… gestern in Dortmund meine Jacke liegenlassen. Klar, als ich früh um 8:00 Uhr ankam, da war es noch recht frisch und als ich am Nachmittag weg fuhr waren es draußen 24 Grad.
Doch dummerweise befand sich in der Jacke noch meine Brieftasche und damit mein Geld, meine Papiere und Ausweise und all meine Geldkarten. Bemerkt habe ich das Fehlen erst in Mainz. Glück im Unglück: ich hatte zufälligerweise noch einen 20-EUR-Schein und darüber hinaus die Hausschlüssel in der Hosentasche. Noch mehr Glück: in Dortmund war noch ein Kollege vor Ort, der liebenswürdigerweise die Jacke fand, verpackte und nach Mainz schickte, so daß ich sie heute 14:00 Uhr wieder in meinen Händen hatte.
… Frau mit ihrem Vater(?) im silbernen Opel Corsa fünf Autos vor mir. Sie fiel auf der Landstraße dadurch auf, daß sie selten schneller als 55 km/h statt der erlaubten 100 km/h fuhr. Nach einigen Kilometern kam eine Ortschaft. Dort waren 50 km/h erlaubt und die Opeldame bremste auf 25 km/h und zuckelte bis zu einer roten Ampel mit diesem Tempo und ordnete sich als Linksabbieger ein. Als unsere Schlange (mit ihr an der Spitze) Grün bekam, fuhr sie auch zögerlich los und ließ sich von Gegenverkehr, der Vorfahrt hatte und auch Lichthupe gab nicht im Mindesten beeindrucken. Die anderen Autos fuhren geradeaus weiter, so daß ich, ebenfalls links abbiegend, nun direkt hinter dem Opel war. Es ging leicht bergauf und es war kam eine enge Straße mit Gegenverkehr. Den hätte man passieren lassen müssen, die junge Frau fuhr aber mit 25 km/h und unverdrossen auf die entgegenkommenden Auto zu, die irgendwie in Parklücken auswichen oder sich zentimeterscharf vorbeiquetschen mussten. Ich wartete den Gegenverkehr ab und hatte dank des Schneckentempos den Corsa schnell wieder vor mir.
Dann kam eine scharfe Rechtskurve, in der die Fahrerin das rechte Hinterrad über den sehr hohen Bordstein quälte.
Nach der Kurve kam eine Tempo-30-Zone (Wohn- und Schulgebiet. Dort gab sie dem Opel die Sporen, so daß ich, der ich 30 fuhr, nicht hinterher kam. Doch nach dem Ortsausgang hatte ich das Auto ruckzuck wieder eingeholt, denn mehr als die in der 30ger-Zone herausgefahrenen 60 km/h fuhr sie nicht. Dann hatte ich mein Ziel erreicht. Ich hege Zweifel, daß besagter Opel das tat…
Der Bordcomputer meines Autos meldete seit einiger Zeit „Service jetzt!“ Nun, man soll ja auf sein Auto hören. Dieser Service umfaßt auch den Wechsel der Zahnriemen, was erfahrungsgemäß aufwendig und somit teuer ist. Also entschloß ich mich, die große Inspektion von Herrn Michael Hösel in Thalheim/Erzgebirge durchführen zu lassen, der mir auch in den vergangenen Jahren bei Reparaturen, Umrüstungen und Inspektionen treu zur Seite stand. So meldete ich mich für eine Zahnriemendurchsicht an. Da diese nicht an einem Tag samt An- und Abreise zu schaffen ist und meine Mutter mittlerweile an der Ostsee wohnt, hatte ich ein Unterkunftsproblem. Doch wo Probleme sind, gibt es auch Lösungen. So hatte mein ehemaliger Passat ebenfalls eine Durchsicht nötig und der Besitzer des Passats wohnt zufällig nur 60 Kilometer weg, also ebenfalls im Erzgebirge.
