Es war die letzte Woche still im HodBlog?
Kein Wunder, denn ich war dienstlich
– an der Ostsee
– in Berlin
– in Leipzig
– in Frankfurt (Main)
Dann war ich auf der Firmenverabschiedung meiner Mutter, bei der Versicherungstante, groß einkaufen, Umzug vorbereiten und besuchte am Wochenende auch noch eine Familienfeier.
Heute Nachmittag kam ich wieder zu Hause an. Ach ja, am Freitag holte ich auch noch die Winterreifen, die heute ihre Feuer- (besser: Eis-)taufe hatten, denn auf der A4 war überfrierende Nässe und Schneefall mit Nässe von oben bei 0 Grad +- 2 Grad.
Alles in allem 2.000 Kilometer quer durch 11 Bundesländer. Insofern sei mein Nichtbloggen entschuldigt.
Ländchen, genauer in Lautert. Eigentlich gar nicht so weit weg von mir (60 Kilometer). Dennoch ist dort eine andere Welt, alles wirkt leer, ruhig und weitläufig. Dort kann man sicher gut jagen, wandern und sich erholen. Mehr allerdings auch nicht. Im Ort gibt es nicht einmal einen Laden, aber immerhin eine Gastwirtschaft.
Am dritten Oktober kümmerte ich mich, im Gegensatz zu unserem Neubundespräsidenten nicht um Muselmanen, sondern weilte am ehemaligen Todesstreifen zwischen Selmsdorf und Schlutup und schauderte bei dem Gedanken, was mir vor 21 oder mehr Jahren passiert wäre, wenn ich an diese Stelle hätte gehen wollen.
Beide Orte hatten groß aufgetafelt, es gab die üblichen Freßbuden, aber auch NDR-Radio und Fernsehbeiträge. Die Stimmung war nachdenklich bis ausgelassen, es gab viele Gespräche bspw. mit einem Busfahrer, der damals bei der Maueröffnung vor Ort war. Interessant war auch das einzige mobile Glockenspiel Deutschlands. Man glaubt gar nicht, wie es scheppert, wenn der Laster mit den 1,8 Tonnen Glocken über einen Bordstein fährt.
Welch Glück, daß ich zu so einem bedeutendem Datum an einem der Orte war, wo die deutsche Einheit am greifbarsten ist.
Im ehemaligen Zollgebäude des Lübecker Ortsteiles Schlutup wird gefeiert. Davor eine Bude, die Hasseröder Bier anbietet, welch Sinnbild der Deutschen Einheit.
auf die Fahrt an die Ostsee. Montag oder Dienstag bin ich wieder im Lande. 660 Kilometer einfache Strecke sind ganz schön happig. Im Blog ist es also die nächsten Tage still.
Normalerweise wäre ich ja heute in München und somit natürlich auch wie üblich auf dem Oktoberfest gewesen. Aus verschiedenen Gründen klappte es dieses Jahr nicht. Doch wo ist das Problem?
Als ich heute im Edeka war, entdeckte ich originale Paulaner-Maßkrüge mit Aufschrift „200 Jahre Oktoberfest“. So einen Krug erstand ich subvensioniert, da ich eine Kiste Paulaner Oktoberfestbier kaufte.
Schnell und spontan war die Idee geboren: ich erwarb noch Brezn, Obazda, süßen Senf und Weißwürste und rief dann 11:30 Uhr (vor den Mittagsglocken, die ja bekanntermaßen nicht von den Weißwürsten gehört werden dürfen) ein Mini-Oktoberfest aus. Musikalisch untermalt wurde das Ganze vom bayerischen Defiliermarsch, von Hubert von Goisern, Nicki, DJ Ötzi u.a.
Allerdings warf mich die Maß Bier doch arg zurück. Ich wurde rasch müde und beendete das Minifest in meiner Wohnung gegen 13:00 Uhr.
Dennoch eine super Sache!
Gerade erhielt ich die Nachricht, daß mein Auto heute fertig wird und ich es 17:30 Uhr abholen kann. Damit hat die Reparatur fast 2 Wochen gedauert. Mal sehen, was das mit der Mietwagenrechnung wird 🙂
… stadteinwärts mehr als eine Stunde im Messestau. Gelegenheit genug, um sich intensiver mit den zahlreichen Werbetafeln zu beschäftigen. Eine bewarb ein auf dem Roßmarkt stattfindendes tschechisches Bierfestival.
Das ging mir gar nicht mehr aus dem Sinn. So ergab es sich, daß ich mich gestern mit TheKaiser just zu diesem Festival einfand.
