Feb 042014
 

Und zwar gar nichts! Von mir aus auch dessen Subunternehmer, ist mir egal.

Ich bekomme, mein Beruf bringt es so mit sich, recht oft Pakete. Ob Hermes, DHL, UPS, selbst transoflex, fast immer klappt alles. Doch mit GLS tritt eine neue Dimension ins Spiel.
Gestern kam per GLS ein Paket an. Von wem, kann ich nicht nachvollziehen, vermute aber die Fa. Reichelt, bei der ich letzte Woche neben einem Dimmer drei dringend benötigte Netzteile bestellte.
Ich fand eine Nachricht im Postkasten vor, daß ich nicht angetroffen wurde (korrekt) und ich mir am Folgetag die Sendung in Saulheim in der %$&%/str. (unleserlich) Nr. 1 abholen kann.

Tolle Wurst, alle anderen Unternehmen geben die Sendung beim Nachbarn ab (der immer da ist) oder haben einen Ablagevertrag oder haben ein Filiale, im Ort. Also fuhr ich heute Mittag ins knapp 7 Kilometer entfernte Saulheim. Dort fand ich folgendes Schild vor.

1518

Morgen bin ich bis Abends in Frankfurt und von Donnerstag bis Dienstag im Neufünfland. Also kann ich das Paket nicht entgegennehmen. Wie kann man nur so besch* Öffnungszeiten haben? Die Sendung kann mich nicht mehr erreichen.

Beschwerdebrief an GLS ist raus.

 Posted by at 8:26 pm
Feb 032014
 

…warten auf:
– Pakete

Nur mal ein Auszug aus meinen Bestellungen der letzten Tage.

Bestelldatum: Was: Status:
12.12.2013 Drucker gestern zum zweitenmal geliefert (erster war kaputt) (Händler 1)
12.12.2013 Papierfach bis heute nicht da (Händler 1)
10.01.2014 Buch nicht da (Händler 2)
14.01.2014 Router nicht geliefert (Händler 3)
15.01.2014 Aktenvernichter nicht geliefert (Händler 3)
17.01.2014 4 Notebooks nicht da (Händler 4)

Leute, so kann ich nicht arbeiten! Die Kunden warten sehnsüchtig auf ihre Ware. Die Notebooks muß ich noch installieren, updaten und anpassen. Dafür hatte ich mir gestern den ganzen Tag Zeit genommen, den ich quasi mit Nichtstun verplemperte. Und die vollmundig per Website versprochene Lieferung heute morgen zwischen 8:00 Uhr und 10:30 Uhr sehe ich auch schon sich in Luft auflösen.

Was ist da nur los? Ich bestelle seit Jahren sehr viel online und war eigentlich mit dem Versand immer sehr zufrieden. Doch wieso es jetzt an allen Ecken und Enden hapert, kann ich nicht nachvollziehen.

 Posted by at 6:03 pm
Jan 192014
 

– die verflixten fehlenden vier Rechner

Ich benötigte die Maschinen zwischen den Jahren. Bestellt habe ich sie am 14.12.2013, also prinzipiell sehr ausreichend vorher. Doch dann ging es los. Der eBay-Händler meinte, wenn ich die Geräte mit Win7 haben will (wollte ich), soll ich nicht bezahlen, sondern auf einen Link warten. Dieser Link kam aber nicht. Also bezahlte ich den Normalpreis. Jetzt wachte der Händler auf und meinte, es fehlen noch 90 EUR. Ich bezahlte sofort die 90 EUR. Mittlerweile war Weihnachten.
Am 27.12.2013 meldete sich der Händler wieder und gab an, sich verrechnet zu haben, es fehlen noch 6 EUR. Hatte der „$$.. immer noch nichts weggeschickt!

Ich zahlte die Rechnung sofort und bat per Mail um die Zusendung der 4 Rechner zum Kunden, da ja das Projekt schon lief.

Folgerichtig lieferte er sie am 04.01.2014 zu mir nach Hause. Nichts für schwache Nerven.

