Wer auch immer damit anfing, die Bitburger Brauerei war jedenfalls ganz vorne mit dabei, als es darum ging, durch im Kronkorken verborgene Punkte, die Leute zum Sauf^h^hmmeln zu animieren. Nun, bei meinem Freundeskreis und mir klappte das ganz prima und recht schnell hatten wir viele Punkte zusammen. Nun gebot der sportliche Ergeiz, die 6.000 Punkte voll zu machen, um 2 Fünfliterfäßchen als wohlverdiente Prämie zu erhalten.
Doch auf einen Schlag gab es nirgendwo mehr Bitburger mit Prämienkorken. Betrug! Wie sollten wir nun aus mühsam gesammelten 5.100 Punkten 6.000 machen?
Was bleibt mir also anderes übrig, als folgenden Brief zu schreiben…
Selbstverständlich teile ich hier im Blog mit, was sich so ergeben wird.
Nun, außer Baden, Radeln, Familienbesuche, Essen, Herr-der-Ringe.Schauen (lat. die erweiterte Edition), Skatspielen ist eigentlich nichts Nennenswertes mehr passiert.
Am Sonntag fuhr ich bei sehr schlechtem Wetter nach Hause, wo mich ein 50. Geburtstag und viel Arbeit erwarteten.
Mittlerweile war ich auf dem Feldberg, in Heidelberg (30. Geburtstag), in München, in Stuttgart und wer weiß, wo sonst noch.
Nächste Woche, so habe ich bestimmt, wird das Wetter ganz toll. Deswegen fahre ich übers verlängerte Wochenende nochmals an die Ostsee zu einer großen Familienfeier und wenn ich schon mal oben bin, auch dienstlich nach Kiel.
Doch dieses Mal lege ich mich bei >23 Grad in einen Strandkorb und lese dort kleingedruckte Romane und gehe baden, wenn’s mir zu warm wird, jawohl!
… war eine Tageszeitung in der DDR für den jugendlichen Menschen, die als Zentralorgan der FDJ denselben sozialistisch erziehen sollte. Sozusagen das Neue Deutschland für den Teenager, wobei das Wort Teenager in der DDR so gebräuchlich nicht war.
Damit der Umsatz stimmt, war es quasi eine Pflicht für jeden FDJler (also fast alle Jugendlichen), diese Zeitung zu abonnieren. Damit war die Junge Welt auflagenstärker als das Neue Deutschland. Aber im Gegensatz zum Neuen Deutschland, packte man nicht einmal Fische in die Junge Welt ein oder verwendete sie zum Grillanzünden, sondern sie wanderte meist original werkgebündelt in die Altstoffsammlung, wo sie pro Kilo immerhin 50 Pfennig wert war.
Mit Befremden und Erstaunen muß ich heute, ausgerechnet am 50. Jahrestag des Mauerbaus feststellen, daß es dieses eklige Käseblatt immer noch gibt. Und daß es nicht einmal mehr dem Neuen Deutschland folgt und offensichtlich mittlerweile sogar gelesen wird.
Die Ausrichtung der Zeitung wird klar, wenn man sich daß heutige Titelblatt anschaut. Ich habe es mal hier konserviert, falls der Link demnächst weg ist.
Machen wir doch einmal die Probe aufs Exempel:
– Friedenssicherung?
Also ich war drei Jahre bei der Armee und dort wurden ausschließlich Angriffsszenarien gen Westen geprobt. Und ich hätte auf meine Verwandten schießen müssen. Und was bei der verbrüderten Sowjetarmee abging, spottete sowieso jeder Beschreibung. Damit meine ich nicht einmal Afghanistan, sondern die Behandlung der Soldaten mit Standrecht usw.
– Arbeitslosigkeit
Ich habe in mehreren Betrieben gesehen, wie man Arbeitslosigkeit kaschierte.
– Obdachlosigkeit usw.
Hier wird gerne vergessen, daß da auch viel selbstgemachtes Leid dahintersteckt. Und in der DDR entsorgte man Gammler und andere Kuttenträger schon einmal disket in den Knast.
– Krippen- und Kindergartenplätze
Habe beide durchlaufen und geschadet hat es mir auch nicht. Doch waren in den Einrichtungen fast 100% homogene „Kinder“ mit 100% staatlicher Lenkung. So etwas ist in einer individualistischen Gesellschaft unerwünscht.
– Neonaziplakate
Mal abgesehen, daß heutige Neonazis bei den Nazis nicht aufgenommen worden wären, alleine wegen sportlicher Defizite, gab es auch in der DDR Plakate mit Hakenkreuzen usw. Doch ermittelte man schnell die Täter und die saßen dann auch gleich im Jugendwerkhof.
