Mai 142006
 

…laut einer internen Studie 3,5 Mrd. EUR. Am besten ist es, diese Zahl einmal auszuschreiben:
3.500.000.000 Euro. An Arbeitslosengeld II wurden 2005 37.300.000.000 Euro ausgezahlt.
Mit anderen Worten: von 100 EUR, die der Staat für einen Empfänger vom ALG II bereitstellt, bleiben 8,58 EUR im Verwaltungsnetz hängen. Oder Pi x Daumen ist es der Zehnt.
Naja, irgendwie müssen die 95.000 Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit ja bezahlt werden.
Angesichts dessen ist aber die Farce mit der neuen Software, die schlecht funktionierend 180.000.000 Euro kostete, eine echte Peanut.

 Posted by at 8:26 am
Mai 092006
 

…durchaus, daß ich kaum Ahnung habe von der aktuellen Mannschaft in der Bundesregierung. Deswegen mopse ich mal die aktuelle Ministerriege von der Wikipedia und notiere dahinter, wen ich vom Namen her kenne und wem ich auch das Ressort richtig zuordnen kann.
Besser kann man aber die Politikverdrossenheit an sich selber nicht messen.
* Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel CDU (+) (+)
* Minister für Arbeit und Soziales und
Stellvertreter der Bundeskanzlerin Franz Müntefering SPD (+) (-)
* Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier SPD (-) (-)
* Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble CDU (+) (-)
* Justizministerin Brigitte Zypries SPD (+) (+)
* Finanzminister Peer Steinbrück SPD (+) (-)
* Wirtschaftsminister Michael Glos CSU (-) (-)
* Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer CSU (+) (-)
* Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung CDU (-) (-)
* Familienministerin Dr. Ursula von der Leyen CDU (+) (+)
* Gesundheitsministerin Ursula Schmidt SPD (+) (-)
* Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee SPD (-) (-)
* Umweltminister Sigmar Gabriel SPD (-) (-)
* Bildungsministerin Annette Schavan CDU (-) (-)
* Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD (+) (-)
* Bundesminister für besondere Aufgaben und
Chef des Bundeskanzleramtes Dr. Thomas de Maizière CDU (-) (-)

 Posted by at 8:15 pm
Mai 042006
 

Der Stern schlägt Herrn Friedman als Nachfolger des kürzlich verstorbenen Paul Spiegel vor.

Der politischste und klügste Kopf, der überzeugendste Redner und gewiss der mutigste Jude Deutschlands aber ist Michel Friedman. Der Jahre zurückliegende Eklat hat den Frankfurter reifen lassen. Er legte alle Ämter nieder, hat geheiratet, wurde Vater. Nachdenklichkeit und Offenheit kennzeichnen heute den einst gelegentlich Überheblichen. Auf Dauer ist Friedman der natürliche Repräsentant der deutschen Juden.

Da hat der Schreiber vom Stern aber voll in die Sch* gegriffen und zwar, und das ist das Interessante, egal, aus welcher Richtung man es betrachtet.
Mein Tip: dieses Thema tunlichst meiden.

 Posted by at 9:09 pm
Mai 042006
 

Terrorist
Dieser unangenehme Zeitgenosse ist ein gewisser Gulbuddin Hekmatjar. Vor dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan war er Ministerpräsident von Afghanistan.
Heute entblödet sich SpOn
nicht, ihn verniedlichend Rebell zu nennen oder noch peinlicher als Warlord zu titulieren.
Hallo, jemand zu Hause bei den Redakteuren? Schaut euch nur das Bild an, dann wißt ihr, daß das niemand anderes ist als ein Terrorist reinsten Wassers.
Sagt er ja auch, denn er möchte momentan gerne gemeinsame Sache mit al-Qaida machen.
Irgendwie häufen sich die unangenehmen Nachrichten aus Afghanistan.
Mädchen dürfen nicht mehr zur Schule, Drogenbarone ballern um sich, das Land fällt zurück in die unseligen Taliban-Zeiten.
Wozu sind eigentlich junge deutsche Männer im Waffenrock da unten? Beschützen sie mittlerweile nur noch die Opiumfelder?
Ich weiß, das ist sehr unfair den Soldaten gegenüber, zumal ich einige Aktivisten kenne, die dort wertvolle und aufopferungsvolle Arbeit leisteten.
Dennoch passt es mir überhaupt nicht, daß wir täglich abertausende Euronen für einen doch mindestens fragwürdigen Einsatz der Armee ausgeben, wenn in den Medien nur noch Mißerfolge wie oben vermeldet werden.

