Feb 272013
 

Wenn man einige Stunden mit dem Sortieren und Taggen verplempbringt, schießen einem ja viele Gedanken durch den Kopf.

Da wäre als Erstes das Problem der Vergänglichkeit und der Geldverschwendung.

meine mehr als 1.000 CDs habe ich von 1993 bis heute zusammengekauft. Manche waren speibillg (bspw. V-Kidz – Woodpacker from Space – Maxi, die kostete 15 Cent und wurde nur deswegen im Karstadt gekauft, damit ich mir mein Parkticket abstempeln lassen konnte), die meisten kosteten CD-Standardpreise zwischen 10 EUR und 20 EUR, als teuerstes Exemplar ermittelte ich das weiße Album der Beatles…

Ziemlich komplette bzw. üppige Sammlungen besitze ich von:

– Kraftwerk
– Depeche Mode (in drei Wochen nicht vergessen, das neue Album zu kaufen)
– Jean Michel Jarre
– Tangerine Dream (naja, 20 Alben, die haben aber weit über 100 veröffentlicht)
– Sigur Ros
– Die Ärzte (Bela B. Farin Urlaub)
– Marillion
– Pet Shop Boys
– Culture Beat
– ABC
– Simpsons
– Southpark
– Dire Straits (Mark Knopfler)

Ich bin also durchaus „elektrolastig“.

Das exotischste Album stammt wohl vom Label „Erdenklang“, was mich mit Synthesizermusik aus dem sozialistischen Bulgarien bereicherte.

Die exotischsten Kauforte waren das Skifan in Reykjavik, wo ich (selbstverständlich) Björk und Sigur Ros erwarb. Altnorwegisch angehauchte Gothicmusik erhielt ich in Tromso und orthodoxe Männerchöre gab’s in Kostroma.

Doch der Hauptgedanke war natürlich die Geldverschwendung bzw. Geldvernichtung (Wertvernichtung). Denn die CDs werden logischerweise nach der Digitalisierung nicht mehr gehört werden. Verkaufen lohnt nicht oder ist mir sehr hohem Aufwand verbunden, der in keinem Verhältnis zum Erlös steht. Verschenken kann man die Sammlung nicht, wer will so etwas schon noch heutzutage?

Also bleibt einem die Erkenntnis, daß früher alles besser man sich zum Konsumdeppen gemacht hatte, der mehr als 10.000 EUR für Datenträger ausgegeben hat, die nun in rein digitaler Form auf einen Datenträger für 50 EUR locker Platz finden.

Und man hat auch sonst ein mieses Gefühl, denn bei der nun stets und einfach verfügbaren schieren Masse oder Menge an MP3 (alleine 2.000 Stücke passen auf einen gängigen USB-Stick und damit ins Auto, abgesehen von den Möglichkeiten des Streamens…) verkommt das Hören. Besser gesagt verlottert es. Man genießt kein Gesamtwerk, erschließt sich nicht Albenstrukturen oder beschäftigt sich nicht mehr so intensiv mit Text und Werk wie zu Zeiten knapper Ressourcen.

Wollte ich alle bei mir vorhandenen MP3s hören, würde ein halbes Jahr (ohne Schlaf) nicht reichen. Also pickt man sich hier etwas raus, spult da weiter, überspringt jenen Titel… kein gutes Verhalten.

Abgesehen davon läuft man natürlich in die Gefahr, Qualität und Quantität zu vermischen.

Ein weiterer (negativer) Effekt bei mir zu beobachten. Ähnlich wie beim Fernsehen, wo ich immer weniger schaute, je mehr Sender ich zur Verfügung hatte, höre ich weniger in die Breite, sondern beschränke mich auf immer die selben wenigen Titel. Denn das Wissen, die Auswahl zu haben, scheint zu reichen, das tatsächliche Ausnutzen bleibt oft auf der Strecke.

Aber nach dem Durchsehen der Sammlung kann ich die nächste Zeit problemlos auf das „normale“ Radioprogramm aller gängigen Sender verzichten. Was dort so läuft, das könnte ich mit eigenen Mitteln problemlos und im Zweifel sogar besser bestreiten.