Für sich sind das alles Kleinigkeiten, aber treten sie gehäuft auf, verliert man schon einmal die Lust.

Zwischen den Jahren war noch so ein Mist. Ich hatte im Sommer 2012 ein Gerät ins Saarland zu (Geschäfts-)freunden geliefert. Als ich diese Ende Dezember besuchte, mußte ich feststellen, daß die Systemplatte Schäden aufwies. Der Rechner war unbenutzbar. Was tun? Ich baute zu Hause eine Ersatzplatte ein, installierte Windows und die Software neu und spielte die Daten zurück, die glücklicherweise noch lesbar auf der defekten Platte lagen.

Die kaputte Festplatte sollte ich unfrei zum Großhändler schicken. Genau das tat ich und … da am Jahresanfang nur ein Inkompetenter die Post annahm bzw. eben nicht annahm, erhielt ich die defekte Platte mit einer Rückgebühr von 15 EUR zurück und schickte sie, diesmal frankiert noch einmal zum Händler. Alles sinnlose Rennerei, die mich Zeit , Nerven und Geld kostet, daß mir keiner ersetzt.

Letztes Beispiel, dann höre ich auf zu jammern:

Ich installierte ein QNAP-NAS. Nach nicht einmal einer Woche Betrieb meldet eine Platte: Ausfall. Ich kaufe eine Ersatzplatte, jemand muß die vor Ort tauschen und resynchronisieren. Dann stellt sich heraus – an der Platte ist kein Untätchen. Nun habe ich eine Platte zuviel. Gut, die bildet jetzt die Reserve, aber ursprünglich hatte ich das nicht vor.

 Posted by at 5:27 pm
Dez 202013
 

Eine große Freude bereitete mir heute Herr Viktor Borhart. Bei Herrn Borhart kaufte ich dieses Jahr in seinem Ladengeschäft in Heidelberg und online bestimmt um die 30 Notebooks. Als Dankeschön sendete er zu meiner letzten Bestellung nicht nur gratis Laptoptaschen und Mäuse und gab auf mein Gerät einen großzügigen Rabatt, sondern er legte auch noch einen schön dekorierten Weihnachtsteller mit Tee, Kuchen, Plätzchen, Naschwerk und einer guten Flasche Rotwein bei.

Ich freue mich jetzt noch darüber wie ein kleiner Junge. Natürlich habe ich mich artig bedankt, sogar mit einem Gruß in seiner Muttersprache (ukrainisch), aber wer weiß, ob Google da richtig übersetzt hat…

 Posted by at 11:38 pm
Dez 102013
 

Seit einigen Monaten (DE-Mail) bzw. Jahren (E-Post) versuchen ja Bund und Post, uns Anwender von der Nützlichkeit von signierter E-Mail zu überzeugen. Nicht nur, um mitreden zu können, habe ich seit mehr als zwei Jahren eine ePost-Adresse und seit Sommer 2013 eine DE-Mail-Adresse.

Heute nun rief ein Telefonwerber von 1und1 an und wollte mir, ganz uneigennützig, als Kooperationspartner der Bundesrepublik Deutschland die Vorzüge von DE-Mail erklären und mir eine solche Adresse (und sicher auch 1-und-1-Kram) aufschwatzen.

Nun, da war er bei mir an der richtigen Stelle, hätte ich doch gerade erst am Wochenende eine DE-Mail von irgendeinem, die Weihnachtszeit ausnutzenden, sozialen Hilfswerk bekommen, welches mit hungernden Negerkinderbildern an meine Spendenbereitschaft appellierte.

Bei ePost kamen bisher tatsächlich nur AGB-Änderungen und Willkommen-Botschaften. Doch das bei DE-Mail als erste, richtige Nachricht gleich unerwünschte Werbung auftaucht, disqualifiziert das Produkt.

Das sagte ich auch dem jungen Mann an der Hotline, der darauf wenig entgegnen konnte. Als ich ihm dann noch den Designfehler mit der fehlenden Ende-zu-ende-Verschlüsselung erläuterte, merkte ich recht schnell, daß er damit überfordert war.

