Nov 192009
 

… und es gibt… Brandenburg.
Und mit Brandenburg möchte ich meine kleine Wahlnachlese beenden.
Das brandenburgische Wahlergebnis ist das Einzige dieses Jahr, welches mich völlig erschreckt. Im 20. Jahr des Mauerfalls erreichen die Linken mit 27% beinahe soviel Prozent wie die SPD (33%), die CDU bekommt unter 20%, Grüne und Liberale schaffen knapp die 5%-Hürde.
Anstatt nun die große Koalition fortzusetzen, entschied sich Herrn Platzecks SPD für ein Zusammengehen mit den Linken. Klar, Brandenburg ist nicht so wichtig, klar, Brandenburg hat schon immer im Berliner Speckgürtel schmarotzt und klar, daß da die meisten SED-Beamten und Nutznießer wohnen, überraschend ist wenig. Dennoch ist es von Herrn Platzeck, der ja mal als SPD-Chef war und das aber aus gesundheitlichen Gründen sausen ließ (offenbar reicht es aber noch für Brandenburger Politik), also dennoch ist es für ihn eine Affenschande, sich so den Kommunisten anzudienen. Und den mitregierenden Stasiverbrechern möchte er verzeihen, wie weiland Kurt Schumacher der Waffen-SS.
So ist es also nicht verwunderlich, daß ich mich gezwungen sah, Herrn Platzeck einen Brief zu schreiben:

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
entsetzt nahm ich ihre Koalition mit der Nachfolgepartei der SED zur Kenntnis. Haben Sie nichts aus der Geschichte gelernt? Ende April 1946 hat sich die SPD schon mal ins Aus laviert. Kommunisten sind nicht demokratiefähig und wollen es auch gar nicht sein. Und ich hatte Sie noch vor einigen Jahren als einen der wenigen aufrechten SPD-Politiker wahrgenommen und geschätzt.
Und nun im 20. Jahr des Mauerfalls zeigt Brandenburg der Geschichte die kalte Schulter.
Ich bin zutiefst beschämt und erkenne Ihnen, Herr Platzeck, die Ehre ab.
Mit freundlichen Grüßen
Unterschrift

Unerklärlicherweise erhielt ich bis heute keine Antwort auf mein Schreiben. Doch so leicht gebe ich nicht auf, ich bestellte für Herrn Platzeck bei einem T-Shirt-Versand ein Shirt mit folgendem Logo (Danke nochmal an den Editor).
SED 2.0
Doch hatte ich nicht mit den mittlerweile allgegenwärtigen DrecksjJuristen gerechnet. Wenige Tage nach Bestellung flatterte mir folgende Mehl ins Haus:

Hallo,
Vielen Dank für Deine Bestellung bei Spreadshirt.
Es tut uns sehr leid, Dir mitteilen zu müssen, dass das gewünschte Motiv (siehe unten) mit hoher Wahrscheinlichkeit urheberrechtlich geschützt ist. Dieser Teil der Bestellung kann somit nicht bearbeitet werden.
Bestellung: 0815
Bestellung vom: 14.11.2009
Menge Artikel Einzelpreis Summe
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1 x 17,40 EUR 17,40 EUR
T-Shirts – Männer Basis-T-Shirt
Artikelnummer: 123458
Größe: XL
Farbe: weiß
Vorne:
Motiv: Digital Direktdruck, 4711,
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Zwischensumme 17,40 EUR
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Versandkosten (Standard) 2,90 EUR
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Gesamtsumme 20,30 EUR
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Solltest Du eine Bezahlung per Paypal, Kreditkarte oder Bankeinzug gewählt haben, wird der Betrag nicht abgebucht bzw. eine Rückbuchung des Betrags sofort veranlasst.
Solltest Du für Deine Bestellung ein anderes Bezahlverfahren gewählt haben, so teile uns bitte Deine aktuelle Bankverbindung mit, so dass wir eine schnelle Erstattung des Betrags gewährleisten können.
Bei weiteren Fragen antworte bitte einfach auf diese E-Mail.
Vielen Dank für Dein Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen blafasel…

Da können die Loser von Spreadshirt sich bedanken wie sie wollen; Verständnis habe ich dennoch keines. Lange rang ich mit mir, eine gepfefferte Antwort zu schreiben, aber dann resignierte ich.
Zumindestens etwas, denn sobald ich ein weißes T-Shirt, Größe L oder XL, käuflich erworben habe, bügele ich das bereits auf Transferpapier gedruckte Logo eben selber auf und schicke es nach Potsdam. Wenn Herr Platzeck Humor hätte, würde er es sogar tragen. Doch habe ich in langen Jahren begreifen müssen, daß Linke im Allgemeinen und Kommunisten im Speziellen eher spaßbefreit sind.
Brandenburg ist also ein trauriges Kapitel deutscher Nachwendegeschichte, glücklicherweise aber auch recht unbedeutend und somit auch meidbar.

 Posted by at 10:16 pm

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