 Posted by at 6:41 pm
Apr 262006
 

Achje, nun hat die Bundesregierung auf einmal das Thema „Kinder“ entdeckt.
Dazu einmal ein paar eigene Worte.
Ich hege schon seit vielen Jahren den Wunsch nach zwei oder drei Kindern.
Dummerweise habe ich aber nie eine Partnerin gefunden, die diesen Wunsch mit mir teilte. Die meisten Frauen in meinem Leben wollten nie Kinder haben und bevorzugten eindeutig eine Karriere. Das war dann auch meistens der ursächliche Grund für das Auseinandergehen.
Bei sehr vielen Leuten im Freundes- und Bekanntenkreis verhält es sich ähnlich.
Dort möchte immer nur ein Partner Kinder haben bzw. beide Partner warten und warten und warten, bis es zu spät ist.
Und noch etwas in dem Zusammenhang: Ich habe auch viele Verwandte, Freunde und Bekannte, die selbstverständlich Kinder in die Welt setzen und die einfach nur stolz und glücklich sind und alle Herausforderungen selbstverständlich meistern. Ich habe höchsten Respekt und höchste Anerkennung für diese Eltern und beneide sie im positiven Sinn.
Meiner Meinung nach ist das einzig Schlimme, daß das Kinderbekommen überhaupt so thematisiert und diskutiert wird und daß man mittlerweile ganz selbstverständlich so über die Kinder redet wie über ein Automobil und daß Katzen und Hunden mehr emotionale Tiefe gewidmet wird.
Ist ja wahr, selbst die Regierung denkt beim Thema Kind nur an das Finanzielle.
So wird das nix, meine Damen und Herren. Schauen wir doch einfach mal zu den Nachbarn, bei denen es mit dem Artenselbsterhalt noch klappt oder einfach in die nähere Vergangenheit, um aus unseren Fehlern zu lernen.