Hier nun der Ablauf.
Montag, 21.03.11
4:30 Uhr klingelt der Wecker, 5:00 Uhr geht es los, 460 Kilometer sind es via Aschaffenburg, Würzburg und Schweinfurt. In Bayreuth tanke und frühstücke ich und bin kurz vor 9:00 Uhr in der Werkstatt.
Dort fangen Michael und ein Gehilfe sofort an, die Front meines Autos zu demontieren. Nachdem ich nach einer Stunde merkte, daß meine klugen Ratschläge nicht benötigt werden, ging ich durch den Ort, um die Eltern eines Studienfreundes zu besuchen. Blöderweise war niemand zu Hause, aber nur wenige Minuten vergingen, bis sich per Mobiltelefon der Passatbesitzer samt Frau, also Uli und Corinna meldeten.
Wenige Minuten später fuhren wir gemeinsam zur Werkstatt, wo Michael den Passat überprüfte, um entsprechende Ersatzteile bestellen zu können.
Anschließend fuhren Uli, Corinna und ich mit dem Passat nach … Altenburg! Nunja, das ist ja nur 50 Kilometer weg und dort kenne ich mich ganz gut aus.
In Altenburg gab es erst einmal für alle eine Thüringer Rostbratwurst. Dann saßen wir noch bei strahlendem Sonnenschein vor einem Eiscafe. Anschließend kauften wir Senf im Senfladen und Ziegenkäse in der Stadtinformation.
Es folgte eine kleine Stadtführung, denn Altenburg bietet viele interessante Gebäude. Zum Schluß kauften wir noch Altenburger Bier und beim berühmten Fleischer Zschammer Bratwurst, geräucherte Sülzwurst und Griebenschmalz.
So gerüstet fuhren wir heim. Heim bedeutet in diesem Fall Zethau, ein Ortsteil von Mulda, einer Gemeinde, die südlich von Freiberg in Sachsen liegt.
Dort ist die Welt noch ein bißchen zu in Ordnung, denn außer Schnee, Schlamm, schlechten Straßen und Langzeitarbeitslosen bietet der Ort nicht allzuviel.
Wir aßen Abendbrot, tranken ein, zwei Bierchen und schnell war die Zeit der Nachtruhe herangerückt.
Dienstag, 22.03.11
Frühstück, Telefonate, Tagesplanung und dann fuhren wir auf blauen Dunst nach Thalheim. Das sind zwar nur 65 Kilometer, aber dank der Straßen, Fahrer, Orte usw. schafft man diese Strecke nicht unter einer Stunde. Dafür kommt man an interessanten Orten vorbei wie Kalkwerk
(dort versteckte man die Dresdener Kunstschätze im Krieg) oder das endlos lange Gelenau.
Gegen Mittag waren wir vor Ort und gingen erst einmal fein im Gasthof „Paradies“ in Dorfchemnitz essen.
Dann schauten wir uns die nahegelegenen und prominenten Plutone, die Greifensteine an.
Endlich meldete sich Micha, mein Auto war fertig. Neue Reifen, neue Bremsscheiben, Getriebeölwechsel, Zahnriemen und und und hatten die Rechnung auf satte 2.500 EUR anwachsen lassen. Naja, meine Schuld, was fahre ich auch soviel herum.
Wir zogen in mein Auto um und überließen den Passat Michaels kompetenten Händen.
Schnell kauften wir noch etwas zum Abendessen ein und nach einer mühseligen Heimreise genossen wir einen ruhigen Abend bei Tee und DVD.
Mittwoch, 23.03.11
Auch heute wieder Kaiserwetter, keine Wolke am Himmel, doch mit 4 Grad ist es doch recht frisch am Morgen.
Wir hatten beschlossen, einen Urlaubstag einzulegen. Das 70 Kilometer entfernte Dresden ist dafür natürlich ideal.
