Feb 132015
 

Wow, schon zwei Wochen waren wir im Lande. Nun, da wir seelisch definitiv erholt waren, konnte etwas Bewegung nicht schaden und was gibt es da besseres als einen zweieinhalbtausend Meter hohen Vulkan zu ersteigen, der als einer der Aktivsten der Erde gilt? Eben, nichts!

Wir fuhren recht zeitig mit Rafael zum Fuße des Vulkans und begannen in der Morgensonne mit dem unkomplizierten Aufstieg.
Unsere Vulkanführerin hieß Raquel. Sie und ihre Familie wohnen schon seit Generationen in der Gegend. Beim 2010er Ausbruch verlor ihre halbe Familie das Zuhause. In ihrer Wohnung schlugen glühende Steinbrocken durch Dach, Tischplatte und landeten im Keller.

Für unfitte und faule Touristen (und natürlich für Notfälle) standen Jungs mit Pferden bereit, die uns die ersten Kilometer begleiteten. Ich als, hmmm, wohlbeleibtester und ältester Exkursionsteilnehmer, schien den Jungs ein vielversprechender Kunde zu sein, denn sie wichen mir keinen Fußbreit von der Seite und das Pferd schnoberte mir fast in den Nacken.

Aber irgendwann gaben die verhinderten Transporteure enttäuscht auf und wir konnten alleine den Berg erklimmen. Das Wetter war spitze, die leicht diesige Sicht Richtung Pazifik störte uns wenig und dann… kamen wir um eine Ecke und standen im Eruptionsgebiet und mußten Lavafelder überqueren. Die zusammengestürzten Caldera des im Frühjahr 2010 das letzte Mal heftig ausgebrochenen Pacaya rauchten sanft. Der Boden war teilweise unangenehm warm.

Leider war dieser Tage der Gipfelaufstieg für uns Freizeittouristen nicht gestattet, so daß wir in einem unter der Caldera liegenden Lavafeld unser Zwischenziel erreichten. Inmitten dieser sehr unwirtlichen Gegend stand ein Lava-Shop. Die beiden engagierten jungen Künstler zeigten und erklärten uns ihre Kunstwerke (siehe vorigen Link). Natürlich kaufte ich ein paar Sachen, alleine schon, weil man doch eher selten an solche Orte kommt.

Dann wurden die gestern gekauften Würstchen auf die Hölzchen gespießt, die unterwegs von Raquel abgeschnitten wurden und in die heiße Erde gesteckt. Tatsächlich waren die Würstchen nach wenigen Minuten grillheiß.

Die aus anderer Richtung eintrudelnden Amitouristen schauten uns neidisch zu, denn sie hatten nur einfallslose Marshmellows dabei. Der Neid schlug in Gier um, als wir unsere Bierdosen aus den Rucksäcken holten.

Nach der ausführlichen Rast ging es noch einmal ein paar hundert Meter höher. Ein letzter Blick auf die unwirtliche Gegend und dann ging es durch dichte Wälder zurück zum, Treffpunkt, an den unser Fahrer wartete.

Fazit: ein herrlicher Tag, ein toller Spaziergang (O-Ton meiner Begleiterin), doch schaue ich heute meine geschundenen Füße an, sprechen diese eine andere Sprache. Egal, jederzeit wieder, dann aber bitte bis zum Gipfel.

autoweg

So weit ist schon unser Auto weg.

hausvulkane

Unsere drei „Hausvulkane“ aus 90 Grad gedrehter Sicht.

pferde

Die enttäuschten Jungs bekamen von mir keine 100 Quetzales für einen Ritt zum Gipfel.

hochhinaus

Der Autor will heute hoch hinaus!

raquelschnitzt

Unsere Führerin schnitzt Stöckchen für die Würstchen.

grill

Und ab in den Grill mit den Würstchen.

gallo

Fast ein Gipfelbier – diese Gallo (mit dem Hahn) war übrigens noch aus Livingston übrig gewesen.

lavastore

Auf über 2000 Meter Höhe in einem erstarrten Lavafluß gelegen – der Lava Shop.