Von den versprochenen zehn Biersorten waren zwar nur noch sieben lieferbar, aber dank der Glasgröße (ein halber oder ein ganzer Liter) schafften wir tapfer sowieso nur vier bzw. fünf Sorten, die übrigens alle hervorragend schmeckten. Ebenso gut mundeten die Knödel mit Sauerkraut und die mit Nougat gefüllten Quarkbällchen, die in Sahne und Butter schwimmend, sicher nicht zur Diät geeignet sind.
Die Stimmung war hervorragend, die Blasmusikkapelle witzig bis prima und die bedienenden Mädels ausnahmslos eine Augenweide. Und nachdem wir sie mit unseren „profunden“ Tschechischkenntnissen (ich hatte einen Ausdruck mit ein paar Redewendungen dabei) überrascht hatten, waren sie auch sehr zugänglich.
Im nächsten Jahr im Mai findet das große Pendant in Prag statt, dort allerdings mit 10.000 Plätzen und 60 (oder waren’s 100?) Sorten Bier. Da dieses Fest drei Wochen dauern wird, hat man gute Chancen, alle Sorten zu kosten. Wer kommt mit?
Gestern jedenfalls lohnte sich der Ausflug sehr. Hier noch ein paar Daten:
Kosten Hinfahrt:
N-Olm -> Mainz: 3,70 EUR
Mainz -> Frankfurt: 7,15 EUR
Summe Hinfahrt: 10,85 EUR
Kosten Rückfahrt:
Frankfurt -> Bischofsheim: 3,80 EUR
(Bischofsheim -> Mainz konnte ich als Begleitperson des monatsticketinhabenden Kaisers kostenlos mitfahren)
Mainz -> N-Olm: wiederum 3,70 EUR
Summe Rückfahrt: 7,50 EUR
Summe Fahrten: 18,35 EUR
18,35 EUR ist sehr teuer, aber Auto wäre ja keine Alternative gewesen (Bier!)
Im tschechischen Festzelt mußte man mit Tolaren bezahlen. Die gab es bei dem allerschönsten Mädel zum Kurs 1 Tolar = 2,40 EUR an der Kasse.
Bier und Essen kosteten zwei bzw. drei dieser Tolare. Wir verbrauchten zusammen 30 Tolare, die uns versorgten mit:
2 Glas Starobrno 4
2 Glas Krásné Brezno 4
2 Glas Zlatopramen 4
1 großes Glas Honigbier 3
1 Glas Schwarenberger 2
1 großes Glas Schwarenberger 3
2 Schweinebraten mit Knödeln und Sauerkraut 4
1 Quarkkügeln 2
1 Birnenstrudel 2
Insgesamt also um die 50 EUR pro Nase inkl. Fahrtkosten. Das ist recht teuer, aber man macht es ja nicht alle Tage und es hat uns sehr viel Spaß bereitet. Und es diente dem interkulturellem Austausch. So erzählten wir uns viel über unser Nachbarland, über das wir eigentlich so wenig wissen. Und wir stellten fest, daß ein tschechisches Fest immer besser sein muß, als ein beliebiges Fest in der islamischen Welt, denn der Mangel an Schweinefleisch, sichtbar hübschen Frauen und Bier wäre unübersehbar 🙂
Also bis nächsten Mai in Prag und nochmals vielen Dank an TheKaiser. Und an die Veranstalter ebenfalls ein herzliches Dekují!
Im Blog wird es die nächsten Tage etwas leiser, denn ich fahre morgen zu einem Kurzbesuch der Verwandtschaft an die Ostsee.
Am Wochenende hatte ich Familienbesuch. Da beide junge Damen die Gegend nicht kennen war ein Tagesausflug natürlich Pflicht. Am Samstag vormittag kletterten wir bei strömenden Regen ins Auto und fuhren Richtung Ingelheim durch die rheinhessische Schweiz. In Ingelheim schien schon die Sonne. Deshalb änderte ich spontan meinen Plan, der vorsah, daß wir über die BAB 61 nach Koblenz fahren, und wir wählten die linksheinische Route durchs Mittelrheintal.
Diese Tour fahre ich gerne und meine Passagiere dankten es mir auch mit häufigen Ahs und Ohs. Nicht nur die Schiffe und Burgen waren zu bestaunen, sondern auch ein Hubschrauber, der wie eine übergroe Biene an den Weinbergen entlangflog und die Rebstöcke besprühte.
In Koblenz wollte ich ans Deutsche Eck. Doch irgendwie war mir entgangen, daß dank der Gelder für die Bundesgartenschau (diese Gartenschauen habe ich im Verdacht, Jahr für Jahr größer, fetter und teurer zu werden) rund um diese schöne Stelle alles aufgerissen, gesperrt und verbaut ist. Für Hinweise war sich die Stadt zu schade, so daß alle Touris, ob zu Fuß, mit Auto, Rad oder Bus sich erst einmal im Chaos befinden mußten, um das festzustellen. So standen wir zweimal vor einem Bauzaun, einmal mit dem PKW und einmal zu Fuß.
