Erst einmal gab es gegen 11:00 Uhr ein sehr spätes und sehr gutes Frühstück.
Dieses Frühstück lernten wir schnell kennen und schätzen und ich werde es vermissen. Es geht so:
Rezept für desayuno Chapin (guatemaltekisches Frühstück):
– Joghurt
– frische Papayas (sehr süß und sehr wohlschmeckend, kannte ich garnicht)
– frisch gepreßter Orangensaft
– Kaffee oder Tee
– Rühr- bzw. Spiegeleier mit
– schwarzen-Bohnen-Dip (frijoles negras)
– Tomatendip
– Chili tepe
– gebratenen Kochbananen (platanas)
– Brot, Quark, Butter, Marmelade, Wurst…
Dann zogen unsere Gastgeber mit uns zu einer ersten Erkundung durch die Millionenstadt. Wir fuhren in die Altstadt in der Zone 1 und sahen und einen Park an, in dem das Land als 3D-Relief dargestellt ist. Dann einen Hügel mit einer Kirche, das Regierungspräsidium, den Hauptplatz der Stadt und zum Schluß den Berliner Platz, der mit drei echten Mauerstücken dekoriert ist.
Wir bekamen also einen ersten Eindruck. Die breiten Straßen! Das Verkehrschaos! Die irren Fußgänger, Motorrad- Auto- und vor allem Busfahrer! Busse bestimmen das Stadtbild, es gibt im Land wohl über 60.000 Busse, die meisten ausrangierte Amischulbusse, die mit dickeren Motoren und kreativer Gestaltung zu neuem Leben erwacht sind.
Der Gegensatz zum 100% reglementierten deutschen Straßenverkehr kann augenscheinlicher nicht sein. Motorradfahrer haben eher selten einen Helm und wenn, dann trägt ihn die Sozia oder man hält ihn in der Hand. Man sieht auch mal vier Personen auf einem Motorrad, im Auto haben dreimal soviel problemlos Platz. Mit dem Händi telefonieren eigentlich alle und das immer. Aber das sieht man eher nicht, denn fast alle Autos haben aus Sicherheitsgründen rundum geschwärzte Scheiben.
Doch zurück zu den Bussen, dort gibt es drei Kategorieen:
1. die roten Busse
Diese durchqueren das ganze Land und die ganze Stadt, nehmen jeden und alles von überall mit (einfach Hand rausstecken) und haben keine Kapazitätsgrenzen. Die Fahrten in diesen Bussen (spanisch camioneta, englisch chicken bus) kostet 10 Quetzales (die Landeswährung, durch 10 ergibt sich Euro) pro 100 Kilometer, ist also außerordentlich günstig. Meist sind die Busse hoffnungslos überfüllt, das Gepäck ist dann mit Schnüren abenteuerlich aufs Dach geschnallt und in den Bussen herrscht Enge wie im Hühnerstall. Dann quälen sich die ollen Karren, dicke schwarze Dieselschwaden ausstoßend die üblen Serpentinen, von denen das Land durchwoben ist hoch und runter. Dank des stetigen Windes ist Smog aber kein Thema. Dafür sind Überfälle an der Tagesordnung und man rät dem Touristen ab, diese Busse zu nutzen.
2. farbenfrohe Busse
Diese sind etwas moderner, wobei das nichts heißen muß und fahren auch internationale Linien. Da man Tickets vorab löst, haben diese Busse kein Geld an Bord und werden seltener überfallen.
3. blaue bzw. grüne Busse
der engagierte Bürgermeister der Stadt Alvaro Arzu, wegen seiner vielen Grünanlagenbaus scherzhaft der Gärtner genannt, hat mit dem Transurbano einen Stadtbus geschaffen, der durch Ticketsystem mit Registrierung als sicher gelten kann und auch gerne von allen genutzt wird.
Die Eisenbahn ist stillgelegt, eine U-Bahn wegen der schwierigen geologischen Bedingungen kaum denkbar; der Verkehr stellt ein schwieriges Problem dar.
In der Reliefkarte von Guatemala. Hier konnten wir gut sehen, welch interessante Topographie das Land hat und welche Ziele wir bereisen werden.
Drei Mauerstücke aus Berlin, mitten in Guatemala-City, wer hätte das gedacht?
Der Reiseführer zeigt uns den Prunksaal im Präsidentenpalast.
Der Autor geschickt hinter einem Denkmal plaziert.