Mein spontaner Besuch und ich weilten von 21:30 Uhr bis Mitternacht in Mainz. Dort findet traditionell den Montag nach der Sommersonnenwende auf dem Rhein ein Großfeuerwerk statt. Seitdem ich hier wohne, habe ich es nur 3x versäumt. Schade eigentlich, denn ich liebe dieses Spektakel. Immer wieder ist es faszinierend, wie geschätzte 100.000 Menschen sich am Rhein sammeln, um sich dieses Ereignis im Rahmen der Johannisnacht anzuschauen. Bis zum nächsten Jahr.
… ist eine beschauliche Stadt mit vielen Baudenkmälern und noch mehr Cafes und Kneipen dank der vielen Studenten, die mehr als ein Viertel der Bevölkerung stellen. Der Autor wohnte von 1992 bis 1997 in der Marburger Oberstadt und lernte Marburg dadurch ein bißchen kennen. (Und dank der sehr knappen Parkplätze auch das Einparken in unmöglichen Parklücken.)
Nun hat Marburg schon ein paar Mal Geschichte geschrieben. Sei es, daß hier 1527 die erste protestantische Universität gegründet wurde oder sei es, daß in Marburg im 13. Jh. das Land Hessen gegründet wurde. Das meine ich aber nicht. Auch in jüngerer Vergangenheit hatte Marburg so seine Eigenheiten. So war die Stadt nach den 1968 Unruhen ein Sammelbecken für viele Extremlinke. Manch namhaftes RAF-Mitglied kam aus Marburg und geistige Brandstifter gab es auch. So etwas wirkt nach, deswegen hat Marburg bspw. fast immer einen durchgeknallten AStA (mehrere AStA-Vorsitzende haben schon engere Bekanntschaft mit den Strafbehörden gemacht). Folgerichtig war Marburg war auch die erste westdeutsche Stadt, in der die Nachfolgepartei der SED, damals noch PDS, heute die Linke genannt, Einzug ins Stadtparlament hielt.
Und auch heute macht sich Marburg wieder bereit, Geschichte zu machen. Das rot-grüne Stadtparlament hat also mit den Stimmen der PDS^wLinken beschlossen:
Die Satzung schreibt Bauherren die Nutzung der Sonnenenergie für Warmwasser und Heizung vor. Andernfalls droht ein Bußgeld von 1.000 Euro. Als Ersatz zu der sogenannten Solarthermie sind teilweise auch Photovoltaik-Anlagen zur Stromgewinnung oder andere Klima schützende Maßnahmen zulässig.
Die sogenannte „solare Baupflicht“ greift nicht nur für neue Häuser, sondern auch bei größeren Anbauten, beim Austausch der Heizanlage oder einer größeren Dachsanierung. Dadurch soll über die Jahre auch der Altbaubestand mit Solaranlagen ausgerüstet werden.
Diese Verordnung soll ab Oktober 2008 gelten. Hier kann man wohl mit Recht von Ökodiktatur sprechen.
Immerhin sollen die Wahrzeichen der Stadt, also Schloß, Elisabethkirche und Rathaus, von dem Blödsinn verschont bleiben.
Sollte Oberbürgermeister Vaupel, der es nach jahrelangem Kampf 2005 endlich ins Bürgermeisterbüro geschafft hat, dieses Papier unterzeichnen, dann würde also ruck-zuck die Stadt flächendeckend mit Solaranlagen verschandelt werden. Oder auch nicht, denn ein Schelm ist, wer Arges dabei denkt und ausrechnet, was einen Bauherren bei Neubau oder Sanierung billiger kommt. Eine schweineteure Solaranlage für vier-, sechs-, acht- oder mehr als zehntausend Euro mit ihren unabsehbaren Folgekosten oder die 1.000 Euro Strafe für das Nichtausgeben dieses Geldes.
Das kommt eben davon, wenn die gastierenden Studenten mitwählen dürfen und das auch machen.
Ich bin jedenfalls als ehemaliger Marburgbewohner hell entsetzt über diesen unausgegorenen Mist und kann nur hoffen, daß sich dagegen die Vernunft durchsetzt. Ich wette jedenfalls, daß sich eine mehr als deutliche Mehrheit der Marburger eindeutig gegen diese Verordnung ausspricht.
Nächsten Mittwoch geht es los. Da bereise ich Hamburg und Berlin und kehre auf dem Rückweg bei Muttern ein.
Wer (auf Teilstücken) mit will, der melde sich.
