Apr 172022
 

Wir haben das in der Schule noch auswendig gelernt und ich kann heute noch große Teile davon noch aufsagen. In Goethes Faust I läßt der Dichter seinen Famulus Wagner beim Osterspaziergang sagen:

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden, belebenden Blick.
Im Tale grünet Hoffnungsglück.
Der alte Winter in seiner Schwäche
zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer körnigen Eises
in Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weisses.
Überall regt sich Bildung und Streben,
alles will sie mit Farbe beleben.
Doch an Blumen fehlts im Revier.
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen!
Aus dem hohlen, finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.

Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
denn sie sind selber auferstanden.
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
aus der Strassen quetschender Enge,
aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
sind sie alle ans Licht gebracht.

Sieh nur, sieh, wie behend sich die Menge
durch die Gärten und Felder zerschlägt,
wie der Fluss in Breit und Länge
so manchen lustigen Nachen bewegt,
und, bis zum Sinken überladen,
entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges ferner Pfaden
blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel.
Hier ist des Volkes wahrer Himmel.
Zufrieden jauchzet gross und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!

 Posted by at 7:16 am
Apr 112022
 

Keine Angst, liebe DDR-Sozialisierte, ich bin nicht Irma und erinnere nicht an Ernst Thälmann.

In wenigen Tagen ist es 21 Jahre her, daß mein Vater nicht mehr am Leben ist. Er hat die Euroeinführung nicht mehr miterlebt, das Attentat in Winnenden, den Anschlag auf das World-Trade-Center und und und. Glücklicherweise auch nicht die Corona-Zeit, ich weiß beim besten Willen nicht, wie er sich dazu verhalten hätte.

Ich möchte heute nur einen Gruß aus der Vergangenheit zu Worte kommen lassen. Über ein soziales Medium erlangte ich gestern Kontakt zu einer Dame, die sich nach 28 Jahren noch lebhaft an meinen Vater erinnert, hat er doch wahrscheinlich damals ihrem Sohn das Leben gerettet.

Lassen wir sie sprechen (Rechtschreibung behutsam korrigiert):

Oh, …er war der Lebensretter meines Sohnes. Ihm verdanke ich, dass er 1994 die richtige Diagnose stellte, sonst wäre er einen Tag später an einer Sepsis gestorben.

Als ich erfuhr, was dann passiert ist, …Jahre später, war ich sehr traurig.
Wenn ich heute auf den Friedhof gehe, gehe ich immer bei ihm vorbei und bedanke mich immer noch.

Er war unter den Ärzten hier in Altenburg, als Kinderchirurg, ein sehr guter Arzt und Diagnostiker. Mein Sohn lag mit 41,6 Grad Fieber drei Tage im Kinderhospital. Man untersuchte per Ultraschall, Röntgen, gezogenes Gehirnwasser etc., Ohne Diagnose. Er war schon ohne wirkliches Bewusstsein und man schrieb es einem Virus zu. Die Kinderchirurgie war derzeit in der Baracke im Areal des Kinderhospitals.
Ich wusste an dem Abend, wenn ich heute nach Hause gehe, bekomme ich in den nächsten Stunden eine schlimme Botschaft. Ich weinte furchtbar und sollte aber gehen, weil es bereits 20 Uhr war. Man sagte, man tue alles! Das Fieber ging trotz lytischen Cocktails nicht herunter.
Als ich völlig fertig das Haus verließ, kam von unten der Arzt und unsere Wege kreuzten sich direkt. Er grüßte mich ,schaute mich an und fragte, was mit mir ist. Ich erzählte soweit ich konnte alles und brach zusammen.

Er klingelte an der Station, wo mein Sohn lag. Ich wurde versorgt und er ging zu meinem Sohn und untersuchte ihn. Danach kam er zu mir und erklärte mir, dass er Dr. Noori sofort anruft und ein Not-CT anmeldet. Das war für die neunziger Jahre nicht Standard.
Dr. Noori hatte schon lange Feierabend, aber er war noch da und alles wurde schnell im Krankenhaus Leipziger Straße vorbereitet. Der Rettungswagen kam, Dr. Möglich, mein ohnmächtiger Sohn und ich wurden ins KH gefahren. Unterwegs erklärte er mir, dass es UNNORMAL sei, bei der Symptomatik nicht den Chirurgen hinzugezogen zu haben.

Er nahm an, Daniel habe einen perforierten Blinddarm, Lebensgefahr.

Das CT wurde gemacht…, es war kein Blinddarm, aber ein ebenso gefährlicher perforierter Nierenabzess, schon mit Bakterien in der Blutbahn.