 Posted by at 10:27 am
Feb 272013
 

Eines meiner Lebenselexiere ist Musik. Mit Malern und Bildhauerei usw. kann ich wenig anfangen, da schwingt keine Saite in mir. Bei Musik geht mir das Herz auf. Ich liebe schon immer Musik. Eigentlich alle Arten von Musik. Gut, sie muß schon harmonisch sein, also mit Freejazz, Zwölftonmusik kann ich nichts anfangen. Aber zu harmonisch taugt auch nichts, denn mit der synthetischen Dudelfunkmusik oder Schlagern bzw. sogenannter Volksmusik kann man mich jagen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Langer Rede, kurzer Sinn.

Meine über die letzten Jahre, ach was, Jahrzehnte entstandene Musiksammlung hat nun ihren Weg auf die heimische Festplatte bzw. in die (private) Datenwolke gefunden. Naja, nicht nur meine Sammlung, vor allem ein Freund hat locker die andere Hälfte dazu beigetragen, indem er sein umfangreiches CD-Archiv in MP3-Form brachte und mir zur Verfügung stellte.
Also habe ich, dem schlechten Wetter der letzten Tage sei Dank, damit angefangen, alles zu ordnen und in Form zu bringen. Das ist der Zwischenstand:

Also über 4.000 CDs, alle nach besten Wissen und Gewissen, durchgetaggt, mit Bildchen versehen und mit (ziemlich) einheitlicher Dateistruktur abgelegt.

Da steckt schon die eine oder andere Stunde Arbeit drin. Auf die reinen Alben folgen nun noch die anderen Titel, die Einzellieder, die Charts, DDR-Nostalgie, diverse Mischalben, Musicals, Techno, Klassik, aber auch noch Hörbücher, Kabarett u.a.

Insgesamt verfüge ich derzeit über einen Pool von

Die erste Hälfte (und die bei weitem Wichtigste) ist also fast geschafft.

 Posted by at 9:46 am
Nov 102012
 

Naja, beinahe…

Seit den frühen 1980er Jahren liebe ich das Livealbum „Paris“ von Supertramp, welches im Dezember 1979 aufgenommen wurde. Ich habe die Schallplatte/Kassette so oft gehört, daß ich wirklich jede Note mitsummen kann. Und bis heute ist dieses Konzert eines der wenigen Geniestreiche, die je irgendeiner Band gelangen. Alle Lieder haben ein gewisses Etwas, die Band gibt ihr Bestes, das Publikum ist super drauf – kurzum perfekt.

Jedenfalls gehört dieses Doppelivealbum definitiv zum Allerfeinsten, was die moderne Musikwelt je hervorgebracht hat. Punkt!

Nun war schon immer einer meiner unerfüllbaren Träume, per Zeitmaschine zu genau diesem Konzert zu reisen, um es in Person erleben zu können.

Diesem Traum kam ich vor gut 1 Jahrzehnt schon sehr nah, als ich am 16.06.2002 in der Jahrhunderthalle zum Supertrampkonzert in der ersten Reihe stand. Freilich war mit Roger Hodgson eine der Ikonen nicht am Start, das tat der Sache aber keinen Abbruch, denn der Rest der Band war gut drauf. Selten habe ich (und das aus nächster Nähe) eine so perfekte Band agieren sehen. Alle Noten, alle Akzente saßen da, wo sie hingehörten, ein riesiger Genuß und eines der besten Livekonzerte, an denen ich die Ehre hatte, anwesend sein zu dürfen.

Doch wieso der Titel mit dem Traum, der wahr wird?

Nun, ich denke doch diese Woche, ich sehe nicht richtig. Entdecke ich doch eine DVD, die genau das legendäre 1979er-Konzert beinhaltet.

Ich habe sie vor 15 Minuten eingelegt und… es ist wirklich zu 100% in der Tat und leibhaftig mein geliebtes Konzert. In 16:9, in DTS und freilich grottiger Bildqualität, aber das ist mir bei diesem Konzert aber auch sowas von egal. Endlich kann ich die Supertramps, die allesamt wie langhaarige Bombenleger aussehen, bei ihrem Tun zuschauen.

Ein Traum wird wahr!

 Posted by at 8:25 pm
Aug 122012
 

Gestern abend gegen 20:00 Uhr saß ich alleine in meiner Wohnung und hatte genau dazu keine Lust. Was tun? Die 20:00-Uhr-Nachrichten halfen mir gleich zweifach weiter. Und die Wetterbedingungen waren dazu ideal.

