Aug 102007
 

Samstag, 04. August
Royal Leamington Spa
Jens und ich standen bereits gegen 6:00 Uhr auf. Nach der Morgentoilette in einem Bad, welches wie das gesamte Haus schon das halbe Jahrhundert deutlich überschritten hatte, spazierten wir noch etwas durch die Wohngegend. Bad
Vor Florians Haus stellten wir fest, daß keine Klingel vorhanden ist. Da wir auch beide kein Mobiltelefon dabei hatten, mußten wir unverrichteter Dinge wieder abziehen. Naja, das Wetter war angenehm und so wandelte wir durch eine typische englische Siedlung.
Mir fiel ein Plakat auf, welches die drakonischen Strafen im Land untermalt. Daß man fürs Falschparken eine wheel clamp verpaßt bekommt, die man nur gegen eine Gebühr von 320 GBP los wird, weiß der erfahrene Reisende. Doch zu Touristen sind die Bobbies meist nett, denn schließlich sollen die ja nicht verprellt werden, so zumindest meine Erfahrung von früheren Reisen.
Doch eine Strafe von 1.000 GBP für nichtentfernte Hundehaufen, das ist arg heftig. Aber es schien zu wirken. Ich sah zumindest keine einzige Tretmine. Allerdings sah ich auch wenig Hunde. Nicht, daß es keine gegeben hätte, alleine in unserer Pension liefen mindesten vier davon rum. Zwei große schmale und zwei kleine dicke, von denen einer nur drei Beine hatte.
Plakat
Um 9:00 Uhr gab es ein genehmes Frühstück im weinbelaubten Wintergarten, der Aussicht auf ein sehr gepflegtes und schönes Grundstück gewährte.
Gegen 10:00 Uhr wurden diverse Umzugsaktionen nötig, denn Jensens und mein Zimmer waren andersweitig vermietet.
Also zog Jens (er mußte am Ort bleiben, weil seine Fahrbesetzung auch dort kampierte) in Sebastians Zimmer und bezog Markus‘ Quartier. Markus und ich wanderten ins drei Kilometer entfernte „Best Western“ aus. Langsam beherrschte ich den Stadtverkehr. Aber das die Autos in den Nebenstraßen fast ausschließlich seitenverkehrt parkten, das irritierte gewaltig, sahen die Straßen doch beim Einbiegen vertraut kontinental aus.
Noch vor 11:00 Uhr waren alle neun Personen in den zwei Autos und wir fuhren los in die zweitgrößte Stadt Englands, ins 20 Meilen entfernte Birmingham.
Birmingham
Das die Stadt riesig ist merkten wir daran, daß wir eine halbe Stunde lang durch immergleich aussehenden Vorortsiedlungen fuhren. Teilweise hatte man den Eindruck, daß außen eine Endlosleindwand abgespult wurde, die immergleichen Einfahrten, Schornsteine und Gärten bargen hohe Verwechslungsgefahr. Aber das Navigationssystem zählte brav den Countdown und tatsächlich standen wir kurz nach Mittag mitten im Zentrum Birminghams, am futuristischen Selfridge-Gebäude.
Selfridge
Dort spalteten wir uns in Grüppchen auf, denn die einen wollten einkaufen, die anderen essen. Jens und ich schauten uns das Treiben auf dem Wochenmarkt an (so viele Völker und so viele exotische Waren sah ich noch nie auf einem Haufen) und besuchten das Innere einer Kirche. Eindrucksvoll, wie die anglikanische Kirche das Innere des Gotteshauses so gestaltete, daß es nahezu anheimelnd wirkte und nicht so protzig und erdrückend, wie man es gewohnt ist.
Im Kaufhaus sah ich „Lebensmittel“, die das eben auf dem Markt gesehene noch locker in den Schatten stellten. Skorpione im Lutscher, Krokodilfleisch, getrocknete Maden und ähnliches ließen den Appetit verfliegen. Wir hatten noch etwas Zeit und umrundeten den Konsumtempel, sahen Gewerkschafter Werbung für Labour machen, bestaunten einen goldenen Bullen und wunderten uns über den Trubel, der mir schon beängstigend zuviel wurde.
Nachdem wir uns alle wieder am Treffpunkt eingefunden hatten, wanderten wir zum Rathaus. Unterwegs kaufte ich ein Sandwich bei der Kette mit dem originellen Namen „EAT“.
Der Rathausplatz war beeindruckend und viele Einheimische und Gäste nutzten das schöne Wetter zum Flanieren. Beinahe wäre einer von uns noch den Tücken des Linksverkehrs erlegen, denn die Schriftzüge auf der Straße look right sollte man tunlichst beachten. Ich will nicht wissen, wieviele Kontinentaltouristen jährlich von englischen Autos jäh aufgegabelt werden.
Gruppenfoto
Auf dem Rückweg zu den Autos machten wir noch Station in einer wunderschönen Kathedrale. Auch hier beeindruckte mich die Familienatmosphäre im Inneren.
Kirche
Zurück am Konsumtempel nutzten wir alle noch die Gelegenheit, kostbare GBP loszuwerden, indem wir uns Puzzle, DVDs, Bücher usw. kauften.
Dann gemahnte Florian an den Aufbruch, schließlich hatten wir noch einiges vor.
So ging es zurück zum Parkhaus. Dort zwängten sich die fünf bzw. vier Herren wieder in die Astras und auf ging die Fahrt, diesmal in die Geburtsstadt William Shakespeares.
Stratford upon Avon
Was Rüdesheim oder Rothenburg in Deutschland, das ist Stratford/Avon für England. Die Stadt sieht aus wie für Touristen gemacht und tatsächlich sieht man dort auch endlose Mengen davon. Und Englands größter Dichter wird auf Schritt und Tritt vermarktet, daß es schon wieder lustig ist.
Touristen
Denkmal
Schaufenster
Hamlet
Haus
Leider drängte die Zeit, so daß wir nur eine gute Stunde Zeit hatten. Wenigstens konnte ich noch eine Kugel Eis mit clotted cream genießen (1,35 GBP). Nach Stratford werde ich auf jeden Fall noch einmal fahren, es ist sehr schwiegermutterkompatibel.
Es war nun schon tea time und wir mußten leider schon aufbrechen, denn es sollte noch gegrillt werden und der Kinobesuch in Coventry stand auch noch an.
Fortsetzung folgt…