Sonntag, 06.08.2006 – Bergen
134 Seemeilen (248 Kilometer) haben wir seit Geiranger bewältigt. Und wieder liegen wir in unmittelbarer Nähe der Mona Lisa. Diesmal verzichten wir auf geführte (Bus-)touren und laufen, da der Hafen von Bergen quasi neben dem Zentrum liegt, in die Stadt. Als erstes sehen wir das Weltkulturerbe, die Bryggen ausgiebig an. Mitten in dem Wust aus Holzgebäuden finden wir den bisher besten Souvenirladen der Reise. Und so erstehen wir Musik (Das zweite Album der Gruppe Lumsk namens Troll, norwegisch mythischer Darkrock vom Feinsten), Bücher (Sagen über Odin, die Edda auf englisch), ein großes Poster mit den nordischen Göttern (hängt in Mutters Büro) und ein wunderschönes Cape, welches den Neid aller mitreisenden Damen erweckt. Anschließend schlendern wir über den offensichtlich bedeutenden Fischmarkt, denn hier gibt es offensichtlich alles, was man aus dem Meer holen und verzehren kann. So seltsame Fische hab ich bisher nur in Naturfilmen gesehen. Was es leider nicht gibt, sind Sofakissen aus Seehundfell. Es gibt schon welche, aber die sind häßlich und teuer. Tja, ich hätte eben doch in Tromso zugreifen sollen. Egal, wir wandern etwas durch die Stadt, bewundern Fassaden, gehen am Rathaus, Theater, Springbrunnen und diversen Denkmälern vorbei und schlendern auf Umwegen gemächlich wieder zum Schiff zurück. Vier Stunden dauerte der Ausflug, dann waren wir nämlich fußlahm. Die Vorherssage des Reiseführers von gestern stimmt nicht, die Sonne scheint. Also hocken alle Wiederkehrer folgerichtig auf dem Sonnendeck und lassen sich die Sonne auf den Pelz brennen. Mittlerweile hat der Kreuzfahrereffekt eingesetzt, d. h. alle Mitreisenden reden spontan miteinander über Gott und die Welt, so daß ein Nickerchen unmöglich ist. Als die Arielle sich am Abend auf den Rückweg nach Deutschland macht, kommt der Geiranger Reiseführer doch noch zu seinem Recht, denn es beginnt zu regnen.
Am Abend findet das große Galadinner statt. Wenn es schon immer reichlich und gut zu essen gab, dann wird das heute noch einmal locker überboten. Wir schwelgen in Luxus. Nach dem Abschiedsgesang der Kellner gehen wir in den Pub und schnattern dort mit diesem und jenem bis weit nach Mitternacht.
Aus den fetten Hansezeiten gut erhalten und restauriert: die Bryggen.
Das findet man in keinem Nordseerestaurant: solch prall mit frischen Meeresfrüchten gefüllte Baguettes für wenig Geld.
Seltsame Wesen bevölkern das Meer. Hier kann man einen Teufelsfisch in voller Größe schaudernd bewundern und kaufen.
Der Händler pult Skorpionkrabbenbeine. Im Vordergrund liegt ein Stück Walfleisch. Unser Skatfreund Uwe aß einen Wal-Hamburger und fand den Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig (zäh, tranig)
Blick vom Fischmarkt zum Ankerplatz unseres Schiffes.
In den Bryggenhäuserschluchten von Bergen.
Blick ins Villenviertel von Bergen.
Als wir ablegen, regnet es in Bergen.
Sonnabend, 05.08.2006 – Geiranger
Heute wird draußen und zeitig gefrühstückt. Nicht, weil das Wetter so toll ist, noch sind 13 Grad, sondern, weil wir geruhsam durch einen typischen norwegischen Fjord gleiten. Für diesen muß sich Slartibartfaß besonders Mühe gegeben haben. Unser, doch eher üppig großes Schiff wirkt zwischen den kilometerhohen Felssteilen wie ein Spielzeug. Wasserfälle stürzen beidseits nieder und ab und zu kann man in schwindelerregender Höhe auch ein Haus oder eine Scheune erblicken. Rätselhaft, wie man dort hingelangen soll. Der anfänglich sichtbehindernde Nebel wird schnell von der Sonne aufgefressen und hinter der nächsten Biegung bei den 7 Schwestern und dem Freier (poetische Namen für 8 Wasserfälle, die sich gegenüberliegen) ankert die „Mona Lisa“, das Kreuzfahrtschiff, welches kürzlich durch sein wiederholtes Aufgrundlaufen in die Schlagzeilen geriet. Wir winken den Mona-Lisa-Reisenden eifrig zurück. Kurz darauf liegen wir vor dem Örtchen Geiranger auf Reede. Stolze 547 Seemeilen (1.013 Kilometer) haben wir seit Tromso zurückgelegt. Statt der geplanten 11:00 Uhr ist es erst 08:45 Uhr. Gewitzt durch die im Sommer täglich einlaufenden Kreuzfahrschiffe aus aller Welt stellt das aber für die Geiranger kein Problem dar, denn binnen weniger Minuten sind ausreichend Busse und Reiseführer bereitgestellt. Wir werden (das erste und einzige Mal auf dieser Tour) ausgetendert. Auch heute gehen wir getrennte Wege, meine Mutter ist per Bus Richtung Adlerklippe und Dalsnippa unterwegs und ich gehöre zu einer kleinen Schar wackerer Wandersleute, die etwas im Gebirge wandern wollen.