1. Also setzte ich mich ins Auto und fuhr nach Stolzenfels, wo ich mir eine knappe Stunde lang den Rhein in Flammen anschaute.
Eine knappe Stunde lang zog ein riesiger Schiffskorso den mit bengalischen Feuern illuminierten Rhein aufwärts, begleitet von mehr als einem halben Dutzend Feuerwerken. Dreien davon war ich ganz Nahe. Leider ist mit Fotos nichts geworden, denn bei der mitgenommenen Kamera war der Akku alle und die Händikamera kann schon nix bei Tageslicht.
Aber eine Bildersuche sollte einiges bringen.

2. Ich wählte die Rücktour auf der rechtsrheinischen Seite. Gleich hinter Lahnstein verkrümelte ich mich ins Niemandsland zwischen Bad Ems, Nastätten usw. Und mitten in dieser Pampa fuhr ich auf einen landwirtschaftlichen Weg und hielt dann an. Nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich, das erste Mal seit Jahren, die Milchstraße in ihrer Pracht am klaren Himmel. Und dann Sternschnuppen. Halt, die Sternschnuppen pulsierten gleichmäßig und bewegten sich in Richtung des Frankfurter Flughafens.
Ich beobachtete weiter. Blick in Richtung Osten und dann hoch an den Himmel. Und die Perseiden taten mir den Gefallen und zeigten sich zahlreich. Mindesten 50 Stück konnte ich beobachten und mindestens 10 Wünsche gab ich ihnen mit auf den Weg.
Nach einer guten Stunde brach ich ungern die Beobachtung ab und fuhr in aller Ruhe nach Hause, wo ich gegen 1:00 Uhr müde, aber sehr zufrieden mit dem Ausgang des Abends eintraf.

 Posted by at 10:17 am
Jun 262012
 

Massaraksch? Das klingt wie ein Fluch und ist durchaus auch einer. Verwendung findet er im ersten Teil der Maxim-Kammerer-Trilogie der Gebrüder Arkadi und Boris Strugatzki namens „Die bewohnte Insel“.
Das Buch las ich das letzte Mal als Jugendlicher und hatte es beinahe vergessen. Wie sträflich, behandelt es doch zutiefst menschliche Themen.
Wie komme ich zu diesem Blogeintrag?

Nun, ich räumte vor ein paar Tagen mein Bücherregal auf. Dabei entdeckte ich das Strugatzkibrüderbuch „Ein Käfer im Ameisenhaufen“ und las es. Im Klappentext war vermerkt, daß es sich um eine lose Trilogie handelt. Band 3 „Die Wellen ersticken den Wind“ fand sich auch in meiner, nicht unbescheidenen Sammlung osteuropäischer utopischer Literatur. Nur Teil 1 fehlte. Diesen erwarb ich sofort antiquarisch. Beim Recherchieren im Internet las ich, daß der erste Band kürzlich (2010) aufwendig verfilmt wurde.
Natürlich erwarb ich sofort die Bluray, denn ich habe schon zwei Strugatzki-Verfilmungen im Schrank und liebe beide sehr. Zum einen handelt es sich um
Andrey Tarkovskiys berühmtes Meisterwerk von 1979 Stalker, der andere Film „Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein“ ist auch hervorragend, ging aber im deutschen Einheitstrubel unter.

Den aktuellen Film, der sich sehr genau an der „bewohnten Insel“ orientiert, sah ich mir nun gestern an. Er heißt in der deutschen (sic!) Version, warum auch immer „Dark Planet: Prisoners of Power“. Im englischsprachigen Raum wurde der Filmtitel korrekt „mit Inhabited Island“ übersetzt.

Jedenfalls ist der Film eine positive Überraschung. Super Bild, genialer 7.1 HDMA-Ton, Originalton, super Schauspieler, aufwendigste Kulissen, eine echte Überraschung. Dazu, ich sagte es bereits, recht nahe am Original und somit sowieso genial.