 Posted by at 9:35 am
Aug 092007
 

Achja, das Internet ermöglicht viele tolle Sachen.
So buchte ich im Juni via Internet sechs Flüge von und nach London und orderte einen Mietwagen. Mein Freund Jens buchte seinen Flug und den Mietwagen ebenfalls per Internet. Markus Dressler buchte seinen Flug selber.
Donnerstag, 02. August
Westfalen
Markus D. fliegt mit Lufthansa von Düsseldorf nach Birmingham und besucht dort Verwandte.
Nieder-Olm
Stephanie S. und Tim K. besuchen mich am frühen Abend. Wenig später stoßen
Sebastian S. und Marc W. dazu. Wir genießen einen fröhlichen Grillabend. Steffi und Tim verlassen uns am späten Abend. Wir drei Übrigen trinken noch ein, zwei Biere, werten den neuen und letzten Harry-Potter-Band aus … und schwups ist es halb drei in der Nacht.
Freitag, 03. August
Nieder-Olm
Ich stehe um 6:00 Uhr auf, mache mich landfein und packe den Rest zusammen. Gegen 7:00 Uhr werfe ich meine Schlafgäste aus den Betten. Dusche, einfaches Frühstück und pünktlich um 8:00 Uhr fährt das Auto ab.
Mainz
Tobias B. hat sich in Mainz mit Tim K. getroffen und wartet auf das Auto. 8:17 Uhr trifft dieses ein. Noch schnell Geld geholt und ab geht die Reise zu fünft auf den ca. 100 Kilometer entfernten Flughafen „Frankfurt“-Hahn.
Berlin
Andreas K. steigt 9:30 Uhr in Berlin-Schönefeld ins Flugzeug, um eine knappe Stunde später als Erster in London-Stansted zu landen und dort auf alle weiteren zu warten.
Hahn
Nach einer Parkplatzsuchodyssee (es ist deprimierend, über drei Großparkplätze, die jeweils 1.000 PKW fassen zu irren und keinen, einzigen freien Parklatz zu entdecken) und einer halben Odyssee über Maschendrahtzäune und wilde Hügel ist endlich das Terminal erreicht. Nach einer Viertelstunde Warten werden uns die Flugtickets ausgestellt. Einer der Mitreisenden hatte Glück, sein Reisedokument wurde argwöhnisch vom Sicherheitspersonal beäugt, aber dennoch für gut befunden. Also liebe Leser, Ausweise bitte nicht waschen oder in der Erde verbuddeln, das mögen die Sicherheitsdienste nicht.
Nun folgte der Sicherheitscheck. Da wir alle nur Handgepäck hatten, wurden bei einigen die bösen Flüssigkeiten beanstandet.
So mußte ich meinen halbleeren Rasierschaum (200 ml Verpackung)und mein fast leeres Shampoo (300 ml Verpackung) wegwerfen. Dann mußte ich die Schlange verlassen, um mir ein geeignetes Behältnis zu besorgen. Gegen 0,50 EUR bekam ich einen verschließbaren, durchsichtigen Beutel, in den ich die gefährlichen Flüssigkeiten Odol (70ml), Deo-Roller (30ml), Rasierwasser Calvin Klein (100 ml) und Parfüm Lacoste (75 ml) unterbringen mußte. So durfte ich anstandslos passieren. Der Metalldetektor schlug wie wild bei meinen Hosennieten aus, der war also ziemlich scharf eingestellt. Schädigt sowas eigentlich das Erbgut? Wenn ja, dann sollte ich besser auf Nachwuchs verzichten.
Bis zum Abflug 11:40 Uhr war noch viel Zeit, die Sebastian telespielend, Tobias lesend und die restlichen drei skatspielend verbrachten.
Flugzeug
Stansted
11:35 GMT landet unser Flieger recht unsanft auf englischem Boden. Wir verlassen das Flugzeug und beginnen sofort eine krampfhafte Suche nach dem schon gelandeten Andreas. Mit kollektiven Andi-Andi-Rufen verwirren wir die Mitreisenden. Schließlich erwartet und Andi nach der Zollkontrolle in ganzer Person. Wir begrüßen uns freudig und liefern Tobias bei Andreas ab, denn die beiden werden in Jensens Auto mitfahren. Apropos Jens.
Chemnitz
Jens S. verläßt gegen Mittag seinen Arbeitsplatz und fährt zum Flugplatz nach Altenburg, wo 15:05 Uhr seine Maschine nach Stansted starten wird. Seine Ankunft ist auf 15:45 Uhr GMT terminiert.
Jens hat nicht so viel Glück mit dem Wetter, er gerät in ein schweres Gewitter, welches viele Passagiere nach der berühmten Tüte rufen läßt.
Stansted-Europcarstand
Ich nehme den gebuchten Wagen in Empfang. Obwohl ich einen Golf Plus Diesel geordert hatte, bekam ich nur einen Vauxhall Astra Benziner. Naja, wenigstens nagelneu war er und recht hochwertig ausgestattet. Meine mitgebrachte Musikkassette mit Liedern über England, inklusive national anthem und nicht ganz zeitgemäßer Titel konnte ich nicht verwenden, aber die identische CD spielte das Autoradio klaglos.
