Apr 072008
 

…auch schwierig geht. Das dachte sich sicher die Fa. Versatel, denn wir brauchten immerhin von Mittwoch Abend letzter Woche bis heute Nachmittag, um das Problem bei einem Kunden zu lösen. Hier die Leidenschronologie:
Mittwoch: Ein Router des Kunden, dessen Paßwort unbekannt war, mußte neu programmiert werden. Also schaute ich nach, ob die Internet-Zugangsdaten vorhanden waren (waren sie auf einem Zettel) und setzte die Maschine auf Auslieferungszustand zurück. Dann trug ich die Zugangsdaten ein und … nichts ging mehr. (Never change a running system)
Das im Router (ich sage übrigens immer Ruhter zu den Dingern, nicht Rauter) integrierte DSL-Modem zeigt SYNC an, DHCP ging auch prächtig, aber bei der Einwahl terminierte die Maschine mit dem Fehler „Server antwortet nicht“.
Da ich mir aufs erste keinen Rat wußte, nahm ich die Dienste der kostenpflichtigen Hot-Line in Anspruch.
Nach diversen Telefonmenügetippe und der üblichen blöden Warterei und einer Paßwortabfrage (Rhododentron) teilte mir eine junge Dame mit, daß die Kennung veraltet sei und Probleme bereiten könne. Der ursprüngliche Provider Mainz-Kom war wohl vor einiger Zeit in die Versatel aufgegangen.
Immerhin wurde mir sofort ein neuer Versatel-Zugang mitgeteilt. Dieser sollte aber erst binnen einer Stunde aktiv werden. Nach anderthalb Stunden ging immer noch nichts. Mittlerweile hatte die Versatel-Hotline Feierabend und ich war auch langsam müde. Also verschoben wir die Sache auf Donnerstag.
Donnerstag: Am Abend tauchte ich, nun besser gewappnet, beim Kunden auf. Ins Internet kamen wir immer noch nicht. Das teilte ich der Hotline (Telefonauswahlmenü, lange Warterei, Paßwortabfrage (Rhododentron)) mit. Diese beharrten darauf, daß der Fehler in unserer Hardware liege (halt nicht das Billig-Modem von denen, sondern ein 300-EUR-Router). Dieser Router tat ja bis zum Vortags-Reset klaglos seinen Dienst. Was solls, ich zog ein Firmware-Update in Erwägung. Das ging natürlich nicht, da ich ja die Firmware nicht aus dem Netz ziehen konnte. Ein temporär vorhandenes WLAN (wohl von einem „Etablissement“) verschwand wieder, als der Firmware-Download bei 98% war). Verflixt, was tun?
Hmmmm, was war denn das. Beim Kunden lag noch eine nigelneue, kleine Fritz!-Box rum. Also die Box angeschlossen und … Pustekuchen. Ich bekam keinen Zugriff auf die Box. Und einen Reset-Knopf gibt es da nicht. Was nun? Guter Rat war teuer. Apropos teuer, also Hotline anrufen. Nach Menügetippe und ewiger Warterei und „Rhododentron“ stellte mich eine schnippische Dame endlich zu einem Techniker durch. Der allerdings behandelte mich wie den Durchschnitts-DAU, mit dem er sonst wohl meist zu tun hatte und war überhaupt nicht konstruktiv. Immerhin nervte ich solange, daß ich seinen Gruppenleiter ans Telefon bekam. Der gab mir deutlich zu verstehen, daß Nicht-Versatel-Technik nicht unterstützt werde. Immerhin konnte ich verifizieren, daß mein Router das Modem richtig eingestellt hatte.
Alle anderen Arbeiten, die ich noch beim Kunden vorhatte (Updates, Firmware-Updates TK-Anlage, WLAN-Integration, scheiterten an der fehlenden Internetverbindung. So abhängig ist man heute von diesem Zeugs. Also zog ich auch Donnerstag wieder unverrichteter Dinge ab.
Freitag: In der Nacht hatte ich noch den AVM-Service angemehlt, die mir helfen sollten, auf die Fritz!-Box zu kommen und den Router auf die aktuellste Version geflasht. Außerdem hatte ich noch einen ähnlichen Router aus meinem Fundus ins Auto gelegt. Und bei einem anderen (Versatel-)Kunden lieh ich mir dessen jungfräuliches DSL-Modem aus. Dann ging es, diesmal schon am Nachmittag, zum Kunden. Ich baute das originale DSL-Modem ein. Das synchronisierte auch problemlos. Nur bekam ich über einen anderen Router immer noch keine Verbindung ins Netz. Nach einem Seufzer, wählte ich mich durchs Telefonmenü, wartete in der Versatel-Heißlinie und verkündete, nach Nennen des Rhododendrons, beinahe triumphierend mein Scheitern. Da ich ausdrücklich mehrfach erwähnte, daß ein originales Versatel-Modem angeschlossen ist, kam ich relativ schnell in die Technik. Mittlerweile resigniert machte ich brav alles mit, was der Techniker mir so zumutete (Modem resetten (ich hatte es ja erst 20 Minuten vorher aus der Folie geholt) und per LAN eine direkte PPPoE-Verbindung (*schauder*) herzustellen. Als endlich, nach De- und Aktivieren der Netzwerkkarte des Rechners (RTL8139) das Einwahlprogramm wieder einen Fehler 678 produzierte, rang man sich durch, mir zu attestieren, daß ein echtes Problem vorliegt und daß das Problem wohl auf Seiten Versatels liege. Zu dieser Erkenntnis gelangte man gegen 18:00 Uhr. Man nahm Kontaktdaten auf und versprach mir, daß sich die Technik sofort um unser Problem kümmern würden. Das versprach man mir auch noch 19:30 Uhr, als ich fragte, ob es Sinn hätte, noch zu warten. Da 20:00 Uhr Feierabend ist, war also auch dieser Tag für die Miez gewesen.
Sonnaben und Sonntag ließ Versatel dem Kunden und mir Ruhe. Aber AVM gab mir wertvolle Tips, wie ich die Fritz!-Box wieder zum Arbeiten bewegen konnte. Hut ab, es klappte. Aber auf 169.254.1.1 als Not-Flash-IP wäre ich von alleine nicht gekommen. Im Netz fand ich auch keine dahinführenden Hinweise.
Montag: Mittag klingelte mein Mobiltelefon. Es war ein Versatel-Techniker dran! Er prüfte noch einmal sämtliche Angaben, die ich letzte Woche mehrfach gemacht hatte und stellte fest, daß man an dem Problem arbeite. Super, das ließ sich hören. Eine Stunde später bekam ich auch eine SMS zu dem Thema.