auf dem Vulkan

auf dem Vulkan

 Posted by at 7:56 pm
Feb 132015
 

Zum zweiten Mal ging es heute nach Antigua, denn beim ersten Mal war eindeutig zu wenig Zeit gewesen. Zuerst betrachteten wir die Stadt von einem erhöhten Aussichtspunkt. Dann gingen wir durch die sehr schöne Altstadt.
Zuerst besuchten wir die mehrfach durch Erdbeben zerstörte und immer wieder restaurierte Kirche La Merced, die ich sofort in mein Herz schloß.
In einer mexikanischen Bar bekamen wir einen sehr standesgemäßen Margarita, der so gut schmeckte, daß wir beim Heimweg noch einmal einkehrten.
Dann kamen wir an DEM Fotomotiv Antiguas vorbei. Ein wunderschöner gelber Torbogen mit verstecktem inneliegenden Gang (durch den der Spender des Bogens (ein Jude, der links wohnte) sich heimlich mit seiner Geliebten (eine Nonne, rechts aus dem Kloster) traf), also ein Bogen und dahinter der Vulkan Agua. Nun war bei mir der Gipfel in Wolken, aber wozu gibt es Google und Flickr?
Es folgte ein ausführlicher Bummel durch diverse versteckte Hinterhöfe, in denen auf einmal riesige Markthallen, Erholungsparkanlagen, Hotelanlagen oder Museen waren.
Dann besuchten wir noch ein Kaffeemuseum und gingen in eine weitere der über 30 Kirchen der Stadt. Antigua hatte uns schon beim Erstbesuch ausnehmend gut gefallen, der Eindruck verstärkte sich.

Zurück in Guate (so nennen die Einheimischen die Hauptstadt) besorgten wir noch Essen und Trinken für den Folgetag und ich bastelte noch etwas an der EDV-Ausstattung meiner Gastgeber herum, man kann ja doch nicht aus seiner Haut.

antigua

Blick auf Antigua, im Hintergrund der Vulkan Agua.

strassenszene

Schöne Straßenszene: ein klappriges Auto, verkaufende Indianerin, Mädchen in Schuluniform, Kopfsteinpflaster, Berge.

szene

Noch eine Straßenszene in Antigua.

markt

Farbenprächtige Textilien auf einem der zahlreichen Marktplätze.

hotel

Blick in den Innenhof einer Hotelanlage.

marimba

Im prächtigen Hotelgarten trat auch ein Marimba-Orchester auf. Marimbas gelten als Nationalinstrument Guatemalas.

bogenohnevulkan

Der obengenannte Bogen mit halben Vulkan.

bogenanders

Ansicht von der anderen Seite.

jomargharita

*Prost!*, Das Bild im Hintergrund ist von der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo.

kirche

Die wunderschöne Kirche La Merced, man beachte an den Fenstern die Dicke der Mauern.

inderkirche

Katholisch kitschig, aber prachtvoll und viele frische Blumen.

13

Witziges Detail: Comics laufen auf Kanal 13 – in Mayaschreibweise.

 Posted by at 6:28 pm
Feb 122015
 

Auch heute war nichts Besonderes geplant. Tagsüber gingen wir in einem Walmart groß einkaufen und am Abend ging die „Jugend“ in der heimischen Zone 10 spazieren, besichtigte das schicke Hotel „Camino Real“ und genoß im Hardrockcafé einen schönen Cocktail.

Der Abend gehörte wieder der Familie und schönen Gesprächen.

schwarzebohnen

Nicht umsonst in riesigen Holzbottichen präsentiert: das Hauptnahrungsmittel Guatemalas: schwarze Bohnen.

tamal

In diverse Blätter eingeschlagene Essen: Tamal usw. sieht interessant, ist sehr bezahlbar – und schmeckt mir (nicht).

gemuese

Spätestens hier weiß man, daß man weit weg ist: exotisches Gemüse im Walmart.

biere

Zum Trost: selbst in der Ferne gibt es heimatliche Produkte…

heimat

dreidrinks

Unsere Drinks im Hardrockcafé waren nicht nur optisch gut.

hardrockkcafe

Beweis: ich war wirklich da.