So setzen wir uns gegen 13:00 Uhr in Richtung Royal Leamington Spa in Bewegung.
Dank mitgenommenen Navigationssystems (es stürzte zwar immer nach dem Einschalten ab, ging dann aber stabil), war die zu fahrende Route auch recht schnell gefunden. Nach 30 Kilometern, ich meine nach 18 Meilen, hatte ich mich grob daran gewöhnt, daß ich auf der linken Seite fahren mußte. Da die anderen Autos das auch machten, ging es so einigermaßen.
Wenig hilfreich war die Handschaltung, die ich ja völlig ungewohnt, mit der linken Hand bedienen mußte. Also statt mit rechts ranziehen mußte ich nun den Ganghebel mit links wegdrücken. Daran gewöhnte ich mich aber flott. Nicht geöhnen konnte ich mich hingegen an die idiotische Gestaltung des Blinkers. Statt Einrasten und Antippen, hatten die Opel-„Ingenieure“ einen Antippen- und Längerantippenschalter mit Nachdreimallinksblinkenvonalleineausgehautomatik eingebaut. Auch nach drei Tagen kam ich mit dem Drecksmüll nicht so richtig zurecht. Ansonsten verhielt sich das Auto brav. Dennoch vermisste ich den Golf, denn er wäre größer und sparsamer gewesen. So wurde es auf der Rückbank doch immer recht eng. Naja, egal. Wir machten erst einmal Rast und nahmen typisch englisches Essen beim Burger König zu uns.
Dann ging die Reise ins noch 75 Meilen entfernte Leamington weiter. Leider verloren wir fast zwei Stunden in einem ewiglangen Stau. In einer Baustelle verengten sich 5 dichtbefahrene Fahrspuren auf 2 und auf einer der beiden war auch noch ein Postlaster liegengeblieben. Gegen 16:15 Uhr informierten wir Auto II per Mobiltelefon über diesen Stau und empfahlen der Besatzung, die kürzere Strecke über die Dörfer zu nehmen.
Es war heiß, die Klimaanlage hatte viel zu leisten, ich quatschte mit Tim, Sebastian spielte tele und mein Beifahrer Marc schlief. Irgendwann setzte sich die Kolonne in Bewegung und wir rollten unserem Ziel entgegen.
Eigentlich wollten wir ja Florian B., unseren Gastgeber, von der Arbeit abholen, doch durch den Stau schafften wir das nicht.
Royal Leamington Spa
Gegen 17:00 Uhr treffen wir in der Straße ein, in der Florian wohnt. Das Navgationssystem hat tatsächlich funktioniert, wir staunen alle.
Vauxhall
Markus und Florian begrüßen uns begeistert und wir bekommen erst einmal ein kaltes Bier.
Anschließend bringen wir die Sachen und das Auto zum Hotel und wandern, nunmehr zu sechst, durchs idyllisch schöne Leamington. Der Park vermag nur mich zu begeistern, die anderen rennen durch, als ob sie gejagt würden. Wir treffen sogar Kolleginnen und Kollegen von Florian. Ich fotografiere los wie ein Weltmeister und stelle fest…, daß der Film noch in meinem Kartenleser in Olm steckt. Tolle Wurst! Also muß ein Chip her. Da alle gängigen Geschäfte schon 18:00 Uhr die Pforten schlossen, wandern wir, vorbei am herrlichen Rathaus, am durch böse Deutsche im Weltkrieg um einen Zoll verrückte Denkmal der Königin in den Tesco, einen großen Supermarkt. Dort bekomme ich zu 6 GBP einen Chip und die Welt ist wieder in Ordnung. Die anderen kaufen Ersatz für am Flughafen abgegebenes Shampoo, Deo und auch alkoholfreie Getränke. Völlig unverständlich, sind wird doch in unmittelbarer Nähe unseres ersten Pubs. Das „White Horse“ bot ausreichend Platz, deutsche Biere und angenehme Atmosphäre. 3 GBP das Glas schreckten uns nicht ab und rasch füllte sich der Tisch mit leeren Gläsern.
Gegen 19:30 Uhr trafen dann die fehlenden drei aus Stansted ein und somit war unsere Runde komplett.
Pub
Nach dem freudigen Willkommen wurden die Spätankömmlinge ins Hotel eingewiesen. Wir trafen uns dann alle in einem anderen Pub wieder. Dort war das Bier billiger (2,10 GBP statt 3 GBP für ein Glas) und es gab taugendes Essen, welches sich manche Mitreisende durch ekliges Zeugs auf englisches Niveau herunter würzten.
Dafür taugte die Atmosphäre nicht halbsoviel. Das war aber egal, da wir dort wegen eines lächerlichen Vorfalls vom Aufpasser der Tür verwiesen wurden. Nunja, es war schon recht spät und der Tag war anstrengend. So gingen Jens und ich ins Hotel, der Rest verlustierte sich noch in anderen Lokalen.
So ging der erste Tag zu Ende.
Minzsosse