– Geschichtswissenschaft
LOL, der lustigste Teil. Wollen die die AdW wiederhaben, wo schon der Pförtner Dipl-Ing. war und ein Heer von Dres. und Profs. MEGA interpretierten.
Und diese Loser haben dann ihre verkrüppelten Persönlichkeiten an uns Studenten in DHM (dialektischer und historischer Materialismus) ausgelebt. Igitt. Abgesehen davon kenne ich Guido Knopp nicht, denn auch im Westen kann man den Fernseher ausschalten, sogar mit einer Fernbedienung, die übrigens 1988 beim Colortron 650 M Aufpreis kostete.
– Club Cola und FKK
Club Cola gab es bei uns schlecht zu kaufen und wenn man mal welche bekam, schmeckte sie ekelerregender als die Vita-Cola. Und FKK gibt es immer noch, man fahre an die Ostsee oder googlet mal, Rechner und Internet gibt es ja jetzt auch auf dem Gebiet der Ex-DDR.
– Hedgefonds und Co.
Diese extremen Formen bekamen ihre irre Dynamik erst durch Breitbandinternet und weltweite Verflechtungen und Excelmanipulierer um die Jahrtausendwende. Und da in der DDR das Geld nicht konvertierbar war, war es auch nichts wert. Also nutzte der Schutz dieses Geldes auch nicht.
Im Übrigen bestand zur D-Mark kein Unterschied, für die bekam man auch in der DDR alles zu kaufen.
– Zweiklassenmedizin
So, die gab es nicht? Und wenn ein ZK-Mitglied krank war, da waren sogar Westkrankenhäuser nicht gut genug. Und hohe Genossen bekamen immer eine Vorzugsbehandlung. Alle anderen dann die gleiche, schlechtere Beehandlung mit primitiveren Mitteln. Vielen Dank auch.
– Höhenschönhausen und Hubertus Knabe
Dazu kann ich nichts tippen, kenne weder den Stadtbezirk noch den Mann.
– Sex
Nur Prof. Schnabl und G. Rößler halfen uns beim Erforschen, schon klar. Einziges Einlenken meinerseits, die Hygiene war deutlich besser, ich mußte in meiner Jugend keine Angst vor AIDS haben, das Umfeld wie Drogen und Beschaffungskriminalität gab es nämlich nicht, außer natürlich in der Hauptstadt der DDR. Doch wer wollte schon mit den Icken was zu tun haben? ;o)
– Bildung für alle
Bildung für Friedensbewegte, Bildung für Wehrdienstverweigerer, für Nicht-FDJler, Abitur für alle Begabten, Medizinstudium für Arztsöhne, schon klar, es gab Bildung für alle.
Zusammenfassend ein ziemlich armseliges und tendenzielles Pamphlet ohne Geist und beliebig.
Genauso kann ein Freund der Hitlerzeit sich über 12 Jahre Autobahnbau, sportlicher Ertüchtigung und Steuersenkungen und Entknebelung vom Versailler Vertrag usw. auslassen.
Also JW, ESAD.
Au weia, ich bin nur unterwegs und komme nicht zum Bloggen. Naja, bald ist wieder Winter… Aber erst einmal den Sommerbericht weiterführen mit…
Dienstag, 19.07.2011 – Donnerstag, 21.07.2011
Jeden Tag fahren wir ausfühlich Rad, besuchen den Hundestrand, gehen auch irgendwie ins Wasser (ich muß meine Verletzung bzw meinen Sonnenbrand schonen), besuchen interessante Lokale, essen feinen Fisch zu Hause, besuchen Verwandte. Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist es Donnerstag. Mutter hat einen Arzttermin in Kühlungsborn. Dort sind wir gegen 10:00 Uhr, können an der gesperrten Goethestr. bei bedecktem Himmel dem Molli beim Durchdiestadtschnaufen zusehen.
Dann geht es weiter in einen Rostocker Baumarkt, in dem wir Regale fürs Bad nachbestellen.
Wenn man schon einmal in Rostock ist, bietet es sich an an den alten Hafen in Warnemünde zu fahren. Also machen wir das und bereuen nichts. Das Wetter ist herrlich, der Labskaus (7,90 EUR) aus der Fischerklause schmeckt vorzüglich, ebenso das dänische Eis. Ich wundere mich über die vielen Italiener und Engländer, bis ich die Carneval Dream sehe und mir klar wird, daß nur Kreuzfahrtpassagiere einen Spaziergang machen.
Am Spätnachmittag haben wir dann genug vom „großstädtischen“ Marineflair und reisen wieder zurück ins beschauliche Boltenhagen. Am Abend schauen wir die DVD-Langfassung vom Herrn der Ringe Teil I, so daß Mitternacht schnell erreicht ist.
