Nov 042008
 

Heute, ja heute habe ich es das erste Mal geschafft, mit einem Beitrag im netdigest zu stehen. Dabei bin ich seit Sommer 2000 eifriger Usenetter mit sicher über 5.000 Beiträgen. Das aber ausgerechnet eines meiner seltenen Posting in der Reisegruppe es an die Spitze schaffte, ist schon verwunderlich. Dabei hatte ich auf ganz andere Kandidaten gehofft.
Egal, ich war einmal im netdigest! Jetzt nur noch einen Sohn zeugen, einen Baum…

 Posted by at 4:30 pm
Okt 102008
 

Ich hab nun schon das dritte Fachbuch gekauft, auf dem links unten Folgendes steht:
Bachelor
Ist das nun (das sicher vom Verlag angestrebte) zusätzliche Verkaufsargument? Also für mich Diplomler in spe klingt das eher gegenteilig.
Abgesehen davon dürften sich im Auflagenjahr 2008 nur noch recht wenige deutschsprachige Betriebswirtschaftsstudenten im Diplomstudium befinden. Insofern ist der Hinweis „Bachelor geeignet!“ (nur echt mit dem !) ähnlich nützlich wie der „Microsoft Windows capable“-Aufkleber auf ca. 100% der Notebooks, die mir unterkommen.
Abgesehen davon, scheint das Buch gut zu sein. Prof. Beckers Vorlesung ist es auch, nicht umsonst ist er die Nummer 1 meiner FH bei www.meinprof.de

 Posted by at 2:02 pm
Okt 072008
 

Lang hat es gedauert, aber ich habe es geschafft! Ein Kunde brachte mir einen WiXP-Rechner, dessen kaputtgegangenes Netzteil auch die Hauptplatine u. a. in den Tod gerissen hatte. Das Ziel bestand nun darin, die komplizierte Software-Installation, die sich über zwei Partitionen erstreckt, auf eine neue Platte zu transplantieren und sie dann auch unter neuer Hardware ans Laufen zu bekommen. Worüber Linuxer nur müde lächeln, muß der „Windowser“ viel Grips und vor allem Zeit investieren.
Zuerst sicherte ich die 250 GB-Originalplatte bitgenau. Dann ließ ich windowseigene Reparaturmechanismen die vorhandenen Defekte ausbügeln. Alleine das dauerte beinahe neun Stunden. Dann zog ich ein Festplattenimage, um dieses dann über eine Software auf eine neue Festplatte zurückzuschreiben, die in der Lage ist, während dieses Vorgangs passende Treiber in die Windowsinstallation hineinzuschummeln.
Denn dank der tollen Innovationen im Hardwaremarkt, hat ein aktuelles Intel-Board mit einer 2005 ausgelieferten Platine nur noch, wenn überhaupt, den Formfaktor gemeinsam. Wo früher eine IDE-Festplatte steckte, versieht nun eine AHCI-fähige SATA-Platte ihre schnellen Dienste. Statt einer belüfteten ATI-AGP-Grafikkarte werkelt nun eine integrierte Intelkarte. Statt eines PIV-HT-Prozessors im 478er-Sockel gibt es nun einen 75er Sockel mit einem Zweikerner usw.
Ich brauchte mehrere Versuche, bis sich statt Dauerneustart und BSOD endlich eine Benutzeroberfläche zeigte. Diese schmierte aber während der nachfolgenden Treiberaktualisierungen ab. Irgendwann machte sich Frust breit. Immerhin dauert das Rückschreiben eines Images mehrere Stunden. So sah am Ende mein Versuchsaufbau aus: Das Notebook stand in der Mitte und wurde von einer CD gestartet. Auf einer externen USB-Platte lag das zu schreibende Festplattenimage. An einem USB-SATA-Adapter hing die neue Platte, auf die das OS sollte. An den dritten USB-Port war ein Diskettenlaufwerk gesteckt, in dem die Treiberdiskette steckte, die die Fesplattentreiber enthielt. Ich probierte vier, fünf Treiberkombinationen aus und erhielt nur Fehlschläge.
Gestern nun probierte ich den letzten Trick aus. Ich startete die Maschine und wies ihr beim Imagerückschreiben Treiber für Chipsatz, Prozessor und Festplatten-Controller zu, die sowohl auf CD-ROM, auf USB-Stick und auf Diskette lagen. Nach ca. 3 Stunden unterbrach die Software ihre Arbeit und verlangte nach Treibern. Ich gab per Hand alle Pfade ein, die zu irgendwelchen denkbaren und undenkbaren Treibern auf den verschiedenen Medien führten. Das endete mit einer Prozedur, bei der der Rechner in gähnender Langsamkeit erst auf die CD, dann auf die Diskette und dann auf die Festplatten zugriff. Ich ignorierte das Ganze erfolgreich. Als sich nach sechs (sic!) Stunden an der Fortschrittsanzeige und am Verhalten des Rechners immer noch nichts geändert hatte, brach ich den Versuch ab, denn ich wollte ins Bett. Doch was war das? Beim testweisen Hochfahren rappelte sich doch tatsächlich die olle Installation! Mittlerweile sind alle Treiber installiert, die Partitionen vergrößert, WiXP erfolgreich reaktiviert (auch krampfig, aber klar, es wurde eben sehr viel an der Hardware geändert) und die Daten defragmentiert. Sieg im letzten Versuch. Ich schwöre, daß ich, wenn es gestern nicht doch noch geklappt hätte, die sehr umständliche und für den Kunden teure und mich kaum zu bewältigende Neuinstallation begonnen hätte.
Nun nur noch schnell ein Image der aktuellen Installation gezogen und dann weg damit aus meinem Gesichtskreis.