 Posted by at 6:58 pm
Jul 312007
 

…möchte ich mal dokumentieren, wie ein Hype um ein Buch aussehen kann.
Harry Potter bei Amazon
Keine Sorge, erst auf Platz 8 ist ein Nicht-Harry-Buch in der Bestenliste. Wählt man dieser Tage Spitzenreiter bei Fantasie/Science Fiction aus, dann traut sich erst auf Platz 12 ein Fantasy-Werk, die Reihe zu stören.
Irgendwie öde. Genauso öde sind die „Klassik-Charts“, die ich im hiesigen Mediamarkt bewundern kann. Auf Platz 01-10 ist achtmal Anna Nebrebko mit 8 verschiedenen CDs vertreten. Laaaaaaaaaaaaaaaaangweilig. Anna ist eine wunderschöne Frau und hat auch eine sehr schöne Stimme. Aber es gibt noch mehr Mezzosopranistinnen. Und nein, auch nicht nur Cecilia Bartoli, die vor zwei Jahren Platz 1-5 der Charts belegte. Diese Vermarktungen stinken zum Himmel. Gott sei Dank kann man durch gute persönliche Kontakte, Internetrecherchen, Antiquariatsgestöbere und CD-Regalwühlen noch Alternativen finden und schätzen lernen.
Letzte Entdeckung: Edita Gruberova. Eine engelsgleiche Stimme, die sich maximal vor Maria Callas ein bißchen verstecken muß. Die Wahnsinnsarie aus Donizettis „Lucia di Lammermoor“ (bekannt aus dem V. Element von Luc Besson, dort gespielt von der blauhäutigen Plava Laguna und gesungen von der ebenfalls hochkarätigen Albanerin Inva Mula-Cako) treibt jedem Menschen Rührungstränen in die Augen, es sei denn er ist stocktaub oder bereits tot.