 Posted by at 10:03 am
Nov 262013
 

Dank Apple haben wir nun seit einigen Jahren Micro-SIM-Karten und offensichtlich ebenfalls den Männern aus Cupertino verdanken wir die seit Kurzem erhältliche Nano-SIM.

Über Sinn und Unsinn der Kartengrößen will ich jetzt nicht diskutieren, aber über die Auswirkungen.

Vor wenigen Wochen erhielt ein Freund von mir ein aktuelles Smartphone, welches eine, heute wohl gängige, Micro-SIM verlangte. Sein Altgerät hatte eine „normale“ SIM-Karte.

Da ich einige Tage zuvor bei einem Kunden dasselbe Problem hatte, wollte ich es auch genauso lösen. Damals hatte ich den Kunden in einen der zahlreichen Händiläden geschickt und dort hatte man ihm für lau binnen Sekunden die neue Kartenform zurechtgestanzt, es gibt wohl sehr bezahlbares Werkzeug dafür.

Nun war die SIM-Karte des Freundes schon so alt, daß sie sich nicht verlustfrei stanzen ließ. Deshalb bot die sehr kompetente und sehr, sehr hübsche, Verkäuferin im O2-Laden in Frankfurt an, uns an Ort und Stelle eine neue (Micro-) SIM-Karte zu erstellen.

Da ich alter Charmeur die ganze Zeit mit ihr schäkerte… Halt! Als Gebühr für die neue SIM-Karte wollte die Dame 10,00 EUR kassieren. Durch treuen Hundeblick ließ sie sich aber erweichen und gab uns die Karte einfach so mit. Zwei strahlende Gesichter waren ihr Lohn.

Heute betraf nun mich das Problem. Mein fast drei Jahre altes Smartphone (Single Core, 800 MHz, 512 MB RAM), daß unter der Last meiner vielen, meist unnötigen Apps zusammenzubrechen drohte, bekam einen moderneren, potenteren Nachfolger (Quad Core, 1200 MHz, 1024 MB RAM). Nun hatte auch ich das Problem, meine SIM-Karte von Mini auf Micro zu verkleinern. Da meine originale SIM-Karte vor einigen Jahren zu Staub zerfallen war, konnte ich davon ausgehen, daß die „Neue“ anpaßbar war. Ich ging also heute morgen in den Sauerstoffladen, in dem ich meinen Apparat damals erworben hatte und … dort sagte mir die Verkäuferin, daß man neuerdings in einem solchen Falle immer eine neue SIM-Karte ausstelle. Die Servicegebühr dafür betrüge 24 EUR.
Also auf 10 EUR hatte ich mich eingerichtet und ich hätte sie auch anstandslos gezahlt, aber 24 EUR, das war mir zuviel.

Ich ging in den nahegelegenen Mediamarkt, wo mir ein netter junger Mann binnen 10 Sekunden die Karte zurechtstanzte. Die 5 EUR für die Kaffeekasse lehnte er höflich ab.

Die „gesparten“ 24 EUR investierte ich vor lauter Schreck gleich in 4 Blurays (3x Batman, 1x Kon Tiki). WIN-WIN für den Mediamarkt und mich. LOSE für den O2-Betrugsladen.

 Posted by at 2:44 pm
Nov 212013
 

…den Verkehrsfunk, der jede halbe Stunde neue Horrormeldungen ausspuckt. Hintergrund: ich muß gleich nach Frankfurt fahren.
Momentan (8:15 Uhr) ist der Stand:

– Stau von Saulheim bis Kreuz-Mainz-Süd – 8 km
– Stau von Lerchenberg bis Bischofsheim – 10 km

Also die Autobahnen bis zum Flughafen sind alle voll.

Bleibt die Alternative über Wiesbaden:

– Stau vor und auf der Schiersteiner Brücke – 5 km
– Rückstau auf die A60 – 3 km

Bleiben mir also nur die Dörfer und ich fahre mit anderen, die die gleiche „kluge“ Idee haben, über Klein-Winternheim, Lerchenberg, Drais und via Saarstraße, Alicenbrücke, Große Bleiche, Kurt-Schumacher-Brücke, Kastel und dann via Höchst rüber.