So besichtigen wir den schönsten Milchladen der Welt, fuhren mit der ältesten Standseilbahn der Welt in Loschwitz, sahen das blaue Wunder und elbabwärts die leidige Seeschlößchenbrücke und genossen zum Mittag ein geistiges Getränk im Ausflugslokal Loschwitzhöhe. Mit anderen Worten: uns ging es richtig gut.
Den wunderschönen Tag beschloß ein ausgezeichnetes Essen am Fuße der Frauenkirche.
Donnerstag, 24.03.11
Es liegen immer noch Schneereste im Hof, es ist morgens immer noch saukalt und es ist immer noch strahlendblauer Himmel. Wir fahren erneut nach Thalheim. Ulis Passat ist fertig, seine Regeneration kostete „nur“ die Hälfte von meiner. Wir verabschiedeten uns voneinander. Ich bekam bei den nun anwesenden Eltern meines Studienfreundes ein feines Mittag, schwätzte noch ein wenig, holte in Altenburg noch Mutters olle Sommerreifen ab und dann ging es wieder heim.
Vier Tage „Urlaub“, vier Tage Sachsen, vier Tage in einer anderen Welt.
Der Hauptmarkt von Altenburg. Links vorne gab es Roster, rechts hinten Eis und Kaffee.
Das Naturtheater in den Greifensteinen.
Die älteste Standseilbahn der Welt.
Blick über das Elbtal von den Loschwitzer Höhen aus. Die Brücke ist das blaue Wunder.
Der Service war nötig, die Zahnriemen waren brüchig und so sah einer der Keilriemen aus.
Aufstehen, das gleiche traurige Frühstück – und dann ab mit der Piccadilly Line zu Knightsbridge zu Harrods. Da wir etwas zu früh da waren, spazierten wir einmal ums gesamte Gebäude herum, was eine ganze Weile dauerte. Doch so sahen wir auch die Gedenktafeln, die an die Getöteten der Bombenanschläge der IRA erinnern und konnten natürlich auch in aller Ruhe die fantastischen Schaufensterauslagen bewundern. Fantastisch im wahrsten Sinne des Wortes, denn als Thema war dieses Jahr offensichtlich Peter Pan gewählt.
Schließlich war es 10:00 Uhr und wir konnten das Kaufhaus betreten. Kaufhaus zu Harrods zu sagen fühlt sich in etwa so an wie Kapelle zu einem Sinfonieorchester, irgendwie stimmt es, trifft aber den Kern nicht. Nun, wer schon drin war, weiß, was ich meine und wer noch nicht bei Harrods war, der hole es schleunigst nach.
Nach einigen Stunden Streifzug meldete das Gehirn: TMI (in diesem Fall: too much input). Was mußte es sich auch alles merken: Autogramme von R2D2 und C3PO und William Shatner, Gitarren von Eric Clapton, HiFi-Anlagen für 120.000 GBP, Elfenbein, Kartentische, Kindermode, edler Käse, geniale Fernsehverstecke, feiner Zwirn, Teppiche, nette Verkäufer, imponierendes Wachpersonal, Meeresfrüchte, noch edleres Fleisch, Feinkost, Bücher, Tee…
Ich kaufte sogar etwas, nämlich Tee (der Klassiker) und ein Buch.
Glücklicherweise rief der andere Teil unserer Truppe an und rief uns zu Mittag. Wir fuhren mit der Piccadilly Line bis South Kensington, wo wir in die District Line umstiegen und bis Aldgate East fuhren. Dann liefen wir noch ein paar Meter und erreichten unser tolles Restaurant. Es gab dort indische, bangladheschische, pakistanische, afghanische undwasweissichnochfürwelche Küche, die nicht nur bezahlbar war, sondern auch schmeckte. Dazu gab es echtes indisches Bier (Taj Mahal) aus Pintflaschen.