 Posted by at 8:11 pm
Feb 062015
 

Ich bin bis Mittwoch an der Ostsee zu einer Familienfeier (und um vom Urlaub zu berichten). Evt. schaffe ich das eine oder andere vom Urlaub aus zu bloggen, würde aber nicht drauf wetten.

Also Geduld bis zum 11.02., dann wird berichtet werden von Elefanten, Köstritzer Schwarzbier, mexikanischen Getränken, italienischer Pünktlichkeit, kleinen Prinzen, Quetzals und und und…

 Posted by at 9:26 pm
Feb 062015
 

Heute hieß es Abschiednehmen vom Rio Dulce. Doch zuerst hatten wir noch einen unvergeßlichen Morgen. Ich wachte auf von exotischen Vogelgezwitscher. Draußen war die blaue Stunde gerade vorbei und die artenreiche Vogelwelt tat ihr Erwachen mit verschiedensten und für europäische Ohren völlig unbekannten Geräuschen. Vom gegenüberliegenden Ufer dröhnte das Gebrüll der Affen und das Grunzen der Manatees (letzteres unbestätigt, es gibt aber nachweislich diese faszinierenden Wesen in dieser Gegend). Eine Stunde stand ich fasziniert draußen und ließ das Erwachen der Fauna auf mich wirken. Auch diesen Moment werde ich mein Leben lang abrufen können und dann immer glücklich sein.

Frühstück – Bootsfahrt zur Stadt – Busfahrt durch endlose Plantagen (Kautschukbäume, Bananen, kaffee) nach Quirigua

Durch diese kleine Ausgrabungsstätte führte uns der Architekturstudent Juan (oder Jorge?, muß ich nachfragen). So erfuhren wir viel über die Besiedlung der Anlage zwischen 500 und 1500 und konnten die Handfertigkeiten der dortigen Mayas bewundern.

Auf dem Hinweg waren uns schon technische Sachen aufgefallen. Auf dem Rückweg baten wir den Fahrer anzuhalten und durften eine Bananentransportbahn erleben. Bei der Gelegenheit streiften wir durch die Bananenplantage und sahen diese seltsame Pflanze in allen Phasen ihres eigentümlichen Daseins.

Dann ging es weiter nach Estanzuela, um dort ein noch kleineres Museum mit einem riesigen Mastodonskelett anzuschauen. Nun waren wir mitten im Herzen Guatemalas im Hochland, der Hochburg der Drogenbosse und ihrer Schergen, dort angstvoll Narcos genannt. Alle Supermärkte, Schulen, sozialen Einrichtungen, so wurde uns erzählt, werden von den Drogenbossen finanziert, teils, um die Bevölkerung und Politik (die aber eher verwoben ist) zu beruhigen, sicher aber mehr, um Geld zu waschen.

Dann aßen wir im feinen Hotel Rio an der CA10, der wichtigsten Ost-West-Strecke des Landes, auf der ständig schwere Trucks dahinbrausen und die stets gesäumt ist von fliegenden Händlern, die Getränke und Obst anbieten.

Zu unserem Quartier in der Hauptstadt waren es nun noch 150 Kilometer, immer auf der CA10, stets Hochgebirge zur Rechten und den längsten Fluß des Landes Motagua mal links, mal rechts kreuzend.

Welch gewaltige Natur bot sich uns dar. Daß Guatemala auf mehreren Erdplatten liegt, daß bemerkte man hier deutlich. Und wie oft sahen gewaltige Erdrutsche und Verwerfungen, die gerne auch mal unsere Straße überfluteten und die wir dann auf abenteuerlichen Wegen umgingen, was aber unseren Fahrer nicht hinderte, auch an solchen irren Stellen zu überholen.