Oder, noch besser, ich blogge das Ganze und fahre einfach dann los, wenn sich die Staus aufgelöst haben. Muß eh noch packen, denn das Wochenende widme ich der Familie und reise u.a. in den Harz.

 Posted by at 7:22 am
Nov 202013
 

Ein Kunde in NRW bekam Ende letzten Jahres von mir einen LTE-Router gesetzt, der bis in den Spätsommer auch recht gut seine Aufgabe erfüllt. Dann fingen die Schwierigkeiten an, erst gab es Störungen bei VoIP, dann hakelte das WLAN, schließlich sah selbst die Telekom ein, daß irgendetwas nicht stimmt und schickte im September einen neuen Router.
An diesem Gerät ging VoIP überhaupt nicht mehr, dafür funktionierte das WLAN wohl einige Tage stabil. Da Büroarbeit ganz ohne Telefon auf Dauer etwas öde ist, starteten wir im Oktober nochmals einen Routertausch. Die Kollegin vor Ort schaffte es mit zwei verschiedenen Notebooks und drei verschiedenen LAN-Kabeln nicht, einen Erstkontakt zu diesem nagelneuen Gerät herzustellen. Nach fast einer Stunde Mobiltelefonsupport gaben wir genervt auf.

Ich bat die Kollegin, den LTE-Router im T-Punkt testen zu lassen. Eine Stunde später rief sie mich von dort an; der Telekomiker meinte, der Router funktioniere?!?
Am folgenden Tag probierten wir noch einmal ganz langsam und in Einzelschritten die Kontaktaufnahme:

– Router an? Check! warten
– Notebook an? Check! warten
– LAN aktiv? Check!
– Funktioniert das Kabel in einer anderen IT-Umgebung? Check!
– Kabel beidseitig ordentlich eingesteckt? Check!
(da DHCP nicht ging)
– Feste IP im Nummernkreis des Routers vergeben und pingbar? Check!
– Router pingbar? FAIL!

Das Ganze noch mit anderen Notebooks versucht. Auch der Versuch per Smartphone mit WLAN auf den Router zuzugreifen scheiterte.

Also bemühte ich die Kollegin nochmals in den T-Punkt. Diesmal stellte man fest, daß der Router kaputt sei. Immerhin, ich zweifelte nämlich schon an meinen Qualitäten.
Also wurde wieder ein Austausch veranlaßt, denn natürlich hatte man kein passendes Ersatzgerät vor Ort.
Damit nun das Büro endlich wieder arbeiten konnte, schickte ich ein mittlerweile lagerndes Ersatzgerät, von mir fertig programmiert, in den Norden. Und am nächsten Arbeitstag, wir hatten mittlerweile Mitte Oktober, konnte das Büro nach mehreren Monaten gestörten und mehreren Tagen ganz brachliegenden Internetempfang wieder wie gewohnt arbeiten.

Damit ist die Geschichte aber noch nicht zu Ende, denn der Leser wird sich sicher fragen, was denn nun mit dem Austauschgerät passierte?
Nun, dieses Gerät kam tatsächlich am 25. Oktober im Büro an. Da in der Nähe eine weitere Filiale eröffnet werden sollte, dirigierte ich diesen neuen (Ersatz-)router dorthin um. Letzte Woche nun wollte ein Kollege das neue Büro einrichten und mußte feststellen, daß statt des vollwertigen, kleinbürotauglichen LTE-Routers mit 4xLAN die Telekom aus Versehen einen kleinen LAN-losen LTE-WLAN-Router geschickt hatte.

Das konnte nun keinen mehr schocken und so schickten wir diese Fehllieferung retour mit der Bitte um Zusendung des uns zustehenden passenden Gerätes.

Vorgestern, am Montag, weilte der Kollege wieder am Standort und wollte nun endlich den neuen Router in Betrieb nehmen. Dreimal darf der mir hoffentlich noch folgende Leser raten, was er im Austauschpaket vorfand? Richtig, nochmals genauso einen falschen Router!