 Posted by at 7:44 am
Aug 072008
 

Letzte Woche gab ich aus Freundschaft kostenlosen Telefonsupport nach Garmisch. Dort steht ein Rechner und ein Notebook sollte per WLAN angebunden werden.
Ein Router wurde gekauft, DSL-flat war geordert, aufgeschaltet und die Zugangsdaten waren auch da. Nur ging am Notebook das Internet per WLAN nicht. Der stationäre Rechner kam aber sehr wohl ins Internet.
Mit dem wackligen, weil mit zig Toolsbars usw. zugemüllten Notebook ließ ich auf den Router schauen. Das dauerte geraume Zeit, denn der Internet Explorer blieb immer mal hängen. Nachdem der seltsame Virenscanner abgeschaltet war, konnten wir wenigstens Mozilla installieren und damit auf den Router schauen. Was ich da sah, war nicht zielführend. Und blöderweise ließ sich der Router auch nicht per Mozilla programmieren. Also ab an den festen Rechner. Dort stellte ich schnell die Fehlerursache fest. Der Rechner wählte sich mit der T-Online-Software per PPPoE ins Netz ein. Der Router war also nur ein reines DSL-Modem und lief ansonsten nur zum Spaß mit.
T-Online-Software deinstallieren, Router mit Zugangsdaten versorgen, WLAN vernünftig einrichten… insgesamt dauerte es dank diverser Neustarts und oft stehenbleibenden Internet Explorer fast zwei Stunden, bis alles seine Ordnung hatte und ich in Garmisch glückliche Menschen hinterließ.
Vorhin rief ein Kunde an. Er habe kürzlich privat einen Router gekauft, diesen auch installiert und das Internet wäre auch bis gestern gegangen. Nun aber nicht mehr. Nach diversen Nachfragen (und gewitzt durch Garmisch) war auch hier schnell der Fehler gefunden. Der Kunde hatte sich per PPPoE ins Netz eingewählt, bevor er den Router anschloß, in der (vergeblichen) Hoffnung, daß er dann schon die Zugangsdaten finden würde.
Naja, und so erkannte der Router an einem Port Internet und deklarierte diesen Port zum WAN-Port um. Klar, daß dann auch die anderen Rechner ins Netz kamen. Und klar auch, daß dann das Internet heute nicht mehr erreichbar war, da der PPPoE-Rechner ja aus war.
Heute abend wird das alles telefonisch korrigiert, vor allem die PPPoE-Zugänge werden gelöscht.
Tja, so sieht also die Praxis aus. Die Technik ist mittlerweile so fehlertolerant, daß auch solche Sachen funktionieren können. (Ich sah aber auch schon 2 Splitter und Modem funktionierend hintereinandergeschaltet.)
Aber für die Netzsicherheit ist das natürlich schädlich.
Das es die Profis auch nicht besser können, sah ich vor Kurzem auch in einer Kanzlei. Dort hatte eine große Branchenbetreuergenossenschaft, deren Name mit D anfängt, dem Kunden die superdupersichere Internetanbindung via Rechenzentrumsproxy mit Virenschutz und und und für viele EUR/Monat aufgeschwatzt. Die Lösung funktioniert, da will ich gar nichts sagen. Aber als ich an der TK-Anlage arbeitete, tauschte ich aus Ästhetikgründen den riesigen grauen Reichspost-NTBA gegen einen modernen Weißen aus.
Am ollen NTBA hing am Port 1 die Telefonanlage und an Port 2 ein Kabel, das in der Wand in einem Loch verschwand. Auf der anderen Seite verfolgte ich das Kabel weiter. Es endete in einer ISDN-Karte in einem Produktivrechner. Und ja, PPP und NDIS waren installiert und aktiv. Beifall!

