Dez 162005
 

Zumindest im gleich geschilderten Fall trifft dieser Allgemeinplatz völlig zu. Früher befestigte man nämlich einen Gummischlauch an einem Flansch mit einer gewöhnlichen Schlauchschelle. Das war zwar nicht sonderlich einfallsreich, aber es funktionierte. Heutzutage benutzt die Volkswagen AG „gebogene Metallspangen mit kleinen Führungsnuten“ für diesen Zweck.
Bereits zum zweiten Mal im Autoleben meines VW Passat (Erstzulassung 05/2002) hat sich nun mit heftigem Knall der Ansaugschlauch des Turboladers gelöst.
„Sowas passiere Kunden durchaus auch schon auf der Erstfahrt von Wolfsburg in ihre Heimat“, meinte der Meister Berger, von dem ich meinen Wagen für teuer Geld am letzten Montag abend von der Inspektion abholte.
Wenn der Schlauch (der kostet übrigens satte 75 Euronen) abgefallen ist, hat das Auto noch die satte Leistung eines untermotorisierten Saugdiesels der 80er Jahre und bläst stinkende Abgaswolken in die Luft, die die Nachfahrenden zu freudigen Lichthupkonzerten veranlaßt.
Jedenfalls steht mein Auto im Moment an irgendeinem Supermarkt irgendwo in Mainz rum und ich darf nun zusehen, wie ich bis morgen wieder mobil werde.

 Posted by at 7:16 am
Dez 152005
 

…ein junger Mann, der beschloß, das Friseurhandwerk zu erlernen. Nicht ganz zum Meister brachte es der junge Mann, aber hatte dennoch bald berufliche Erfolge.
So bescherte er in den frühen 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ganz uneigennützig einer jungen Dame eine völlig neue Frisur. Kurz wurden die Haare und schwarz statt brünett schillerten sie, als die junge Frau von einer Polizeistreife kontrolliert wurde. Niemals hätten die Beamten auch nur vermutet, daß es sich bei der schick und neu frisierten jungen Frau um sie handeln könne, die wegen Mordes gesuchte Freundin eines weltweit gesuchten Kriminellen.
Dieser Verbrecher war vom damals sehr links angehauchten und heute deutlich rechtsextremen Anwalt verteidigt worden und floh spektakulär mit dessen und seiner Kampfgenossen Hilfe aus dem Anhörungssaal.
Dem armen Anwalt wurde darauf die Zulassung entzogen und er wanderte in den Knast. Ein linker Mitstreiter dieses Knastanwalts verteidigte seinen Kumpel damals gegen die Unbilden des Systems, sein Name ist heute auch nicht ganz unbekannt, es ist ein Gründungsmitglied der Partei der Grünen und heutiges SPD-Mitglied und ein ehemaliger Bundesinnenminister.
Der bald aus dem Bau entlassene Anwalt machte sich nun mit einem weiteren Kumpel, diesmal einem Parteifreund, auf den Weg, seine Partei (SPD) programmatisch zu erneuern. Bald trennten sich ihre Wege. Das weitere Schicksal des Anwaltes soll nicht Thema dieser Geschichte sein, zumal es unschön mit NPD, Volkstum usw. endet.
Doch der junge Friseur vom Anfang der Geschichte soll nicht in Vergessenheit geraten, rückt er doch nun wieder ins Rampenlicht. Mittlerweile in der jungen alten Bundeshauptstadt Berlin mit einem sehr gut gehenden Edelsalon versehen, kümmert er sich nicht uneigennützig um Frisuren von RAF-Führungsspitzen sondern lieber um die ergrauten Schläfen des „Parteifreunds“ von oben.
Wir erinnern uns alle noch an das dümmliche und dünne Ablenkungsskandälchen ob der Frage, ob der Kanzler seine Haare nun färbe oder nicht. Oberste Instanz in diesem Urteil war unser Friseurfreund, der wie das Orakel von Delphi verkündete, er hätte nie des Kanzlers Haare gefärbt.
Nicht nur der Kanzler war mittlerweile ein Kunde des Friseurs, sondern auch eine Fernsehmoderatorin. Am Ende jeder ihrer Wochenendsendungen kann man übrigens in der Rubrik Berater den Namen des Friseurs unserer Geschichte lesen. Und das, obwohl der gemeinsame Hundehaarsalon pleite ging.
Bekannt wurde der Friseur auch durch die medienwirksame Verleihung des Titels „elegantester Mann“. In der Jury saßen u.a. der damals neben solchen Nullen wie Daniel Küblbock auch solche prominenten wie der damals noch amtierende Bundesinnenminister und des Friseurs Busenfreundin Sabine Christiansen. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.
Und nun, nachdem aus dem Haarskandalkanzler ein Gaskonzernskandalexkanzler wurde, nun kümmert sich der mittlerweile nicht mehr so junge Friseur (ziemlich vergeblich IMO) um die Haare von ihr. Nicht nur das, er ist deshalb sogar Mitglied in der Partei geworden, deren Chefin diese Dame mit den unglücklichen Haaren ist.
Und wer nun immer noch nicht den Namen dieses Zeitzeugen kennt, der mittlerweile, wie kann es anders sein, auch seine Memoiren veröffentlichte, der klicke auf diesen Link. Arg seltsam, daß sich die Wikipedia zu ihm völlig ausschweigt. Die einzige, die einen Kampf in der Art dieses Edelmanns gegen den Promifriseur führt, ist eine Tochter der jungen Frau vom Anfang der Geschichte.
Und wenn der Friseur nicht stirbt, dann richtet er auch noch morgen die Haare der politischen Größen.
Vielen Dank an einen leitenden Mitarbeiter dieser Zeitung, der mich zum Schreiben dieses Artikels inspirierte.