Gesagt – getan, ein Bus bringt uns an den Anfang eines Wanderweges. Unser kleiner Pulk setzt sich bergauf in Marsch. Unser Reiseführer heißt Norbert und ist ein deutscher Student. Er geht diese und ähnliche Touren im Sommer wöchentlich viermal. Kein Wunder, daß er fit wie ein Turnschuh ist und die Hänge hoch- und runterläuft wie eine Gemse. Schnell sind wir über 500 Höhenmeter. Der Aufstieg ist nicht kompliziert, wohl aber steil. Da es das Wetter zu gut mit uns meint, es sollen noch 28 Grad werden, schwitzen wir alle wie verrückt. Ein uns entgegenkommendes wanderndes Ehepaar wird ob seiner knappen Bekleidung nicht belächelt sondern beneidet. Bald fallen auch bei uns mehr und mehr Hüllen, allzu heiß wird uns beim Aufstieg zu unserem Ziel, einem gewaltig tosendem Wasserfall in knapp 1.000 Metern Höhe. Schließlich hatten wir gegen Mittag den Aufstieg bewältigt und ruhten uns erst einmal aus, bevor ein paar Wagemutige, mich eingeschlossen, sich auf die Innenseite des Wasserfalls begeben. Gefährlich war es nicht, das eiskalte Wasser sorgt für die dringend benötigte Abkühlung. Wir wandern zu einer Berghütte, in der es Kaffee, Kuchen und einen kleinen Bericht über Geiranger gibt. Wir erfahren, daß bei einem Lawinenunglück in den 1960er Jahren der Betreiber der Hütte und sein Sohn verschüttet wurden. Bei der Rettungsaktion kamen dann noch 7 weitere Geiranger ums Leben. Wenn man sich vor Augen führt, daß damals im Winter keine 70 Leute dort wohnten, dann waren auf einen Schlag 12% der Bevölkerung tot. Kein Wunder, daß in nordischen Ländern Menschenleben höher bewertet werden als in bspw. Südostasien.
Für einige Unentwegte bietet Norbert noch eine halbstündige Zusatzwanderung zu einem Aussichtspunkt an. Nur wenige sind zu erschöpft für diese kleine Tour, dafür verpassen sie aber auch etwas.
So sehen wir auf einmal, ich kann meinen Augen kaum trauen, zwei Lamas, die sich um den Fortbestand ihrer Art kümmern. Damit kann man ja mitten in Norwegen nun wirklich nicht rechnen. Wir sind aber alle amüsiert und wandern schwätzend zum Aussichtspunkt weiter. Mit einem Ehepaar, welches mit Sohn und Tochter gemeinsam die Reise unternimmt (alle vier wandern mit), komme ich intensiver ins Gespräch. Es stellt sich heraus, daß sie ein Kaff weiter ebenfalls in Rheinhessen wohnen. Die Welt ist eben doch ein Dorf.
Unser Schiff, welches stolz im Fjord ankert, wird von oben ausgiebig fotografiert und wir machen uns auf den Heimweg. Mittlerweile ist es bereits 16:30 Uhr. Ein Glück, daß wir so zeitig ankamen, so hatten wir einen echten, ausführlichen Wandertag. Ich bin begeistert.
Kaum an Bord, legt die Arielle schon ab. Ich eile, frisch geduscht, an Deck und verlasse es keine Minute, während wir gemächlich die über 80 Kilometer zum freien Meer zurücklegen. Diese Stunden waren mit die schönsten der Reise und sicher auch Höhepunkte in meinem Leben. Die Farbspiele, die die sinkende Sonne auf die Bergkuppen und das Wasser malt, die rohe, rauhe und unberührte Naturpracht der Bergriesen, das kristallklare Wasser des Fjords, die Wasserfälle und dazu passend das herrliche Wetter prägen sich mir für mein ganzes Leben ein.
22:00 Uhr findet noch ein Galadinner im großen Restaurant statt. Wir haben auf dem Sonnendeck zu Abend gegessen, um ja nichts von der Fjordausfahrt zu verpassen, und sind nicht hungrig. Dennoch eile ich kurz runter ins Restaurant, um ein paar Bilder zu schießen. Ich bequatsche die Reiseleiterin so lange, bis mir erlaubt wird, als Erster Bilder vom ungestürmten Büffet zu machen. Gegessen habe ich dann aber doch nichts, ich war ja noch satt vom Abendbrot.
Wir sind noch lange draußen und bewundern die schroffe und abwechslungsreiche Küstenlinie Norwegens. Unterdessen berichtet meine Mutter von ihrem Ausflug:
Ihre Reise führte zuerst zur Adlerkehre. Der erste Halt wurde am Berg Dalsnibba eingelegt. Der Reiseführer war auch ein Deutscher, diesmal ein Franke. Am Fuße des Dalsnibba ist ein herrlicher See, der unverschämt kobaltblau funkelt. Der Reiseführer berichtet, daß die Farbe daher rührt, daß das Seewasser viel Kobalt enthält. Aha, daher also!
