Mrz 082009
 

Unser letzter richtiger Urlaubstag hatte begonnen. Daß es auch einer der schönsten werden sollte, konnten wir nicht ahnen, doch der Reihe nach:
Die Insel Sansibar liegt quasi gegenüber von Daressalam, es sind keine 100 Kilometer mit dem Schiff zurückzulegen gewesen. Die Astor legt gegen 7:00 Uhr am Hafen von Sansibar an. Wir bestaunen die verrosteten Schiffe, die sich sanft in den Wellen wiegen. Für den heutigen Tag haben wir den Ausflug „Inseln Bawe und Prison Island“ gebucht. Schon wieder ein Badeausflug. Ich habe ein wenig ein schlechtes Gewissen. Anstatt sich Land und Leute anzuschauen gehen wir einfach baden, wie sträflich. Und außerdem waren wir gestern doch erst baden, was sollen nur die Anderen von uns denken.
Glücklicherweise erweisen sich alle Vorahnungen als Unsinn. Unsere Ausflugstruppe ist mit 14 Leuten durchaus überschaubar. Im Bus begrüßt uns Reiseführer Linus, der uns auf der kurzen Fahrt zu unserem Dhau schon viel Interessantes von seiner Heimatstadt zu berichten weiß. Alle an Bord beherrschen leidlich die englische Sprache, so daß sich die Reisebegleiterin Janina die Übersetzung fast sparen kann. Am Fährhafen angekommen, werden wir mit Schnorchelausrüstung versehen. Dann besteigen wir unser Schiff, das aber nicht traditionell segelt, nein, Kapitän Steve bedient einen Motor. An Bord begrüßt uns ein weiterer Steve, unser Tauchführer. Wir fahren bei wunderschönem Wetter und sanfter und kristallklarer See eine knappe Stunde zur Insel Bawe. An deren Korallenbank gehen wir vor Anker. Ruckzuck haben wir Flossen, Brille und Schnorchel an und quieken vor Begeisterung, als wir durch die Traumatolle schnorcheln. Steve ist begeistert von meiner unterwassertauglichen Kamera, mit der er auch einige Bilder schießt.
Gegen Mittag müssen wir leider wieder aufs Schiff zurück. Wir fahren nun zur Nachbarinsel. Dort werden wir von einer jungen Hoteldirektorin freundlich empfangen. Nach ein paar Sätzen englisch erklären wir ihr, daß sie ruhig deutsch mit uns reden kann, stammt sie doch aus Osnabrück. Aber die vielen Jahre auf der Insel haben die Muttersprache verkümmern lassen, so daß es einige Zeit braucht, bis die passenden Worte parat sind. Prison Island ist DER Traum für ein junges Paar. Es gibt dort von der Öffentlichkeit separierte Cottages mit ungestörtem, unverbautem Meerblick und garantiert schönem Sternenhimmel. Und auf der Insel dient alles dem Gast, es gibt einen Pool, eine Bar (eine Sansibar, um mal einen Kalauer unterzubringen), eine Pizzeria, einen Tennisplatz. Die Tierwelt ist reich, aber völlig ungefährlich, so wohnen auf der Insel 109 Riesenschildkröten, deren älteste 185 Jahre zählt und ansonsten nur Blauducker, eine Antilopenart, die kaum Karnickelgröße erreicht und sehr scheu ist. Wer mehr Interesse hat, der klicke hier.
Wir bewundern also die Riesenschildkröten, werden mit einem Viergängeessen verwöhnt, bei dessen Hauptteil (Seafood) ich bis heute nicht weiß (und wissen will), was es alles war, schauen uns neugierig die Unterkünfte an und eilen dann wieder zum Schiff, denn wir wollen nochmal schnorcheln.
Das Schiff fährt um die Insel zu den schönsten Bänken und tatsächlich ist es hier am Schönsten. Kommentar einer Mitreisenden: „Es war so schön, daß ich unter Wasser geweint habe.“
In der Ferne tummeln sich, wie bereits gestern, einige Delphine. Doch wir tauchen und schnorcheln und gehen nur sehr widerwillig wieder an Bord. Ich habe Blut geleckt und werde unbedingt noch einmal im Indischen Ozean auf Tauchtour gehen, dann aber am besten mit leichtem Gerät.