 Posted by at 2:19 pm
Dez 142005
 

… auch der Begriff Azubi. Dahinter verbirgt sich der Auszubildende, also jemand, der (passiv) auszubilden ist.
Um wieviel besser ist da der (aktive) Lehrling, der von sich aus was lernen möchte.
Aber der mir unliebe Name ist nun Legion.

 Posted by at 9:49 pm
Dez 132005
 

Heute erreichte mich wieder eine begeisterte Mehl von einem Leser meines Rußlandreiseberichtes.
Ich zitiere:

Soeben bin ich auf Ihren Reisebericht aus Russland gestossen und habe ihn
regelrecht verschlungen! Ich habe genau eine Woche vor ihnen dieselbe Reise
unternommen, jedoch mit der MS Puschkin und natürlich den umgekehrten Weg.
Dank diesem Reisebericht konnte ich wunderbar wieder einmal in den tollen
Erinnerungen schwelgen..! Ausserdem spannend zu lesen, dass Sie vieles
ähnlich sehen wie ich.
Schön dass es solche Berichte gibt! Kompliment!
Grüsse aus der Schweiz
Name neutralisiert

Da hat sich das Schreiben doch gelohnt.

 Posted by at 6:32 pm
Dez 122005
 

…daß ich schon immer Herrn Gerhard Schröder verabscheute.
Das Herr Schröder nur ein paar Tage nach seinem unrühmlichen Verpissen aus einer politischen Landschaft, die er erfolglos, ja eher schädlich beackerte, sich nun in die Negativschlagzeilen kämpft, indem er a) im steuergünstigen Ausland einen Repräsentativjob annimmt und b) sich offen vetternwirtschaftlich bei Gazprom in den Vorstand heben läßt, das alles wäre ja nun eine Steilvorlage füe Schröderhasser wie mich.
Ist es aber nicht, denn nun zeigen auf einmal alle mit dem Zeigefinger auf das, was ich seit Jahren propagiere.
Herr Schröder zeigt nun eben völlig schamlos und offen, daß er Begriffe wie Anstand, Ehre, Moral usw. nicht kennt. Wo ist das Problem? Oder hat wirklich niemand gewußt, daß er ein charakterloser Emporkömmling ist? Nein, so naiv kann das Volk doch nicht gewesen sein.