Die liebliche Alm neben dem See wird durch einen Verein in ihrem prächtigem Zustand erhalten. Der Reiseführer spart nicht mit witzigen Geschichtchen. So befindet sich im Nachbartal der Jungfernstein. Deiser heißt so, weil er in seiner Mitte ein Loch von 50 Zentimetern Durchmesser hat. Wenn nun, nach der Kirmes, die Mädels nicht mehr durch den Stein schlüpfen können, dann wird das Aufgebot bestellt.
Weiter ging die Reise über eine private Mautstraße, die fast ausschließlich als Schotterpiste angelegt ist. Acht Jahre dauerte der Bau dieser Straße, die meisten Arbeiten konnten nur von Hand ausgeführt werden. Auch bei „meiner“ Straße machte uns der Reisebegleiter auf die Sprengbohrungen aufmerksam, durch die in den Fels die Straße getrieben wurde. Ein Glück, daß im späten 19. Jahrhundert im Nachbarland Schweden Herr Nobel das Dynamit erfand.
Aber zurück zur heutigen Mautstraße; sie ist furchterregend steil und übelkeitserregend, fast allen Reisenden wurde blümerant zumute. Satte 25 Minuten benötigte der Bus, dessen Fahrer Roy, wie alle anderen Busfahrer dieser Region auch, für diese Strecke eine extra Schulung (jährlich muß ein Leitsungsnachweis erbracht werden) erhielt. Rekord fürs Mountainbike 2006: 1 Stunde und 6 Minuten, ein Jogger brauchte dazu nur 23 Minuten länger als der Radfahrer.
Es gibt sogar einen Witz über die Strecke:
Ein schwedischer Gastarbeiter fuhr diese Mautstraße immer rückwärts hinauf. Darauf angesprochen, warum er das täte, antwortete er „Da oben ist immer so viel los, da kann man nicht wenden.“ Eines Tages nun fährt der Schwede die Strecke rückwärts herunter? „Aja, heute war oben alles leer, da konnte ich wenden.“
An einem herrlichen Aussichtspunkt zur Fjordseite ist eine riesige Hochzeitsgesellschaft zu Gange. Das Paar ist in Tracht. Weiter geht es über 11 gewaltige Kehren zur Adlerkehre. Auch hier ist der Ausblick atemberaubend.
Ihr Reiseführer verabschiedet sich mit dem Versprechen, daß es am folgend Tag in Bergen, unserem nächsten Ziel, regnen wird.
Schauen wir mal…
Die Mona Lisa ankert auch in Geiranger.
Eine Karte vom Geiranger-Fjord. Zum Vergrößern aufs Bild klicken. Die rot eingemalte Fläche bin ich abgewandert.
Die Liste aller Kreuzfahrtschiffe, die 2006 in Geiranger Station machen. Ohne diese Schiffe wäre das ein gottverlassenes Fleckchen Nichts. So finden ca. 1.000 Leute, die meisten davon Gastarbeiter, Arbeit.
Der Ort Geiranger. Im Hintergrund ein riesiglanger Wasserfall.
Die Arielle auf Reede im Geiranger-Fjord.
Holländer, die sind überall, aber auch ein Italiener aus Turin schaffte es nach Norwegen.
An dieser Stelle beginnt unsere Wanderung. Zu unseren Füßen das Örtchen und unser Schiff.
Hoch hinaus. So weit sind wir schon gewandert.
Und noch weiter geht es aufwärts.
Das ist unser Ziel: ein Wasserfall.
Diese beiden Norweger haben die passende Bekleidung für diesen heißen Tag.
Am Ziel: erst einmal ausruhen. Im Hintergrund schneebedeckte Berge.
Was hab ich geschwitzt.
Unser Ziel ist erreicht.
Norwegische Bergziegen.
Der Mann in rot ist Reiseführer Norbert. Und ja, die Lamas machen tatsächlich das, was man denkt.
Unser Schiff aus der Vogelperspektive.
Der Geiranger-Fjord. Am rechten Rand kann man die Serpentinen erkennen, die den Berg erklimmen.
Norwegische Hochzeitstracht.
Bild auf dem Dalsnibba.
Der Prinzenwasserfall. Also für mich sieht das eher wie eine Schnapsflasche aus.
Die sieben Schwestern sind gegenüber des Prinzen, aber momentan etwas wasserarm.
Ausfahrt aus dem Geiranger-Fjord.
Weitere Bilder der malerischen Fjordlandschaft im Abendlicht.
Weitere Bilder der malerischen Fjordlandschaft im Abendlicht.
Weitere Bilder der malerischen Fjordlandschaft im Abendlicht.
Weitere Bilder der malerischen Fjordlandschaft im Abendlicht.
Weitere Bilder der malerischen Fjordlandschaft im Abendlicht.
Weitere Bilder der malerischen Fjordlandschaft im Abendlicht.
Drei Mitglieder des Reiseveranstalters vor dem Avalon- Restaurant.
Feisters Abend-Diner mit allem Schnickschnack. Obwohl niemand Hunger gehabt haben kann, war das Buffet nach 40 Minuten leer.