Nach dem Essen begaben sich einige zur Mittagsruhe, der Rest pilgerte via Hammersmith & City nach Euston Square, von wo aus wir zum Black-Books-Laden irrten, denn schließlich wollte ich mein „Little Book Of Calm“ nicht umsonst mitgenommen haben. Dank Googlemaps und Android erreichten wir auch das Ziel . Aber wir fuhren ab King’s Cross wieder zurück ins Hotel. Dort ruhten wir uns ein Stündchen aus, dann ging es ins Pub und schlußendlich zum eigentlichen Ziel der Reise, dem Konzert von Weird Al Yankovic. Er trat im HMV-Forum auf, das wir mit der U-Bahnlinie Northern Line, Station Kentish-Town erreichten. Dazu mußten wir in Embankment umsteigen.
Vor der Konzerthalle stand eine Riesenschlange, was uns nicht störte, hatten wir doch VIP-Tickets und kamen damit am Seiteneingang exklusiv herein. Drinnen holte ich mir Als aktuelles Album, 2 CDs aller seiner großen Hits der letzten dreißig Jahre. Zwar habe ich alle Alben sowieso schon, aber als Souvenir taugt sowas allemal.
Und dann begann das Konzert. Die Liederfolge kann man sicher irgendwo im Netz nachschlagen, ich nenne einfach mal ein paar Höhepunkte aus dem Kopf.
1. Frank’s 2000“ TV
2. You Don’t Love Me Anymore (stilecht wie im Video mit Gitarrenzerhacken)
Dann folgten viele Hits, wie „Dare To Be Stupid“, „Amish Paradise“, „You’re Pityful“ und es gab weitere Hits in ein Medley gepackt. Da sich der Meister zu jedem Lied umzog, gab es in den Pausen immer Videomaterial aus Als Schaffen. Am lautesten schrieen alle bei der Szene aus der „Nackten Kanone“, in der der kürzlich verstorbene Leslie Nielsen als Lt. Frank Drebin denkt, er würde von Fans erwartet. Die Fans warten aber auf Weird Al.
Weird Als Stimme, die am Anfang noch nich so recht wollte, wurde immer besser, die Band war gut drauf und die Stimmung im Publikum war bestens. Obwohl fast ausschließlich junge Leute da waren, kannte man sich prächtig mit Bild- und Tonmaterial aus und fast alle Texte wurden synchron mitgesungengröhlt. Wir standen da nicht zurück und beim Videoausschnitt aus seinem Film UHF, als die Szene „Wheel Of Fish“ gezeigt wurde, schrie ich als Erster und am lautesten „I’LL TAKE THE BOX!“
Beim Lied „Wanna B Ur Lovr“ kochte der Saal, denn Al verließ die Bühne und schlich durchs Publikum und kam auf wenige Meter auch an unsere Ecke heran. Bei DuRöhre fand Jens ein HQ-Video des Liedes, wo man unsere Truppe in der Tat von 2:21 – 2:48 oder so gut sehen kann (Danke, Jens).
Auch sehr lustig war „Fat“. Al hatte sich doch tatsächlich die Fat Suite aus dem Video angezogen, Hut ab! Auch die Showeinlagen bei dem Lied waren witzig. So bekam bspw. der Weihnachtsmann eins in die Fresse, als er die Hacke als Rückenkratzer überreichen wollte.
Übrigens kann man fast das ganze Konzert auf Youtube nachschauen.
Viel zu schnell war der Hauptteil vorbei. Der frenetische Applaus wollte nicht abreißen und schließlich kam es zum großen Showdown. Starwars Troopers, Darth Vader und Imperator Palpatine bildeten die Kulisse zu „American Pie“, äh, ich meine „The Saga Begins“. Und danach kam „Yoda“, dessen Mittelteil von einer Gaga-Art-Performance vom Feinsten garniert war. Nachdem alle „Yoda, yoyoyoyo Yoda!“ so lange gebrüllt hatten, bis sie heiser waren, war der Auftritt vorbei.