Fazit: ein unbedingter Schautip, wer Lust verspürt weiß ja, wo ich wohne 🙂

 Posted by at 7:10 am
Jun 172012
 

Eine gute Woche und ein paar tausend Kilometer später bin ich wieder zu Hause. Hier des Reiseberichts erster Teil:

Donnerstag, 07.06.2012

Nach einem Kurzbesuch bei meiner Großtante in der Nähe von Kassel fahre ich nach Kassel, um dort einen Freund aufzupicken. Wir fahren nach Halle/Saale und beziehen ein Hotel, welches direkt gegenüber eines Bordells liegt. Verstörend ist zudem, daß das Bordell auch so heißt. Also nicht Etablissement, Villa XY oder Privatclub, sondern wirklich Bordell.
Nach Hotelbezug geghen wir bei schwül-heißem Wetter die guten 2 Kilometer in die Hallenser Innenstadt und beschließen, beim Schad, uns um das leibliche Wohl zu kümmern. Wir sitzen draußen, es gibt das obligatorische Würzfleisch mit Worcestersauce aus dem VEB excellent Dresden (es gibt keine Bessere!), für mich Hirschbraten und meinen Begleiter eine halbe Ente. Dazu ein, zwei, oder auch drei Glas des hauseigenen Bieres, das Leben ist schön. Nachdem ein dritter Mann dazustieß, verlagern wir zum Ort der Begrüßung, der satte 120 Meter entfernt liegt.

Und Überraschung, es ist schon wieder das Diebels, in dem ich erst kürzlich war! Und ich saß sogar am gleichen Tisch.

Doch dieses Mal waren wir nicht zu zweit, sondern binnen kurzer Zeit tummelten sich mehr als 30 Freunde und Bekannte in der Lokalität. Bis auf die seltsame „Musik“, die ein DJ auflegte und eben das Diebels war alles perfekt und wir verließen den Ort des Geschehens erst nach 2:00 Uhr, um wiederum zu Fuß zum immer noch 2 Kilometer entfernten Hotel zurückzukehren.

Freitag, 08.06.2012

Sachsen-Anhalt ist das Land der Frühaufsteher. Ein Frühaufsteher hielt es in der Tat für nötig, 7:30 Uhr direkt unter meinem Fenster mit einem lauten Gerät Gras zu schneiden. Damit war die karge Nachtruhe (es war heiß und stickig) endgültig vorbei. Im Zimmer funktionierte die Toilettenspülung nicht, was ich glücklicherweise bemerkte, bevor es zu spät war. Dennoch hoffe ich da auf eine Preisminderung.
Nach dem gemeinsamen Frühstück, setzte sich der radelwillige Troß in Bewegung. An der Radtour, weswegen wir uns in Halle trafen, konnte ich leider nicht teilnehmen, stand doch eine große Familienfeier ins Haus. Aber den ersten Programmpunkt, den Besuch der Lutherstadt Eisleben, konnte ich noch miterleben.
So fuhr ich nach Eisleben und schaute mir dort Kirchen und Geburts- und Sterbehaus des Herren M. Luther an. Nach so viel Kultur brauchte ich eine Pause. Glücklicherweise standen am Fuße des Marktplatzes runde und eckige Tische. Zuerst gab es am runden Tisch einen Erdbeereisbecher, dann an den eckigen Würzfleisch mit Worcestersauce aus dem VEB excellent Dresden und, ähh, Bratkartoffeln und Sülze.
Alles übrigens zu sehr zivilen Preisen, hierzulande bekomme ich sicher nicht einen Eisbecher, ein Glas Sekt und ein Bier für 7,25 EUR.
Eine weitere Premiere gab es für mich in Eisleben, denn ich erwarb mein Parkticket mittels SMS, was erstaunlich einfach und gut klappte. Schuld daran war mein leerer Kleingeldbeutel, denn ich hatte alles an Eislebener Abiturienten gespendet, die in großer Fröhlichkeit und Anzahl die Innenstadt unsicher machten.

Am frühen Nachmittag war das Kapitel Eisleben abgeschlossen, die Radler zogen weiter gen Wettin und ich reiste die restlichen 100 Kilometer in den Harz ins malerische Ilsenburg, wo ich im dortigen Berghotel nach einer Runde im Pool mir eine späte Mittagsruhe gönnte.


Detail aus dem Hallenser Gasthaus Schad. Praktisch jeder, der in der DDR-Kulturszene wichtig war, war hier.


Blick vom Café auf den Eislebener Markt.


Blick vom Lutherdenkmal zu Café (rechts mit runden Tischen) und Restaurant (links mit eckigen Tischen).