Donnerstag, 03.08.2006 – Tromso
Nur 176 Seemeilen (326 Kilometer) brauchten wir bis zu unserem nächsten Ziel zurückzulegen. Bei 11 Grad und diesigem Wetter haben wir sechs Stunden Aufenthalt in der nordnorwegischen Stadt Tromso. Als erstes beeindruckt uns die gewaltige Brücke auf, die den Stadtkern mit dem Festland verbindet. Wir gehen von Bord und ich schlendere, diesmal alleine, durchs Stadtzentrum. Es ist eine junge Stadt, es geht international zu, man merkt, daß hier eine international geachtete Universität ist. Das die Stadt jung und voller Studenten ist beweist auch die Statistik, daß es in der Innenstadt 13.000 Sitzplätze in Kneipen, Bars und Cafes gibt.
Ich hole etwas Geld und kaufe eine Tageszeitung und ein paar alkoholfreie Getränke, die ich an Bord schaffe. Dann beginnt meine gebuchte Tour. Zuerst fährt unser Bus recht lange durch ein beeindruckendes Tunnelsystem auf die andere Stadtseite. Noch nie sah ich so großzügig angelegte unterirdische Straßen inklusive diverser Kreuzungen mit Ampeln, Parkplätzen usw. Der Reiseführer berichtete, daß es im Winter spannend ist, wenn man aus den Tunneln herauskommt und dort auf einmal gegen Nebel, Sturm und Eis ankämpfen muß.
Nach einer kurzen Stadttour halten wir am Polaria. Das ist ein naturkundliches Museum, welches sich der Fauna des Nordmeeres widmet. Ich bestaune monströse Krabben, seltsam aussehende Fische. Am besten gefallen mir natürlich, wie allen anderen Besuchern auch, die Seehundweibchen Aurora, Bella und Mai San, die in einem riesigen Behälter neben und über uns ihre Schwimmkünste zeigen. Anschließend schauen wir uns einen weiteren Panoramafilm über die Natur des Nordens, vor allem auf Spitzbergen, an.
Auf der Fahrt zur nördlichsten Kathedrale der Welt (ich hör dann auf mit den Superlativen) passieren wir die Mack-Brauerei, die die nördlichste Brauerei, ups.
Und natürlich war es ein Deutscher, der die segensreiche Erfindung des Gerstensaftes hierher brachte.
Wir überqueren die anfangs erwähnte Seebrücke und bestaunen die Eismeerkathedrale. Vor allem die Lichtspiele im Panoramafenster beeindrucken mich sehr.
Auf der Rückfahrt steht uns wieder eine kleine Überraschung bevor. Statt wieder über die Brücke zum Hafen überzusetzen, fahren wir nordwärts, um wenig später wiederum in einem, ewig langen Tunnel den Meeresarm zu unterqueren. Wir rasten in einem Wald- und Moorgebiet und haben Blick auf eine benachbarte Insel. Die Brücke dahin kostete 30 Millionen norwegische Kronen (knapp 4 Millionen Euro). Wie wurde sie finanziert? Nun, man stellte für 4 Jahre eine Mautstation auf und kassierte von jedem passierendem Auto eine Gebühr. Und als dann der Baubetrag beisammen war, wurden die Mauthäuschen abgebaut. Und das war nicht das erste Mal, daß unsere Reiseführer erwähnten, daß man in Norwegen Steuergelder nachweisbar für das Volkswohl ausgibt. Da kommt man ins Grübeln.
Wir führen weiter in Richtung Campus. Gegenüber der Uniklinik ist eine Riesenschanze zu sehen. So konnte man witzeln, daß übermütige Skiflieger gleich dort landen, wo sie hingehören. Tatsächlich kümmert man sich aber in der Uniklinik mehr um die Bereiche Lichttherapie (die Suizidrate in der mehrmonatigen Polarnacht ist hoch) und Fernbetreuung. Da das Land dünn besiedelt ist, gibt es in der Tat unbemannte Sprechzimmer, in denen ein Arzt per Telefon, Internet, Webcam usw. Erstdiagnosen vornimmt und im Zweifel dann selbst vorbeischaut oder den Patienten holen läßt.
Man sieht, wir hatten wieder riesiges Glück mit unserer Reisführerin, die in aller Kürze mit viel Charme und guten Informationen unsere Herzen eroberte.
An Bord zurückgekehrt, berichtete meine Mutter, die individuell unterwegs war, von einem Rentner, der, vor dem Polaria stehend, laut überlegte, ob er nicht den einen Kilometer zum Schiff zurückgehen solle, um seinen Rentnerausweis zu holen, da dann der Eintritt nur 75 Kronen statt 90 Kronen Eintritt kosten würde. Da war die Frage im Nordmeer nach einer aktuellen Tageszeitung ja schon richtig niveauvoll. Aber es sollte noch schlimmer kommen, doch dazu in einem späteren Bericht.
Mutter hat sich ein Minitäschchen aus Robbenfell geleistet und sich von einem fußballbegeisterten Lappen ein hölzernes Rentier aufschwatzen lassen.
