. Was die Niederländer dort geschaffen haben, das nötigt Respekt ab, erzeugt Demut und kindliches Staunen. Einer meiner Träume erfüllte sich, als ich mir in aller Ruhe Teile des Deltawerkes anschauen konnte, ja sogar im Inneren eines Pfeilers rumlaufen konnte.
Der Park hat von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Die gesamte Zeit verbrachten wir in ihm, sie reichte nicht aus, um alle Attraktionen zu besuchen, alle Informationen aufzunehmen. Ein wunderschönes Erlebnis für die ganze Familie. Wasserrutschen, Walfischbesuche und 3D-Filme machen hungrig. Favorit der Kinder war die am Sonntag besuchte Pfannkuchenmühle. Doch wo war die gleich noch einmal? Dank meiner Intuition war das kein Problem, hatte ich doch beim sonntäglichen Besuch die Mühle als Ziel ins Navigationsgerät eingetragen, sonst hätte ich sie nie wieder gefunden. So war es kein Problem. Allerdings hatten nicht nur wir die Idee, so daß eine große Menschentraube Einlaß begehrte. Gott sei Dank warteten wir, denn, man mag es kaum glauben, die Pfannkuchen (ich nahm nochmal die gleiche Sorte) schmeckten deutlich besser als am Sonntag. Und die waren ja schon außergewöhnlich gut. Erstaunlich!
Nach dem Essen fuhren wir noch an den Strand. Das Wetter hatte sich deutlich gebessert. War es am Tag noch wechselhaft und regnerisch gewesen, so lockten nun bei beinahe Windstille blauer Himmel und Sonne ans Meer. Es war ein wunderschöner Abend. Wir blieben bis zum klischeebehafteten Sonnenuntergang. Der beinahe gegenüber aufleuchtende Mond veranlaßte mich zu Spekulationen über eine baldige Mondfinsternis, die ja auch am Samstag stattfand. Ein ausgefüllter und ereignisreicher Urlaubstag neigte sich dem Ende entgegen.
Freitag, 15.08.2008 – Turmbesuch, Strand, Abschiedsessen
Schon war er da, der letzte Urlaubstag. Die Kinderräder mußten also wieder weggebracht werden. Vorher war aber noch ein Besuch im Goedereeder Turm Pflicht, war doch unsere Bekannte Karin die Turmfrau. Also kletterten wir die 217 engen Stufen der Wendeltreppe nach oben und wurden von einer herrlichen Aussicht belohnt.
Dann fuhren alle, außer mir, mit dem Rad nach Ouddorp. Am Fahrradverleih sammelte ich die Kinder ein und wir reinigten gemeinsam das Auto für die Rückreise, war doch in den letzten Tagen ein ekliges Gemisch aus Möwendung und nassem Sand am Wagen zurückgeblieben.
Gegen Mittag kamen die radelnden Damen zurück und dann ging es direkt bei strahlendblauem Himmel an den Strand. Dort waren wir den ganzen Nachmittag bei perfektem Urlaubswetter. Naja, beinahe zu perfekt, denn trotz meines viermaligen Badengehens hatte ich mir einen herrlichen Sonnenbrand zugelegt, der sich momentan in Fetzen von meinem Rücken löst.
Ein wunderbarer Abschluß eines gelungenen Urlaubs.
Am Abend gingen wir mit Karin und Albert im goldenen Löwen zum Abschiedsessen. Der Löwe liegt praktischerweise gegenüber unserer Wohnung und ist ein feines Haus mit Tradition (1521 weilte schon Papst Adrian VI hier) und hochwertiger Gastronomie. Sehr empfehlenswert. Irgendwann zogen wir in unser Haus um, nahmen einen Scheidebecher und damit näherte sich dieser schöne Urlaub seinem Ende.
Samstag, 16.08.2008 – Heimreise
Zeitig ging es ans Packen, denn Kerstin und die Kinder mußten am Nachmittag am Frankfurter Flughafen einen Zug erreichen. Wir nahmen Abschied von Hausbesitzerin Trüdi und von Karin und Albert, bei denen ich mich an dieser Stelle noch einmal herzlich und aufrichtig für ihre angenehme und überragende Gastfreundschaft bedanken möchte.
Die Heimfahrt verlief unspektakulär, erwähnenswert ist nur Muttis tolle Idee, den reichlich vorhandenen Zeitpuffer für eine Mittelrheintour zu nutzen, was wir auch taten.
Fazit: Ein schönes Fleckchen Erde haben wir uns ausgesucht. Ich fahre jederzeit wieder gerne nach Goedereede und hole gerne die versäumten Radtouren nach.
Brücke
Die 5 Kilometer lange Seelandbrücke in geöffnetem Zustand.
Gewichte
Die Kleinen können nix. Die sollen sich mal an mir ein Beispiel nehmen, wie man Gewichte ausstemmt ;-).
Tafel
Diese illustren Personen waren bei der Eröffnung des Wehrs anwesend. Da mußte ich ja hinfahren.
Wehr innen
Mein Traum wurde wahr, ich laufe im Abschlußwehr herum.
Seehund
Ein Seehund wartet auf seine Dressurvorführung.
Mühle
Die Pfannkuchenmühle heute im festlichen Schmuck. Ob’s deswegen besser schmeckte?
Badeurlaub
Die Familie beim Baden in der Nordsee. Hmm, wer hat da eigentlich fotografiert?
Radanhänger
Jemand fragte mich, ob wir die Räder mitnähmen. Hätte ich diesen Anhänger gekannt, wäre meine Antwort weniger sarkastisch ausgefallen.
Strömung
Da strömt die Nordsee in die Schelde. Die obere Marke zeigt den Pegel der Sturmflut von 1953, bei der mehr als tausend Einwohner ihr Leben verloren und die ein Auslöser für den Bau des Wehrs war.
Mond
Der Mond geht beinahe genau gegenüber der untergehenden Sonne auf.
Blick vom Turm
Blick vom Turm Richtung Ouddorp. Im Hintergrund die Nordsee.
Blick vom Turm
Man achte auf die sehr schmalen und sehr langen Häuser. Im roten Kreis sind die Dachfenster meines Schlafraumes.
Dachbild
Meine Cousine und ich auf dem Goedereeder Turm.
Rheinfähre
Ich fahre auf die Rheinfähre in St. Goar.
Sonnenuntergang
Damit das Klischee nicht fehlt und als würdiger Abschluß – ein Sonnenuntergang in der Nordsee.

