… haben Aufschriften. Die meisten Leute tragen ohne Nachzudenken Reklame auf Kopf, Rücken und Bauch für amerikanische Sportvereine, Autohersteller oder Kreuzfahrtsreisen, die sie sich nicht leisten können.
Medienwirksam und betroffenmachend wird es natürlich, wenn man gezwungen wird, Botschaften wie „Ich bin im Ort das größte Schwein, ich lasse mich mit Juden ein.“ auf einem Schild durch die Gegend zu tragen. So geschehen heute in einem Kaff im vergessenen Ossiniemandsland. Die Presse berichtet bereits ausgiebig.
Getan haben es Schüler einer zehnten Klasse mit einem Klassenkameraden. Nun zeugt das sicher nicht von sittlicher Reife und Anstand, eher ist es ein Zeugnis dafür, daß die Knaben zuviel Zeit hatten und nicht völlig debil sind; wie sonst hätten sie den schlimmen Spruch, mit dem in Nazideutschland vor allem Frauen, die einen jüdischen Mann hatten, gebranntmarkt wurden, erfahren können?
An der Reaktion im Land werden die Anstifter jedenfalls kapieren, daß man sowas besser nicht mehr macht, denn es wurde eine Grenze überschritten, die man nicht ungestraft überschreiten darf.
Ein Glück übrigens, daß ich zu meiner Schulzeit nicht erwischt wurde. Ich hatte dort, auch im zarten Alter von 15 Jahren, einem Klassenkameraden ein Schild auf den Rücken gehängt, auf dem „Tritt mich!“ stand. Warum? Das weiß ich nicht mehr. Ich würde es unter jugendlichen Leichtsinn mit Denkbefreiung einordnen. Heute wäre das höchstwahrscheinlich Aufforderung zur Körperverletzung. Oder an den Ranzen angepappte Sprüche wie „ich bin schwul“, „ich stinke“ oder „Katrin liebt Frank“ usw. (Ich gestehe: auch ich habe so etwas damals gemacht) würden den Straftatsbestand der Diskriminierung bzw. Beleidigung oder des Verrates erfüllen.
Aber was ist eigentlich mit diesen tollen Sprüche-T-Shirts, die es für teuer Geld allenthalben zu kaufen gibt?
Ich meine solche „witzigen“ Sprüche mit lustigen Aufforderungen „5UCK MY D1CK“ (auf deutsch: „Lutsche meinen Schwanz!“, der ungeniert der Öffentlichkeit gezeigt wird? Das ist doch mindestens sexuelle Nötigung wenn nicht gar Aufforderung zu sexuellen Handlungen in der Öffentlichkeit, beides auch Straftatsbestände. Von Sprüchen wie „turkish power“ rede ich da gar nicht. Aber ich rede spaßeshalber einmal von T-Shirts, die Konterfeis von Massenmördern wie Stalin, Mao und deren Wegbereitern Lenin und Marx zeigen? Das ist doch Gewaltverherrlichung, Aufruf zur Anarchie und Gefährdung des Rechtsstaates?
Wir sehen also: es gibt noch viel zu berichten und für die (Jugend-)gerichte noch sehr viel Arbeit.
Natürlich aber noch mehr Arbeit für unsere netzbeschmutzerische Presse, die solche Meldungen immer jubeln vor allem auch im Ausland bekanntgibt, damit unsere Nachbarn sich auch ja das richtige Bild vom bösen Deutschen erhalten können.