Er war deutlich besser als ich erwartet hatte, ja eigentlich mit das Beste, was ich je sah. Obwohl er keine Polka spielte, obwohl sein Meisterwerk „Albuquerque“ fehlte. Die Stimmung war super. Ich war vollauf zufrieden.
Der Rest ist schnell erzählt. Nach einem kurzen Pub-Besuch fuhren wir erschöpft in unsere Hotels. Am nächsten Morgen eine letzte Fahrt in der U-Bahn, zusammen mit mürrischen Londonern, die scheinbar alle ein iPhone haben und dann mit fast einer Stunde Verspätung ging es zurück nach Frankfurt, wo wir (Florian und Barbara übernachteten bei mir) von einem weiteren meiner Nachbarn zu mir nach Hause gebracht wurden.
An dieser Stelle noch einmal vielen, vielen Dank, an den .marc, der sich liebevoll um uns vor Ort kümmerte, an TheKaiser, der wettertechnisch zwar nicht da war, dessen wertvolle Tips zu Oystercard und Hotel aber sehr hilfreich waren, vielen Dank an elzoido, daß er das Konzert im Sommer entdeckte und an Weird Al für seine tolle Leistung auf der Bühne. Und vielen Dank an alle Mitreisenden für die schönen gemeinsamen Stunden.
Hmm, wo essen wir denn am besten?
Sehr seltsam, im indischen Viertel gab es diesen Laden, der ausschließlich Rohlinge verkauft.
Da isser, der Laden aus der Serie Black Books
Plakatausschnitt am HMV-Forum
Al beim Intonieren von „Amish Paradise“
Al, fast hautnah
Es war ein wunderschöner sonniger Sonntagmorgen. Nachdem wir gefrühstückt hatten (es gab den Schinken und den Käse und das übliche verbrannte Toastbrot mit Orangenmarmelade, aber Kaffee und Obst waren ganz in Ordnung), fuhren wir mit der Piccadilly Line vier Stationen bis zum Hyde Park. An Speaker’s Corner war leider noch kein Betrieb, am nahegelegenen Weihnachtsmarkt erstaunlicherweise aber schon. Zu unchristlicher Zeit trank ich einen Glühwein (mulled wine) zu 3,50 GBP. Wir schlenderten lange über den Weihnachtsmarkt, der es weder vom Angebot noch der Annahme mit einem üblichen deutschen Weihnachtsmarkt aufnehmen konnte. Dann pilgerten wir dem „Diana-Gedächtnispfad“ entlang zum Buckingham-Palace, wo bei herrlichem Sonnenschein von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr der große Wachaufzug stattfand. Anschließend ging es durch den wunderschönen, massenhaft von Italienern, Eichhörnchen und Gänsen okkupierten, St.-James-Park zur Downing Street. Dort wurde in einem Pub ein technischer Halt eingelegt. Dann trafen wir uns mit elzoido und seiner FreunVerlobten am Trafalgar Square. In der Nähe aßen wir zu Mittag, dann trennten wir uns wieder, denn die junge Dame mußte am Nachmittag leider wieder nach Deutschland zurückkehren.
Jens und ich liefen gemütlich zu Covent’s Garden und stürzten uns in den Trubel. Da wir uns noch die Tower Bridge ansehen wollten, betraten wir die U-Bahnstation Covent’s Garden und fuhren drei Stationen zu King’s Cross/St- Pancras, um dort in die Circle Line zu steigen, die uns zu Tower Hill bringen würde.
Da wir nun schon einmal an King’s Cross waren, durfte natürlich eine Besichtigung von Gleis 9 3/4 nicht fehlen. Dank der Olympiavorbereitungen war aber ganz King’s Cross eine einzige Baustelle, so daß wir und diesen Punkt hätten sparen können.