Der dampflokbetriebene Zug schnauft mitten durch die Innenstadt von Bad Doberan.
Die einzige Bettenburg der DDR – das Neptun.
Hier gab es sehr feinen Labskaus.
Vorne der Bahnhof Warnemünde, im Hintergrund ein Kreuzfahrtriese.
Hier residiert der Honorarkonsul von Island.
Nach dem gestrigen etwas karg ausgefallenen Bericht heute ein paar Zeilen mehr. Ich hatte beruflich in Kiel zu tun. Meine Mutter ist ja nun Rentner und erklärte sich bereit mitzufahren.
So fuhren wir in aller Ruhe via A20, die mittlerweile schon bis Bad Segeberg reicht, nach Kiel. Dort hatte ich meine Arbeit schnell erledigt. Gemeinsam mit einer Kollegin besuchten wir den Ortsteil Holtenau, wo wir zu Fuß die alten Holländersegelschiffe, den Schleusenbetrieb am Kaiser-WilhelmNord-Ostsee-Kanal und die exklusiven Neubauten am Fördeufer besichtigten. Am Fördeufer waren am Straßenrand tiefe Längsfurchen in Schuhbreite. Abgelenkt durch die vielen Eindrücke achtete ich nicht auf den Weg, geriet mit dem linken Fuß in eine solche Furche und… krachte der Länge nach hin. Das muß ganz schon übel ausgesehen haben, aber durch mein beherztes Vorwärtsfallen verhinderte ich a) einen verstauchten oder gar gebrochenen Fuß und b) einen Fall in die Förde. Dafür verunzierte eine lange, aber oberflächliche Schürfwunde meinen rechten Unterarm.
Doch von diesem Zwischenfall ließen wir uns nicht ablenken, ich reinigte mich, so gut es ging und dann gingen wir fein Mittag essen.
Zwischeneinwurf: ich trug bei meinem Unfall (oder Umfall?) das am Freitag neu gekaufte schwarz-gelbe Hemd, dessen Vorgänger ich zuvor aus Versehen zerrissen hatte. Das neue Hemd überstand den Sturz ohne Schaden, war freilich aber schön dreckig.
Zu Mittag gab es, wie kann es anders sein, Fisch. Meine Mutter bekam eine, beinahe schon unanständig große Scholle serviert, die wir zu zweit kaum schafften. Auch unsere Begleiterin und ich aßen feinen Fisch. Allen mundete es hervorragend, ein großes Lob an die Küche und neue Restaurantleitung.
Nachdem wir uns von unserer Gastgeberin verabschiedet hatten, fuhren wir noch bei heftigem Gewitterguß am Militärhafen, am Badestrand und am neuen Passagierterminal vorbei, um dann noch Laboe zu besuchen.
Abschließend fuhren wir in aller Ruhe, immer der Küste folgend, wieder nach Hause.
Dort wurde meine Verletzung fachmännisch versorgt. Meine Mutter hatte von ihrem Fahrradsturz im Mai noch viele und absolut brauchbare Verbandsmaterialien übrig, so daß einem schnellen Heilverlauf nichts im Wege stand.
Der Tag wurde mit einem ausführlichen Spaziergang, am mittlerweile gereinigten, Ostseestrand beendet.
Sonntag, 17.07.2011
Sonntag war eher ein ruhiger Tag, ich besuchte Verwandte, wir radelten die Gegend ab, der obligatorische Hundestrandbesuch fand statt, aber der Höhepunkt des Tages war zweifelsohne das Fußballendspiel zwischen den USA und Japan, welches Letztere mit viel Glück und Chuzpe gewannen. Es war das erste Frauenfußballspiel, welches ich je sah und ich wurde nicht enttäuscht.
Samstag, 16.07.2011
Eine Tante von mir weilt zur Kur in Ahrenshoop beim Darß im Fischland.
Was lag also näher, als an diesen schönen Flecken Deutschlands zu reisen und sie besuchen.
Ibn knapp einer Stunde waren wir dank der neuen Lebensader A20 auch schon am Ziel. Wie herrlich! Links – die Ostsee, rechts – der Bodden. Und ansonsten nur reedgedeckte Häuser, und Strände ohne Ende (mit ausreichend vielen Parkplätzen.
Meine Tante hatte es prima getroffen, das Kurhotel lag fantastisch, ruhig und das Zimmer war riesig. Wir fuhren ins benachbarte Wustrow, bummelten durch den Ort, besichtigten den Hafen und kehrten in einer vorzüglichen Gaststätte ein, wo wir noch vorzüglicheren Fisch aßen.