Dr. Möglich konnte in dem Zustand, in dem mein Sohn war, ihn nicht mehr operieren, dass hätte dieser nicht überlebt. Also legte er Infusionen mit verschiedenen Antibiotika. Er sagte, wenn in zwei Stunden die Temperatur nicht etwas runter gegangen ist, MUSS er operieren. Er blieb die ganze Nacht bei mir und meinem Sohn. Die Temperatur ging nach zwei Stunden leicht auf 40 Grad zurück. Er blieb bis früh da und nahm meinen Sohn dann mit auf seine Station. Ich durfte auch ganztags dort bleiben.

Nach etwa einer Woche war mein Sohn aus dem Delirium wieder ansprechbar und außer Lebensgefahr.

So viele Tränen und Horrorangst als Mutter wollte ich nie wieder erleben. Ich bin fast zerbrochen. Deshalb bedanke ich mich heute noch am Grab.

Als ich damals die Zeitung aufschlug und die Annonce von Dr. Möglich las, war ich geschockt. Es war sehr traurig für mich.

Ich weiß noch als ich ihm Blumen zum Geburtstag ins neue Krankenhaus brachte. Da stand er gerade draußen und rauchte. Ich habe ihn umarmt, gratuliert und immer wieder bedankt. Aber ich merkte, das er spürbar dünner geworden war.

Ich fragte direkt, ob alles in Ordnung ist. Er sagte, ja….machen sie sich keinen Kopf, das ist nur wegen des Stressesw wegen der Eröffnung des neues Krankenhaus.

Kurze Zeit darauf die Nachricht.

Sorry für den langen Text, aber ich werde ihn nie vergessen.

 Posted by at 4:32 pm
Mrz 152022
 

Wie gestern versprochen an dieser Stelle nun der II. Teil. Das Projekt Sichtschutz kostete insgesamt gut 2.000 EUR und dauerte von der Idee bis zur Fertigstellung zwei Monate.
Sowohl von der Dauer und vom Preis her konnte das Projekt „Neugestaltung Eingangsbereich“ das in beiden Kategorien locker übertreffen. Denn vergeben wurde der Auftrag im März 2021, also vor ziemlich genau einem Jahr, und gestern wurde mit Einbau der Berankungswände alles abgeschlossen. Die Kosten waren mehr als doppelt so hoch, aber es war auch deutlich mehr Arbeit.
Hier erst einmal Bilder vom alten Eingangsbereich:

Ein verdorrter Rhododentron, ein windschiefer, morscher Holzzaun mit fummeligem Torschloß, braune Betonplatten, Unkraut und, das war das Ausschlaggebende, eine Stufe von der Straße zum Grundstück.

Hier habe ich schon den morschen Zaun entfernt, die bloßen Hände und ein paar Fußtritte reichten. Man erkennt gut die Stufe, die es zu beseitigen galt.

Und noch ein Bild, es ist bereits Ende August und meine alte Küche steht abholbereit vor der Tür.

Die Geschichte mit der Küche ist eine ganz eigene und hier beschrieben.
Mittlerweile war es schon Herbst geworden und ich hatte schon alle Hoffnung fahrenlassen, doch dann ging es los. Und wie! Gleich drei Leute rückten mit schwerem Gerät an und innerhalb von zweieinhalb Tagen wurden der Altbelag abgenommen, die Unmenge Gestrüpp entsorgt, der Boden nivelliert und ein Sandbett bereitet, in das dann der Weg stufenlos verlegt wurde.
Zum Schluß wurden noch 100 Bodendecker auf den neuerrichteten Grund gepflanzt und ein einzelstehender Strauch setzte dem Ganzen die Krone auf.

Und hier, werter Leser, ist das, wie ich finde, durchaus sehenswerte Ergebnis:

Und hier ein Detailfoto, zu dem ich noch etwas sagen möchte:

1. der Briefkasten
Es ist gar nicht so einfach, einen hübschen Briefkasten zu finden. Dieser hier ist in individueller Farbe, die sich in Fenster- und Türrahmen wiederholt, für mich gefertigt worden. Ich finde: ein Hingucker.

2. der Strauch
Ich hatte keine Idee für einen Strauch, doch eine Internetrecherche führte mich zu den „Sieben Söhnen des Himmels„.
Winterhart, moderate Wuchshöhe, und die späte Blüte zu meinem Geburtstag überzeugten mich, dieses Gewächs zu wählen, ich bin gespannt, wie es sich entwickelt, im Moment treibt der Strauch jedenfalls aus.