Sehr geehrter Versatel-Kunde,
unser Techniker-Team bearbeitet gerade ihren Auftrag, um Ihnen schnellstens zu helfen. Blabla

Eine weitere Stunde später kam dann DER erlösende Anruf. Der erste echte Techniker hatte das Problem erkannt und eine Lösung gefunden. Die Lösung: es gab überhaupt keine Zugangsdaten. Der Kunde hatte mit seinem Mainz-Kom-Zugang eine feste IP und mußte diese IP und DNS und Gateway händisch in den Router eintragen. Diesbezügliche Hinweise fanden sich im Schriftverkehr des Kunden, den ich in langweiligen Wartestunden bei ihm mehrfach ausführlich wälzte, nicht.
Ich schrieb mir also die IP auf einen Zettel und fuhr am Abend nun bereits zum vierten Mal zum Kunden.
Dort schloß ich die reparierte Fritz!-Box an, wühlte in den umständlichen Menüs der Box rum, bis ich die entsprechende Konfigurationsseite fand … und stand vor einem Rätsel. Denn in dem Dialog wurden mir einfach zuviele Möglichkeiten geboten. Naja, eigentlich waren es nur vier. Also probierte ich diese Vier durch. Und schlau, wie ich bin, von unten nach oben. Und dank Murphy war es die oberste. Und das Internet war erreichbar!!1 Nach nichtmal einer Woche. Nun ging alles ruckizucki. Updates, WLAN-Anbindung usw. waren in Minuten gelaufen und nun läuft alles prächtig. Sogar eine PSP kommt ins WLAN, wozu auch immer.
Fazit: Der Kunde ist natürlich in Wahrheit ein befreundetes Ehepaar. Denn mit dieser Art Arbeit läßt sich kein Geld verdienen. Ich glaube nämlich kaum, daß jemand für solche Odysseen 4 x 40 Kilometer Fahrt und insgesamt 15 Stunden Arbeitszeit bezahlt für Arbeit, die in einem Bruchteil der Zeit hätte erledigt sein können. Und wer macht sich überhaupt solche Arbeit?
Egal, so hat wenigstens eines der Kinder von mir seltsame Sachen über das Lied der Nibelungen erfahren und wir haben insgesamt alle nett über viele Sachen plaudern können.