 Posted by at 1:04 pm
Apr 222006
 

…, schreibe ich diesen Beitrag.
Es geht um die leidige Geschichte, in der in Potsdam ein Mann überfallen wurde.
Die Diskussion in allen Medien, auf allen mir zugänglichen Kanälen war und ist unerträglich.
Soviel Blasiertheit, Überheblichkeit und Rassismus, jawohl, Rassismus mit Diskriminierung auf einem Haufen, das hat es das letzte Mal vor Jahren im tiefsten Südosten der wiedervereinigten Bundesrepublik gegeben.
Nun ist mal wieder alles klar, die ungeliebten und ungewollten und keinen Solibeitrag zahlenden und am besten wieder hinter eine Mauer gesperrt gehörenden Ossis üben sich im Volkssport des Ausländerfeindlichseins.
Hier, im rosigen Westen gibt und gab es sowas selbstverständlich nie! Hier gibt es nur freundliche Pizza- Gyros- und Kebabbereiter, nur tanzende, fröhliche Menschen von den anderen Kontinenten, die unsere dröge, miefige, postfaschistische Kultur bereichern.
Und weil hier alles so toll ist und bekanntlich auch alle Menschen gleich sind, mögen wir hier besonders alle Menschen aus der ganzen Welt.
Halt, offiziell dürfen wir die Nachbargemeinde nicht ganz so mögen *kicher* und natürlich auch ein bißchen auf die gegnerische Fußballmannschaft meckern.
Und unseren größeren Frust lassen wir bei Polen und Holländern ab, denn das haben Oliver Kalkofe und Harald Schmidt ja erlaubt.
Und wohin stapeln wir die übriggebliebenen Vorurteile?
Genau, da sind ja noch die Ossis mit ihrem schauderhaften Sächsisch und ihren stinkenden Trabbis^w^wkomischen japan^koreanischen Kleinwagen, deren einziger Daseinszweck es ist, den Kanzler zu stellen, Ausländer zu vermöbeln und/oder halb bzw. ganz tot zu schlagen und/oder anzuzünden und natürlich den Solibeitrag zu verprassen!
Prima, Feind gefunden! Nun aber rasch Gesetze gegen Rechtsradikale gemacht und Rollstuhlfahrer Schäuble übelst beschimpft und weiter geht es im Leben.
Das alles widert mich dermaßen an, das kann ich gar nicht ausdrücken.
Ich begreife es nämlich nicht.
Das fängt schon mit Kleinigkeiten an. Beispielsweise die verwischende Sprache und die bemühten Bezeichnungen.
Was ist ein Rechter? Was ist ein Rechtsradikaler? Was ist ein Deutsch-Äthiopier? Was ist der Rechtsstaat?
Die Bundesrepublik Deutschland hat als eines der reichsten und entwickelsten Länder der Welt Behörden, Organe und Gesetze und Geld ohne Ende.
Wieso wendet sie dann das alles nicht im Namen des deutschen Volkes, welches sie und damit auch ihre Organe demokratisch und in freier Selbstbestimmung gewählt hat, an?
Wenn meine Bürger „rechtsradikal“ werden, dann ist doch von Anfang an etwas völlig schief gelaufen.
Wenn diese Bürger einen anderen, hmm, jetzt wird es schon schwierig, ist er Bürger, Mitbürger, ausländischer Mitbürger oder wie in diesem Fall neu kreiert ein Deutsch-Äthiopier, was immer das auch zu bedeuten hat, wenn also diese bösen Bürger einem braven Bürger Leid antun, dann muß der Staat handeln und zwar schnell, unbürokratisch und beispielgebend.
Das ist nämlich einer der ureigensten Zwecke, wozu man sich einmal als Bürger einen Staat leistete, ich rede von der inneren Sicherheit.
Aber was passiert stattdessen? Man bricht mal wieder eine Diskussion vom Zaun, die wieder geradewegs zu Hitler und Auschwitz führt oder bei der diesmal nicht die Juden sondern die Ossis Schuld sind und bei der wieder exakt nichts an den Wurzeln repariert wird, dafür aber kostbares Porzellan in den oberen Etagen zerstört wird, und das kiloweise.
Falls jemand noch nicht nachvollziehen konnte, was ich sagen will: Mich stört die Verlogenheit und Bigotterie.
Man tut entsetzt oder besorgt, obwohl seit Jahren die Gewalt im ganzen Land deutlich zunimmt.
Ob die immer detaillierteren und immer häufigeren Berichte über Kannibalen, Kinderschänder, mordende Mütter usw. diese Gewalt bekämpfen oder begünstigen, darüber kann man trefflich streiten.
Und immer diese verlogenen Eröffnungssätze: „Ich distanziere mich von…“, „Mein Freund ist ein Ausländer…“, „Ich bin kein Rechter, aber…“, „Ich entschuldige mich für…“, … einfach eklig.
Hat denn keiner mehr einen Hintern in der Hose?
Ein Unschuldiger wird in einer Landeshauptstadt am hellichten Tage lebensgefährlich verletzt. Dieser Fall gehört aufgeklärt und zwar schleunigts und bis zum bitteren Ende und nicht erst 2009 bitteschön! Im Falle der Vergewaltigungen von Schulmädchen im öffentlichen Verkehrsmittel in Hannover oder diverser Morde im Mafiamilieu in Frankfurt/Main wurden ja rasch die Mäntel der Nächstenliebe darübergedeckt.
Und im kürzlich an die Oberfläche gedrungenen Fall der Berliner Rütli-Schule tat man so, als sei dies ein Novum oder eine unrühmliche Ausnahme.
Ich meine, der Staat sollte sich einfach wieder auf seine Kernaufgaben konzentrieren, die da wären: innere und äußere Sicherheit, Bildung, Gesundheit und funktionierendes Gemeinwesen.
Und, damit mache ich mich seit Jahren gerne lächerlich, der Staat sollte auch wieder die Tugenden wie Anstand, Sitte und Moral vorleben.
Wenn darüber hinaus jeder Bürger einen Platz in der Gesellschaft findet, der ihn ausfüllt, dann werden solche Übergriffe, sofern sie überhaupt noch vorkommen, in schneller und anständiger Weise nach dem geltenden Recht geregelt.
Und was passiert stattdessen? Ablenkende Hexenjagden auf Raucher und Abzocken der Steuerzahler auf vielfältigste Weise.
Nun gut, ich gebe zu, das ist eine verklärte Utopie. Aber der wahre Kern bleibt. Der Staat soll für die Bürger da sein. Und anständige und aufgeklärte und gebildete Menschen verüben in ihrem Lande nicht solche Verbrechen.
Und da die Mehrheit der Bürger sich sicher fühlen möchte und dieses Sicherheitsgefühl auch mit allen Mitbürgern und Gästen teilen möchte, sehe ich hier Handlungsbedarf und zwar dringenden!