Am 04.11.2021 kam, arg verspätet, die neue Küche, dieses Foto dokumentiert den neuen Eingang etwas zu farbenprächtig.

Corona hatte natürlich auch noch etwas mitzureden, die herbeiphantasierte Holzknappheit führte zu Lieferproblemen für meine Rankwände (die alten waren morsch). Aber gestern war es soweit, die Wände wurden montiert. Damit ist nach ziemlich genau einem Jahr das Projekt „Neugestaltung des Eingangs“ offiziell abgeschlossen.

 Posted by at 9:20 am
Mrz 142022
 

Seit mehr als drei Jahren wohne ich bereits in Ostseenähe in meinem Bungalow! Ich habe ihn perfekt gepflegt übernommen und tatsächlich war am Grundstück im ersten Jahr nur Erhaltungsaufwand zu betreiben.
2020 kam dann das erste Projekt, um die Lebensqualität zu steigern.
Problem: das Eckgrundstück bot konkret an der Straßenkreuzungsecke eine unverbaute Einsicht in meinen Garten und auf meine Terrasse. An sich stört mich das nicht, aber dennoch: jedesmal, wenn ein Nachbar oder Anrainer vorbeigeht ist die Privatsphäre gestört. Im Sommer 2019 boten zwei karg wachsende Sträucher ab Juli einen gewissen Schutz.

Das sollte nun anders werden. Im März 2020 wurden bei einem Baustoffhandel drei WPC-Zaunelemente mit Pfeilern bestellt. Mitte April wurden diese geliefert.

Keine zwei Wochen später war der Gartenbauer zur Stelle und installierte den Sichtschutz fachmännisch:

Voila! War zwar für meine Verhältnisse sündhaft teuer, aber die Investition hat sich gelohnt. Ich freue mich fast täglich über diesen optischen Hingucker, der tatsächlich viel mehr Privatsphäre bringt, als ich gedacht hätte.

Im Jahr 2020 gab es keine größeren Investitionen, die erfolgen dem Jahr 2021 und dem Teil II vorbehalten, der „zeitnah“ erscheinen wird.

 Posted by at 9:16 pm
Feb 132022
 


Selene III
Welch Phänomen! Im Jahr 2022 gibt es einen ambitionierten Mann, der sich nicht dem Zeitgeist unterwirft, der ganz frei seinem Hobby frönt und dabei kommt überraschend Gutes heraus, welches zudem auch noch SEHR interessant ist.

Im Film „Eine Leiche zum Dessert“ (Original: Murder by Death(1976)) sagt Gastgeber Lionel Twain zu der versammelten Schar der Superdetektive den schönen Satz: „Meine Intelligenz möchte sich mit ihrer gemessen sehen.“

An diesen Satz dachte ich manchmal beim Lesen von „Selene“. Und er tat seine Wirkung. Als schon reifer Vielleser passiert es mir nicht oft, daß ich zum Lexikon greife, um mich einzusortieren. Bei diesem Buch tat ich es öfter und mit Genuß und Erkenntnisgewinn, ein Dank dafür an den Autor.

Eine schier unüberschaubare Vielzahl von Themenbereichen werden in „Selene“ tangiert, angesprochen, manchmal vertieft. Dabei gelingt Chris Pfeiler der Spagat, Themen als selbstverständlich vorauszusetzen und so zu beschreiben, daß man sich als Leser mitgenommen fühlt und nicht ausgegrenzt.

Beispielsweise beschränkt sich meine Erfahrung mit japanischen Comics nur auf die vor 40 Jahren im ZDF ausgestrahlten Fernsehserien Heidi, Sindbad, Captain Future, Wicki, Biene Maja usw. Ich verbinde also nur ewig gleich gezeichnete Zeichentrickfiguren mit komischen Augen und schreienden Mündern, bei denen man das rosa Zäpfchen sieht, damit. Dabei weiß ich, daß es eine ganze Welt voll Mangas gibt, die mir völlig fremd ist. Dennoch erschließen sich mir die Referenzen auf japanische Comics durchaus.

Und so geht es mir bei vielen mir unvertrauten Themen, wie frühe Computerspiele, manche Fernsehserie,…

Dieses wunderbare Eintauchen in unbekannte Welten, das Spiel mit Versatzstücken des (westlichen) Kulturwissens, stark geprägt durch Funk und Fernsehen und dem Impakt vor allem des 20. Jahrhunderts mit Fokus auf die 70er und 80er Jahre, das ist nicht neu. Die Zeichentrickserie „The Simpsons (1989 – 1998)“ popularisierte diesen Stil. Von diesen frühen Simpsons ist der Autor merklich inspiriert, ja vielleicht möchte er mit seinem Buch an die alte Qualität der Serie anknüpfen, nachdem diese ab Staffel 10 endgültig vor die Hunde ging und echte Fans sich mit Grauen von ihr abwendeten. (Ich sehe gerade, daß die Zombie-Simpsons immer noch ausgestrahlt werden, mittlerweile in der 33. Staffel).