Gegen 18:00 Uhr waren wir dann wieder von unserem fast einwöchigen Ausflug wieder zu Hause. Nun konnten wir alles unseren Gastgebern berichten und uns das Wochenende ordentlich erholen.

morgenstimmung

Morgenstimmung vor unseren Schlafhütten. Im Hintergrund die Brücke über den Rio Dulce.

fahne

Immer wieder gerne fotografiert – wir sind in Guatemala!

museumjo

Schaut mal die ollen Knochen an.

dreimaenner

Der Autor, Juan (oder Jose) und Rafael.

bananen

bananenbahn

bananenautobahn

Hochinteressant, die Bananenbahn und die Reifestadien von Bananen.

flussberge

Fluß und Berge, unsere ständigen Begleiter.

amfluss

Szene am Fluß: Autos, Kinder, Wäsche, alles wird gewaschen.
autovoll

Eher unkonventioneller Transport im Auto.

 Posted by at 9:23 pm
Feb 052015
 

Mit echter deutscher Pünktlichkeit verließen wir, gut gefrühstückt und sehr gut ausgeruht, fünf Minuten vor 9:00 Uhr die herrliche Hotelanlage. Unser krokodilgebissener Fahrer brachte uns zu unserem nächsten Ziel, dem Örtchen Rio Dulce (süßer Fluß) am gleichnamigen Fluß. Gute drei Stunden Fahrt für 250 km, in denen wir leere Straßen, unendliche Weiten und viel Armut sahen. Unterwegs kauften wir ein paar Früchte direkt an der Straße ein. Die seltenen Straßen sind echte Lebensadern, man sieht oft Menschen zu Fuß, mit dem Rad, der Schubkarre, seltener mit Getier, dem Motorrad oder dem allgegenwärtigen Pickup Holz, Früchte und Anderes durch die Gegend fahren. An den seltenen Kreuzungen gibt es gleich mehr Leben, dort wird Essen angeboten, gut riechend, aber aus Vorsichtsgründen ungekostet.

Am Ziel suchten wir erst einmal unseren Reiseführer und das Boot, welches uns zum Hotel bringen sollte. Das war nicht trivial, aber dank Händi bekamen wir das auch hin. Wir hatten nämlich unseren ursprünglich geplanten Reiseführer durch unseren Mitbewohner Rafael ersetzt, der gerade in Guatemala weilt, um als Reiseführer zu arbeiten.

Wir bezogen unsere spannende Unterkunft in der Hotelanlage Catamaran.

Heute war der einzige Tag unserer gesamten Reise, an dem wir schlechtes Wetter hatten. Deswegen verzichteten wir auf einen Badeausflug und fuhren statt dessen mit einem Boot zu der Festung San Felipe de Lara. Der Ausflug zeigte uns exotische Pflanzen und Tiere und die Festung war sehr gepflegt und der Reiseführer vermittelte interessantes Wissen. Leider regnete es sich ein. Auf der Bootsfahrt zurück war ich binnen Minuten durchnäßt, die angeblich wasser- und winddichte Jacke erwies sich als Blender, aber immerhin konnte ich meinen neuen Fotoapparat trocken halten.

Gelitten hatten aber die Postkarten. Wir ließen uns in den Ort fahren und suchten dort eine Post, um Briefmarken zu kaufen.

Diese Aktion kann man getrost als erstes (kleines) Abenteuer des Urlaubs bezeichnen. Unter dichtgedrängten Verkaufsbuden, notdürftig mit defekten Planen gegen den den strömenden Regen versehen, schlängelten wir uns vom Hafen ins Zentrum, vorbei an Hühnerinnereien, Kochstellen, Obst, Schnaps, zahnlosen Indianern, räudigen Hunden, Bettlern, Händlern; alle redeten durcheinander, jeder bemühte sich nicht naß zu werden; die olfaktorischen, visuellen und akustischen Eindrücke waren überwältigend. Wir fragten uns mühsam zur Post (correo) durch, die sich als bessere Garage entpuppte. Dort war ein hübsches Mädchen, die uns sehr freundlich und sehr bestimmt eine Ausrede auftischte, daß ausgerechnet heute ausnahmsweise der Briefmarkenlaster nicht da war und es deswegen keine solchen gäbe…

Also der ganze Aufwand umsonst. Wir liefen also, pitschnaß wie wir waren, wieder zum Boot zurück, nicht ohne uns noch ordentlich mit Notwendigkeiten (Bier, Rum und Mangos) einzudecken.