Die Arielle läuft am Abend aus und fährt immer entlang der zerfurchten Küste gen Süden. Die nächsten tausend Kilometer liegen vor uns.
Belebte Straße in Tromso. Soviel Menschen hatten wir lange nicht auf einem Haufen gesehen.
Hey, ich kann norwegisch. Dieses schöne Gebäude ist offensichtlich eine Bibliothek.
Auch in Tromso wimmelt es von Eisbären.
Aurora, eine der drei attraktiven Stars des Polaria.
Ludwig Mack aus Bremen gründete 1877 die nördlichste Brauerei der Welt.
Ein Wandteppich in der Kathedrale von Tromso.
Schnappschuß von unserem Schiff während des Überquerens der Seebrücke.
Die „Kong Harald“, ein Schiff der Hurtigrouten hat gerade abgelegt und fährt durch die Seebrücke. Im Hintergrund sieht man die Kathedrale. Tip: niemals Hurtigrouten fahren, der Alkohol dort ist prohibitiv teuer.
Wie man lesen kann, forscht man jetzt auch in Europa munter daran, Chimären zu produzieren.
Als eifriger Science-Fiction-Leser wurde ich schon häufig aus verschiedensten Richtungen mit genau diesem Thema konfrontiert. So erkannte Stanislaw Lem schon in den 1960er Jahren, daß sich die Moral zwangsläufig an den Fortschritt anpassen muß. Andere Schriftsteller beschrieben in ihren Geschichten auch oft moralische Konflikte, ohne freilich Lösungen anbieten zu können. Allzu glatt ist das Eis für uns in Deutschland, denkt man bei Experimenten am Menschen doch automatisch an Adolf Nazi.
Einen gekonnten Umgang mit Halbwesen hingegen beweist der der Waliser Jasper Fforde, in dessen Parallelwelt die Gentechnik eine immense Rolle spielt. So haben viele Bürger ihre Haustiere gentechnisch im Hobbykeller erzeugt. Dazu zählen Dodos (bis Version 1.2 noch ohne Flügel), tasmanische Beutelwölfe (DH 72) oder auch Flamingos. Und man liest den „Splicer“. Mammuts und Neanderthaler leben mitten unter uns, freilich nicht ohne diverse Probleme. So sind Neanderthaler zeugungsunfähig und damit zum zweiten Mal zum Aussterben verurteilt. Sie sollten übrigens als Arbeitssklaven bzw. Soldaten in Massen gezüchtet werden. Dummerweise sind sie vom Charakter her weder für das Eine noch das Andere geeignet.
Doch bei Chimären, da kennt diese Welt keinen Spaß. Dann kommt sofort ein Sondereinsatzkommando, welches das Halbwesen liquidiert und der Erzeuger wird vor Gericht gestellt.
Vielleicht könnte man ja in diese Richtung denken, dann wäre mir wohler, denn was ich nicht weiß, das…
Jedenfalls denke ich bei solchen Forschungen eher an menschliche Ersatzteillager, an leidende Wesen, die weder Tier noch Mensch sind und für die Mutter Natur keinen Platz vorgesehen hat.
Sicher ist jedenfalls, daß sich meine und die nächste Generation in Parteien, Kirchen, Gerichten usw. schon einmal heftig Gedanken machen dürfen, wie wir mit den neuen Herausforderungen umzugehen haben. Dagegen sind die Dinge, die durch die Vernetzung möglich geworden sind, reinster Kindergeburtstag. Ich meine damit so banale Sachen wie Spammer, Schwarzkopierer, Communities usw.
Sieht man einmal, wie schwer wir uns mit dem § 218 StGB taten und immer noch tun, dann möchte ich nicht wissen, wie Menschen auf geklonte Geschwister (bei Haustieren funktioniert das schon) oder Mäuse mit Ersatzpenissen reagieren.
Oder ob ein Kind Erbe werden kann, wenn es erst Monate, Jahre nach dem Tode des Vaters durch dessen tiefgefrorenes Sperma gezeugt wurde. Oder man, so kein Sperma vorhanden war, vom Autounfall noch ein paar Gramm Genmaterial besorgt, aus denen man dann Erbgut gewinnen kann. Was passiert, wenn man seinen Klon umbringt? Oder er einen umbringt? Wenn man Sex mit seinem Klon hat, ist man dann schwul (lesbisch) oder ist das nur eine neue Ebene der Masturbation? Oder ist es gar Inzest? Überhaupt, die Sexindustrie wird Millionen verdienen mit aus echtem Fleisch bestehenden Nachbildungen diverser Persönlicheiten, die dann freilich keine Persönlichkeit haben werden. Oder vielleicht doch? Oder nur ein bißchen?
Die Gedanken führen alle in unfaßbare, moralisch unbesetzte Gebiete.
Und wenn man schaut, wie sich junge Menschen heute schon einem Körperkult hingeben, indem sie ihn nicht nur glatt rasieren, sondern diesen dann auch mit Brandzeichen, Tätowierungen versehen oder überall zerstechen und andersweitig stark gegenüber der Norm verändern, dann ist es nicht mehr weit zum gentechnischen Verändern der Haut in ein feines Blau. Es gibt ja auch schon Haustiere, die im Dunkeln leuchten. Und vielleicht ist in einigen Jahrzehnten oder Jahren der Zweitpenis Standard.