 Posted by at 5:12 pm
Apr 102006
 

Da hatte das HodBlog noch vor kurzem auf Matthias Platzeck aufmerksam gemacht und nun muß er aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz jemand anderem überlassen.
Und da die SPD keinen anderen erfolgreichen Genossen mehr in ihren Reihen hat, muß nun der kommunalsiegreiche Kurt Beck vom Rhein an die Spree übersiedeln.
Das ist weder für die Bundes-SPD ein Gewinn noch wird sich die politische Lage in Rheinland-Pfalz dadurch verbessern.
Auf jeden Fall ist es aber für Deutschlands dienstälteste Volkspartei ein herber Schlag, nun gehen ihr die Ikonen, die fähigen Leute und diejenigen, die man im Fernsehen zeigen kann, ohne sich zu schämen zu müssen, langsam aber sicher aus.
Naja, immerhin sind sie da in guter Gesellschaft.
Vielleicht sollten wir die Gelegenheit mal beim Schopfe fassen und uns einmal WIRKLICH und AUFRICHTIG Gedanken um gangbare Alternativen zum derzeitigen Parteienstaat machen.
Vorschläge gerne in die Kommentarzeilen.

 Posted by at 5:20 pm
Apr 062006
 

…begannen in Ruanda Neger vom Stamm X einen Massenmord an Negern vom Stamm Y. Binnen anderthalb Monaten wurden systematisch mindestens 10% der Volkes, man schätzt heute 800.000 Ermordete, bestialisch geschlachtet.
Zitat aus der der deutschsprachigen Wikipedia

Zwei Drittel der Opfer wurden mit Macheten oder Keulen erschlagen, zu Tode geprügelt oder ertränkt. Da diese Tötungsarten körperlich sehr anstrengend sind, musste in Schichten gearbeitet werden. Oft wurden die Opfer erst verstümmelt, bevor sie getötet wurden. So war es nicht selten, dass vor den Augen der Eltern den Kindern die Gliedmaßen abgehackt wurden. Anschließend schnitt man ihnen die Kehle durch und die Geschlechtsteile ab. Bei den Eltern wurde anschließend ähnlich verfahren. Vorhergehende Vergewaltigungen kamen offenbar in großer Zahl vor. Nach einer Schätzung von UNICEF wurden während des Völkermords in Ruanda insgesamt zwischen 250.000 und 500.000 Mädchen und Frauen vergewaltigt.