Zurück im Hotel wurden an der Klimaanlage die Sachen getrocknet, es gab Abendbrot und der Abend klang aus auf meiner Veranda
mit ein, zwei Gläsern Rum und karibischer Musik wie etwa dieser.

hotel

Unsere Hotelzimmer waren Hütten, die auf Holzstelzen im Wasser stehen. Man kann dort prima schlafen, das plätschernde Wasser unter einem erinnert an ein Wasserbett. Auf meiner Veranda saßen wir immer zu dritt am Abend, hörten fremde Musik mit deutlichen Reggaeeinfluß und genossen einheimischen Rum.

festung

regen

Auf der Festung. v.r.n.l.: Rafael, unser Begleiter, der einheimische Führer und der schon leicht nasse Autor.

 Posted by at 9:07 pm
Feb 052015
 

Nach der Treppensteigerei (die Pyramiden haben davon ganz schön viele und mit einer sehr unpraktischen Steighöhe) und der ganzen Dschungelwanderei, sah der Reiseplan einen Erholungstag vor.

Wir wollten uns natürlich nicht erholen, sondern ins nahegelegene Flores fahren, doch schnell ließ sich feststellen, daß wir in der Hotelanlage leicht ab vom Schuß waren. Dem, wenn vorhandenen Nahverkehr, trauten wir nicht (abgesehen von mangelnder Sprach- und Ortskenntnis) und ein vom Hotel vorgeschlagenes Taxi für 80 Dollar erschien uns definitiv zu teuer.

So erholten wir uns eben im Hotel Das Camino Real ist wunderschön am See gelegen und in die Natur eingebettet. Wir Gäste waren in einzelnen Kabinen untergebracht, die glücklicherweise über Klimatisierung verfügten, nicht um die Temperatur zu regeln, die war sehr angenehm, aber um die Luft und damit die Sachen zu entfeuchten, denn durch das Tropenklima hatten alle Gegenstände eine unangenehme Klamme erhalten.

Und wie sinnierte ich?

In unseren Breiten wenden die Menschen viele Mittel auf, damit exotische Pflanzen und Tiere den Wohnraum schmücken. Am aktuellen Ort verwendet man diese Mittel, um sich Flora und Fauna vom Leib zu halten, eine kahle, weiße Wand ist dort statt Papageien ein Luxussymbol.

Wie verbrachten wir nun den Tag?

Der erste Höhepunkt des Tages war die angekündigte Fütterung von Fischen und Schildkröten am See. Wir gingen zum Bootssteg und wirklich stand da ein Mann, der bei unserem Erscheinen anfing, Brotreste in den See zu krümeln. Rasch schnappten viele größere Fische sich diese weg und da waren auch schon diverse Schildkröten, die eilig aus allen Richtungen eifrig heranpaddelten. Ein lustig anzusehender Wettstreit zwischen Reptil und Amphibium ums Fressen begann, begleitet von einem Möwenschwarm, der auch seinen Anteil wollte und bekam. Wenn man nichts weiter vorhat, ist so etwas ein echtes Highlight.

Nach der Fütterung erkundeten wir die sehr schöne und großzügige Anlage. Am besten gefiel uns die Hollywoodschaukel auf dem Steg, die nicht nur bequem aussah. Doch schauten wir uns auch ausführlich die vielfältige Pflanzenwelt an.

Dann wurde die Badebekleidung eingeweiht, denn wir verbrachten den Rest des Tages am Pool. Außer einem Kellner, der uns Kaffee brachte (ja, auch australischen Kaffee). Das Klima war spannend. Alle paar Minuten wechselten sich Schauerchen mit gleißendem Sonnenschein ab, also mußte man immer zwischen Sonnenschirm (Regenschutz), Sonnenliege (bedeckt) und bei Wunsch Pool wechseln.

Nach so viel Nichtstun hatten wir beide ein schlechtes Gewissen, so daß wir uns spontan für eine Runde Tischtennis entschieden. Obwohl wir Jahre den Schläger nicht in der Hand hielten, hielten wir uns über eine Stunde recht wacker und lieferten uns schöne Wechsel.