 Posted by at 10:12 am
Mai 102012
 

Harry Belafonte – die jüngeren Leser kennen ihn, wenn überhaupt, von seinem lustigen Auftritt in der Muppet Show, in der er mit seinen Banana Boat Song (Day-Oh!) verewigte – ist Jahrgang 1927. Damit hat er die recht seltene Gelegenheit, wie man auf untenstehendem Foto sehen kann, auf quasi allen gängigen Tonmedien der letzten 100 Jahre vertreten zu sein – phänomenal.

Medienvielfalt

von der Schellackplatte zur SACD

 Posted by at 10:28 pm
Mai 102012
 

… eines Buches, das 2011 den Deutsche Buchpreis gewann. Es heißt „In Zeiten des abnehmenden Lichtes“ und wurde von Eugen Ruge geschrieben.
Ein hervorragendes Buch, das den Preis sicher verdient hat. Ein Buch, das das Erbe der DDR in grandioser Weise aufarbeitet; freilich anders als Uwe Tellkamp in seinem Turm, etwas einsteigerfreundlicher aber nicht weniger lesenswert.

Ruge zeigt über 80 Jahre und vier Generationen hinweg das Schicksal einer Familie, die eng mit der Geschichte des Kommunismus bzw. Sozialismus verbunden ist.

Jede Generation hat ihre eigenen Ideale und in jeder Generation gibt es unerwartete Wendungen, die den Leser zu dem (mir durchaus bewußten) Schluß kommen lassen, daß diese Art -ismen und die Menschheit einfach nicht zueinander passen, nicht funktionieren können.

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, wünsche mir aber sehnlichst, mit Freunden und Bekannten intensiv über das Buch zu reflektieren.

 Posted by at 10:04 pm
Mai 012012
 

… in Saargmünd im Cora einkaufen. Das Cora war der erste „richtige“ Supermarkt, den ich in meinem Leben je gesehen habe. Das war im Jahr 1990. So eine verblüffende Auswahl an Geflügel, Fisch, Weinen usw. sucht man auch heute noch in Deutschland vergebens. Gestern kaufte ich allerdings nur belgisches Kirschbier und Muskatwein.

 Posted by at 8:12 pm
Apr 292012
 

…immer das Falsche auf?

Beispiel:

Ich brauche die Zugangsdaten. Jedesmal trägt man zu mir brav aus irgendwelchen Ecken Folgendes: antike T-Online-CDs, Handbücher zu DATEX-J, Dokumentation zu MODEM-AT-Befehlen, Installationsschablonen für Splitter und Lieferscheine zu NTBA usw. Ferner Werbeschreiben und nichtsaussagende Auftragsbestätigungen, gerne auch aus dem letzten Jahrtausend.
Eine Rechnung oder gar der Zettel mit den Zugangsdaten hingegen… Ich weilte vor ein paar Wochen einen Kunden, wo wir die Daten nach mehrstündiger Suche aus einem knapp mannshohen Stapel diverser Dokumente und Zeitschriften extrahierten.

nächstes Beispiel:

Ich brauche ein Netzwerkkabel RJ45. Kunde hat sieben Kisten mit Kabeln, Netzteilen und Altgeräten als da wären: postzugelassenes 14,4er MODEM, SCSI-Scanner, ZIP-Laufwerk usw.
Und bei den Kabeln finde ich ALLES; jedes noch so exotische Kabel, jeden noch so seltsamen Adapter in rauhen Mengen. Nur eben kein einziges Netzwerkkabel oder gar einen Stromstecker.

Das beschränkt sich interessanterweise aber nicht auf Obengenanntes. Wenn ich mal einen Schraubendreher brauche, sucht mir der Kunde 7 verschiedene Schraubendreher aus, die alle nicht in der Lage sind, die Schraube zu drehen. Oder wenn ich Schrauben/Nägel/Dübel brauche. In den gebrachten Bergen von Schrauben, Nägeln und Dübeln finde ich nahezu jede Sorte von Schrauben, Nägeln und Dübeln, die die Menschheit je ersonnen hat…, bis auf diejenige, die ich dringend benötige.

Gut, letzteres passiert mir privat auch ständig.

Es gibt einfach zuviel und wir können Wichtiges nicht mehr von Unwichtigen trennen. Also werde ich künftig agprogressiv vorgehen und vor Ort eine Zu-Entsorgenkiste befüllen und wichtige Daten beim Kunden auf dessen Rechner speichern und eine kleine Hallo-Wichtig-Kiste überantworten.

 Posted by at 7:57 am