 Posted by at 10:37 pm
Apr 052008
 

Vorgestern und gestern hatte ich nochmals bei meinem Kunden zu tun. Wenn das Kapitel nächste Woche abgeschlossen, gibt es dazu mehr.
Jetzt erst einmal zwei Sachen, die mir im Umgang mit den Kindern des Kunden auffielen.
Der Kleine (2. Klasse?) fragte mich, wieso ich immer Rechner zum Computer sagen würde. Der heiße doch Computer und was sei ein Rechner? Tja, so verschieben sich Begriffe.
Im Erdkundebuch des Großen (7. Klasse) blätterte ich die ersten drei Seiten Text (es erinnerte mehr an ein Bilderbuch) durch und fand augenblicklich diese Fehler:
1. Die Lichtgeschwindigkeit beträgt 300.000 km/s. Kein Hinweis darauf, daß dies ein Näherungswert ist. Aber egal, damit kann ich leben.
2. Pluto wurde als Planet geführt. Auch kein Beinbruch, aber bei einem nagelneuen Schulbuch (Redaktionsschluß 30.05.2007, also mehr als ein halbes Jahr nach der „Rückstufung“ durch die IAU) hätte das eingearbeitet werden können. Bei der unseeligen Rechtschreibreform schafften es die Verlage ja auch problemlos.
3. Nikolaus Kopernikus wurde als polnischer Wissenschaftler und Geistiger bezeichnet. Bei aller politischen Korrektheit und Vergangenheitsverdrängung; das geht so nicht, das ist nämlich schlichtweg einseitig und unvollständig.
Dazu ein schönes Zitat aus der deutschen Wikipedia.

Deutsche Aspekte
* Seine Mutter war deutscher Abstammung.
* Er wuchs in der Stadt Thorn auf, die damals eine deutsche Bevölkerungsmehrheit hatte.
* Es gibt keine erhaltenen schriftlichen Nachweise (außer einiger Namensregister, wo Kopernikus polnische Bürgernamen fehlerlos aufschrieb), dass er der polnischen Sprache wirklich mächtig war.
* All seine Publikationen sind in deutscher und lateinischer Sprache.
Polnische Aspekte
* Er wurde geboren und wirkte in Landesteilen, die dem Königreich Polen angehörten und war ein sehr loyaler Untertan des polnischen Königs.
* Er und seine Familie beschwerten sich beim polnischen König gegen die permanenten Übergriffe des Deutschen Ordens und in kriegerischen Ausseinandersetzungen kämpfte er gegen den Orden auf seiten Polens.

Fazit
Jeder Versuch, Kopernikus nur für eine der beiden Nationen zu beanspruchen, klammert wichtige Aspekte seiner Person aus.

Objektiv überwiegen sogar die deutschen Aspekte deutlich, aber das soll hier nicht interessieren. Mich erstaunte nur die Nachlässigkeit, mit der dieses Buch offensichtlich verfaßt wurde. Gibt es keine Lektoren mehr? Offensichtlich nicht, denn an der Bildung unserer Kinder muß man ja unter Beachtung aller wirtschaftlichen Aspekte sparen 😐

 Posted by at 3:05 pm
Mrz 272008
 

… das rapide Ende des Magnetschwebebahnprojektes in Bayern. Nunja, ich finde mehr als drei Milliarden Euro für 37 Kilometer auch bedenklich. Man bedenke nur, daß das ungleich mutigere, schwierigere und ehrgeizigere und mittlerweile auch verwirklichte Projekt des Tunnels zwischen Frankreich und England 15 Milliarden kostete und heute noch defizitär ist.
Nicht gefällt mir aber die Häme der Sieger. Daraus spricht nämlich auch die Oberflächlichkeit und Gedankenlosigkeit der neuen Deutschen. Denn der Mehrheit des Volkes ist eine technische Spitzenleistung oder eine ingenieurtechnische Meisterleistung im eigenen Land eine Greuel. In unserem Land ist halt kein Platz mehr für Pioniergeist und Ingenieursmut. Alles nur noch Plattheit, Lobbyismus und Oberflächlichkeit. Schade eigentlich.