Mittlerweile dämmerte es und die Hollywoodschaukel lud zum Sonnenuntergang ein. Diese Atmosphäre hat sich mir dauerhaft eingeprägt. Die Sonne geht über dem See unter und im Hintergrund ertönen die exotischen, unbekannten Tropengeräusche, die durch Affen, Papageien usw. verursacht werden.

Nach dem Abendbrot, später im Zimmer, schalte ich interessehalber den Fernseher ein.

Wer dachte, Deutsches Fernsehen tauge nicht, der kennt das hiesige Programm nicht. Was mir da geboten wurde, war einfach nur unbeschreiblich mies.

Fasziniert hingegen hat mich die Reklame des einzigen englischsprachigen Kanals. Dort wurden in rascher Reihenfolge Medikamente gegen und für Aufmerksamkeitsstörungen, Schmerzen, Depressionen usw. angepriesen… gefolgt von Reklamespots windiger Anwaltsfirmen, die die Zuschauer stets aufforderten, bei Auftreten dieser und jener Symptome nach Einnahme ebendieser Medikamente, den Pharmakonzern in Grund zu klagen, sehr, sehr seltsam…

kampf

fressen

Schildkröten, Fische und Möwen beim Füttern.

rasta

Unser Lieblingsbaum trug Rastalocken oder so etwas. Sein Name: muß ich nachschlagen, Cola de Pesces oder so…

pool

Am Pool faulenzten wir einige Stunden.

postkarten

Nicht nur faulenzen, hier der Beweis, ich schrieb mehr als ein Dutzend Postkarten.

212

Mein Zimmer von außen. Wer die Mayazählweise überprüfen will, der klicke hier.

 Posted by at 7:56 pm
Feb 042015
 

Genug gegammelt, nun galt es!

Gleich früh um 6:00 Uhr fuhren wir zum Flughafen, wo wir mit der Linie Avianca einen Inlandsflug nach Flores absolvierten.

Gegen 8:30 Uhr waren wir vor Ort. Dort bekamen wir in einem Hotel ein Frühstück Chapin und dann brachten uns der Fahrer Raoul und der Reiseführer Luis nach Tikal, das MUST-SEEN von Guatemala. Zu recht, wie ich schon vorwegnehmen darf.

avianca

Diese nigelnaelneue Turbopropmaschine der Gesellschaft Avianca brachte uns nach Flores.

Tikal entpuppte sich erst einmal als sehr warm. Nach dem eher luftigen und angenehm mit 24 Grad temperierten Guatemala, erwarteten uns hier 30 Grad bei hoher Luftfeuchte.

Im unendlichen Dschungel waberten die Nebel, Brüllaffen machten ihrem Namen alle Ehre, Papageien, Kolibris, Aras, Tapire, Füchse, Krokodile sind zu sehen, Insekten und Schlangen auch. Touristenbäume beeindrucken durch ihre glänzende Rinde und Ceibal-Bäume beeindrucken uns durch ihre Riesenhaftigkeit und Schönheit.

Dazwischen erheben sich riesige Pyramiden, die vor 1.000 Jahren errichtet wurden und sind Plätze angelegt, die der Zivilisation dienten.

Wir haben Riesenglück, denn unser Reiseführer muß der Beste des Landes sein! Luis (oder Luiz) weiß sehr viel über pipselige Orchideen, eßbare Pflanzen (wir kosten bspw. Rohkaugummi und diverse Blätter), Abhängigkeiten des Ökosystem, Bewässerungssysteme, lockt und zeigt uns versteckte Tiere und weiß darüber hinaus auch mit der Geschichte des Platzes Bescheid. So vergehen Ruckzuck mehr als 6 Stunden und wir haben kilometerweit das Areal durchstreift und sind Dank des schwülen Wetters und der steilen Pyramidenstufen rechtschaffen kaputt.

Es gibt ein spätes Essen, einen letzten Besuch in einem kleinen Museum und dann werden wir in unser Hotel am See gefahren.