 Posted by at 9:13 pm
Aug. 222008
 

Montag, 11.08.2008 – Radeln an den Strand
Um zu radeln, braucht man Räder. Die für die Kinder mußte ich noch in Ouddorp beim Fahrradverleih holen. Für den Zehnjährigen fand ich auf Anhieb das richtige Rad, aber das, was ich für den Fünfjährigen aussuchte, erwies sich als viel zu groß. Also nochmal zum Fiets Verhuur, diesmal mit dem Kurzen, damit wir vor Ort probieren konnten. Schließlich war ein passendes Kinderfahrrad gefunden und die Radtour konnte starten.
Ich konnte ja nicht mitradeln und nutzte meine Freizeit, um zu tanken, mir eine elastische Binde für das Gelenk und noch manch anderes Nützliche zu kaufen. Dann besuchte ich die Radler am Ouddorper Strand. Das Wetter war zwar recht schön, aber der Wind wehte recht kräftig. Heute gingen alle baden, nur ich blieb draußen, um auf die Sachen zu achten.
Schließlich fuhren die Radfahrer über den herrlichen Dünenweg zurück. Am Abend nutzte ich die Chance, bei Karin und Albert den Hausfriseur in Anspruch zu nehmen, denn schließlich wollten wir ja am Folgetag ordentlich aussehen. Der Abend ging mit Skatspiel in Ruhe und zeitig zu Ende.
Dienstag, 12.08.2008 – Brügge
Heute war zweigeteiltes Programm. Kerstin und die Kinder wollten in ein Tropenbad ins benachbarte Stellendam und wir „Alten“ hatten einen Tagesausflug nach Brügge geplant. Schon halb 8 rollten wir in strömendem Regen Richtung Belgien. Keine Wolkenformation war zu erkennen, alles grau in grau und es regnete und regnete. Wir fuhren über den Brouwersdamm, übers Deltawerk, passierten Middelburg und fuhren schließlich durch den mautpflichtigen 6.600 Meter langen Westernscheldetunnel. Gleich zwei Meisterwerke menschlicher Ingenieurskunst, ich war eigentlich jetzt schon zufrieden.
Immer noch regnete es, man konnte aber schon Wolkenformationen ausmachen. Kurz vor halb 10 waren wir im Brügger Zentrum angekommen. Es regnete. Alle bewaffneten sich mit Jacken, Pullovern und Regenschirmen, nur ich ging frohen Muts kurzärmlig los. Zuerst tranken wir in einem Hotel einen Kaffee. Während des Kaffeetrinkens hörte der Regen auf und wir konnten trockenen Fußes die herrliche Stadt erkunden. Außer mir waren alle schon in Brügge gewesen und hatten somit Ortskenntnis. Wir bummelten langsam und ausführlich durch die wunderschöne, ja prachtvolle Stadt. Ich war begeistert. So ein Glanz, so eine Pracht, so ein Reichtum. Man konnte das Geld förmlich riechen, was die Brügger Bürger zu Blütezeiten übrig hatten. Das Wetter wurde immer besser, wir schlenderten durchs Zentrum, sahen uns Kirchen (in der Heilig-Blut-Basilika konnten Gläubige gerade die Reliquie mit dem Blut Jesu berühren) und Rathaus an, kauften Souvenirs und nahmen schließlich an einer wunderbaren, halbstündigen Bootsfahrt teil. Dann aßen alle außer mir die in dieser Gegend berühmten Muscheln. Danach weilten wir lange in der Liebfrauenkirche, in der ich sehr lange verzückt vor Michelangelos Madonna mit dem Kind stand. Ich sah ja nun wirklich schon viele Darstellungen von Maria mit dem Jesuskind, aber diese Marmorskulptur ist einzigartig, stellt alles locker in den Schatten. Endlich sieht Jesus aus wie ein Kind und hat nicht den grotesken Erwachsenenkopf auf einem Kleinkinderkörper. Michelangelo war damals so ziemlich der bekannteste, meistbeschäftigste und somit auch teuerste Künstler der Welt. Das sich eine Brügger Kaufmannsfamilie so ein Auftragswerk leisten konnte, sagt mehr als genug über das Vermögen der kaufmännischen Stände aus. Man berichtet auch, daß die französische Königin sehr schnell verschämt Brügge verließ, trugen doch die Kaufmannsfrauen deutlich schönere und wertvollere Gewänder als sie.