 Posted by at 4:23 pm
Mrz 192008
 

Ich weiß nicht, früher (also vor 5, 6 Jahren) hat mir das Kaufen und Verkaufen in eBay Spaß bereitet. Man konnte mit wenigen Mausklicks irgendwelche exotischen Schallplatten und Bücher, aber auch Neuware zu gescheiten Preisen ersteigern und andererseits auch sein altes Kassettendeck, Modelleisenbahnzubehör und Sammeltassen an irgendwelche Leute verkaufen. So erinnere ich mich sehr gerne an einen Kontakt zu einem Polen, der noch vor dem EU-Beitritt seines Landes, bei mir einen ollen Photoapparat für teuer Geld ersteigerte und der sich überschwenglich dafür bedankte und auch ohne Murren die exorbitanten Paketkosten bezahlte. Eine Überweisung in EUR von Polen nach Deutschland dürfte damals auch fette Gebühren gekostet haben.
Doch schleichend verschlimmbesserte sich das eBay-System. Statt schneller und einfacher Handhabung traten nun die Juristen und Manager auf den Plan und verstümmelten den ehemaligen Liebreiz und Charme. Das mag sicher notwendig sein in Anbetracht der Mißbräuche, Manipulationen und bösen, kriminellen, depperten oder unerfahrenen Nutzer, aber mir stößt es eben sauer auf, wenn ich in einer E-Mail vor lauter Hinweisen und Belehrungen die eigentliche Frage des potentiellen Käufers nicht mehr finde, wenn sich das neue Design zäh anfaßt und ein anderes (und ineffektives) Design hat und an allen Ecken und Enden Drangsalierungen, Nötigungen und Sicherheitshinweise überborden. Und durch die gestiegene Nutzerzahl (und den Zulauf der PISA-Generation) ist es nun auch nicht mehr einfach, einen Artikel zu verkaufen. So muß man nun ständig zig nervende Fragen zu seinem Produkt in aller Ruhe und Ausführlichkeit beantworten. Nicht daß ich das nicht gerne täte, aber es kostet Zeit und Nerven und bei Verkaufspreisen von 4,01 inklusive Versandkosten ist mir meine Zeit einfach zu kostbar, um für Nutzer A nachzuschlagen, was der versicherte Versand nach Kroatien (dabei habe ich Lieferung nur nach Deutschland) als Maxibrief kosten würde, einem Italiener auf englisch noch einmal das Produkt zu beschreiben oder einem PISA-Kind antworte, welches in erbarmungswürdiger Orthographie eine Frage stellt, die sich erübrigt hätte, wenn es denn die Beschreibung hätte lesen können.
Und dabei immer höflich bleiben, denn sonst droht ja mittlerweile eine negative Bewertung. Achja und das eigentlich praktische PayPal ist mittlerweile auch recht teuer geworden, die eBay-Gebühren sowieso.
Warum ich nun trotz allem Gemecker eBay nicht die Kehrseite zeige? Nun, ich bin ein Menschenfreund und Optimist und glaube jedesmal, daß es besser würde.
Wird es aber nicht. Meine letzte Auktion bswp.:
Ich verkaufte 5 DVDs, die ich mir sowieso nie wieder anschauen will. Der Einfachheit halber bot ich diese DVDs zum Sofortkauf an. 5 EUR und nochmal 2 EUR Versand – so einfach ist das.
Nun waren aber, warum auch immer, nach Eingabe aller Daten nur 2 der 5 DVDs auf Sofortkauf gestellt. Egal, dann wartet man eben eine Woche. Der erste Fehler, den ich machte, wurde schon eine halbe Stunde nach Auktionsbeginn moniert. So widersprachen sich DVD-Titel und Beschreibung. Ich beantwortet die Mehl des Entdeckers und der kaufte die DVD auch sofort per PayPal und hielt sie auch keine 24 Stunden später in den Händen. So muß das laufen.
Die zweite Sofortkauf-DVD war auch ratzfatz verkauft. Nur sitzt der Erwerber dummerweise in Österreich. Da hatte ich bei den Versandoptionen wieder ein flasches Häkchen gesetzt. Wieso allerdings im eBay-System auch im Jahr 2008 immer noch steht
eBay
ist nicht ganz nachvollziehbar. Nun kostet der Versand einer DVD nach Österreich natürlich mehr als meine raffinierten 2 EUR, die ich angegeben hatte. Bauernschlau verschickte ich also die DVD mit 3 EUR frankiert in offener Verpackung als Büchersendung. So hielt sich der Verlust mit einem EUR noch in Grenzen. Nicht mal ein EUR, denn in Deutschland kostet mich der Großbrief 1,45 EUR.
Nun kam am Samstag der Brief zurück. Die Post hat sich nicht übertölpeln lassen, nachgeschaut und mir das Ding postwendend (daher der Begriff!?) zurückgeschickt. Also frankierte ich seufzend 1,50 EUR nach und warf den Brief zum zweitenmal in den gelben Kasten.
Bei der Gelegenheit stellte ich fest, daß der Herr aus Österreich ja noch gar nicht bezahlt hatte. Gestern nun (die Auktion ist seit fast zwei Wochen gelaufen) bekam ich eine Mehl von ihm, in der er zum zweitenmal nach meinen Bankdaten fragt. Die sind zwar im eBay-System hinterlegt, aber jetzt muß man ja die IBAN-Nummer angeben und die habe ich natürlich noch nicht hinterlegt. Die erste Mehl kam nie an oder ich habe im AGB- und Hinweiswust die eigentliche Nachricht des Käufers übersehen.
Nein Leute, so macht das alles keinen Spaß. Zumal es nur um Kleckerbeträge geht. Und auf die zahle ich dann noch Gebühren. Und nicht zu wenig. Und PayPal. Und überhaupt… 🙂