Das muß als Bericht zu Tikal reichen, ich habe hunderte Fotos und diverse Geschichten parat, die ich Gästen gerne persönlich näherbringen möchte.

krokodil

Ein Krokodil im Schilf. Unser Fahrer hatte übrigens einen Krokodilsiß an der linken Hand, der böse aussah.

ceibal

Ein wunderschöner Ceibalbaum.

turmfern

Da hinaus wollen wir.

turmnah

Das Teleobjektiv holt Details heran.

tikal3

Blick über den Urwald von der höchsten Pyramide aus.

tikal2

tikal4

tikal

touribaum

jotikal

*ächz* *stöhn* *keuch*

fuchs

luis

Unser Reiseleiter Luis, 52 Jahre, verheiratet, 3 Kinder, studiert im 8 Semester Landwirtschaft, spricht spanisch, deutsch, kantonesisch, englisch, lernt japanisch, möchte ein Bio-Restaurant eröffnen.

 Posted by at 8:43 pm
Feb 042015
 

Ok, Streß hatten wir bisher nicht gerade. Wir hatten uns aber gut akklimatisiert und da morgen die große Reise in den Norden beginnen sollte, war der Tag zum Gammeln freigegeben.

Im einer schicken und riesigen Mall (die aber so beliebig aussieht wie alle diese Bauten auf der Welt) kauften wir endlich eine SIM-Karte, damit ich im hiesigen Netz erreichbar war. Damit war das Tagespensum auch schon erfüllt. Den ganzen Tag genossen wir bei schönstem Wetter auf der Terrasse und konnten uns an der Kulisse nicht sattsehen. Der Abend war dann der Familie gewidmet, dort wurden stundenlang olle Bilder rumgezeigt und herzhaft über diverse Geschichtchen gelacht.

ausblick

Man kann sich einfach nicht sattsehen an dieser Kulisse, der Fuego ist wieder „an“.

flugzeuge

Flugzeuge in der Abenddämmerung.

tele

Hier habe ich mal das Teleobjektiv ausprobiert.

 Posted by at 7:58 pm
Feb 042015
 

Die 25 Kilometer weg gelegene alte Hauptstadt ist natürlich ein MUSS für den Guatemala, deswegen brachen wir heute nach dem Frühstück dorthin auf. Die Stadt wurde nach diversen schweren Erdbeben und Vulkanausbrüchen ins heutige Guatemala verlagert, doch ganz verlassen wurde sie nie.

Antigua hat Charme. Mehr als 30 Kirchen und viele alte Prunkbauten, teilweise behutsam renoviert, teilweise aufgegeben, werden überragt von gewaltigen, drohenden Vulkanen. Und das alles ist nur wenige Minuten vom Hauptplatz entfernt, auf Grund der vielen Touristen ist Kriminalität nicht ganz so ein Thema wie im Rest des Landes und das Wetter ist ja sowieso immer schön.

Wir schauten uns ein ehemaliges Kloster an, in dem jetzt ein sehr schönes (und offensichtlich auch teures) Hotel residiert, schlenderten durch die hübsche Stadt und gingen in ein Jade-Museum. Die edle und harte Jade war bei den Mayas sehr begehrt und findet auch heute noch viele Freunde.

Wir beschlossen, später noch einen Tag in Antigua zu verbringen (dann gibt es auch mehr Bilder) und fuhren wieder nach Hause.

voll

Auf der Straße nach Antigua, manche Autos waren sehr voll…

shell

Man achte auf das Strom- und Telefonkabelgewirr, ein Wunder, daß es funktioniert. Der Spritpreis ist übrigens durch 10 zu teilen und gilt für eine Gallone (3,8 Liter).

antigua

Antigua im Morgengrauen mit Vulkan Acatenango (ohne Gewähr).

quetzal

Der Nationalvogel Guatemalas aus Jade, der Quetzal. Kostete leider 1000 USD.

e

Nach dem Maya-Kalender bin ich ein E.

wildcat

Aha, E bedeutet Wildkatze. Und was bedeutet das? Fragen über Fragen.

v8

Unsere Fahrerin hat mustergültig vor dem Museum geparkt.

polly

Ja, Polly, wo ist denn der Joachim?

da

Da!

 Posted by at 7:47 pm