 Posted by at 7:50 am
Dez 092005
 

…gehen mir gehörig auf den Keks. Gestern noch kostete der Diesel 1,059 Euronen. Heute sind es 1,129. Und dreimal dürft ihr raten, wann ich tanken mußte?
Wenigstens tröstet mich die neue Kraftwerk-Doppel-DVD (Amazonlink, da die Kraftwerkseite komplett auf Flash setzt), die ich mir gestern gönnte, über den gröbsten Ärger weg.

 Posted by at 4:14 pm
Dez 072005
 

… Reklame. Klar, es geht nicht ohne, aber irgendwie kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, daß alles immer aggressiver, liebloser und schlimmer wird.
Aber das allerletzte ist Werbung in Blogs. Und geradezu Teufelsware ist subtile Schleichwerbung.
Wenn ich zum Beispiel in meinem heutigem Beitrag berichten würde, daß ich bei einem guten Freund, der kürzlich ein Geschäft mit einem hochinteressanten Produkt, das aber so speziell und auf ganz wenige, zudem noch zahlungskräftige und überwiegend echte männliche Kunden zugeschnitten ist, eröffnete, nicht nur zwei Gläser, sondern auch noch zwei, mittlerweile nur noch schwer bis garnicht mehr erhältliche Flaschen feinsten schottischen Single-Malt-Whiskys und das noch zu einem überlegenem Preis bei hochqualifizierter fachlicher Beratung eines, das merkt man an jeder Stelle, Experten, kaufte, dann wäre das Schleichwerbung. Pfui!
Und wehe, es klickt jemand auf die Links!
Slainte!

 Posted by at 6:26 pm
Dez 022005
 

…laut Meyers Lexikon eine im „20. Jh. allg. Bez. für Ausschreitungen gegen Minderheiten.“
Ob nun Raucher eine Minderheit darstellen kann man diskutieren.
Aber die Hetze gegen die Raucher nimmt immer bizarrere Formen an.
Seit 1. Dezember 2005, so lese ich gerade, stellt die Weltgesundheitsorganisation keine Raucher mehr ein.
So viel Verlogenheit und Bigotterie auf einem Haufen kann man sich kaum vorstellen.
Was oberflächlich betrachtet ganz plausibel daherkommt, gleicht bei näherem Anschauen eher einer Gehirnwäsche.
Es wird tiefgreifend in die Grundrechte der Menschen eingegriffen und offiziell verlangt, sich zu verstellen, zu lügen und zu betrügen.
Wie kann ein Arbeitgeber, bei dem man arbeitstäglich ca. 1/3 des Tages verbringt verlangen, wie man die übrigen 2/3 und die freie Zeit am Wochenende und im Urlaub bestreitet? Wie soll das bitte schon kontrolliert werden? Durch Spione? Atemtests? Kameras in Zigarettenläden? Zigarettenautomaten, die nur an registrierte Untermenschen aka Raucher die Suchtware abgeben?
Mal im ernst: Wie will man kontrollieren, ob jemand Nichtraucher ist? Wie oft? Wann? Was ist ein Nichtraucher? Und was ist bei dieser Gelegenheit mit Leuten, die andere Sachen als Nikotin inhalieren? Und was mit Leuten, die 1x im Leben schwach werden und nach dem 7. Bier einmal an einer R1 minima paffen? Aber die Alkoholfreunde bekommt man ja auch noch in den Griff, wenn die Raucher alle eliminiert sind.
Also wieder mal ein unausgegorener Schnellschuß, der wieder die Grundrechte massiv einschränkt und ein Stück Lebensqualität vernichtet und deshalb leider zeitnah auch hier im Lande vollzogen werden wird.

 Posted by at 8:16 am