 Posted by at 7:31 am
Mrz 102008
 

…mir blühen würde, als ich kürzlich von neuem Terrain phantasierte.
Ich wollte also treu und brav durch Besuch eines freiwilligen Aufbaukurses 4 Punkte auf meinem Flensburger Konto tilgen.
Nun war ich der blauäugigen Meinung, daß man zu einer dazu berechtigten Fahrschule geht, sich anmeldet, die zu hohe Gebühr bezahlt und dann die Sache läuft.
Wie man gleich sehen wird, irrte ich mich fast völlig. Nur die zu hohe Gebühr erwies sich als solche.
Ich berichte chronologisch:
Heute morgen fahndete ich im Internet nach einer Fahrschule in Mainz, die auch freiwillige Aufbauseminare anbietet. Die einzige, die dazu etwas auf ihrer Internetseite stehen hatte, war die Fahrschule A1 (Namen gekürzt oder verändert). Die öffneten allerdings erst 10:00 Uhr, so daß mein morgendlicher Elan schon einmal gebremst war.
Kurz nach 10:00 Uhr erreichte ich eine junge Dame in dieser Fahrschule, die mir freudig mitteilte, daß diese Maßnahme momentan von Fahrschule A2 durchgeführt werde. Freundlicherweise gab sie mir die Nummer.
Fahrschule A2 verfügte auch über eine freundliche junge Dame. Diese teilte mir bedauernd mit, daß sie zwar turnusmäßig 1. nach A1 dran gewesen wären, 2. aber der Kurs bereits gelaufen wäre und nun eine andere Fahrschule dran sei. Aha, offensichtlich geht dieser Kurs also reihum.
Welche Fahrschule das sei, wußte die Dame nicht, aber sie gab mir die Nummer von Frau Weißlinger vom Ordnungsamt Mainz. Dort meldete sich keiner.
Hmm. Also rief ich die Zentrale des Ordnungsamtes an und ließ mich verbinden. Nun meldete sich eine nette junge Dame, die zu berichten wußte, daß Frau Weißlinger heute nicht da wäre. Auf mein Anliegen hin gab sie aber kompetent Auskunft.
Sie teilte mir die Nummer des mir bis dato völlig unbekannten Fahrlehrerverbandes in Koblenz mit. Dieser Verband teilt nämlich im Bundesland nach obskuren Schlüsseln die Tortenstüc^Delinquenten an die jeweiligen Fahrschulen auf. Und in Mainz war nun turnusmäßig die Fahrschule B dran, wie mir die junge Dame namens Frau Äser in Koblenz versicherte. Ach nein, Irrtum, es war die Fahrschule S. Hier weiche ich mal von meiner Neutralität ab, denn der Name der Fahrschule ist einfach zu gut, um ihn der Leserschaft zu verheimlichen.
Herr D. (der erste Mann des Tages) vereinbarte am Abend ein Treffen im Mainzer Stadtteil Drais, denn tatsächlich hatte diese Fahrschule den Joker des Kurses in der Hand. Und Start sollte schon am Freitag sein. Allerdings wäre die Teilnehmerhöchstzahl schon erreicht, allerdings seien noch mehrere Säumige und wenn ich die Kursgebühr (390 EUR übrigens) in bar mitbränge, dann könnte man ….
Also war ich 18:00 Uhr in der Draiser Fahrschule, staunte, wie in solch einen winzigen Raum mehr als 10 Leute passen sollten und teilte der anwesenden jungen (und diesmal sichtbar hübschen) Dame mein Anliegen vor. Ich mußte noch ein paar Minuten warten und hatte die nette Gelegenheit, einem Dutzend siebzehnjähriger junger Damen beim Fragebogenausfüllen zuzuschauen. Schließlich tauchte der Herr D. auf und wir hatten einen netten Plausch.