 Posted by at 2:51 pm
Jul 022008
 

Gestern sollte ich bei einem Kunden einen ISDN-Anschluß im Gebäude umlegen. Kein Problem! Ich messe die bestehende Leitung aus, messe die neue Dose drei Zimmer weiter aus und lege die Kabel neu auf. Voila!
Voila? Beim Auflegen der Kabel habe ich nun die alte und die neue Dose miteinander verbunden und die Amtsleitung ist im Wust von mindestens 100 Doppeladern verschwunden. Weil ich nix kann! Natürlich habe ich keine Chance, aus dem Kabelchaos meine zwei Drähte wiederzufinden. Und ich weiß auch nicht, auf welchem Port das Amt ankommt. Und selbstverständlich habe ich auch kein passendes Spezialgerät für Telekommunikationstechniker dabei.
Heute morgen hat der liebe Telekomiker mit seinem baseballbekappten Lehrling das Problem recht fix gelöst. Und dabei von einem anderen Kunden den DSL-Anschluß plattgemacht. Aber das konnte ich dann wiederum recht schnell reparieren. Und damit war alles wieder ausgeglichen.

 Posted by at 9:55 pm
Mai 202008
 

Wie man lesen kann, forscht man jetzt auch in Europa munter daran, Chimären zu produzieren.
Als eifriger Science-Fiction-Leser wurde ich schon häufig aus verschiedensten Richtungen mit genau diesem Thema konfrontiert. So erkannte Stanislaw Lem schon in den 1960er Jahren, daß sich die Moral zwangsläufig an den Fortschritt anpassen muß. Andere Schriftsteller beschrieben in ihren Geschichten auch oft moralische Konflikte, ohne freilich Lösungen anbieten zu können. Allzu glatt ist das Eis für uns in Deutschland, denkt man bei Experimenten am Menschen doch automatisch an Adolf Nazi.
Einen gekonnten Umgang mit Halbwesen hingegen beweist der der Waliser Jasper Fforde, in dessen Parallelwelt die Gentechnik eine immense Rolle spielt. So haben viele Bürger ihre Haustiere gentechnisch im Hobbykeller erzeugt. Dazu zählen Dodos (bis Version 1.2 noch ohne Flügel), tasmanische Beutelwölfe (DH 72) oder auch Flamingos. Und man liest den „Splicer“. Mammuts und Neanderthaler leben mitten unter uns, freilich nicht ohne diverse Probleme. So sind Neanderthaler zeugungsunfähig und damit zum zweiten Mal zum Aussterben verurteilt. Sie sollten übrigens als Arbeitssklaven bzw. Soldaten in Massen gezüchtet werden. Dummerweise sind sie vom Charakter her weder für das Eine noch das Andere geeignet.
Doch bei Chimären, da kennt diese Welt keinen Spaß. Dann kommt sofort ein Sondereinsatzkommando, welches das Halbwesen liquidiert und der Erzeuger wird vor Gericht gestellt.
Vielleicht könnte man ja in diese Richtung denken, dann wäre mir wohler, denn was ich nicht weiß, das…
Jedenfalls denke ich bei solchen Forschungen eher an menschliche Ersatzteillager, an leidende Wesen, die weder Tier noch Mensch sind und für die Mutter Natur keinen Platz vorgesehen hat.
Sicher ist jedenfalls, daß sich meine und die nächste Generation in Parteien, Kirchen, Gerichten usw. schon einmal heftig Gedanken machen dürfen, wie wir mit den neuen Herausforderungen umzugehen haben. Dagegen sind die Dinge, die durch die Vernetzung möglich geworden sind, reinster Kindergeburtstag. Ich meine damit so banale Sachen wie Spammer, Schwarzkopierer, Communities usw.
Sieht man einmal, wie schwer wir uns mit dem § 218 StGB taten und immer noch tun, dann möchte ich nicht wissen, wie Menschen auf geklonte Geschwister (bei Haustieren funktioniert das schon) oder Mäuse mit Ersatzpenissen reagieren.
Oder ob ein Kind Erbe werden kann, wenn es erst Monate, Jahre nach dem Tode des Vaters durch dessen tiefgefrorenes Sperma gezeugt wurde. Oder man, so kein Sperma vorhanden war, vom Autounfall noch ein paar Gramm Genmaterial besorgt, aus denen man dann Erbgut gewinnen kann. Was passiert, wenn man seinen Klon umbringt? Oder er einen umbringt? Wenn man Sex mit seinem Klon hat, ist man dann schwul (lesbisch) oder ist das nur eine neue Ebene der Masturbation? Oder ist es gar Inzest? Überhaupt, die Sexindustrie wird Millionen verdienen mit aus echtem Fleisch bestehenden Nachbildungen diverser Persönlicheiten, die dann freilich keine Persönlichkeit haben werden. Oder vielleicht doch? Oder nur ein bißchen?
Die Gedanken führen alle in unfaßbare, moralisch unbesetzte Gebiete.
Und wenn man schaut, wie sich junge Menschen heute schon einem Körperkult hingeben, indem sie ihn nicht nur glatt rasieren, sondern diesen dann auch mit Brandzeichen, Tätowierungen versehen oder überall zerstechen und andersweitig stark gegenüber der Norm verändern, dann ist es nicht mehr weit zum gentechnischen Verändern der Haut in ein feines Blau. Es gibt ja auch schon Haustiere, die im Dunkeln leuchten. Und vielleicht ist in einigen Jahrzehnten oder Jahren der Zweitpenis Standard.
Vor wenigen Jahren hätte ich über solche Gedankengänge nur müde gelächelt, da ich die Verwirklichungen durch die Wissenschaft noch in jahrhunderteweiter Ferne sah. Doch wenn man so in der Fachpresse blättert, dem DLF lauscht oder einfach nur der Tagespresse, dann dürfte sich der Fortschritt gerade von rasend schnell auf explosionsartig ausbreiten.
Ich denke aber auch daran, daß man bisher immer noch nichts gegen die Alopezie gefunden hat.
Zumindest diesen Fortschritt würden viele Herren noch begeisterter begrüßen als eine gewisse blaue Pille.