Ich bat, nun mit sehr wenig Hoffnung, dieses Gerät zu reklamieren. Die T-Hotline meinte aber nur lakonisch, daß das 14-tägige Rückgaberecht überschritten sei und man da nichts mehr machen könne. Klar, denn die zuständige Sachbearbeiterin war im Jahresurlaub und vor Ort fängt der Regelbetrieb erst in Kürze an, da bekam das niemand mit. Und das ein Geräteaustausch zum, ja, zum wievielten Male eigentlich (vierten?) Male schiefgeht; damit muß man ja nun wirklich nicht rechnen.

Nun, darum wird sich mit Freude die Rechtsabteilung kümmern, aber damit haben wir ja immer noch keinen Router vor Ort. Gestern war der große Chef vor Ort, der sich über die ganze Sache tierisch aufregte und die Sache unpragmatisch damit löste, daß er im T-Punkt für 300 EUR einen passenden LTE-Router, den er vorher auf Funktion überprüfen ließ, kaufte.
Diesen nun wollten die Herren gestern auch vor Ort in Betrieb nehmen… und scheiterten an der fehlenden PIN, die im Brief stand, den die Urlaubs-Kollegin unauffindbar versteckt hatte. Also wieder nichts.

Heute nun war die Kollegin wieder im Lande, die PIN da, der Router erreichbar und flugs programmiert.

Die einzige unschöne Sache war nur, daß er sich nicht ins Internet verband. Doch hier war die Lösung nahe, denn ich hatte schon einmal Erfahrung sammeln müssen, wie man ein paar APN-Routereinträge manipulieren muß, damit ein Privatkundenrouter mit einer Firmenkunden-SIM ins LTE-Netz gelangt.

Also endete heute die LTE-Router-Odyssee – mit einem Happy-End?

 Posted by at 9:15 pm
Nov 152013
 

Baustellen gibt es im Kleinen und Großen.
Im Großen „erfreuen“ einen diese Baustellen seit Wochen im gesamten Mainzer Stadtgebiet. So werden auf wichtigen Einfalls- und Durchgangsstraßen in Gonsenheim, im Münchfeld, in Bretzenheim, in Hechtsheim und in Mombach derzeit Gasleitungen verlegt. Im Münchfeld, wo ich fast täglich zu einem Kunden fahre, zieht sich das auf einer Strecke von 200 Metern seit Ende August hin. Dazu herrschen die seltsamsten Einbahnstraßenregelungen und Umleitungen und Haltestellenverlegungen. Kürzlich hatte ich in einer Pseudoeinbahnstraße das zweifelhafte Vergnügen, auf einer halbseitig abgerissenen Straße (Im Münchfeld) hinter einem Gelenkbus zu stehen, der nicht weiterfahren konnte, weil ihm ein LKW gegenüberstand, hinter dem ein Bagger baggerte. In Bretzenheim ist die Alfred-Mumbächer-Str. mittlerweile so oft aufgerissen und danach mies zusammengeflickt worden, daß man zu verstehen beginnt, warum sich Geländewagen so gut verkaufen. Ortsunkundige, die sich auf ein Navi verlassen, dürften momentan ähnliche Erfahrungen machen wie die Griswolds in London.
Hoffen wir, daß mit dem Frost bzw. mit dem Jahresbudgetende alles wieder in Ruhe und Frieden versinkt.

 Posted by at 8:30 am
Nov 082013
 

Irgendwie reden alle über eine Maut für deutsche Autobahnen, doch berühren alle Diskussionen nie die Punkte, über die ich nachdenke. Deswegen seinen meine Gedanken dazu an dieser Stelle vorgestellt.

Man soll ja alle Sachen historisch und im Zeitablauf und gesamtheitlich betrachten.