Was auch völlig an mir vorbeiging war der Bau einer Seilbahn vom Deutschen Eck zur gegenüberliegenden Festung Ehrenbreitstein. Selbstverständlich nutzten wir, nachdem wir sahen, daß die Bahn ein österreichisch-schweizerisches Unternehmen gebaut hatte, dieses Verkehrsmittel (8 EUR/Person für Hin- und Rückfahrt), begeisterten uns für die tolle Aussicht und aßen oben im Freien bei mittlerweile herrschenden Kaiserwetter zu Mittag.
Gegen 14:00 Uhr verließen wir Koblenz und fuhren durch das liebliche Moseltal bis Cochem. Dort wich ich auf die Autobahn aus und fuhr durch bis Wasserbillig in Luxemburg. Dort tankte ich (für 98 Cent den Liter) und dann ging es an der Sauer, der Igeler Säule und Haßdenteufel vorbei nach Trier.
Ein kurzer Bummel an der Porta Nigra beendete das Ausflugsprogramm. Es war kurz nach 18:00 Uhr, als wir aus Trier wegfuhren. Mein Navi wußte, genau wie ich, daß das Kreuz Mainz Süd das Wochenende gesperrt war und machte gar keine faulen Kompromisse via Hunsrückhöhenstraße und irgendwelche Dorfstraßen, sondern empfahl den 50 Kilometer langen Umweg, die A1 gen Süden zu nehmen und dann über Landstuhl, Kaiserslautern, Alzey zu fahren. Dieser Empfehlung folgte ich gerne und so waren wir eine gute Stunde später wieder zu Hause. Ein wunderschöner Tag bei wunderschönem Wetter.
Gut erkennbar, daß das ganze linke Rheinufer aufgewühlt ist.
Blick nach Süden aus 80 Meter Höhe.
Die Seilbahn und das Deutsche Eck.
Blick nach Norden aus 100 Meter Höhe.
… ist es her, daß ich mir meinen ersten PC kaufte. Man kann rückblickend mit Fug und Recht sagen, daß das mein Leben stark beeinflußte, denn damals steckte ich meine gesamten Ersparnisse und irgendwie auch viele Hoffnungen in diesen Kauf. Daher sei mir an dieser Stelle ein Rückblick gestattet.
Am 01.07.1990 war die Währungsunion. Ich hatte aus Restbeständen meiner Armeezeit so ziemlich genau 3.000 Mark der DDR auf meinem Volksbankkonto, die auf einmal so ziemlich genau 3.000 DM waren, unglaublich! Nun endgültig auf der Verbraucherseite der Konsumgesellschaft angekommen, war mir als Allererstes klar, daß ohne einen Computer ein Hochschulstudium und eine Zukunft unvorstellbar sind. Ein Rechner mußte also schleunigst her. Für die jüngeren Leser: Rechner kaufte man damals ausschließlich bei VOBIS.
Da ich mit meinen Schulfreund Uwi einen Kurzurlaub bei meinen Großeltern geplant hatte und diese nicht weit weg von der schönen Hansestadt Lübeck wohnen und ich von einem vorherigem Besuch wußte, a) das es dort einen VOBIS gibt und und b) mir gemerkt hatte, wo sich dieser befindet, war ruck-zuck beschlossen, daß wir uns unseren ersten echten Computer dort holen. Gesagt, getan, am 04.07. fuhren wir mit meinem Trabanten nach Nordwestmecklenburg und bezogen bei meinen Großeltern Quartier. Dann wurde erst einmal an den Strand gegangen und anschließend die zahlreiche Verwandtschaft abgeklappert. Am 05.07. fuhren wir nach Lübeck. Schnell war der VOBIS gefunden, wir schnappten uns Prospekte, redeten mit einem „Fachverkäufer“ und besichtigten dann das Stadtzentrum. Zurück im Quartier wurden die beiden Fragen gelöst, 1. welchen Rechner wir uns leisten und 2. wie wir an unser Geld kommen. Wie das bei Uwi war, weiß ich nicht mehr, aber in meinem Fall holte mir meine Oma 3.000 DM in der örtlichen Sparkasse ab und ich überwies ihr den Betrag, als ich wieder zu Hause war.
