Nachdem seit Mittwoch alle Medien überrascht entdeckten, daß die heile Multikultiwelt nicht ganz so heil ist, will ich nicht auch noch in das Horn stoßen. Leute, die mich kennen, wissen um meine Meinung.
Nein, ich erzähle zwimal kurz etwas zum Thema Auto:
*1
Es gibt eine lustige Szene in der Zeichentrickserie „The Simpsons“. In der Folge, in der Marge Polizistin wird, nimmt sie Homer fest, nachdem dieser sein Auto diagonal auf drei Behindertenparkplätze parkte.
Heute erlebte ich eine ähnliche Szene live und in Farbe. Vor dem Kwik-E-Mart, erm Supermarkt. Eine nicht mehr ganz jugendliche Blondine stellte mit jugendlichem Elan und völlig unbeeindruckt von allen entsetzt starrenden Zuschauern ihr Porsche-Cabriolet diagonal über zwei (für drei war das Auto zu klein) Behindertenparkplätze ab und ging einen Wagen holen. Schade, daß ich keinen Fotoapparat dabeihatte.
*2
Ja, schade, daß ich den Apparat vergaß. Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, ihn einzupacken. Schließlich wollte ich die von meinem Auto heute Mittag erreichten 111.111 Kilometer auf dem Tachometer dokumentieren.
So kann ich nur schriftlich bestätigen, daß sie mittlerweile erreicht und überschritten sind.
Diese Zahlenfolge sah ich nun bereits das vierte Mal auf einem Tacho.
Vorsicht, alter Mann erinnert sich, bitte wegklicken ;-).
Das erste Mal war es 1991. Da fuhr ich einem gebrauchten Lada 1300 mit Zusatztank. 160 brachte der auf der Piste, aber schluckte dabei auch unbeeindruckt so 16 Liter verbleiten Super. Deshalb auch der Zusatztank, der das Tankvolumen von 40 auf 85 Liter erhöhte. EIn TÜV hätte das Ding nie sehen dürfen. Die Sauferei der Karre, die nicht abstellbare (aber sehr gut funktionierende) Heizung und seine Umweltschädlichkeit trugen dazu bei, daß ich 1993 auf einen Golf II wechselte.
Dieser Diesel verbrauchte nur noch 5 Liter und begleitete mich von 100.000 km (beim Kauf) bis 265.000 Kilometer durch die Republik. So erblickte ich das zweite Mal 111.111.
1998 konnte ich mir mein erstes „richtiges“ Auto leisten, ein wunderschöner, dunkelgrüner 90PS Golf III, der super ausgestattet war, super lief (190 km/h – kein Problem) und wenig verbrauchte. Dem Wagen trauere ich heute noch ein bißchen hinterher. Zwei Jahre alt war er, als ich ihn erwarb und hatte 45.000 Kilometer auf dem Tacho. Ende 1999 war es dann soweit, 111.111 Kilometer standen auf der Anzeige.
Von 2000 bis 2002 fuhr ich dann einen Jahreswagen, einen VW Bora. Dieses Auto verkaufte ich mit 99.850 Kilometern und erwarb meinen ersten Neuwagen, den Passat, den ich bis heute fahre und der heute 111.111 Kilometer alt wurde.
Ja, und woher kommt das vierte Mal? Da saß ich 2000 bei einem Kollegen im Audi und der hatte die Schnapszahl in der Anzeige.
Apr 012006
… war im Lada dabei,
… war im Golf II dabei,
… kannte den Golf III und
fuhr auch im Bora einmal mit (erinnere mich an eine ganz bestimmte Hochzeit…)
*schnueff* Da werden Erinnerungen an alte Zeiten wach. Ich denke vor allem an die Fahrt nach Leipzig, bei der erst ein Reifen, dann noch ein Reifen und dann die Lichtmaschine den Geist aufgaben…
Die Fahrt zum R-Kommers nach Leipzig ist Legende!
Was damals alles so geschah, kann ich heute immer weniger als „tatsächlich passiert“ einordnen… muss ein anderes Leben von mir gewesen sein!
Heinz Foerster sagt: „Ein Universum, in dem alle Aussagen richtig sind, eine Realität benötigen Sie dabei nicht.“