In Deutschland wurden Verkehrswege fast ausschließlich staatlich vorangetrieben. Das war in der Weimarer Republik schon so und fing nicht erst mit Adolf Nazi an, in dessen 1000 Jahren dennoch signifikant viele Kilometer Autobahnen durchs Land gebaut wurden. Bis in die 1990er Jahre waren Autobahnen in Deutschland weltweit berühmt. Ich selber lernte als junger Bundesbürger noch die westdeutschen Autobahnen kennen und lieben. Es gab praktisch keine Baustellen, wenn, dann werkelten dort jederzeit dutzende Maschinen und hunderte Leute wie die Ameisen. Im Dunkeln sah man selbst mit Trabbilicht die Begrenzungsstreifen bis zum Horizont. Die rechte Fahrspur konnte man problemlos benutzen, denn zum einen waren LKWs dort eher selten und dadurch auch die Fahrbahn für PKW benutzbar und zum anderen war der Gesamtverkehr auch trotz Wiedervereinigung noch sehr überschaubar.

Das europäische Ausland schaute neidvoll auf diese Leistung und wollte nun auch Autobahnen bauen. Da der jeweilige Staat dafür kein Geld aufbringen konnte (oder wollte), wurden die meisten Autobahnen mit privaten Geldmitteln errichtet und genau DAS ist der Grund, warum man in Frankreich, Italien, Kroatien usw. PKW-Maut entrichten muß.

Vorher: keine Autobahn, keine Maut; nachher: tolle Autobahn, aber nur gegen Gebühr.

Dann kamen der europäische Binnenhandel, die europäische Erweiterung nach Osten und Südosten und binnen weniger Jahre wurden aus Autobahnen LKW-Bahnen oder rollende Lager. Die LKW wurden nicht nur mehr sondern dazu auch immer größer und schwerer. Die Folgen: die rechte Spur ist auf diversen BAB wie der A1, der A2, der A61, der A7 permanent eine einzige, lückenlose LKW-Kolonne aus aller Herren Länder. Diese oft überladenen Laster schädigen die Fahrbahnen und vor allem die Brücken deutlich stärker als je zuvor. Man sagt, ein LKW belastet eine Brücke so stark, daß ein Äquivalent von 40.000 PKW nötig wär, dieselbe Beanspruchung hervorzurufen.
Dazu kommt eine offensichtliche Planlosigkeit und Lobbyismus bei der Vergabe von Bauprojekten.

Weitere Folgen:

Noch 1997 schaffte ich es mit einem VW Golf III TDI mit 90 PS von Mainz nach München in zweieinhalb Stunden zu fahren, keine einzige Baustelle, keine endlosen LKW-Kolonnen, keine sinnlose Einhausung bei Aschaffenburg und kein komisches Tempolimit versauten einem die Fahrzeit.
Heutzutage schafft man selbst mit einem V6 mit mehr als doppelt so viel PS selten innerhalb von vier Stunden, diese Strecke zu fahren.
Und trotz Xenonlicht kann man abends die Begrenzungen kaum noch ausmachen. Eine Bastelbaustelle löst die nächste ab, auf 10 Kilometern Baustellenlänge steht ein Hansel rum und telefoniert und ein zweiter Mensch fegt Bitumenstückchen zusammen, überall sinnfreie Tempolimitschilder, die sich alle paar Kilometer ändern. 60-120-100-80-100-120-60-80-120-100; in anderen Ländern gäbe es statt dessen vielleicht ein Temposchild.
Ist die Straße dann doch mal benutzbar, dann reduzieren Elefantenrennen oder Oberlehrer, die von LKWs überholt werden, die Durchschnittsgeschwindigkeiten. Ich fahre oft die A7 von Bad Hersfeld bis Hamburg, dort habe ich in den letzten Jahren nie, nie NIE ein höheres Durchschnittstempo als 105 km/h erreicht.

In den letzten 15 Jahren hat sich der Spritpreis durch Steuererhöhungen von 0,45 EUR auf 1,45 EUR erhöht, also quasi verdreifacht. Es wurde eine Umweltplakette eingeführt. Die KFZ-Steuer wurde ebenfalls erhöht. Was ist mit den Steuereinnahmen passiert?
Es wurde unter Qualen ein LKW-Maut-System namens Toll-Collect installiert. ich erinnere an das über 10.000-seitige Vertragsdokument, an die mehrjährige Verspätung und die milliardenschweren Kosten dieser Kopfgeburt. Mittlerweile scheint das System sogar Gewinne einzufahren, so gab es laut Ministeriumsbericht im Jahr 2012 mehr als vier Milliarden Euro (genau: 4.362.146.966,51 EUR) Erlöse aus der Maut.