Angesichts der Greueltaten, die im zweiten Weltkrieg begangen wurden, müßte man eigentlich annehmen, daß durch diese Erfahrungen die Menschheit gelernt hätte.
Hat sie aber nicht. Entspannt hockten wir vor 12 Jahren, über Solibeitrag jammernd, vor der Glotze und bestaunten die Nachrichten wie früher Berichte von Bernhard Grzimek aus der Serengeti.
Und was änderte sich für uns in Konsequenz auf diese unglaublichen Vorfälle?
Richtig, der Victoriasee-Barsch wurde billiger und war auf einmal überall in Restaurants, Kantinen und Auslagen reichlich vorhanden.
Klar, die vermehrten sich explosionsartig. Barsche sind Raubfische und fanden in der Zeit mehr als reichlich Nahrung.

 Posted by at 8:19 am
Mrz 262006
 

Wahlzettel
Endlich sind die Wahlen in vollem Gange. Ich habe bewußt nichts im Vorfeld darüber geschrieben, obwohl es eine Menge zu erzählen gab.
Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Wahlen immer liebloser und oberflächlicher werden.
Es stehen Wahlen an und ca. die selbe Zeitspanne vorher, die Weihnachtsmänner und Osterhasen die Supermarktgänge vor dem jeweiligen Festtermin verstopfen, werden alle Laternenpfähle und Straßenbäume zu fast 100% mit Plaketen zugehängt.
Dann verstopfen in immer kürzer werdenen Zyklen sogenannte Flyer der jeweiligen Parteien den Briefkasten.
Parteimitglieder rennen mit hektisch-geröteten Gesichtern und irrlichternden Blicken durch ihre Wahlgemeinden und Autos mit Parteiaufklebern sausen durch Städte und Gemeinden.
Nach der Wahl versinkt dann alles wieder aufatmend im Sessel, die Plakate verschwinden zeitnah und man wartet folgsam auf die nächste Wahl.
Die größten Frustverbreiter sind für mich aber diese Umfragefirmen und ihre Nachrichtenlobby. Mehrfach täglich wird man seit Wochen mit Prognosen, Trends, Verteilungen, Meinungen der Bürgerinnen und Bürger, wichtigen Wahlthemen, durchschnittlichen Penislängen der unter 27-jährigen Wähler und was weiss ich noch für Kopfgeburten angeödet.
Man kommt dadurch gar nicht mehr dazu, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Auch die Plakatgestaltung wird immer liebloser. Man bildet den Kopf einer Politikerin bzw. eines Politikers ab und schreibt einen mehr oder weniger markigen Spruch dazu. Dieses Jahr ließen sich die Parteienfolgendes einfallen:
Die Parteien sind alphabetisch sortiert und spiegeln in keinster Weise meine Prioritäten wieder.
* CDU
Die Union macht Reklame mit ihrem aalglatten Berufspolitiker, dem seit 12 Jahren erfolglos gegen SPD-Spitzenmann Beck antretenden, Dr. Christoph Böhr, der freundlich in der glückseligen Menge stehend abgebildet wird. Der potentielle Wähler wird mit dem Versprechen gelockt, 800 Lehrer und 600 Polizisten (Zahlen ohne Gewähr) zusätzlich im Land einzustellen. Ferner lächeln die verschiedenen Kommunalpolitiker in sehr schmeichelnden Photoshop-Bildern von den Laternenmasten.
* FDP
Unaufdringlich und bescheiden stehen ein paar liberale Plakate zwischen den Schilderwäldern der SPD und CDU. Meist lächelt einen ein Politiker nett an. Oder in dezenten Farben wird auf das Vorhandensein der Liberalen hingewiesen.
* graue Panther
Von den Jungs sah man nur wenige winzige Plakate, deren Aussage ich im Vorbeifahren nicht behielt.
* Grüne
„Jetzt aber Tabea“ wirbt das Gesicht einer hübschen, jungen Dame, die offensichtlich Tabea heißt. „Jetzt aber Ihse“ antiwirbt das ungesunde Gesicht einer offenkundigen Veganerin für die Partei, bei denen der eigentliche Name Bündnis90/Die Grünen so komplett weggefallen ist wie ihre Vorzeigeleute Fischer und Trittin.