Zur Handlung möchte ich nicht zuviel verraten. Bei den beiden Protagonisten wird jetzt öfter der mittlerweile reifere Rick in den Fokus gerückt, auf der anderen Seite die – erzwungene – menschliche Seite Selenes herausgestellt. Schmerzlich anrührend ist die für beide Seiten unbefriedigende Begegnung mit ihrer Mutter. Das Fehlen der übernatürlichen Kräfte tut der Geschichte durchaus gut, zumal am Schluß deren Wiedererlangung um so effektiver ist.
Veränderung, Reife, aber auch Verfall, unwiederbringliches Verschwinden (durch Sichtbarwerden) zieht sich durch das Buch, besonders gut herausgearbeitet an Xanadu, dem unsicher gewordenen Rückzugsort von Selene und Rick.

Immer wieder fasziniert mich die Reflexion auf Götter, die Zeit und Schuld und Sühne. Denn an diesem Thema haben sich ja schon in den Jahrtausenden unzählige Menschen abgearbeitet, so daß man denkt, dort nichts Neues mehr entdecken zu können oder nur eingefahrene Gleise nebst aufgehängter Moral vermutet.
Chris Pfeiler schafft für mich das Kunststück, Physik, Mythos, Philosophie, verschiedene Religionen, Geschichte in einen Denkhorizont einzubinden, der mir genehm ist, der mir weiterhilft und der große Denkanstöße gibt.

Beispielsweise dienen das Zweistromland, das darin gelegene Uruk und sein berühmtester König Gilgamesch als Schnittstelle zwischen der Menschheit und den verschiedenen Göttinnen, bei denen man am Ende nicht einmal weiß, wer gut oder böse ist, denn absolute Macht korrumpiert absolut und gut gemeint ist nicht gut gemacht und Zeit ist durchaus sehr relativ.

So wird die Gestalt der Inanna deutlich ausgebaut und meine Meinung über sie habe ich beim Lesen mehrfach revidiert. Und schauen wir einmal, wie sich die dunkle Göttin „Jez“ entwickelt.

Es gibt das wunderschöne Lied „Am Fenster“ der Gruppe City. Einer der Gründe, warum dieses Stück von jung und alt, von Ost und West seit Jahrzehnten ununterbrochen geliebt wird, ist der Text, den die Schriftstellerin Hildegard Maria Rauchfuß verfaßte. Denn dieser Text ist vor allem lyrisch. Er stiftet die eigene Phantasie an, spazieren zu gehen, er hat keine klare, eindeutige Botschaft, er ist mysteriös…

Genau diese Wirkung entfaltet bei mir der dritte Band Christian Pfeilers „Selene – Herbstzeitlose“. Und ich kann mich mit Sicherheit auf einen vierten Band freuen, denn es gibt einen schönen Cliffhanger.

 Posted by at 10:19 am
Feb 122022
 

Mein Blog ist nicht tot, es müffelt nur seltsam. Das wissen meine treuen Leser natürlich. Dennoch veröffentliche ich doch immer wieder einmal etwas. Natürlich nichts Politisches, das geht ja heutzutage nicht mehr.

Dennoch möchte ich an dieser Stelle ankündigen, daß ich „zeitnah“ das mittlerweile dritte Buch von Chris Pfeiler besprechen werde.

Die Rezension bin ich ihm schuldig, bringt er doch diese Bücher im Eigenverlag heraus und sendet sie seinen Lesern sogar auf eigene Kosten zu.

Deswegen schulde ich ihm die Buchbesprechung als das Mindeste, das ich für ihn tun kann.

Demnächst also mehr auf diesem Kanal.

 Posted by at 8:37 pm
Aug 262021
 

Die vom Vorgänger übernommene Küche hatte ihre Pflicht getan, aber der mäßige Herd, die fehlende Spülmaschine, der … Kühlschrank, naja, es wurde Zeit für eine neue Küche. Eine Zeitungswerbung versprach hohe Rabatte, freie Planung, Abholung der Altküche usw. also wurde Anfang Mai 2021 in einer vierstündigen Sitzung in der nahegelegenen Großstadt eine schicke Neuküche geplant.
Wermutstropfen: Damit alle Geräte passen, mußte die Tür versetzt werden. Da im Haus alles in Trockenbau ausgeführt ist, sollte das aber kein Problem darstellen, halt nur Dreck und Aufwand.
Als Liefertermin wurde, wegen Corona, Ferien usw, der 25.08.2021 angesetzt.
Mitte Mai zahlte ich 50% des (wirklich angenehmen) Gesamtpreises an, eine Woche später kam ein Mensch, der die Küche noch einmal lasergenau ausmaß, kurz darauf gab es den Elektroinstallationsplan. So weit, so gut.