Trotz 488 Millionen Personal- und Unterhaltskosten sollte also seit 7 Jahren die eine oder andere Milliarde hängenbleiben.

Halten wir fest: Deutschland hat eine jahrzehntelang gewachsene Infrastruktur, auf die sich seit zwei Generationen das wirtschaftliche Leben stützt. Es wird kaum nichts Relevantes getan, diese Strukturen grundlegend zu ändern. Das seit Jahrzehnten vorhandene (und gut funktionierende) System wird vernachlässigt und wissentlich auf Verschleiß und irgendwann an die Wand gefahren. Das trifft übrigens auch auf Strom-, Kabel-, Abwasser-, Schienen-, und sonstige Netze zu.
Statt grundlegend zu sanieren und weise in die Zukunft zu investieren, wird sinnfrei rumgebastelt (Einhausungen) und selbst offenkundig notwendige Projekte wie etwa Rheinquerungen in Karlsruhe oder Ersatz der Schiersteiner Brücke nördlich von Mainz kommen nicht in Gang. Und angesichts von Baupleiten wie BER hat man regelrechte Angst vor dem Projekt, sollte irgendwann mal mehr gemacht werden als Bäume zu fällen oder Gründungen durchzuführen.

Und anstatt die Oberen der Republik sich wirklich um echte probleme kümmern, diskutieren CDU und SPD-Vertreter seit Tagen über ein WIE einer PKW-Maut mit Ausnahmen hier und Zusatzregelungen da.

Dabei steht noch nicht einmal die Koalition der Parteien, die übrigens nicht den Wählerwillen ausdrückt. Eine Minderheitenregierung oder Neuwahlen oder von mir aus CDU und Grüne wären angesagt, sicher aber nicht das traurige Heckmeck, was mir täglich die Laune vermiest.

Mein wesentlicher Punkt:

Aus vorhandener (und bei sachgemäßer Pflege heute noch währender) hervorragender Infrastruktur urplötzlich eine Maut für deutsche Autobahnfahrer zu generieren, obwohl diese die Infrastruktur über ihre Vater und Väterväter (und Väter Väter Väter, genauer brauchen wir’s nicht, Loretta) und natürlich auch selbst über die 8,4 Mrd. EUR KFZ-Steuer und üppige Mineralölsteuer von 39,3 Mrd. EUR finanzieren; das ist widerlich.
Und ich weiß jetzt schon, daß sich an den oben beschriebenen Sachen nichts ändern wird.

Ändern wird sich nur, das meine Freiheit wieder ein Stück eingeschränkt wird und mir wieder ein Haufen nutzloser Schmarotzer wegelagernd mir in die Tasche greift.

Mein unwesentlicher Punkt:

Mautsysteme wie in Kroatien und Frankreich, wo es überschaubar wenig Autobahnen gibt, die primär dem schnellen Transit zur Urlaubszeit dienen taugen nicht für Deutschland. Alleine die Autobahndichte, die Anzahl der Ausfahrten verbieten eine solche Lösung. Pickerl für Ausländer von mir aus. Uns Deutschen kann man ja einfach die KFZ-Steuer erhöhen.

Und schlußendlich: ich vermisse eine grundlegende Diskussion. Brauchen wir unendliche Mobilität? Müssen Waren per Flugzeug und LKW in Unmengen quer durch die Welt geschleppt werden? Muß man täglich 100 Kilometer pendeln? Gibt es nicht sinnvollere Konzepte? Konzepte ohne Gängelung, Überwachung und Abkassiererei?

S, nun ist erst einmal Schluß mit meinem unausgegorenen und oberflächlichen, aber doch sehr länglichen Eintrag.

 Posted by at 8:00 am