Am Freitag, dem 06.07.1990, also vor glatt 20 Jahren, fuhren wir dann erneut nach Lübeck in den VOBIS und kauften uns ein Angebotsbündel, bestehend aus:
einen PC AT mit:
– 1 MB RAM, bestehend aus 16 Käfern, die auf die Hauptplatine gesteckt waren
– Prozessor 80286 mit 16 MHz (Landmark 21 MHz)
– 5,25′ Diskettenlaufwerk
– 5,25′ MFM-Festplatte, die dank RLL-Controller (volle Baulänge) statt nur 20 MB satte 30 MB speichern konnte
– 8bit-Grafikkarte von OAK mit 256 kB RAM (das bedeutete VGA in maximal 16 Farben)
– Multi-IO-Controller für COM1, COM2 und LPT1
– eine schwere VOBIS-Tastatur
einen 14′ VGA-Monitor, dessen Lochmaske nur 640×480 Bildpunkte zuließ und der fröhlich mit 60 Hz vor sich hinflimmerte und
einen 24-Nadeldrucker von Epson, nämlich dem LQ 400.
Als Betriebssystem war vorinstalliert das brandneue DR-DOS 5.0.
Dazu gab es noch eine Benutzeroberfläche namens Ergo.
Das alles kostete 2.999 DM. Ich erwarb noch eine klobige Genius-Maus, denn eine Maus war im Bundle nicht enthalten und war damit gründlich pleite, aber ich hatte dafür einen Computer.
Obwohl Uwi und ich am selben Tag im gleichen Geschäft das gleiche Angebot kauften, gab es Unterschiede. So war Uwis Bildschirm besser (er konnte nämlich, wie sich ein Jahr später herausstellte auch 800×600) und er hatte einen anderen Multi-IO-Controller.
Der eigentlich gewünschte 386SX-16 war damals mit 3.599 DM ohne Drucker weit außerhalb unserer Budgets.
Zurück bei Oma, wurde eine Maschine im kleinen Zimmer sofort aufgebaut und ausgiebig getestet. Wir hatten beide überhaupt keine Ahnung und wußten nicht einmal, wie herum man eine Diskette einlegt. Nach einiger Tüftelei hatten wir besagtes Ergo am Laufen, das war bunt, es gab ein Schiebespiel und einen Taschenrechner. Nach noch mehr Tüftelei schafften wir sogar, die Maus ans Laufen zu bringen. Dazu mußte nach dem Rechnerstart an der Kommandozeile nur das vorher von der Diskette kopierte Programm gmouse.com mit dem Parameter /COM:1 gestartet werden.
Recht schnell waren die Möglichkeiten vor Ort ausgetestet, mehr Disketten bzw. Programme hatten wir nicht, Internet war damals unbekannt, also verpackten wir die Rechner ins Auto und bräunten uns am Strand.
Der Rest ist Legion, zurück an der Uni, hatte in der Tat quasi jeder Kommilitone sein Geld in einen (Vobis-)rechner angelegt (außer Achim, der hatte beim Nepphändler fürs gleiche Geld sogar nur einen s/w-Bildschirm erhalten).
Gemeinsam lernten wir Stück für Stück die Geräte, die immerhin unser gesamtes Geld verschlungen hatten, kennen. Alles, was ich an Geld hatte, steckte nun in dieser Maschine, von daher mußte ich mich damit beschäftigen und sie kennenlernen. Ich las das DR-DOS-Handbuch und tippte die Beispiele ab, ohne nur zu ahnen, was ich da machte. Irgendwann lichteten sich die Nebel. Gemeinsam brachten wir uns Tricks und Kniffe bei. Irgendwoher erschienen Disketten, die Software enthielten. Mein erstes Spiel am PC war BlockOut, Larry I und Monkey Island lösten wir gemeinsam oder am Wochenende per Telefonkonferenz.
Die Rechner wurden hochgerüstet, bald steckte in meiner Maschine ein mathematischer Koprozessor 80287, damit ich endlich CAD anwenden konnte. Ein 100 DM teures 3,5′-Diskettenlaufwerk folgte. Nach einem Hauptplatinenwechsel konnte ich die Maschine um 1 MB RAM (EMS) ergänzen, damit hatte SuperCalc endlich genug Ressoursen. Und Windows 3.0 lief mit 2 MB sogar im Standardmodus! Und da die neue Platine auch einen AT-Bus-Controller hatte, konnte ich sogar eine flinke 40-MB-Festplatte nachrüsten. Und als Luxus nach der Ferienarbeit gönnte ich mir für 150 DM eine originale Soundblasterkarte 8Bit mit CMS-Chipsatz.
Viel, viel Zeit und viel Geld steckte ich in die EDV und alles nebenbei. Doch letztendlich verdanke ich all dem, daß ich heute da stehe, wo ich bin.
20 Jahre eigener PC – ein kleiner Grund zum Feiern.
Nachtrag zum mittlerweile über dreißigjährigen Jubiläum: ich habe doch tatsächlich die Rechnung gefunden!