Anfang August kam der Trockenbauer. Als Lohn hatte er sich einen kleinen Ostseeurlaub ausbedungen. Also stellte ich ihm, seiner Frau und den drei Kindern (11f, 12m, 13m) meinen Bungalow zur Verfügung. Innerhalb der ersten Augustwoche, wurde also die Tür um einen guten halben Meter versetzt, natürlich war es keine Leichtbauwand, sondern eine tragende Wand, aber wie auch immer, am Samstag war der Umbau abgeschlossen.

Die folgende Woche gehörte dem Elektriker. Aus schlappen 4 Steckdosen (eine geschaltet) wurden 19 Steckdosen (4 geschaltet), schon einmal ein riesiger Fortschritt.

Jetzt mußten noch die Löcher geschlossen, gespachtelt, geschliffen und grundiert werden und die Küche überhaupt bei der Gelegenheit neu gestrichen werden.

Glücklicherweise fand sich ein hilfsbereiter Verwandter, der mit mir letzte Woche Freitag und Samstag diese Arbeiten erledigte. Es war also letzten Samstag Abend und meine leere Küche war perfekt vorbereitet auf den Liefertermin, ich wiederhole mich gerne, den 25.08.2021.

In der Nacht vom Samstag zum Sonntag erreichte mich gegen 23:00 Uhr folgende E-Mail vom Küchenstudio:

Sehr geehrter Herr Möglich,

auf Grund des plötzlichen Ausscheidens von Herrn xxxxx hatten wir keine Informationen zu Ihrer Küche. Es sind Fragen
aufgetaucht, die noch geklärt werden müssen.

Uns liegen keinerlei Hinweis vor, ob Sie die Abluft behalten oder auf Umluft umstellen wollen. So wie die Küche von Herrn xxxxx
geplant wurde sitzt der Mauerkasten links neben dem Haubenschacht. Die zweite Frage wäre: Soll die Arbeitplatte ins Fenster laufen?
Wir liegen jetzt knapp unter der Brüstung (Fensterbank). Der Auszugschrank unter dem Fenster kann wie geplant nicht gefertigt werden.
So kurze (240 mm) Schubladen bzw. Auszüge sind nicht lieferbar.

Der Zirka Liefertermin in der KW 34 ist auch nicht zu halten. Da kommen mehrere unglückliche Umstände zusammen. Dadurch
das keine Übergabe seitens Herrn xxxxx erfolgt ist, ist der Auftrag leider zu spät weiter bearbeitetet worden. Das Aufmaß hatte
Herr xxxxx noch eingearbeitet. Die Lieferzeitzeiten sind coronabedingt auch länger geworden sind. Wir hatten gehofft, dass nach der
großen Impfaktion des Leben, die Produktionen sich wieder normalisieren werden.

Wir sollten uns vielleicht noch einmal zusammen setzen, um die offenen Fragen zu klären.

Puh, das war harter Tobak. Meine Altküche sah mittlerweile nämlich so aus:

Also setzten wir uns diesen Montag noch einmal zusammen und klärten die offenen Fragen.

Nun werden nächsten Montag die alten Möbel entsorgt und mir eine „Notküche“ zur Verfügung gestellt. Das neue Lieferdatum ist „so Mitte Dezember“.

 Posted by at 7:45 pm
Nov 222020
 

Virtueller Totensonntag

Hier kann man sich diverse Familiengräber anschauen. Nicht dabei: Gräber der Urgroßeltern in Ostpreußen, aber als ich dort war, hatte ich keinen Fotoapparat dabei.

Vaters Grab in Altenburg/Thüringen.

Vaters Eltern, meine Großeltern.

Vaters Schwester, meine Tante.

Kind einer Cousine, mein Großcousin.

Die drei vorgezeigten Grabstätten sind auf dem Friedhof in Rieda, heute ein Ortsteil von Zörbig in Sachsen-Anhalt.

Grabstätte der Großeltern in Klütz, keine 500 Meter weg von mir.

Grabstatte der Familie Kratz in Hörde, dort war das Sammelbecken der Familie nach der Vertreibung.

 Posted by at 9:29 am