Erkenntnis des Tages: So naiv wie ich kann man gar nicht sein.
Aaaalso: das ist alles total streng geregelt und reglementiert. Der Verband vergibt Konzessionen an ausgesuchte Fahrschulen. Diese bieten dann, je nach Bedarf (alle 8-12 Wochen), den das Ordnungsamt mitteilt, nach Erlaubnis durch den Verband, Schulungen für mindestens 6 höchstens jedoch 12 Personen an.
So ein Kurs dauert 4 Sitzungen und beinhaltet auch eine begleitete Fahrt. Kosten hatte ich ja oben schon genannt.
Es besteht Anwesenheitspflicht. Ein Fehlen oder Verschieben führt zum sofortigen Ausschluß und Vorleistungen werden nicht anerkannt. Die Zeiten sind vorgegeben und nicht verhandelbar.
Nun gab es schon 12 Anmeldungen. Allerdings keine Freiwilligen wie mich mit luschigen 6 Pünktchen. Und alle Unklarheiten mit den Säumigen waren auch beseitigt, so daß ich umsonst das viele Geld abgehoben hatte, denn der Kurs war voll.
Wann der nächste Kurs startet? Nun, das weiß Alla^wder liebe G^w^wFahrlehrerverband in Koblenz. Und genau den (und sein hessisches Pendant) werde ich nun morgen vormittag anrufen und fragen, wer wann wieder die Lizenz zum Geldverdienen erteilt bekommt, denn nichts anderes ist das.
Ferner meinte der Fahrlehrer, der ja mit Leuten meines Schlages öfters zu tun hat, daß ich mir die Idee besser aus dem Kopf schlagen solle. Lieber das Geld sparen und die folgenden zwei Jahre zähneknirschend überbrav fahren, wobei daß immer schwieriger werde, zumal auch die Straßenverkehrsgesetze für Menschen wie Handelsreisende und Berufskraftfahrer sich mittlerweile zu Existenzbedrohungen auswüchsen.
Wie dem auch sei, ich werde morgen mal nach einem Freiwilligenkurs suchen. (Miß-)erfolgsmeldungen dann an dieser Stelle.

 Posted by at 11:10 pm
Mrz 072008
 

…die das Schicksal hat, völlig unbekannt zu sein. Das war selbst in der DDR so, auf deren ehemaligem Territorium sie sich befindet. Selbst der einzige Mensch, der mir bewußt je in meinem Leben als Arterner begegnete, war blaß und uninteressant.
Doch das kann sich bald ändern. Das Land Thüringen hat als ABM nämlich die Zentrale Bußgeldstelle der Polizei dahin hinverlegt. Und die verschicken dann den durchreisenden Benutzern der A4, A9 und A71 nach einem Monat sowas:
Blitzbild
Deswegen wird eine bundesweit bekannte Stadt im hohen Norden demnächst drei Punkte meiner Akte hinzufügen, womit sich mein Punktetand auf einen Schlag verdoppeln dürfte. Und eine Bank im irgendwie bekannten Marburg wird meinem Konto 73,50 EUR abziehen.
Achja, das war der Beweis für den letzten Absatz. Und in Thüringen in es nicht so teuer wie in Hessen.
Au Backe, dank penibler Bloggung sehe ich gerade mit Entsetzen, daß ich nun bald 9 Punkte in Flensburg habe. Wieso gibt es neuerdings auch immer gleich drei Punkte? Muß ich mich wohl mal auf neues Terrain begeben.