Unser Dhau fährt wieder zurück zum Hafen. Die Stimmung an Bord ist ausgezeichnet, alle lachen und albern und singen und stecken damit selbst die Begleiter an. Dazu der Fahrtwind, eine wunderschöne Atmosphäre und ein mehr als würdiger Abschluß eines wunderbaren Urlaubs, unvergeßliche Momente, die immer im Gedächtnis bleiben werden.
Auf der Rückfahrt erzählt uns Linus, mittlerweile aufgetaut, eine Anekdote nach der anderen und so haben wir gleich einen völlig anderen Eindruck von der Insel. Vor der MS „Astor“ haben wir noch Gelegenheit, bei den Einheimischen Souvenirs zu erstehen. Tatsächlich ist das nach Durban das zweite Mal, daß wir für so etwas Zeit haben. Wir erstehen nach langem Überlegen ein paar Salatbestecke aus Ebenholz und gehen an Bord.
Der schöne Tag ist nicht etwa vorbei, als wir an Bord der Astor gehen, denn der Sonnenuntergang und die Abendstimmung am Himmel, als unser Schiff 18:30 Uhr ablegt, sind mindestens ebenso schön wie der Tag. Leichte Wehmut macht sich breit. Soll das alles wirklich schon zu Ende sein? Können wir nicht noch ein, zwei Tage, ach was Wochen bleiben?
Beim Abendbrot wird von meiner Mutter die beim Skat gewonnenene Flasche Sekt spendiert und wir nehmen förmlichen Abschied von unseren Tischnachbarn. Nach dem Abendbrot seufze ich auf – und gehe in die Kabine, um das Packen einzuleiten. Doch was beim Hinflug in die Koffer paßte, paßt natürlich jetzt immer noch hinein. Die wenigen Mitbringsel passen locker ins Handgepäck. Da wir eine Chartermaschine haben und deshalb sogar schon vorgestern unsere Bordkarten und Gepäckbanderolen erhielten, spielt das Gewicht ja keine Rolle und so kann ich die Handgepäckköfferchen befüllen, was mir beim Hinflug unmöglich war, denn 8 Kilo sind nix, wenn der Koffer schon mehr als ein Kilo wiegt und man darin die Fotoausrüstung transportiert.
Noch ein letztes Absackerbierchen und die letzte Bordnacht beginnt.
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Blick vom Dhau auf unser erstes Ziel: die Insel Bawe.
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Drei, wenig Vertrauen erweckende Fähren, harren der LKWs, Autos und Passagiere zum Transport nach Tansania, Kenia oder Mosambik.
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Unser wortkarger Kapitän des Dhau.
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Blick auf die Gefangeneninsel, die nie eine war.
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Janina ist auf dem Schiff zuständig für die Einteilung der Reiseleiter für die Touren – welch Zufall, daß sie beim schönsten Ausflug aktiv mit dabei ist.
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Für die an Bord Gebliebenen sah das Schnorcheln so aus.
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Wer ein passendes Bild zum Wort „Seelenverkäufer“ sucht, wird hier fündig.
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Impressionen aus der fantastischen Unterwasserwelt rund um Sansibar.
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Ein grüner Seestern mit gelben Punkten – ist er nicht schön?
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Unser Steven in seinem Element.
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Der größte Fisch unter Wasser in Aktion – der Autor.
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Weitere Impressionen aus der tollen Vielfalt der Natur.
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Ein Feuerfisch – nur nicht zu nahe kommen.
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Weitere Impressionen aus der tollen Vielfalt der Natur.
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Unser zweites Ziel des Tages: Changuu Island – die Gefängnisinsel
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Dieses originale Dhau-Schiff war einen Tag lang unser Begleiter.
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Reiseführer Linus und der Autor beim Mittagstisch.
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Meine Mutter streichelt den Nestor der Riesenschildkröten.
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Die Schildkröten fühlen sich im Wasser am wohlsten.
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Blick aus einem Cottageschlafzimmer.
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Unsere Astor vom Dhau aus fotografiert.
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Das Wasser schimmerte während unserer Fahrten in den herrlichsten Farben – Fotos versagen da bei der Wiedergabe komplett.
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Viel Spaß´beim Lesen und Verstehen des Textes.
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Die deutschen Kolonialbauten haben nur noch verfallende Eleganz.
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Wer mal ein Auto sieht, daß „ZNZ“ auf dem Nummernschild hat – es ist dann aus Sansibar.
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EIne sansibarische Tankstelle.
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Unser Abschied von Sansibar – voller Wehmut und dazu so ein Himmel!
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 Posted by at 9:39 pm

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