 Posted by at 10:35 pm
Jul 212007
 

Ja, auch ich habe mich erstmals dem Hype um den letzten Band abgeschlossen. Heute 14:40 kam der Postbote. Auf meine Nachfrage antwortete er, daß er an diesem Tag nur 40 Bücher ausliefern brauchte, er allerdings im Herbst mit dem Tieflader ausliefern müsse.
Seis drum, ich machte mich gleich an die alles bedeutende Lektüre. Internet, Radio, etc. waren aus und konnten nicht ablenken. Die ersten 20 Kapitel hatte ich ja, dank des bösen Internets, schon gelesen, also konnte ich sofort in medias res gehen.
Doch dann war alles, passend zum Buch,, wie verhext.
Das fing schon damit an, daß der Nachbar gegenüber die glorreiche Idee hatte, mit lautem Baugerät Dauerkrach zu machen. Auch das geschlossene Fenster half nicht. Also wechselte ich die Wohnungsseite. Gerade hatte ich das Buch wieder aufgeblättert, klingelte das Telefon. Das tat es noch mehrfach. Es riefen Leute an, die sonst nie anrufen. Dann waren noch die Nachbarn da und wollten sich auf dem Rechner Fotos anschauen. Naja, nach einer Dreiviertelstunde gingen sie wieder. Puh! Weiterlesen, gerade war nämlich eine existenziell spannende Stelle im Buch…Dingdong.
Wer zum …?!? Ein Kumpel, der sich seit >1 Jahr nicht blicken ließ kam zum Schwätzen vorbei. Gottseidank wurde er nach einer halben Stunde von seiner Frau zum Essen abberufen. Puh! Jetzt konnte wirklich keiner mehr stören, was auch besser war, war es doch im Buch gerade megaspannend.
Das Telefon klingelt und eine Tante nötigt mich, eine Sendung im Fernsehen anzuschauen. Ich habe tatsächlich die Sendung angemacht und weitergelesen. Das war aber suboptimal, so machte ich sie nach 15 Minuten wieder aus und vertiefte mich in die Lektüre. Selbstverständlich rief die Tante nach Ende der Sendung an und wollte sie ausführlich mit mir besprechen.
Danach war aber wirklich Ruhe und nun habe ich es geschafft.

 Posted by at 10:52 pm
Jul 202007
 

Wenn man sich mal so die Abrechnung des Marktes betrachtet, dann wird man kaum glauben wollen, daß ich das alles wirklich einkaufte. Ist aber so, denn als Kranker gibt es Hühnersuppe PUNKT!
Liste

 Posted by at 2:51 pm
Jul 172007
 

…, der in China umfällt hat Konkurrenz in Deutschland bekommen. SAT1 nämlich, das muß man sich vorstellen, SAT1 schafft seine Nachrichten ab!
Ich habe prima mein Leben verbracht, ohne auch nur ein einziges Mal bewußt Nachrichten auf SAT1 zu schauen oder gar bewußt registriert zu haben, daß SAT1 Nachrichten ausstrahlt.
Naja, ich wußte es schon, denn 1996 wurde von Oliver Kalkofe Hans-Hermann Gockel als Nachrichtenmoderator erwähnt.
Bewußt habe ich aber nie eine Nachrichtensendung auf SAT1 (oder anderen Privaten) gesehen.
Und man stelle sich vor, mir geht es blendend!
Also, liebe Medien, bitte Ruhe bewahren. Die Welt wird prima ohne SAT1-Nachrichten weitergehen.