Am Tower tranken wir erst einmal einen Kaffee in einem Laden namens Star Mug’s. Leider war auch der Kaffee genauso ein Abklatsch wie der Name. Einige SMS später verabredeten sich ein Teil unserer Truppe (der andere Teil war in Wimbledon) an den Leicester Square. Das Hinkommen dahin war diesmal gar nicht so einfach, da sowohl Circle Line als auch District Line auf Grund von Bauarbeiten nicht in östliche Richtung weiterfuhren. Also fuhren wir andersrum zur Liverpool Street und fuhren dann mit der Central Line zum Oxford Circus. Wir aßen dort in einem gemütlichen Pub zu viert zu Abend (ich nahm sehr gute Lammkeule). Einen Verdauungsspaziergang später standen wir am Leicester Square, wo offensichtliche eine Filmpremiere stattfand. (Tron, wie sich herausstellte). Wir wollten eigentlich ins Kino, aber der abschreckende Preis von 15 GBP und die traurige Auswahl ließ uns von dieser Idee Abstand nehmen. Stattdessen gingen wir in den London Comedy Club. Für 7 GBP bekamen wir nicht nur Eintritt in eine „Standup Comedy Shop“, sondern auch noch einen Berechtigungsschein „drei Bier für zwei“. 19:30 Uhr legte dann ein gewisser Inkey Jones los und verbreitete in der Tat gute Laune, na ja zumindestens bei allen Nichtrothaarigen und Bewohnern richtiger Länder, denn Inkey verhöhnte und verspottete alle und jeden. Da kamen wir Deutschen noch am besten davon. Ich fand es jedenfalls ungeheuer witzig, doch dünnhäutigere Zeitgenossen würden ihn sicher gerne im Knast oder an einem Laternenpfahl oder so sehen.
Nach der Pause schafften ein riesiger, junger und unfähiger Inder und ein abgehalfterter, frustrierter BBC-Mann es dennoch nicht, die gute Laune, die Mr Jones verbreitet, zu zerstören. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung. Dann versandeten wir noch in einem Pub, werteten den Tag aus und fuhren dann, nachdem die „last order“ mahnte, wieder ins heimische Hotel.
Am Buckingham Palace
Im St. James Park
Rudolph in Covent’s Garden
Na, wer erkennt die Referenz?
Spontane Tanzeinlagen in der Tube.
Am 04.12.2010, dem Samstagmorgen, beschloß ich, da alle Mitreisenden noch schliefen oder noch nicht da waren, alleine und ungefrühstückt (endlich kann ich dieses schöne Wort auch einmal verwenden) in die Stadt zu gehen.
Doch wohin? Die U-Bahn-Station Westminster hörte sich für’s erste gut an. Also in Earl’s Court in die District Line Richtung Edgware Road eingestiegen und in High Street Kensington in die Circle Line umgestiegen und dann die 6 Stationen zum Ziel gefahren. Das wäre allerdings mit der passenden District Line viel einfacher und schneller gegangen, wie ich jetzt weiß.
Wo war ich, ach ja, ich kletterte in Westminster zu Füßen des Big Ben aus der Erde und genoß die schöne Fernsicht bei leidlich gutem Wetter. Nach ein paar Minuten Rumstreifen und diversen Auskünften an Touristen, entschloß ich mich, trotz des hohen Eintrittspreises, die eben öffnende Westminster Abbey zu besuchen.
Und der Besuch war seinen hohen Preis wert! Erst einmal herrschte zu dieser frühen Stunde nur moderater Betrieb. So konnte man in aller Ruhe den Erklärungen des Personals lauschen und hatte auch viel Zeit, um an besonders beeindruckenden Orten zu verweilen.
Deutlich über zwei Stunden atmete ich urenglische Geschichte ein, bestaunte die Gräber und Denkmäler bekannter und unbekannter Personen. Hier spürte man die Kraft und Macht des Empire, hier wurden 1000 Jahre Höhen, Tiefen und Veränderungen fühlbar.