 Posted by at 11:09 pm
Mrz 042008
 

…, konnten doch in den letzten fünf Jahren über 4.000 Euro von mir nicht eingenommen werden, da ich nämlich vor fünf Jahren mit dem Rauchen aufhörte und seitdem nicht eine Zigarette mehr rauchte.
Bild zum vergrößern anklicken:
Rauchtabelle
Beim Studieren der Tabelle fällt auf, daß Rauchen mittlerweile schweineteuer geworden ist. Und daß in diesen fünf Jahren die Tabaksteuer dreimal erhöht wurde. Die Umsatzsteuer dafür nur einmal, dafür aber kräftiger.
Angesichts des Zahlenwerkes bin ich im Nachhinein froh, es bisher mit dem Nichtrauchen gepackt zu haben. Vermissen werde ich es dennoch immer.
Und ich wundere mich immer wieder, wie einfach das alles war. Nochmal zur Erinnerung: Am 04.03.2003 feierte ich bei meinem Hausarzt seinen 60. Geburtstag. Woraus man schließen kann, daß er heute theoretisch Rentner werden könnte, was er wohl aber noch nicht will. Aber das wollte ich nicht erzählen, sondern darüber berichten, daß es feine Häppchen zum Essen gab. Zurückhaltend wie man mich kennt, wühlte ich mich durch das Buffetangebot und stopfte die Leckereien in mich hinein. Dabei übersah ich vor Gier einen Zahnstocher, der Käse, Weintrauben und Gehacktes miteinander verband und verletzte mir mit diesem übel den Gaumen. Die Schmerzen ließen schnell nach, aber es war eine Wunde entstanden, die auf Tabakinhalation überhaupt nicht gut zu sprechen war. Mit jeder Zigarette wurde die Schwellung dicker und schmerzhafter, das war so beeindruckend, daß ich aus dem Staunen gar nicht mehr herauskam. Also ließ ich gegen 21:30 Uhr das Rauchen vor Schmerzen und vor Angst, daß mir das Gesicht explodiert, bleiben. Der Zahnarzt konnte am nächsten Tag außer Wundversorgung auch nur den klugen Ratschlag geben „um Gottes Willen nicht zu rauchen“. Daran hielt ich mich wacker. Am 07.03.2003 ging es mir schon etwas besser und langsam wuchs die Lust auf eine gute Zigarette. Doch an diesem Tag verkündete der damalige Finanzminister Hans Eichel (SPD), daß mal wieder die Tabaksteuer zu erhöhen sei. Ansonsten kein cholerischer Mensch überkam mich eine solche Wut, auch ob der blöden Masche mit der Terrorismusbekämpfung, daß ich mich spontan entschloß, das Rauchen sein zu lassen. Ich hatte ja ein paar Tage auch prima ohne Zigaretten gelebt. Also rauchte ich einfach nicht mehr. Keine Entzugserscheinungen, nicht die geringsten halfen mir sicher auch dabei. Das mag daran gelegen haben, daß ich vor ein paar Jahren auf die Mädchenzigaretten R1 minima umgestiegen war, die einen sehr geringen Nikotinanteil haben. Vielleicht aber auch an meiner positiven Lebenseinstellung, am Wetter, an der Zeit, der Arbeit, was weiß ich denn. Ich weiß nur, daß es sich insgesamt als Nichtraucher besser lebt. Man spart Geld, die Wohnung und die Klamotten stinken nicht mehr, man ist fitter, schmeckt besser, die Zähne vergilben nicht, der Atem ist besser und man ist kein Opfer der immer stärker und agressiver werdenden Antitabaklobby mit all ihren unsäglichen Diffamierungsgesetzen.
Auf die Negativseite stelle ich mal das Lebensgefühl, die Coolness, das nicht offen gegen die Nichtraucherlobbyseinkönnen, die nicht unbeträchtliche Gewichtszunahme (weil es eben besser schmeckt) und das Gehören zu den Nichtrauchern aus der Sicht der Raucher.