Vor wenigen Jahren hätte ich über solche Gedankengänge nur müde gelächelt, da ich die Verwirklichungen durch die Wissenschaft noch in jahrhunderteweiter Ferne sah. Doch wenn man so in der Fachpresse blättert, dem DLF lauscht oder einfach nur der Tagespresse, dann dürfte sich der Fortschritt gerade von rasend schnell auf explosionsartig ausbreiten.
Ich denke aber auch daran, daß man bisher immer noch nichts gegen die Alopezie gefunden hat.
Zumindest diesen Fortschritt würden viele Herren noch begeisterter begrüßen als eine gewisse blaue Pille.
Mittwoch, 26.07.2006 – Kirkwall – Orkney-Inseln
Schon 6:00 Uhr (eigentlich ist es ja 7:00 Uhr) tigere ich mit einigen Gleichgesinnten über das Sonnendeck und genehmige mir einen Kaffee. Das Wetter verspricht trotz starken Morgennebels prächtig zu werden, die See wie ein Spiegel, ich werde wohl nie rauhe See erleben.
Es ist dunstig auf See.
Viel Spaß beim Suchen des Feueralarmknopfes.
Toller Hinweis auf dem Lift und bedauernswerter Maschinenraum.
Gegen 10:00 Uhr erreichen wir nach 717 Seemeilen (1327 Kilometern) unser erstes Ziel, das nordöstliche Ende von Großbritannien, die Orkney-Inseln mit der Hauptinsel Mainland, und begeben uns in deren Zentrumsstadt Kirkwall auf Erkundungstour. Viele Passagiere hatten eine Inselrundfahrt gebucht, ich gehöre zur Minderheit derer, die sich eine echte schottische Whiskydestillerie anschauen wollen. Gesagt – getan. Bus 12, Einstieg englisch links, bringt uns rasch in die Highland Park Distillery. Die nördlichste Destille Schottlands wurde 1798 gegründet. Wir werden gleich zu Beginn mit einem Glas wohlschmeckenden Single Malt begrüßt. Während ich diese Zeilen schreibe, genehmige ich mir ein Gläschen dieses edlen Tropfens. Der anschließend gezeigte Film ist witzig gemacht und kurzweilig-informativ. Danach werden wir in 12er-Grüppchen geteilt. Meine Gruppe wird von Anna, die einen herrlichen Norddialekt spricht, durch die einzelnen Stationen der Whiskyherstellung geleitet, Vieles ist seit 100 Jahren unverändert und bürgt so für gleichbleibende Qualität. Wir schnüffeln an Torf, bewundern die Hallen, in denen das Getreide per Hand gewendet wird und starren ehrfürchtig in die gut geschützte Lagerhalle, in denen teilweise seit 1968 in endlosen Reihen die edle Flüssigkeit in Holzfässern reift. Wir werden auf ein Jubiläumsfaß aufmerksam gemacht, welches Prinz William 2005 höchstselbst befüllte. Lustig ist auch ein kleines 20-Literfaß am Anfang des Sichtbereiches. Dieses gewann im Jahre 2000 der 250.000ste Besucher dieser Anlage. 2012 darf er es dann endlich genießen.
Aus dem Dunst schält sich die Hauptinsel mit Kirkwall.
Wir sortieren uns in die Busse.
Der Eingang der Highland Park Destillerie.
Der Traum jedes Alkoholikers – Single Malt Whisky in Fässern, soweit das Auge reicht.
Nach dem Besuch der Whisky-Destillerie fährt uns der Bus quer durchs Land zu einer, wer hätte das erwartet, zu einer italienischen Kapelle. Kriegsgefangene aus Italien errichteten zwischen 1941 bis 1943 dieses Kleinod. Zum Schluß besuchen wir noch die St. Magnus Cathedral, einen trutzigen und eindrucksvollen Kirchbau aus rotem Gestein, welcher die Baustile mehrerer Jahrhunderte harmonisch in sich aufnimmt und seine skandinavischen Väter nicht verleugnen kann. Stolz zeigt uns die einheimische Führerin einen Eisenring, an dem Oliver Cromwell sein Pferd festmachte. Beeindruckender sind natürlich die prachtvollen Fenster und die Särge der Erbauer. Auf dem Kirchfriedhof kann man auf beinahe jedem Grabstein den Namen Copland finden.
Eine der zahlreichen Sperren im Meer, die im zweiten Weltkrieg das Durchkommen deutscher U-Boote verhindern sollten.
Eine italienische Kappelle. Nicht vom Eingang täuschen lassen, dahinter ist ein gewöhnlicher Bunker.
Seltsame Steinkreise auf Kirkwall.
Die gewaltige St. Magnus Kirche.
Da ist er! Der Ring, an dem damals Oliver Cromwell sein Pferd festmachte.