Meine Lieblingsplätze waren das Grab von Heinrich dem III, das der Maria Stuart, die Gedenktafeln von Rudyard Kipling und Sir Lawrence Olivier und … Georg Friedrich Händel. Was müssen die Briten den Hallenser Komponisten geliebt haben, wenn sie ihm solch ein Monument setzten…
Nun, wer Westminster Abbey kennt, wird es bestätigen, wer nicht, der solle das schleunigst nachholen.
Als ich gegen Mittag wieder im Freien stand und wieder einigermaßen in die Realität zurückgekehrt war, fuhr ich mit der 2 Stationen zur Victoria Station, an der ich den Jens abholen wollte. Blöderweise meldete er sich nicht auf meine Anrufe und SMS, so daß ich wieder ins Hotel zurückkehrte, übrigens genau so umständlich wie bei der Hinfahrt.
Im Hotel ließ ich gerade die großstadtmüden Füße zur Ruhe kommen, als der Jens eintraf.
Gemeinsam fuhren wir wieder zur Station Westminster, spazierten über Horse Garden und gingen dann zum London Eye, zu dessen Füßen ein kleiner Weihnachtsmarkt war, an dem nach und nach die Mitglieder unserer Gruppe stießen.
Schlußendlich trafen wir uns an der U-Bahn mit Florian und Barbara. Dann fuhren wir mit der Circle Line nach Embankment, stiegen dort in die Piccadilly Line um und fuhren zwei Stationen bis zumLeicester Square. Dort bekamen wir im überfüllten Pub keinen Platz, pausierten kurz in einem seltsamen Club, rannten bei strömenden Regen in ein wiederum überfülltes Restaurant und bekamen schließlich im Mermaid’s Tail Platz für unsere kleine Truppe. Dort stieß auch noch mit Tomas unser letzter Gast zu uns. Wir aßen ausnehmend gut (ich Kabeljau) und hatten viel Spaß. Anschließend streiften wir noch, bei wieder angenehmen Wetter, durchs pralle Großstadtleben Richtung Piccadilly Circus und fuhren von der gleichnamigen Station mit der Piccadilly Line zum Earls’s Court und beendeten dann den Abend im Blackbird, dem Pub, der sehr günstig neben meinem Hotel liegt.
Der Abend endete mit einem lautgesungenem „We do!“, das zu singen der .marc nicht müde wurde. Der Musiktitel „Spätzle mit Soß““ bemühte sich aber den ganzen Abend, dem ollen drts-Titel den Rang abzulaufen.
Hey, das London Eye und ein Dudelsackspieler,daß muß ich fotografieren.
teure Eintrittskarte
Etwas düster, aber man erkennt, daß noch kein Andrang ist, 2 Stunden später war alles rappelvoll.
Detail von einer Sargträgerstatue.
Ha, so ein Foto hat sicher noch keiner gemacht, Westminster Palace und Big Ben im Zwielicht.
Eklig, aber wahr, als Nachspeise gab es Eis mit einem frittierten Riegel Mars.
Rechnung für 8
Im Sommer wurde elzoido durch einen Tweet vom Meister persönlich darauf aufmerksam gemacht, daß am Nikolaustag in London ein Konzert stattfinden wird.
Weird Al, der größte Künstler aller Zeiten und Held meiner Studentenzeit, auf seiner ersten Europatour? DAS konnten wir nicht verpassen und so kauften wir ohne viel Federlesens Tickets für diese Veranstaltung.
Im Laufe der Monate gesellten sich zu uns noch weitere 10 Interessenten. Da ich dieses Jahr noch keinen Urlaub hatte und das Konzert an einem Montag stattfinden würde, beschloß ich, aus dieser Gelegenheit einen Kurzurlaub zu machen.
Gesagt, getan. bereits im Juli waren die Flüge gebucht und das Hotel geordert. Ungeduldig erwartete ich den 03.12., Tag der Abreise.