So schürt man nur noch Angst vor der SPD/CDU-Genmafia auf den Plakaten.
* NPD
Die lustigsten und am höchsten hängendsten Wahlplakate leisten sich die nationalen Prole^wDemokraten. Auf einem Plakat ist ein hemdsärmeliger Dynamiker abgebildet, „der sich was traut“. Nun heißt dieser arme Mensch ausgerechnet (Peter) Marx. Daß ein weiterer Spitzenmensch einen undeutschen ex-jugoslawischen Vor- und Nachnamen hat, rundet den Spaß noch ab. Logischerweise ist auch das Wahlkampfauto ein ausländisches Fabrikat. Bekanntlich ließen (lassen?) die „Nationalen“ ihre Zeitung auch in Polen drucken.
„Null Toleranz“ heißt es weiterer Spruch. „Null Toleranz“ gegenüber wem und was; darüber erfährt man nicht.
Mein absoluter Liebling ist jedoch das auf die Ängste der hiesigen Weinbauern angepaßte Plakat mit dem tollen Spruch: „Deutscher Wein statt Amifusel!“.
* Republikaner
Die Republikaner haben ein attraktives, blondes Mädel, das seine schöne Oberweite gut in Szene setzt, vorzuweisen. „Deutsch ist geil!“ steht darunter. Dadurch wird die leicht positive Aura sofort wieder ins Nichts aufgelöst.
Ein anderes Plakat verspricht „Islamisten raus!“. Deutlicher läßt sich „Ausländer raus!“ nicht umschreiben.
* SPD
Am meisten verdienten Drucker, Papierhersteller und Designer mit den Aufträgen aus den Reihen der SPD. Flächendeckend lachen einem ein rotnasiger Karnevalsclown und ein vollbärtiger Clown^wMinisterpräsident, der in der glücklichen Menge badet, entgegen.
Ja, Herr Beck kämpft mit allen Mitteln darum, seine zwölfjährige Amtszeit um weitere vier Jahre zu verlängern und ist sich keines noch so abgedroschenen Klischees zu schade.
Dabei hätte er sich wegen seines farblosen und in den eigenen Reihen nicht gut gelittenen CDU-Herausforderers Böhr garnicht solche Mühe machen müssen.
Die kommunalen SPD-Politikerinnen (Männer sah ich keine) bekamen auch noch viel Geld ab. Hunderte Male kann sich ein Autofahrer Gesichter von SPD-Damen anschauen, die heute gewählt werden wollen.
Eine davon (Doppel-Name leider entfallen) ist gar eine echte Augenweide, eine andere spielt mit ihrem Namen, sie heißt Marianne Grosse und hat sich große Plakate machen lassen, auf denen sie in voller Größe zu sehen ist, echt originell. Schockierend hingegen ist das Antlitz der Frau Ulla Brede-Hofmann. So ein harsches, maskulines Gesicht, da bekommt man echt Angst vor der SPD. Dabei sieht sie in natura garnicht so schlimm aus wie auf den Plakaten.
* ödp
Selten sieht man ein Kind in einen Apfel beißen. Dann hat man ein Plakat der ökologischen Partei vor sich.
* WASG
Noch seltener und erst seit der letzten Woche aktiv sind die Damen und Herren von Oscar Lafontaines Spalterverein WASG. Ich erinnere mich an zwei Plakate, in denen „Mindestlöhne statt 1-Euro-Jobs“ verlangt werden.
Naja, wie auch immer. Die einzig wichtige Zahl bei der heutigen Wahl wird für mich die Beteiligung sein, die das Desinteresse des Volkes an der abgehobenen Kaste der Politiker jedweder Couleur nur allzudeutlich wiederspiegelt.
Wenn wieder mehr als 3/4 des Volkes ihr echtes Wahlrecht ausüben und nicht am Wahltag ratlos Kreuze setzen und die Umfrageinstitute enttäsuchen, dann kann man langsam wieder von Demokratie von unten reden.
Abschließend noch ein Foto, welches zeigt, daß ich mich schlecht der Wahl verschließen konnte. Das im Bild sichtbare Dachgeschoß bewohne ich.
Wahllokal

 Posted by at 10:26 am