 Posted by at 5:04 pm
Jul 162007
 

Es geht mal wieder um die leidige Debatte bezüglich der Sommerzeit.
Seit 1979 wird jedes Jahr die Uhr im Frühjahr vor- und im Herbst wieder zurückgestellt. Das machte man damals, weil man weiß Wunder dachte, was man da für Energie spart.
Anstatt die ganze Chose mal zu überdenken und es ganz sein zu lassen, gibt es nun eine neue, IMO schreckliche Kopfgeburt.
Wie ich gerade las, denkt man auch seitens offizieller Stellen laut darüber nach, die Sommerzeit immer bestehen zu lassen.
So ein Blödsinn. Jahrtausende ging es prima ohne diesen traurigen Trick. Und wenn man „Vorteile“ nutzen möchte, dann kann man im mittlerweile dritten Jahrtausend auch anders diese Vorteile erreichen.
Wie wäre es mit der Verlegung der Geschäfts-, Essens- und Arbeitszeiten je nach Jahreszeit? In der Armee und anderswo funktionieren ja auch Winter- und Sommerbefehle, -fahrpläne etc..
Aber permanent die Uhren um eine Stunde zu verstellen ist hirnrissig.
Ich finde, daß es dann am besten dann um 12:00 Uhr Mittags ist, wenn die Sonne am höchsten steht. Was ist denn daran so schlimm oder so schwer zu kapieren?
Aber nein, statt dessen wird die Ausnahme zur Regel erhoben und ein kompliziertes Regelwerk darum gestrickt und Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen werden genötigt oder um die Normalität von Jahrtausenden gebracht.

 Posted by at 6:44 pm
Jul 082007
 

Muß das sein? Ich bin strikt dagegen. Sicher, das interessiert keinen.
Aber ich hatte gedacht, daß nach Hitler und Hitler endlich mal Ruhe einzieht.
Macht es aber nicht. Auch über sechs Jahrzehnte nach Ende des zweiten Weltkrieges begeistert sich selbst Hollywood noch für das Thema.
Diesmal ist Graf von Stauffenberg Hauptfigur im Medienrummel.
Der invalide Adlige, der per Kofferbombe Hitler ins Jenseits befördern wollte und durch dessen tragisches Scheitern nicht nur er sondern auch viele Mitwisser und Mitverschwörer und Gutheißer ihr Leben verloren, ist natürlich ein großes Thema und damit auch der großen Leinwand würdig.
Ob aber Hollywood im Allgemeinen und Tom Cruise im Speziellen dafür die richtigen Partner sind, bezweifle ich arg. Dabei echauffiere ich mich nicht einmal wie alle anderen am meisten deswegen, weil Herr Cruise Sektenmitglied ist, das war und ist mir sch*egal und beeinflußt sicherlich nicht sein schauspielerisches Talent.
Mich stört irgendwie alles andere an dem Vorhaben. Amerikanische Oberflächlichkeit, falsche Emotionen, Geschichtsopferung auf dem Altar des Effektkinos usw. usf.. Und die wahren Interessenten sind unter der Erde oder haben wie ich die Schnauze von dem ganzen Thema gestrichen voll.
Die händiverliebte Jugend hingegen wird sich kaum in entsprechender Weise für das Thema erwärmen. Vielleicht scheucht man ja in Deutschland ein paar Schulklassen ins Kino, um Scientologie und die Cineplexbetreiber reicher zu machen und Betroffenheit zu mimen, was Aishe und Anatolij auch sehr tangieren wird.
Österreich ist unschuldig, deswegen wird dort der Film nichtmal laufen und daß sich bei den Siegermächten einer für dieses Thema ehrlich interessiert, das bezweifel ich sehr.
Also nochmals: Schade ums Geld und endlich mal Schluß mit der heuchlerischen Pseudoaufarbeitung dieser ollen Themen.
Für Unverbesserliche empfehle ich zum Schluß noch als Filmideen die neuen Tagbücher der Anne Frank, die kuhle Schlacht bei Stalingrad und die Belagerung von Leningrad als tägliche Seifenoper.

 Posted by at 10:46 am
Jul 052007
 

Was ist denn passiert? Ich las gerade, daß der Bezahlsender Arena nach kurzem Intermezzo die Segel streicht und aus dem Äther verschwindet.
Ich hatte damals, als ich vom Start des Unternehmens hörte, ernste Zweifel an meinem Verständnis der Welt, denn ich sah exakt keinen Bedarf und keine reellen Zukunftschancen.
Insofern bin ich beruhigt, daß mich mein Gefühl nicht täuschte.

 Posted by at 7:59 pm