 Posted by at 10:14 pm
Mai 202008
 

Sonntag, 30.07.2006 – Seetag – Passage der Insel Jan Mayen
Titel
Man achte auf den Sonnenaufgang.
Heute ist es ungemütlich. 8 Grad, Nebel und leichter Wind, da hält man sich nicht ewig draußen auf. Ich tigere durchs Schiff und hole zahlreiche Postkarten an der Rezeption, die ich heute und morgen beschreiben werde. Ich muß mir das Lachen sehr verbeißen, als vor mir eine Dame nach der aktuellen Tageszeitung fragt. Ihr ist offensichtlich entgangen, wo wir uns befinden.
10:30 Uhr ist am Sonnendeck, daß nun eher Nebeldeck heißen sollte etwas im Gange. Ich strebe dahin und lache mit zahlreichen Mitreisenden, als Neptun leicht verspätet die Polarkreistaufe macht. Mittlerweile zeigt mein Navigationssystem schon 70 Grad nördlicher Breite. Nach dem Mittagessen suche ich zum Skatspiel den dritten Mann. Sogar ein Vierter wird gefunden und schon sitzen wir im Spielzimmer und kloppen einen wunderschönen Skat.
Am frühen Abend taucht die Insel Jan Mayen aus dem Nebel auf. Alle stehen am Deck und gaffen das kahle Stück Fels an. Bei der Passage des Beerenbergs zeige ich auf meinem Notebook einige Bilder eines Bekannten, der auf der Vistamar im Vorjahr eine ähnliche Tour unternahm. Er hatte das unendlich große Glück, die Insel ohne Nebel und Wolken zu erleben. Ein mitreisender norwegischer Kapitän berichtete gar unter Tränen, das er den Berggipfel das erste Mal in 30 Jahren gesehen hätte.
Irgendwann verschwindet die Küstenlinie der Insel aus der Sicht und wir gehen zum Abendessen. Das tolle Abendgesangsprogramm der Kellner ist mittlerweile ein beliebter Tageshöhepunkt. Heute wird uns eine Elvis-Schnulze (fallin‘ in love with you) geboten.
Fraußen sind 6 Grad und es ist diesig. So sehen wir keine Sonne. Tatsächlich ist es gegen Mitternacht aber noch so hell, daß man lesen könnte. Doch ich lese lieber im Bett und so geht auch dieser Tag zu Ende und das Schiff strebt weiterhin mit 24 Knoten Richtung Norden.
Kabine
Blick in die Kabine. Alles da, was man braucht. Ich bin nur zum Umziehen und Schlafen drin.
Taufe
Wenn schon kein Äquator, dann wenigstens der Polarkreis als Taufanlaß.
Surfstation
Ein Blick auf die Internet-Surfstationen. So sah es dort immer aus, denn die Preise für die Benutzung waren prohibitiv (2 EUR pro Kilobyte Upload).
Jan Mayen
Die westliche Küstenlinie der Insel Jan Mayen.
Beerenberg
Der Beerenberg in all seiner 2.277 Meter Höhe Pracht. Das Bild stammt von einem Bekannten, der vor rund einem Jahr die Stelle passierte.
Mitternacht
Tja, dunkler wurde es nicht, komisch.

 Posted by at 9:05 pm