Glücklicherweise hatte ich am Morgen an Badesachen gedacht, so daß dem Badevergnügen am Nachmittag nichts im Wege stand. Ahrenshoop hat herrlich lange, naturbelassene Strände, wir hatten tolles Wetter (ich bekam gleich einen leichten Sonnenbrand) und so hatten wir alle einen echten Urlaubstag.
Am Spätnachmittag gab es dann noch ein Eis und dann kehrten wir wieder in unser Tangbad zurück.
Uraltstandardwitz meines Vaters: „Warum decken die hier oben ihre Dächer mit Schilf (Reet)?
Damit es nicht rein regnet…“
Freitag, 15.07.2011
Frühstück mit frischen Brötchen! Wenige Tage zuvor hat nämlich der gegenüberliegende Fahrradladen sein Portfolio erweitert und bietet frische Brötchen an. Dann gehen wir durch den Ort, denn ich benötige mindestens ein neues Hemd, habe ich mir doch mein Neuestes vorige Woche an einer Türklinke zerrissen.
Ich kaufe Sandalen, ein Polo-Shirt und nicht eins, nicht zwei, sondern drei Hemden. Auf zwei Hemden gibt es je 10 EUR Rabatt, das teuerste Hemd freilich muß ich voll bezahlen. Aber es ist dem entzwei gegangenem Hemd sehr ähnlich. Anschließend möchte ich Verwandte besuchen. Onkel und Tante sind unterwegs, also gehe ich ins Literaturhaus, in dem eine Cousine von mir arbeitet.
Am Nachmittag erledigen wir mit dem Auto noch größere Einkäufe.
Am Abend radeln wir an den Hundestrand, um uns dort die „Tangkatastrophe“ anzuschauen. Gut, es müffelt, aber den Hunden macht das nichts aus. Der Hundestrand wird übrigens von mir täglich besucht werden, denn dort kann man herrlich und Stunde um Stunde Herrchen und Frauchen zuschauen. Und Hunden aller Größe. Wasserscheue, Wasserratten, Gemütliche, Lauffreudige, Schönlinge, Prinzen, Distinguierte, Kläffer und und und.
Dann geht es weiter per Rad nach Tarnewitz an die kürzlich aus dem Boden gestampfte Weiße Wiek. Dort gibt es einen Prosecco mit Holunderblüten im Kamerun. Auf dem Rückweg schauen wir uns noch aus der Ferne Monstertrucks (Monstertrucks Monstertrucks) in Aktion an.
Es dämmert schön, als wir wieder zu Hause ankommen. Ab ins Bett, morgen geht es ins Fischland.
Wieso Urlaub in Anführungsstrichelchen? Nunja, eigentlich hatte ich mir unter Urlaub vorgestellt, daß ich buchlesend im Strandkorb liege. Doch Wetter und Terminplan machten mir da einen Strich durch die Rechnung. Doch der Reihe nach.
Donnerstag, 14.07.2011
Nach völlig ungestörter und reibungsloser Fahrt von fünfeinhalb Stunden komme ich am Nachmittag im Ostseebad Boltenhagen an. Nach Essen und kurzer Besinnung gehen meine Mutter und ich an den Strand, schließlich habe ich Urlaub und möchte Baden gehen. Doch was ist das?
Der ungünstige Wind hat über 1.000 Tonnen eklig stinkenden Tang in einer 5 Meter breiten und 25 Zentiometer hohen Spur am gesamten Strand hinterlassen. Selbst, wenn man will, kann man nicht ins Wasser gehen, denn auch dort schwimmt die braungrüne Masse auf den ersten 10 Metern. Abgesehen davon gibt es nicht den Hauch von Wellen. Na super! Die Hoffnung, daß der Bauhof den Tang schnell beseitigt, erfüllt sich nicht. Der Kurdirektor ist in Rente gegangen, die Nachfolge nicht geregelt und der Bauhofleiter entläßt seine Mitarbeiter ins Wochenende. Hallo? Das ist ein Ostseebad, da haben auch am Wochenende alle Läden auf. Und der Zutritt zum Strand kostet 2,50 EUR! Naja, jedenfalls war das da oben die ersten Tage ein Aufregthema.
Und damit schließ mein Ankunftstag, an dem nicht weiter Erwähnenswertes passiert.
machen blau
von Flensburg bis nach Oberammergau.
Da möchte ich nicht hintan stehen und gehe in ebensolche.
Momentan wird mein Blog trotz Captchaschutz mit SPAM zukomnmentiert, ich habe die Zeichen auf 10 oder so hochgesetzt, das scheint erst einmal zu wirken. Sollten die Kommentare scheitern -> Mehl an den hodruz ÄTT hodruz.de.
Wohin geht der Urlaub dieses Jahr? Naheliegenderweise zu Muttern, die ja keine 200 Meter vom Ostseestrand weg wohnt. Also bis Ende nächster Woche oder so.