Endlich war es soweit! Meine Nachbarin war so nett und brachte mich zum Flughafen. Ich kaufte mir einen Reiseführer und wartete geduldig auf den Abflug. Bei der Personenkontrolle mußte ich, wie eigentlich immer, meinen Rasierschaum abgeben, sonst gab es aber keine Vorkommnisse.
Trotz des suboptimalen Wetters konnten wir Passagiere pünktlich an Bord. Freilich besagt das wenig, denn nachdem ich Platz genommen hatte, standen wir noch eine Dreiviertelstunde blöd rum. Der Pilot, der eine Pilotin namens Julia K war, nahm’s mit Humor und mit einer knappen Stunde Verspätung hoben wir gen Heathrow ab. Von wegen schlechtes Wetter, die Sicht war atemberaubend gut, man konnte Mainz, den Hunsrück, den Hahn und Belgien hervorragend sehen, dann wurde es kurz dunkel über dem Kanal und schon befanden wir uns im Sinkflug und hatten eine atemberaubend klare und schöne Sicht auf das nächtliche London. In Heathrow bremste Julia stark ab, bog rechts ein – und schon gingen wir von Bord und das mit nur vier Minuten Verspätung, Respekt.
Am Flughafen besorgte ich mir eine dieser phantastischen Oystercards (Nochmals vielen Dank, TheKaiser), tankte sie mit 30 GBP auf und ab ging es ab Station Heathrow 1,2,3 zur ersten von zahllosen U-Bahnfahrten. Mein Hotel lag supergünstig, zentral, ruhig und einigermaßen bezahlbar in Steinwurfweite von der U-Bahn-Station, die an Heathrow angeschlossen ist, einfach perfekt und auch hier vielen Dank an TheKaiser.
Dennoch verfranste ich mich im Dunkeln in der U-Bahn-Station Earl’s Court, denn dort schneiden sich die beiden Linien Picadilly-Line und die District-Line und ich irrte ein wenig über die Bahnsteige, bis ich den passenden „way out“ fand.
Gerade als ich auf der Straße nach dem Hotel Ausschau halten wollte, bohrte sich ein RevolverlaufFinger in meinen Rücken. Der Finger gehörte zu unserem Resident .marc, der mich netterweise in London in Empfang nahm. Schnell checkte ich im Hotel ein, wir gingen nach einem feinen japanischen Essen (ich aß vegetarisch und trank Rote-Beete-Saft) in ein benachbartes Pub und planten dort bei einem (oder evt. auch Zweien) typisch englisches Bier den nächsten Tag. Im Pub wurde Ausschankschluß geläutet und ab ging’s ins Bett, denn alle, die noch an diesem Tag anreisen wollten, hatten gewaltige Verspätungen.
Wie es weitergeht, steht morgen oder so an selber Stelle, dann sicher auch mit Bildern unterlegt.
fahre ich morgen ge fliege ich morgen nach England. Genauer gesagt nach London. Dort bin ich bis Dienstag. Deswegen widme ich mich nun den Reisevorbereitungen und überlasse das Blog bis zum Reisebericht den Weitern des Internets.
Diese sehr unfeine Bemerkung verunziert schon seit mindestens 9 Jahren ein wunderschön saniertes Eckhaus in der Ernst-Haeckel-Str. in der schönen und ansonsten recht graffitiarmen (außer lat. in den Ghettos im Südosten und Norden) Residenzstadt Altenburg
Sollte ich jemals wieder dorthin kommen und diesen Ausspruch immer noch an selber Stelle entdecken, dann fahre ich in den Baumarkt und hole etwas Wandfarbe und einen Pinsel und übertünche es, das verspreche ich!
Wahrscheinlich werden dann aber die im so unfein Angesprochenen erscheinen und mich wegen Wändebeschmierens oder was auch immer lebenslänglich einsperren.