 Posted by at 6:21 pm
Mrz 032008
 

… daß es sich beim folgenden Titelbild um eines der Zeitung Titanic handelt.
Spiegeltitel
Aber heute am Kiosk sah ich, daß der Spiegel dieses doofe Bild tatsächlich abgedruckt hat.
Fassen wir zusammen.
Karl Marx, ein Trierer Waffenstudent aus jüdischem Haus, schreibt von England aus weltverändernde Buch „Das Kapital“. Nach Karl Marx ist eine ganze „Religion“ benannt worden und im Namen des Marxismus wurde im 20. Jahrhundert manches zum Guten und sehr viel zum Argen für die Menschheit geändert. Seine Jünger sind immer noch da, wurden aber manchmal von der Realität eingeholt bzw. mußten aus Altersgründen abdanken.
Ein Jünger Marx‘ war Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin. Seine Verehrung überstieg noch die von Karl Marx. Noch heute kann man in Moskau seinen einbalsamierten Leichnam bewundern, ein Privileg, daß vor ihm nur große Pharaonen in Anspruch nahmen. Lenin krempelte das postfeudale, hinterwäldlerische Rußland in ein marxistisch-leninistisches Land um und legte für seinen Nachfolger Stalin, der ein noch größerer Massenmörder als Hitler war, die Marschrichtung fest.
Marx‘ und Lenins Werke stehen in jeder philologischen Fakultät und kein ernsthaft Soziologie, Politik oder Geschichte Studierender kommt an diesen beiden weltverändernden Persönlichkeiten vorbei.
Und hinter diese beiden „großen“ Männer stellt der Spiegel also nun Oskar Lafontaine und Kurt Beck?
Den intriganten Landsmann von Erich Honecker, der 1989 noch vehement gegen eine deutsche Einheit war, der schäbig 1995 seinen SPD-Parteigenossen Scharping aus dem Vorsitz putschte, der machtgeil mit seinem Feind Gerhard Schröder 1998 an die Regierung ging und wenige Monate später als wichtigster Minister das Handtuch warf, der kürzlich seinen jahrelangen Parteifreunden der SPD mit seiner linken Partei, die mittlerweile mit der ehemaligen SED wiedervereint ist in den Rücken fiel und seit Wochen das ganze Land unregierbar macht; diese intrigante, ehrlose, linke Gestalt, diesen Treppenwitz der Geschichte in eine Reihe mit großen Gestalten der Weltgeschichte zu werfen, das ist ein Witz und dazu noch ein schlechter.
Und beim „Spitzenmann“ Kurt Beck spare ich meine Worte gar.
Auch das „Vorwärts… und Vergessen“ des Titels ist unter aller Sau. So wird doch der selbstzufriedenen SPD in der Tat noch ein Hauch des Revolutionären zugestanden, der im Solidaritätslied von Bertold Brecht und Hanns Eisler weht.
Spiegel – das war nix, das üben wir noch einmal. Vergessen, das ist das Einzige, was man von diesem Titel mitnehmen sollte.
Aber bei allem Gemecker hat der Titel auch was Gutes, es ist nämlich einer der wenigen Spiegeltitel ohne Adolf Hitler.

 Posted by at 3:43 pm
Feb 252008
 

… da tranken die Menschen Wasser, weil sie Durst hatten. Sie bezogen es aus Quellen, Bächen, Flüssen, Teichen, fingen Regenwasser auf, gruben Brunnen, entsalzten Meerwasser. So lebten die Menschen vom Beginn aller Tage und so leben die meisten Menschen auch immer noch.
Doch Ende des 19. Jahrhunderts, da kam auf einmal in Selters/Lahn ein findiger Unternehmer auf die Idee, das Wasser in Flaschen zu füllen und es für teuer Geld zu verkaufen. Und da die Leute dafür auch Geld übrig hatten, trat das Wasser in Flaschen den Siegeszug durch die zivilisierte Welt an. Da der nun schon ein Jahrhundert andauert, muß sich die Industrie nun etwas Neues einfallen lassen, um ihre in Massen produzierten Wässer an die Kundschaft zu verhökern. Offensichtlich lief die Wellness-Masche nicht so gut, denn heute punktet man mit Wasser für Zielgruppen:
Das sieht dann so aus:
Wasser
Dazu kann ich nur auf diesen Comic verweisen, der seit April letzten Jahres seiner Veröffentlichung im HodBlog harrt:
Wasser

 Posted by at 8:10 pm