Schon bei der Bootsfahrt hatten wir die einzige sich noch in Betrieb befindende Brügger Brauerei erspäht. Diese sollte unser nächstes Ziel werden.
Vorher mußten wir uns aber selbstverständlich noch den Beginenhof gebührend erarbeiten. Schnell noch als Mitbringsel in einer der zahlreichen edlen Geschäfte belgische Schokolade vom Feinsten gekauft und dann wurde das Brügger Bier gekostet und für gut befunden. In der Brauerei schrieben wir auch noch schnell ein paar Ansichtskarten an die Verwandten. Karin hatte sogar belgische Briefmarken! Dummerweise hatten wir aber keine Postleitzahl im Gedächtnis, so daß die Karten erst einen Tag später auf die Reise gingen.
Am Vormittag war der ganze mittelalterliche Marktplatz noch leer gewesen. Mittags hatten viele Restaurants noch freie Tische, aber jetzt, am Nachmittag war die Stadt bei schönstem Wetter auf einmal gerammelt voll. Wir wogten mit einer riesigen Menschenwelle wieder Richtung Parkhaus. Brügge ist einfach toll, ich werde nicht das letzte Mal dort gewesen sein.
Auf der Heimfahrt machten wir noch einmal kurz Station am achten Weltwunder, jetzt bei gescheitem, wenn auch sehr stürmischem Wetter. Dann ging es flugs nach Hause, wo wir den Daheimgebliebenen gleich taufrisch unseren erlebnisreichen und wunderschönen Tag erzählen konnten.
Asterix für die Kinder, Wein und Skat für die Großen und ein herrlicher Tag fand sein Ende.
Belfried-hof
Der Autor und Albert und Karin bewundern den Belfried vom Innenhof aus.
Markt
Der wunderschöne mittelalterliche Marktplatz von Brügge.
Basilika
Eine Kirche in der Kirche, die Basilika zum Heiligen Blut.
Rathaus
Man achte auf die feine Gestaltung der Rathausfront.
Kirche
Die Liebfrauenkirche vom Boot aus fotografiert.
Haus
Dieses Bild entstand während unserer Bootsfahrt durchs mittelalterliche Brügge.
Muschelessen
So werden Muscheln richtig serviert, in einem riesigen schwarzen Kochtopf. Offensichtlich mundeten sie.
Michelangelo
Leider etwas unscharfe Aufnahme des Altars der Liebfrauenkirche mit dem Marmorbildnis von Michelangelo von der Madonna mit dem Kind.
Beginenhof
Lichtspiele im Beginenhof. Zu Ostern ist der Rasen flächendeckend mit Osterglocken bedeckt.
Am Wehr
Albert und Karin am asphaltierten Damm vor dem Deltawehr.
Wehr
Ein Teil des Deltawerkes in schönstem Sonnenschein bei starkem Wind.

 Posted by at 4:56 pm
Aug. 212008
 

Ein Kunde beschäftigt mehrere Berater, die Jugendlichen beim beruflichen Einstieg helfen. Nun heißt das natürlich nicht profan Berater!
Die gestern gelieferten Namensschilder an den Türen verkündeten nämlich:
Profiler / Personal Couch
I was amused.

 Posted by at 4:35 pm
Juli 192008
 

längsten deutschsprachigen Wikipedia-Artikeln hatte ich doch tatsächlich schon sechs gelesen ohne zu wissen, daß es besonders ausführliche Artikel sind. Es sind die Artikel über Polen, die Zeitung, Kernkraftwerke, die Harry-Potter-Figuren, Erster Weltkrieg und den Artikel zum Deutschen Reich. Und einen Artikel (Polens Geschichte) hatte ich sogar ausgedruckt, ohne vorher auf die Länge zu achten.
Länge bedeutet aber nicht Relevanz. Sonst wäre die nordamerikanische Eishockeyliga nicht auf Platz 1.

 Posted by at 6:53 am