Der Beweis: auf allen Steinen steht Copland.
Auf der Rückfahrt zum Schiff wird uns nicht nur der erst vor einem Monat eröffnete Lidl-Markt gezeigt, sondern der Busfahrer berichtet auch noch, daß am heutigem Tage mit 28 Grad Celsius der heißeste Tag des Jahres auf den Inseln herrscht. Wir Deutschen, eben der 10 Grad heißeren Gluthitze der Heimat entkommen, können da nur müde lächeln.
Mutti hatte leider nicht so viel Glück mit ihrer gebuchten Inselrundfahrt, denn dort war alles viel zu oberflächlich und viel zu gedrängt. Das lag zum einem am straffen Zeitplan der Reisegesellschaft und zum anderen an der Vielzahl der Teilnehmer. Darüberhinaus hatte sie auch Pech mit der (sehr dicken und sehr schwitzenden und schlecht deutschsprechenden) Reiseleiterin; bei Busfahrten ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Dennoch bekam sie einen ersten Eindruck vom Geruch der Insel, sah Schafe, die in Koppeln direkt am Meer, dort wo die Wasser des Atlantik und der Nordsee sich mischen, gehalten werden, damit ihr Fleisch schon „naturgesalzen“ ist (deren Fleisch erzielt in Paris zu Weihnachten locker preise von 800 EUR/Kilogramm), sammelte Steine und Muscheln an altnordischen Versammlungsplätzen (Steinkreise), bewunderte zahllose brütende Vögel auf der Vogelinsel und sah seltsame Pflanzen, die sie bis heute nicht zuordnen konnte. Die „gesalzenen“ Orkneyschafe sind übrigens der Exportschlager der Insel. So wundert es nicht, daß hier auf einen Einwohner 20 Nutztiere fallen. Die Hirschfamilie, die ich auf meiner Fahrt sah, war allerdings nicht heimisch, sondern nur zur Bereicherung der Speisekarte eingeführt worden.
Auf dem Schiff essen wir recht spät Mittag und verbringen bei herrlichem Wetter auf dem Sonnendeck den Nachmittag.
Das Abendbrot nehmen wir diesmal im Avalon-Restaurant ein. Dort lernen wir einen Programmpunkt kennen, den wir uns von nun an kaum entgehen lassen. Zum Ende des Mahles singen fast alle Bediensteten ein nettes kleines Lied mit Tambourin und Gitarre und Händeklatschen begleitet und von den Gästen tatkräftig unterstützt. Als Zugabe, die es immer gibt, singt ein kleiner, älterer Asiate mit einer beachtenswerten Stimme ein weiteres Lied (Beatles?). Wir sind nicht nur angetan sondern regelrecht begeistert. Nach einem Cocktail aus der Moonlight-Bar gehe ich zu Bett und schlafe, wie schon die erste Nacht wie ein Baby. Das mag auch am mittlerweile recht starken Seegang liegen, der das Bett wie eine Wiege hin- und herschaukelt.
Es wäre ja ein Frevel gewesen, das herrliche Wetter nicht ausgiebig zu nutzen.
Also wanderte ich heute einige Stunden am und um und auf dem Donnersberg. Jedesmal, wenn mich der Heuschnupfen einholte, fuhr ich ein Stückchen weiter (Pollenfilter im Auto) und ließ mich per Zufall treiben.
Zuerst war ich in Kirchheimbolanden, wo ich lange an der imposanten und gut erhaltenen Stadtmauer spazierte. Anschließend besuchte ich die „Spitze“ des Donnersberges, floh dort aber vor allzuvielen Ausflüglern. Am schönsten war die nächste Station, die Wanderung durch Falkenstein. Dort gab es nicht nur Mittag, sondern auch die schönsten Blicke in alle Richtungen. Die üppig blühende Natur tat ein Übriges. Wenige Kilometer lud ein Wanderwer ein, ihn zu verfolgen, was ich auch eine halbe Stunde bis zu einem Aussichtspunkt tat. Vorbei an fettgrünen Wiesen, auf denen zufriedene Kühe grasten (dem dort gelegenen Biobauernhof mit eigener Schlachtung glaube ich sogar unbesehen das Bio) ging es auf Nebenstraßen durch viele kleine Orte, die alle auf -weiler endeten. Noch ein letzter Spaziergang durch Alsenz, einem mir bis dato völlig unbekannten Ort und ich fuhr durchs Nahetal bis Wöllstein, wo ich wieder Richtung Heimat abbog.
Einzig störend waren die Rennradler, die, das Gesicht stoisch auf den Asphalt gerichtet und konsequent Radwege ignorierend, Fußgängern, Auto- und Motorradfahrern ihre aufgerichteten Hintern präsentierten.
Leider habe ich viel zu wenig fotografiert. Abgesehen davon kann man die mir heute präsentierte Frühjahrspracht bei tollem Wetter sowieso nicht in einem schnöden Bild einfangen.
Aussicht auf den Donnersberg von Alsenz aus.
Die Burgruine in Falkenstein.
Blühender Ginster auf Rhyolit.