Mrz 012009
 

Mein Gott, mehr als 2.500 Kilometer Wasserweg am Stück liegen vor uns, das ist ja schon eine halbe Atlantiküberquerung. Mein bisheriger Rekord steht bei knapp 1.800 Kilometern, das war die Strecke von Nordisland nach Spitzbergen.
Was macht man nun die ganze Zeit auf so einem Schiff? Nun, erst einmal gibt es ja die Mahlzeiten. Wir haben, so oft es ging, immer schön in aller Ruhe ein ausführliches Frühstück genossen. Selten im Restaurant, meistens im Überseeclub. Es gab für mich meist Fruchtquark mit Backpflaumen, vom Eierkoch ein feines Rührei mit Speck, Omelette oder Spiegelei, ein frisches Brötchen mit Käse/Salami und als krönenden Abschluß holte ich mir frisch vom Carver geschnippelte Mangos, Papayas, Ananas und Melonen. Der kostenlose Frühstückssekt, ein Alleinstellungsmerkmal des Schiffs, wurde ignoriert. Zum Trinken gab es immer Tee/Kaffee und tropische Säfte.
Normalerweise frühstücke ich gar nicht oder eben eine halbe Scheibe Toast. Insofern ist meine Essenswahl schon außergewöhnlich. Dank solchen Frühstücks fiel es nicht schwer, das Mittagessen auszulassen, was wir dann auch oft taten. Das nachmittägliche Kuchenbuffet, von allen Mitreisenden hochgelobt, habe ich nicht ein einziges Mal in Anspruch genommen. Abendbrot gab es immer recht spät gegen 20:00 Uhr. Das war insofern nicht schlimm, als wir ja Richtung Osten fuhren und jeden Tag die Uhr eine Stunde vorstellten. Für ewig Hungrige trugen die Kellner nach 23:00 Uhr immer noch diverse Leckereien wie Hühnchenteile, überbackenen Käse, Toast usw. durch die Gemeinschaftsräume.
Trotz aller beschriebenen Verlockungen, habe ich mein vorhandenes (Über-)gewicht gehalten oder gar ein wenig reduziert. Darauf bin ich beinahe stolz.
Doch nun zum heutigen Tag.
Wir wollten uns in der Lounge über die bevorstehenden Inseln und die Ausflugsangebote informieren. Vorher war die Vorstellung der neuen Besatzung, in Durban hatten wir einen neuen Kapitän und Kreuzfahrtleiter u.a. an Bord genommen.
Was dann folgte, war ein Trauerspiel. In Durban waren nämlich auch 100 Leute des BR-Vitalteams zugestiegen. Der Bayerische Rundfunk bietet wohl den Hörern des 1. Programms seit einigen Jahren sogenannte Vitalreisen (PDF des BR) an. Die Idee dazu hatte und die Leitung obliegt Herrn Gaitanides, von allen liebevoll Toto genannt.
Diese stellten sich und ihr Programm nun ebenfalls vor. Diese Vorstellung geriet zur Farce.
Man stelle sich nur vor: viele Mitreisende sind jahrelange Stammgäste. Nun kommen irgendwelche Neulinge an und wollen die Regie des Tagesablaufes an sich reißen. Dazu peinliche Selbstbeweihräucherung, dummes Geschwätz (Bsp. es wird ein neues Radioprogramm auf die Beine gestellt; Zielgruppe: Menschen, die 55 – 110 Jahre alt sind; empfangbar ausschließlich über Livestream via Internet, digitales Kabel oder DAB, das Radio der Zukunft…) und Geduze und die Vorstellung nahm kein Ende, dabei wollten wir doch nur Infos über Reunion und Mauritius erhalten!
Leider war die Hoteldirektorin schon gegangen, sie hätte die Situation unter Kontrolle bringen können. So verließen viele Gäste (wir eingeschlossen), von den „Bayern“ als „übrige Mitreisende“ oder „die anderen Passagiere“ bezeichnet, erzürnt diese Veranstaltung. Ja, das war von allen Seiten äußerst ungeschickt, das hätte man besser regeln können. Doch dazu später etwas mehr.
Viel mehr passierte heute an Bord gar nicht. Draußen schien die Sonne, es waren um die 30 Grad, es wehte ein kräftiger Seewind, das Meer wogte vor sich hin. Wir erholten uns auf den hinteren Decks, knüpften nette Kontakte, führten schöne Gespräche, werteten die letzten Ausflüge aus und ließen es uns gut gehen. Und natürlich wurde auch im Innenpool gebadet. Abends war dann Captain’s Dinner, also gab es noch feineres Essen in festlicher Stimmung. Danach trafen wir uns noch in der Hansebar, wo der Tag mit einem Gin Tonic ausgeläutet wurde. Doch am schönsten war wieder zum Schluß auf dem obersten Deck zu stehen und den mittlerweile fast vollen Mond und die zahllosen, grell funkelnden südlichen Sterne inmitten der hier besonders riesig wirkenden Milchstraße zu bewundern.
Sonnenuntergang

 Posted by at 4:30 pm

  One Response to “Bericht Urlaubsreise 2009 – Teil 8 – Seetag 2”

  1. wart ihr auf einer weltreise ?? egal die bilder unter wasser sing voll geil !!unter wasser zu sein ist aucgh mein element

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